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Hallo Nico,
bitte überlege Dir, wer Euch zusammen helfen kann. Weder er noch Du noch die Familie können ihm helfen. Er dreht sich zur Zeit (bildlich gesprochen) im Kreis, kommt nicht vorwärts und läßt sich dann hängen.
Was er braucht ist ein kräftiger Tritt in den Allerwertesten - der aber wiederum nicht von Dir oder der Familie kommen darf. Hilfreich ist es oft, wenn er mitbekommt, dass es anderen ähnlich "bescheiden" geht wie ihm selber. Schau doch mal, dass er zu einem Treffen der nächstgelegenen VafK-Gruppe geht. Adressen findest Du auf der HP www.vafk.de. Dort kann er dann sehen, dass nicht alle resignieren und dass es irgendwie einen Weg aus dem ganzen Dilemma gibt. Es kommt ein wenig auf die Qualität der örtlichen Gruppe an, aber meist funktioniert es gut. Sie nehmen ihn an der Hand, waschen ihm den Kopf und füttern ihn mit Tipps.
Als Partnerin kannst Du die Situation erst mal so nicht schultern. Meinem Mann hat es damals sehr geholfen als er merkte, dass es ihm nicht alleine so geht. Eine VafK-Gruppe gab es bei uns damals nicht, aber die Informationen über PAS (ihm wurde der Kontakt zu allen Kindern verweigert) haben ihm das Bewustsein gegeben, dass er nicht die Ursache der Situation ist.
Dein Schatz fühlt sich momentan aber noch schlimmer als mein Mann. Deiner hat keine Arbeit und fühlt sich rundum als Versager. Ist vergleichbar mit einem Kind dass gut in Mathe aber eine scheußliche Rechtschreibung hat. Wenn sich die Situation in Rechtschreibung nicht bessert, es in diesem Fach als dumm hingestellt wird, wird es auch in Mathe abrutschen.
Er sieht im Moment kein Licht am Ende des Tunnels und will dadurch die paar Schritte nicht mehr weitergehen, die aufzeigen, dass der Tunnel einen Knick macht und dass doch Licht sichtbar ist.
Alle hacken auf ihn ein. Er will von nichts mehr was wissen, auch nicht davon dass er Dir helfen könnte und dass Du ihn brauchst.
Wie gesagt er braucht dringend Hilfe, bevor er ganz seine Selbstachtung verliert. Am besten wäre natürlich eine psychologisch gebildete Person/Institution. Dahin wird er aber kaum ohne Stress zu bekommen sein. Eine Selbsthilfegruppe von betroffenen Vätern (VafK) wäre aber schon mal ein Anfang.
Du hast ja ähnlich meines Vorschlages agiert - Du hast den Weg zu uns gefunden.
Gruß
Ingrid
----- Original Message -----
From: lilalu
Sent: Thursday, September 30, 2004 12:49 PM
Subject: [Zweitfrauen-Forum] weiß nicht was ich noch machen soll
Hallo,
durch die ganze Geschichte um Sorgerechtsstreit, Anzeigen usw. ist mein Freund mittlerweile total fertig.
Die Ex hat es sogar geschafft das Er sich mit seinen Eltern, die immer für den Enkel und auch für meinen Freund da waren,
so dermaßen zerstritten, dass Sie nicht mehr miteinander reden oder sich sehen.
Die Ex weiß ganz genau wie eng die Bindung immer war und das die Familie bei allem was mit Ihr zu tun hatte,
zusammengehalten hat.
Sogar die Brüder meines Freundes halten sich nur noch aus der ganzen Sache raus und reden auch nicht mehr mit ihm.
Dadurch das er auch arbeitslos ist, nervlich durch die ganze Sache z.Z. nicht in der Lage ist sich um Arbeit
zu bemühen, steht er jetzt komplett ohne Unterstützung da (außer ich).
Mittlerweile ist Ihm alles so dermaßen sche.... egal, dass er sich sogar gehen lässt, teilweise zuviel Alkohol trinkt
und nur noch auf der Couch zu Hause rumsitzt. Gestern hatte er einen fürchterlichen Absturz und wir haben uns
echt total gezofft. Ich bin mittlerweile auch bald mit den Nerven und Körperlich am Ende.
Er unterstützt mich nicht im Haushalt oder sonst. Alles muß ich alleine machen und dann versuche ich Ihm auch noch zu helfen wo es geht.
Aber bei manchen Sachen muß er nun mal selber dort auftauchen oder Unterschreiben.
Er ist Dickköpfig und will nur das machen was er für richtig hält.
Einen Kompromiss, um sein Ziel zu erreichen, geht er überhaupt nicht ein. Und das ist teilweise nicht von Vorteil für ihn.
Wie kann ich ihn dazu bewegen sich wieder mit seinen Eltern zu versöhnen?
Durch die ganze extreme Situation sind eben allen die Sicherungen durchgeflogen und es gab teilweise
Kurzschlußreaktionen,die doch gar nicht so gemeit waren.
Besonders auf Seiten seiner Eltern (Vater). Ich bin einfach nur total leer und fertig und weiß nicht ob ich das in nächster Zeit
noch zusammen mit meinem beruflichen Stress durchhalte.
Wir wohnen gemeinsam und deswegen kann ich noch nicht mal sagen dass ich mir eine Auszeit nehme und mich in meine Wohnung verkriche.
Hat jemand von euch ein paar Tip`s für mich?!
Gruß Nico