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Hallo SiSi,
SiSi schrieb:
>Liebe Zweitfrauen.
>
>
Bin Erstmann, doch fühle ich mich jetzt dennoch mal angesprochen, da ich
die ganze Sache letztlich von beiden Seiten her kenne, dazu noch
einschlägige Erfahrung aus meiner eigenen Kindheit habe. Habe mich lange
gegen drohenden Umgangsboykott der KM gewehrt, jetzt lebt mein Sohn bei
mir und die KM verweigert weitestgehend ihren Umgang selbst (ich stelle
aber keine Bedingungen oder so - sie nimmt den Umgang nur war, wenn es
ihr passt, meist erfahre ich davon erst von meinem Sohn hinterher, oder
ich muss ihr oder ihrer Familie hinterherlaufen und alles organisieren,
damit der Kontakt aufrecht bleibt.. Gerade gegen Übernachtungen sträubt
sie sich bisher, das soll jetzt aber wohl besser werden !? Mal sehen.
Ich nehm das halt jetzt wie´s kommt. Mein Sohn mittlerweile auch und
meine Zweitfrau ;-) gewöhnt sich an das wohl auch langsam. Unterhalt? Na
ja sie meint halt sie hätte den Geburtsbonus oder den Frauenbonus und
ich will unsere Ruhe. ).
Als Kind habe ich meine eigene Mutter 14 Jahre lang nicht gesehen.
>Ihr kennt Euch doch so gut in rechtlichen Fragen aus.
>
>
Hab schonmal durchgelesen -> meineserachtens eher weniger ein
rechtliches Problem - könnte aber sehr schnell eines werden, wenn Ihr /
Dein Mann jetzt nicht sofort durchgreift.
>Die Situation: 2 Kinder, jahrelange Umgangsvereitelung und PAS durch die Mutter. "Wirksam" beim ältesten Kind, beim jüngeren nicht.
>
>
Für mich ein Zeichen, dass das PAS (noch) nicht richtig greift. Warum
wirkt es bei der großen und bei der Kleinen nicht ( läuft das PAS
seitens der Mutter eher unbewusst, aus eigenen Gefühlen dem Vater
gegenüber, auf einer subtilen Ebene? Dann kommt es sehr auf die
Persönlichkeit und die Situation des Kindes an. Oder will sie bewusst
erst das eine Kind umdrehen und dann sich das andere vornehmen?) Es gibt
durch auch Mütter, die an ihre eigene Argumentation glauben und gar
nicht wissen, was sie mit dem PAS anrichten, bei ihren Kindern.
Zumindest zu Beginn wollen sie da oft bewusst gar nix kaputt machen,
aber es entwickelt sich eine Spirale, die sich immer schneller dreht und
irgendwann gibt es da kein Zurück mehr. Sie verlieren den Blick, den
Zusammenhang und verrennen sich total.
So interprtiere ich jedenfalls Proksch und seine Studie.
So interpretiere ich auch das Verhalten meines eigenen Vaters in meiner
Kindheit, wobei es sich hier auch nicht um klassisches PAS handelt und
meine Mutter durchaus die Möglichkeit gehabt hätteKontakt mit mir
aufzunehmen ... jedenfalls sagt er heute, dass er vieles inbesondere,
was die Ermöglichung/Förderung des Mutter/Kind Umganges betrifft, heute
völlig anders machen würde.
>Das älteste Kind kommt seit den Ferien nicht zum bisher regelmäßigen Umgangstermin.
>Die Mutter hat dies mit der Belastung des Kindes durch den Schulwechsel begründet, der Vater hat sich (aus meiner Sicht ein Fehler) darauf eingelassen.
>Kind (11) äußerte, nachdem der Vater den regelmäßigen Umgang wieder aufnehmen wollte: "Ich schaffe das kräftemäßig nicht."
>
>
Hier muss der Vater sofort und konsequent auf Umgang bestehen. Ab nä.
oder übernä. WOE dann und dann hier zu erscheinen - idealerweise Freitag
nach der Schule bis So Abend oder Mo in die Schule, je nachdem was ihr
für eine Regelung habt.
Der Tochter kann gesagt werden, dass sie sich gerne in eurem Hause
entspannen kann, insbesondere wenn sie ihre Hausaufgaben etc. vernünftig
macht. Man erwrtet keine Aktion von ihr, sie darf auch zur Erholung
kommen, wenn sie möchte - einfach nur dasein und nix tun, wenn ihr das
gut tut.
