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Hi,
meine Antwort war eigentlich an die Sophie gerichtet, also nicht auf
dich persönlich beziehen - sie beschreibt ja eine andere Situation,
quasi aus Sicht eurer Ex.
Sicher ist sie aber kooperativer, sonst würde sie nicht hier um Rat
fragen ;-) .
Oftmals merken die betreuenden Elternteilegar nicht, dass sie dem
anderen Unterhaltszahler das Gesicht nicht waren lassen, eine
Machtposition demonstrieren und dem Besuchselternteil eine
eigenverantwortliche Elternschaft, ein eigenverantwortliches sich
einbringen verweigern.
Oft ist zu hören, "ich lass ihn doch, er darf ja ...", aber darum geht
es ja zu einem großen Teil bei vielen Konflikten, man ist eben nicht
Vater von Mutters Gnaden und darf sich mit dem Umgang zufrieden geben,
der nach Abzug der Kindertermine übrig bleibt, sondern man will in die
Terminierung die über Kita/Schule hinausgeht, im Rahmen des Umganges
(Residenzmodell) oder der anteiligen Betreuung (Wechselmodell)
eigenverantwortlich und gleichwertig mitwirken. Bzw. will man sich von
Erwachsenem zu Erwachsenem gegenseitig abstimmen.
Diese verkindlichung, entmündigung durch den Expartner/die Expartnerin
hat mir damals auch sehr zu schaffen gemacht.
Ich schätze mich auch glücklich, dass meine Ex das damals so gemacht
hat, allerdings hat sie das nicht freiwillig gemacht! Sie hat solche
Sperenzel wie eure Ex durchaus auch versucht und siehe Proksch-Studie
ist das zu Beginn gar nicht mal unbedingt bösartig gemeint. Gleichwohl -
siehe die gleiche Studie - wird hier schon der Keim gelegt, überhaupt
die Möglichkeit zur Entfremdung zu schaffen.
Ergo, wie ich in einem anderen Thread - hilfe!!! was sollen wir machen
unsere ex verplant die kids an unseren we´s - schon sagte, ist es
Notwendig sofort deutliche Grenzen zu setzen!
Die Ex kann ja wählen, ob sie euch die Aktivitäten überlässt und sich
strikt an die Umgangszeiten hält! oder ob sie mit euch den Umgang
verlegt, die Aktivitäten selbst betreut und sich auch strikt an die
Umgangszeiten hält.
Ihr seid nur so kooperativ mit tauschen und so, wie sie das euch auch
zugesteht.
Außerdem sind eure Kids groß genug, dass ihr nicht ständig
Händchenhaltend nebendran sitzen müsst, ihr könnt dann auch schon mal
ins Büro und die Kids besuchen Kumpels und so. Das ist beim betreuenden
doch nicht anders.
Mein Sohn ist neun, geht um halb acht aus dem Haus, kommt um halb fünf
bis fünf wieder heim, dann hat er an zwei Tagen Training, besucht Kumpel
und am Wochenende übernachtet er schonmal woanders.
Ja wieviel mehr ist er denn bei mir, als bei einem umfangreichen
Residenzmodell bei der Mutter? Mehr Tage klar! Aber die Zeit pro Tag?
Er geht ja um acht schon wieder ins Bett!
Das einzige ist doch, dass ich nicht so oft mit meiner Frau ausgehen
kann, weil ich ihn nicht so oft und nicht so lange alleine lassen will
und dass ich nicht mal ein Wochenende wegfahren kann. Das aber nur, weil
die Mutter ihn nicht nimmt - wenn die Mutter ihn noch alle Zwei
Wochenende zur Übernachtung nehmen würde und den vollen Unterhalt, dann
wäre das Residenzmodell mit LMP bei mir doch purer Luxus, nicht viel
mehr arbeit als beim Wechselmodell, für das ich eintrete und dazu
finanziell komfortabler.
Naja so ist es ja nicht bei mir und ich strebe das nicht an, aber die
alleineerziehenden Mütter mit Partner und regelmässigem
Unterhaltseingang brauchen mir jedenfalls nichts vorzujammern.
Da ihr die Kinder ja einmal die Woche bei euch habt (notfalls Tag
verschieben, die Kinder sollen das der Mutter einfach zur Kennznis geben
- mein Sohn hat auch vieles direkt mit seiner Mutter ausgemacht solange
sie noch kam) könnt ihr doch immer zwei Wochenenden hintereinander
nehmen, da ich wenn ich mich recht erinnere, die Auftritte immer all
zwei Wochen sind -> dann hat jedes Elternteil einmal Auftritt und einmal
frei zum wegfahren.
Wenn sie da nicht mit sich reden lässt, würde ich gar nicht lange
fackel, das mit den Kindern besprechen und einfach so machen! Plant ihr
halt einfach und sie musses dann fressen, wenn sie nicht planen kann,
selber Schuld!
Wenn sie sich an die neue Methode gewöhnt hat, wird der Streit gegessen
sein.
Wichtig ist nur, dass es für die Kids eine Erleichterung darstellt, dass
sie das Nachvollziehen können und mittragen wollen, dann verklickern die
das der Mutter schon!
Es geht ja hier nicht um eine Ausweitung des Umganges, das könntet ihr
natürlich nicht an der Mutter vorbei regeln. Aber ihre Erschwerung des
gerichtlich festgelegten Umganges mit den Kindern zu umgehen, da hätt
ich keine Skrupel!
Gruß Torsten