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Hallo Torsten,
wem erzählst Du das alles? Was meinst Du wie ich mich am Anfang meines
Zweitfrauendaseins aufgeregt habe? Obwohl absolut nicht schwindelfrei
bin, wäre ich in der Zeit ruckzuck jede Palme hoch, wenn sie in
Reichweite gestanden hätte.
Dazu kommt, dass der Partner, wegen des Verlustes seiner Kinder und den
finanziellen Engpässen auch nicht nur immer fröhlich lächelnd durch die
Welt ging.
Jeder Gang zum Briefkasten verursachte Bauchgrimmen. Ab dem Zeitpunkt ab
dem der Mann nach Hause kommt, gibt es kein anderes Thema als
irgendeines aus der Scheidung. Alles schon hundert mal durchgekaut, ein
101te mal geht trotzdem noch.
Irgendwann formulierte ich das so: die Ex liegt mit im Bett.
Irgendwann merkte ich aber, dass ich mit meinen Emotionen haushalten
muss. Wenn ich nicht für mich andere Verarbeitungswege finde, als mich
ständig aufzuregen, mache ich mich und unsere Partnerschaft kaputt.
Diese Aufgabe lag bei mir, die konnte ich nicht meinem Mann zuschieben.
Weil, er war ja der eigentlich Betroffene und ihm fehlen die Kinder und
er geht arbeiten und wenn das Gehalt am Konto ist, ist es wegen der
vielen festen Kosten auch schon wieder weg.
Es hilft ihm nicht, wenn meine Nerven blank liegen und ich ihm mit
meinen Ausrastern auch noch auf den Wecker gehe. Am wenigsten helfe ich
dabei den Kindern.
Also habe ich angefangen erst mich zu organisieren und dann den
Scheidungsstress. Alles nicht immer bewusst, das allermeiste aus dem
Bauch heraus. Für mich habe ich einen Weg gefunden es „sportlich“ zu
sehen.
Fritz und ich haben diese harte Zeit gut verdaut. Wir haben es
geschafft, dass wir durch den gemeinsamen Kampf zusammengeschweißt
wurden. Wir haben das durch gestanden, wir werden auch die anderen
Schicksalsschläge des Lebens durchstehen.
Ob es mir wirklich gut gelingt, zu vermitteln, wie ich das emotional bei
mir hinbekommen habe, weiß ich wirklich noch nicht. Aber wir haben ja
alle so unsere Erfahrungen und wenn wir sie austauschen, wird’s schon
werden. Ein schönes, hoffentlich lustiges und entspannendes Wochenende
wird es auf jeden Fall werden.
Grüßle
Ingrid
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: tfabricius [mailto:@carookee.com]
Gesendet: Freitag, 10. Dezember 2004 15:55
An: Zweitfrauen, Zweitmänner und Zweitfamilien - Forum selbst,
interessante Termine Chatanforderung bzw. Chatwünsche
Betreff: [Zweitfrauen-Forum] Re: Kommunikationstraining Zweitfrauen
Ingrid hi!
"Zu emotional" an die Geschichte rangehen schön und gut, die Erfahrung
teile ich mit meiner "Zweitfrau" ja auch und habe allergrößtes
Verständnis für sie, wenn ich sie auch manchmal auf den "pragmatischen
Boden der Tatsachen" zurückholen muß.Es hilft halt einfach nicht sich
über Tatsachen permanent aufzuregen und die positiven Elemente nicht zu
würdigen, nicht Kraft aus denen zu schöpfen und auf Basis der Dinge wie
sie nun mal sind gemeinsam nach vorne zu schreiten.
Unsere "Ex" (sagte meiner Frau zum Beispiel mal, diese hätte sie ja
schließlich mitgeheiratet!!!) will meinen Sohn die nächsten drei Wochen
nicht sehen / abholen, einschliesslich Weihnachten und Sylvester! Sie
will, wenn ich sie recht verstehe nicht daran mitwirken das Kind zu
zerreissen und zweimal "verlogene" harmonische Weihnachtsidylle in
verschiedenen Familien vorgaukeln, zumal ich daran Schuld sei, da sie
mir ja schon mehrfach gesagt hätte, dass sie sowas (z.B.
Weihnachtsplanung) am Telefon besprechen wolle, da müssten wir uns
persömlich treffen!!! Wäre ich ja gelegentlich sogar bereit, an
neutralem Ort, aber kurze Vorbesprechung, um die Thematik des Gespräches
einzugrenzen bedinge ich mir halt aus, ist schon zu oft in die Hose
gegangen.
Ergo: Die Kindsmutter "nimmt" das Kind schon wieder nicht, der ist das
schon gewohnt und freut sich sogar über 15 bis 30 Minuten am Donnerstag
Nachmittag. Und naja, im nächsten Jahr sieht er die Mama ja wieder.
Unterhalt zahlt sie auch keinen, schliesslich hat sie ihn im August
schon vier Wochen betreut und ab und an gibts ja auch mal ne Hose oder
zwei und mal ein Sweatshirt.
Bitte nicht mißverstehen, Prinzipiell würde ich jedwede Kombination aus
Natural- Bar- und Betreuungsunterhalt akzeptieren wollen, aber wenn die
Betreuungsleistung darin bestehen, alle Woche mal das Kind für eine
Stunde abzuholen und der Naturalunterhalt auch mit allergrössten
mathematischen Verrenkungen nicht mal ansatzweise den
Unterhaltsvorschoßbetrag erreicht, den ich ja auch nicht erhalte, weil
ich verheiratet bin. Und Sch... zur Zeit hab ich halt nur sehr wenig
Arbeit und wir bräuchten das Geld oder wenigstens das Kind ein paar
Sachen!!!
Womit wir bei den finanziellen Folgen für die Zweitfrauen sind. Meine
Frau tritt natürlich wie viele andere Zweitfrauen in anderen
Konstellationen auch für den Unterhalt der Stiefkinder so oder so mit
ein, die sponsponsorn ja teilweise die Unterhaltszahlungen an die Exen
mit und dürfen faktisch nichtmal Erziehungszeit nehmen, da ja sonst kein
Geld übrig bliebe oder die Familie vom Selbstbehalt der nicht reicht in
die Armut stürzte oder falls der Vater die Erziehungszeit nähme, die
Familie in Schulden stürzte, wegen des fiktiven Einkommens, das er in
dieser fiktiven Freizeit ja fiktiv erarbeiten könnte.
Also meine "Zweit"frau hat schon einen Hals auf meine, pardon unsere Ex,
und das obwohl wir, abgesehen von der momentanen wirtschaftlichen Lage,
in einer eigentlich recht komfortablen Lage sind. Da müssen wir uns zur
Zeit gar nicht mit den Zweitfamilien hier im Forum vergleichen.
Ich werde sie (meine Frau) mal ganz vorsichtig anfragen, ob sie nicht
Lust hat auf ein Wochenend bei dir hat. Den ersten Rückmeldungen nach zu
schließen, scheint sich das ja zu einem richtigen Workshop auszuweiten
:-) vielleicht solltest du noch einen kleinen Zeltplatz aus weisen
*hihi*, jadenfalls finde auch ich deine Idee super super oberklasse!!!
Gruß Torsten
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