Der Mutter kann klipp und klar, dabei aber gelassen und in freundlichem
ruhigen Ton mit stets höflicher Ausdrucksweise (wichtig, sehr
wichtig!!!!!) kann gesagt werden, dass es auch ihrer elterlichen
Verantwortung entspricht, das Kind bei der Einhaltung der Termine zu
unterstützen. Sicher liege ein Missverständnis vor, dass sie (die KM)
glauben mache, dass er (der Vater) derzeit kein Interesse und keine
Kraft habe, seine Tochter beim Schulwechsel und der folgenden
persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Die gemeinsam getestete
"Pause", Phase des Abstandes, habe sich nicht bewährt. Das KInd sei
dadurch nicht weniger in der Schule belastet, dass es den Vater nicht
sieht. Lediglich habe sich der gegenseitige Zugang zwischen Vater und
Tochter in einer von _allen!_ Beteiligten nicht gewünschten und nicht
vorhergesehenen Weise geändert. /*(Nichtmal gut oder schlecht sagen -
keine Bewertung, nur sachliche Beschreibung und fertig!!!)/* Nun werde
der Umgang ab dem nächsten Umgangswochenende wie vorgesehen durchgeführt.
Bevor das sich nicht wieder eingespielt hat, sei es auch nicht sinnvoll
weitere Experimente zu besprechen, da das Kind bezogen auf den
Schulwechsel und die familiäre Situation klare Strukturen und einen
verlässilichen Tages- und Wochenablauf brauche. -> Frage, ob sie (die
KM) denn in diesem Punkt anderer Meinung sei. -> Antwort, bevor sie was
sagen kann, dies sei sicher nicht so.
Ggf. weiterhin zum Abschluss des Gespräches:
sinngemäß: "... da es sich hier ja offensichtlich nur um ein
Missverständnis handelt, dürfte es ja nicht notwendig sein, dass mein
Anwalt dir einen Brief schreibt, wie er mir kürzlich vorgeschlagen hat
oder wir uns und unsere Tochter irgendwelchen gerichtlichen
Auseinandersetzungen aussetzen.
Ich lehne es ja wie du sicher auch ab, die elterliche Verantwortung an
die Justiz abzugeben und ich gehe davon aus, dass wir trotz aller
persönlichen unterschiedlichen Meinungen erwachsen genug sind uns diesen
Kindergarten mit Eilanträgen und Schriftsätzen zu sparen."
=> Ob und in welcher Form dieser letzte Warnschuß im Gespräch kommt,
hängt davon ab, wie die KM sich im Gespräch entwickelt und ob sie eher
auf die abwehrende blockierende Schiene übergeht -> dann ist es wohl
nötig entsprechend deutlich zu werden.
Sollte sie den Wink mit dem Zaunpfahl bereits verstanden haben, dann
kann man das Scheunentor ruhig stehen lassen und braucht damit dann
nicht auch noch zu winken -> wäre dann kontraproduktiv.
>/Letztlich werden Hausaufgaben (die Vater und Kind gerne zusammen machen) u/nd dass das Kind eine knappe halbe Stunde später als bei der Mutter zu Mittag essen würde als Begründung angegeben.
>
>
Darauf ist ÜBERHAUPT NICHT einzugehen! in jeder Familie läuft der
Tagesablauf etwas anders, das hat viele Ursachen und das ist auch gut so
und solange das Kind mit 11 nicht regelmässig vor der Schule erst um 12
ins Bett kommt etc., geht das die Mutter gar nix an und jedes Kind
findet sich da rein, wenn man es lässt!
>Die Mutter will andere Termine für die Tochter, die - früheren Aussagen zufolge, "den Vater für sich alleine haben soll" (Gestaltungsvorschläge für den Umgang kamen jeweils dazu).
>
>
Gestaltungsvorschläge sind gut und nett gemeint - wenn sie angefragt sind.
Ungefragt ist das eine der KM nicht zustehende Einmischung. Sollte sie
es auch noch so nett meinen, hat sie das stecken zu lassen! Sie hat mit
dem Leben des Vaters nix mehr zu tun (auf Paarebene - und solche
Vorschläge kommen eben von der Paarebene - auf respektvoller Elternebene
braucht es solche Tips nicht, es sei denn ich Frage die KM selbst, weil
ich ihre kreativen Ideen Schätze. Als Vater belehren lasse ich mich
jedoch nicht)
Jedenfalls liegt hier ein grosser kommunikativer Fehler der Mutter vor
(möglicherweise gar nicht bös gemeint). -> nett und höflich dankend
ablehnen - am Besten sagen, dass man einige Vorschläge schon gut findet
und sich auch bereits überlegt hat das eine oder andere einzubauen, wenn
die Tochter dann wieder kommt. Jedoch führten diese Vorschläge zu
kommunikativen Missverständnissen, da immer wieder aufgrund der
Rollenverteilung der sicher von ihr gar nicht gewünschte Eindruck des
"belehren wollens" nahe liege.
In jedem Falle könne sie sich darauf verlassen, dass man auch in Zukunft
ohne ihren Ratschlag weiterhin auf die Bedürfnisse und Wünsche des
Kindes einzuginge.
Und dann nochmal:
Er (der KV) nehme ihr (der KM) das natürlich nicht übel, jedoch bitte er
das aus o.g. Gründen zukünftig zu unterlassen.
