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Hallöchen Sahnehäubchen,
es ist dir damit leider nicht (wirklich) geholfen, aber zuerst möchte
ich dich meiner Anteilnahme und meines Mitfühlens für die Hiebe
versichern, die dich privat und beruflich getroffen haben. Es mag sich
wie eine Plattitüde anhören, aber auch ich habe schon herbe Schläge
einstecken müssen, auch ich wusste auch schon mal nicht, wie es
weitergehen solle. Glücklicherweise ging es weiter und das gar nicht so
schlecht. Inzwischen geht es mir wesentlich besser als in diesen dunklen
Zeiten und ich wünsche und hoffe, dass du das in absehbarer Zeit auch
von dir/euch sagen kannst.
Nun zum anliegenden Problem. Deine Gedankengänge kann ich durchaus
nachvollziehen, sind es doch in weiten Teilen die meinen. Die
Auffassungen, Meinungen anderer zu achten auch wenn ich sie nicht teile,
ist mir ein großes Anliegen und zugleich schwere Arbeit. Doch ich muss
zumindest bereit sein das zu tun, was ich umgekehrt von anderen erwarte.
Im Grunde ist das der kategorische Imperativ Emmanuel Kants. Es geht
auch einfacher: "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch
keinem andern zu."
So einfach ist das, auch wenn es nicht immer gelingt.
Zwei Dinge für die von dir angesprochene Toleranz sind dabei maßgebend.
Zum einen dürfen Auffassungen und Handlungsweisen anderen nicht schaden
(s.o.). Bei Missbrauch der Toleranz ist Schluss mir derselben!
Zum anderen dürfen - in oben benanntem Sinne - Denken und
Verhaltensweisen nicht in gravierender Weise von den allgemein
gültigen/anerkannten Regeln menschlicher Vernunft abweichen.
Und genau das liegt meines Erachtens hier vor. Es gibt keinen
vernünftigen Grund sich zum Wurmfortsatz eines Weicheies oder Egoisten
zu machen. Oder einer Egoistin oder ... wie ist eigentlich die weibliche
Form von "Weichei"?
Denn die Unterwerfung unter die Interessen anderer beinhaltet
zwangsläufig die Aufgabe der eigenen. Aber die eigenen Interessen
bestehen mit genau dem gleichen Recht wie die anderer! Oder kennst du
einen vernünftigen Grund, dass dem nicht so wäre?
Es sei denn, es liege ein Sado-Maso-Verhältnis vor. Dort gelten meines
Wissens (Verhaltens-)Gesetze die mir gänzlich fremd sind. Sollten alle
Beteiligten eines solchen Verhältnisses damit einverstanden sein, aus
freien Stücken daran teilhaben wollen - nun gut. Solange andere nicht
darunter leiden, toleriere ich das. Wenn auch mit Staunen.
Sollte ein solches Verhältnis im konkreten Fall bestehen, würden jedoch
sehr wohl andere darunter leiden, nämlich die Kinder. Ein solches
Verhältnis ist jedoch unwahrscheinlich, sonst käme nicht dieses
Hilfeersuchen.
Ich glaube, da sind Not und Elend eine Unheilige Allianz eingegangen.
Schwache und Schwacher lehnen sich aneinander um nicht umzufallen,
können sich aber gegenseitig nicht stützen.
Hoffen wir gemeinsam und drücken die Daumen, dass ich mich irre!
LG
Hartmut
suessstueck schrieb: