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Hallo liebes Stück,
ich bin zwar "Erstmann" und erneut in Trennung (diesmal von meiner
Zweitfrau) und die typischen Zweitfrauenprobleme sind bei uns
meineserachtens nicht die ausschlaggebenden Ursachen für unsere
Trennung, jedoch haben diese - genaus was du da beschreibst - einen
großen Anteil am Scheitern meiner "Zweitehe".
Ich glaube, ich kann dich recht gut verstehen, wovon du schreibst, denn
vielem ist man in diesem Zusammenhang fast hilflos ausgesetzt und man
hat nur die Wahl den Partner "mit Anhang" und den dazugehörenden
Problemen zu nehmen, oder das Weite zu suchen.
Es ist weder Möglich die Exe zu entsorgen, noch sich sonstwie der
Erstfamilienproblematik völlig zu entziehen. Teilweise muss man sich
massive existentielle und emotionale EIngriffe in das eigene Leben, die
eigene Familie und die eigene Beziehung gefallen lassen.
Leider hat sich meine Frau (die 2.) diesern schwere Aufgabe nicht auf
Dauer gewachsen gefühlt. Neben anderen Ursachen scheiterte unsere Ehe.
Dadurch dass mir die Problematik auch "als Verursacher" - das ist leider
meine Position in meiner zu Ende gehenden Ehe - sehr bewusst ist, habe
ich sehr darauf geachtet die ganze Thematik meiner Frau abzunehmen und
Kompromisse einzugehen, die uns ein eigenes Leben, eine gute
abgesicherte Zukunft unter Erhalt der Bindung zu meinem ersten Sohn
deben sollte.
Ich will das jetzt nicht vertiefen, nur soviel, dass ich mir und meinen
Kindern damit einen Bärendienst erwiesen habe - ich bin nun seit Monaten
alleinstehend, quasi mittellos (vorübergehend) und beide Kinder wachsen
weit entfernt von mir auf.
Ich zolle jeder Zweitfrau größten Respekt, die sich so deutlich und
konsequent zu ihrem Partner bekennt wie du und die die Größe und das
Verständnis aufbringt, zu verstehen, dass der Partner nicht der
Verursacher ist, sondern in der Regel Opfer wie man selbst und
Teampartner in einem gemeinsamen Kampf um das gemeinsame Glück.
Es sollte doch klar sein, dass man weder ständig gegen den Partner
kämpfen kann, weil er durch seine erste Ehe "schuld an der Ex" ist oder
von ihm permanent den Kotau für die fortlaufenden Untaten der Ex
verlangen. Das funktioniert auf dauer nicht und geht nur zulasten der
Kinder und der Gesundheit.
So könnte keine gleichberechtihte Partnerschaft funktionieren.
Ich bedaure es zu tiefst, dass meine Frau zu introvertiert ist, um
bereit gewesen zu sein, den Kontakt zu "den Zweitfrauen" zu suchen. Ich
denke das hätte sie sehr unterstützen können - wenn sie sich denn darauf
eingelassen häte.
Und dich Stück, dich drücke ich jetzt einmal ganz fest und ich wünsche
dir und deinem Mann alles alles Gute und viel Glück für die gemeinsame
Zukunft.
LG
Torsten
suessstueck schrieb: > Hallo Ihr anderen Zweitfrauen, > > im Moment geht es mir nicht gut, das liegt an vielen verschiedenen Dingen und dem sch…Jahr mein Schatz und ich wir hinter uns haben. Was mir sehr fehlt ist ein Mensch außer meinem Mann, der die Dynamik und die ganzen Geschehnisse verstehen kann, die mit einem Scheidungskrieg / Zweitfrauendasein / Wochenendkind zusammenhängen. Ich kann zwar mit meinem Mann wirklich über alles reden, aber dieses Thema nistet schon so sehr in unseren 4 Wänden, dass ich es zumindest zusätzlich bei uns zu Hause vermeide wo ich kann und außerdem ist er ja auch noch persönlich betroffen. > > Was mir Sorgen macht ist, dass mich die Situation immer mehr langfristig angreift. Ich kann wütende und belastende Gedanken über die von mir empfundene Ungerechtigkeit einfach kaum mehr abschütteln. Ich würde Euch gern ein paar davon mitteilen und hoffe die ein oder andere Anregung aus Euren Gedanken zu bekommen, die vielleicht meine Sichtweise etwas für mich zum Positiven verändern. Ich hoffe ich kann es richtig rüber bringen. > > Es kekst mich an, dass wir nun zum x-ten Mal seine Gehaltsunterlagen vorlegen müssen, bestimmt schon zum 7. oder 8. Mal, da er ein variables Gehalt hat und sich in den nunmehr fast 3 Jahren Scheidungsdauer immer wieder was ändert. Irgendwie empfinde ich es als privat was mein Mann uns ich uns erarbeiten ( wir arbeiten im Team zusammen ) und fühle mich gläsern immer wieder auf ihr Verlangen offen zu legen, was wir erwirtschaften. > > Ich ärgere mich über den Umgang mit dem Kind. Nicht, dass es nicht jederzeit zu uns kommen könnte, aber es soll immer nur zu uns, wenn Ex einen Neuen, was vor oder sonst was hat. Wenn sie selbst Zeit oder Langeweile hat manipuliert sie es