Ich weiss nicht wie gebildet die KM ist - aber wenn sie eher gebildet
ist, wird sie die winkenden Zaunpfähle erkennen und die Bälle die ihr
zugeworfen werden. Wenn sie eher nicht gebildet ist (ich rede nicht von
Schulbildung, sondern von der Konsistenz der Hirnmase ;-) ) dann wird
sie es zwar nicht verstehen, aber immerhin ob der subtilen und seltsam
freundlichen Kommunikationsweise eingeschüchtert sein und so zurückrudern.
Einzig, wenn sie bitterböse oder bereits verrannt ist, dann wird sie das
als Herausforderung und Provokation verstehen. Allerdings lockt man sie
damit aus der Reserve, und bekommt selbst eine taktisch bessere
Position. Und offener Kampf ist allemal besser als heimliches PAS.
Nicht zu unterschätzen sei folgender Umstand:
*** Wenn mir auf freundlich höfliche Weise mit Anerkennung und Respekt
Grenzen gesetzt werden, fällt es mir ungleich leichter ein Einlenken
nicht als Gesichtsverlust zu empfinden. ***
Je weniger ich den Gesichtsverlust empfinde, desto leichter lenke ich
ein!!! Ich will zumindest mit dem Gefühl aus einem Konflikt gehen, dass
alle Seiten gewonnen haben, jedoch nicht, dass ich als Verlierer
dastehe, insbesondere als alleiniger Verlierer! Es gehört unheimlich
viel Kraft dazu einen Gesichtsverlust in Kauf zu nehmen, indem man einen
Fehler eingesteht. Droht ein Gesichtsverlust, ist die
Wahrscheinlichkeit, dass ich mich gegen die andere Seite, gegen alle
Argumente stelle, dass ich auch selbst die Wahl der Mittel verschärfe
und mich verrenne, selbst wenn ich insgeheim ahne oder weiss, dass ich
selbst im Unrecht bin, recht hoch. Um nicht zu sagen extrem hoch. Essei
denn, ich bin sehr stark, sehr konsequent und setze mich
lösungsorientiert über meinen eigenen Gesichtsverlust hinweg.
Indes können wir dieses von der Masse der Scheidungseltern aufgrund
ihrer persönlichen existentiellen Betroffenheit nicht erwarten, so schön
das auch wäre.
Es geht also gar nicht um die Frage, "wie setze ich mein Recht durch",
sondern "wie erreiche ich das Wünschenswerte ohne Gesichtsverlust der
anderen Seite"!!!!!
Ich bin überzeugt, dass ein grosser Teil der strittigen Scheidungen, der
Umgangsboykotte und der Umgangsverweigerungen nicht entstehen würden,
wenn sich beide Seiten in Ihrer Kommunikationsweise und in ihren
Forderungen, wie auch Angeboten daran orientierten, dass der andere
keinen Gesichtsverlust erleidet, da dieser stets zur Verhärtung der
Positionen führt.
Gerade in der zwischenstaatlichen Diplomatie ist diese
Kommunikationsweise - so es sich um erfolgreiche Diplomatie handelt -
weit verbreitet.
Daher rührt auch das Renommee von Leuten wie Genscher, Fischer,
Kissinger, Carter und anderen Außenministern und Krisenmanagern, sowie
Unterhändlern und das ist auch ein Erfolgsrezept erfolgreicher
Trennungsberatung.
Im Idealfall gelingt es mir dem anderen das Gefühl des Gesichtsverlustes
zu eigen zu vermitteln, für den Fall dass er NICHT einlenkt und das
Gefühl zu ersparen, für den Fall DASS er einlenkt. Viele Frauen nutzen
diese Art der Kommunikation auch um ihren Mann um den Finger zu wickeln.
Hier ist auch mein häufig gegebener Tip der Gelassenheit und des
"Steineknetens" angesiedelt und das ist auch Basis dessen, was ich
bereits Anfang des Jahres hier im Forum "Guerillakommunikation" genannt
habe.
*** Konsequenz, Klarheit, Gelassenheit, Abgrenzung, Diplomatie,
Gesichtswahrung ... ***
>Abgesehen davon, dass dies für den Vater allein terminlich kaum möglich ist und es ein falsches Signal wäre, darauf länger einzugehen (der Vater als Überforderung!)
>
Absolut!!!
> und der Vater anbietet, das Kind liebe- und verantwortungsvoll in sein/ unser Leben zu integrieren, die Mutter dies aber verhindert.
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Sofortiges konsequentes Handeln ist gefragt!!
>Darf sie das? Umgang einerseits vereiteln, andererseits andere Termine fordern?
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>
Natürlich nicht - indes hat sie, je länger ihr das zugelassen wird,
immer weniger Konsequenzen aus diesem Tun zu befürchten. Im Gegenteil
wird das manchem nicht betreuenden Besuchselternteil nachher negativ
ausgelegt, nicht von vorneherein gegengesteuert zu haben.
>Was würdet Ihr raten, wie sich der Vater verhalten sollte - dem Kind gegenüber und wie der Mutter?
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Siehe oben - ich denke mein Rat kommt ganz gut heraus.
>Freundliche Grüße, vielen Dank SiSi
>
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>
Ebenso freundliche Grüße zurück,
Torsten
VAfK-Wü