so, dass mein Mann betteln muss oder die Tochter gar nicht sieht. Grade hat sie einen neuen Lover ( eigentlich gut für uns denn dann ist sie friedlicher ). Wenn wir es dann aber nehmen sollen fühle ich mich so befehligt, denn auch wenn ich die Kleine gern habe ist es für mich so, dass ich tun muss was die Ex will. Ich weiß einfach, dass wir sie dann nehmen müssen wenn Ex es verlangt, denn sonst gibt es wieder Theater. Hier ist es einfach das Gefühl keine Alternative zu haben. Ich bin mir auch total bewusst darüber, dass das Kind daran keine Schuld hat, aber dennoch ist es ständig der Punkt um den sich die Probleme drehen. Ich würde auch nie dem Kind die Schuld geben, in ihrem Beisein schlecht über die Mutter reden o.ä., aber für mich selbst habe ich das Gefühl ständig zurückzustecken nur, damit es bloß dem Kind als allererstes gut geht und dann darf man an sich denken. > > Ich verachte Menschen wie die Ex meines Mannes die nur auf Marken, Luxus und schönen Schein aus sind und sich immer dahin wende, wo sie am Meisten abgreifen können. Das ist ja auch nicht weiter schlimm denn einem Fremden könnte ich aus dem Weg gehen, aber die Tochter ist jetzt schon nicht weit weg davon und ich merke, dass ich sie insgeheim mit der Mutter vergleiche und dies wirklich sehr negative Gefühle in mir auslöst. Wir versuchen zu Hause nichts zu verschwenden, nicht diesen Konsumterror mitzuleben und sich auch an Kleinigkeiten zu freuen. Dann kommt das Wochenende und die Kleine zählt akribisch auf was sie in dieser Woche an Kleidung und anderen Artikeln erhalten hat und kennt die dazugehörigen Markennamen, dabei kann sie noch nicht einmal lesen. Die Weihnachtswünsche sind im Bereich von ab 300,- € aufwärts und sie spricht wörtlich aus, dass wenn Du ( Papa ) es mir nicht kaufst kauft Mama mir es. Da wird ein Apfel, Brötchen oder was auch immer angebissen und dann weggeschmissen. Sag ich was kann ich sicher sein die Kleine erzählt das zu Hause, denn sie hat inzwischen mitgekriegt, dass die Mutter sich wie doll gebärdet wenn ich was sage, so nach dem Motto meinem Kind hat die Schlampe nichts zu sagen. Ich finde aber schon, dass ich solche Sachen sagen darf wenn es unseren Haushalt betrifft. > > Ich möchte nicht, dass ich die Kleine irgendwann genau so wenig leiden kann wie die Ex, aber ich sehe mich schon in ein paar Jahren mit so einem Konsumteenie der nur kommt wenn er was braucht. Da ist dann auch schon wieder das Gefühl in mir immer zuerst ans Kind denken, sie kann ja nichts dafür, egal wie ätzend man etwas findet. Denn würde ich sagen, dass ich das nicht nötig finde z.B. ein Kinderpullover aus der Designerboutique oder Fernseher, Stereoanlage, Nintendo und Digitalkamera für eine 6jährige erzählt sie auch nur irgendwas bei der Ex zu Hause gibt es wieder Theater weil mich das ja nichts angeht. > > Ich weiß nicht, wie ich es richtig ausdrücken soll. Die ganze Situation habe ich gewusst, dass er eine Exfrau hat, das er ein Kind hat und das ist auch nicht mein Problem. Aber dass ich ständig überlegen muss wie ich was sage um es nicht noch schlimmer zu machen, ständig mit der Mutter zu tun habe, wenn auch nicht persönlich sondern durch deren Wünsche, Planung, Forderungen und auch den Probleme die sich dadurch für mich ergeben wie das Kind erzogen wird, das frisst an mir. > > Ich fühle mich hilflos und minderwertig, so wie der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist. Ich habe ständig auf der einen Seite das Gefühl „halt Dich einfach raus“ und dann sehe ich mich in ein paar Jahren denken „ich habs immer gesagt und ihr wolltet es alle nicht sehen was hier schief läuft“. Aber dann ist es ja auch wieder mein Leben was betroffen ist, denn ich habe vor, dass dieser Mann mein letzter Mann ist. > > Wenn es einer bis hier hin geschafft hat sage ich jetzt schon danke, denn ich habe wie gesagt keinen anderen Menschen der eine solche Situation kennt. Manchmal habe ich auch tatsächlich das Gefühl die anderen glauben mir gar nicht wenn ich mal was erzähle. So a la solche Exfrauen gibt es doch nur im Film... Ich habe letztens mit meinem Vater gesprochen und nur meinen Frust mit den ewigen Anwaltsschreiben versucht zu erzählen, seine Antwort war „ ach Kind, in 10 Jahren hast Du das wieder vergessen“. Toll, herzlichen Dank. > > Deswegen habe ich das Euch jetzt reingemüllt und würde mich sehr freuen, wenn mir einer der es schon kann verrät, wie man sich nicht immer alles so nah gehen lässt. > > Herzliche Grüße > ´stueck > > |