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Hallo Pupette,
ersteinmal:
Willkommen und nur raus mit Deinem Frust! Du findest hier offene Ohren, manch guten Tipp und auch manch Kontra, was aber auch immer wieder gut zum "Vorwärtskommen" ist!
Dann:
Ich glaube, Dein LG steckt bereits so tief in allem - seinem Frust, seinem Selbstmitleid, seiner negativen Stimmung drin, daß das zu viel für Dich ist, ihn da allein herauszuziehen.
So aus der Ferne klingt das alles schon nicht mehr nur nach Mitleiderhaschen oder einfach nur gerne im Selbstmitleid Baden! Ist da vielleicht schon eine Depression entstanden? Wenn ja, dann braucht er eine Art Hilfe, die Du ihm nicht geben kannst, so sehr Du Dich auch bemühst!
Es kommt mir alles bekannt vor, wenn auch die Gründe andere waren, das Thema, das "bejammert" wurde: Mein Ex-Mann litt und leidet auch an Depressionen. Über einen Zeitraum von vielleicht 2-3 Jahren habe ich auch gedacht: ich bin seine Partnerin, ich "muß" ihm helfen, "muß" ihm aus seiner "schlechten und niedergeschlagenen Stimmung" helfen. Daß er an Depressionen litt, aus denen ohne professionelle Hilfe es kein Rauskommen gibt, haben wir sehr spät erkannt. Ist ja auch schwierig zu erkennen, als Betroffener es sich einzugestehen, den Schritt zum Arzt/Psychologen zu wagen. Zu viel negativbelastet ist das Thema, zu groß war die Angst, andere und auch der Arbeitgeber könnten davon erfahren...
Die ganze Situation, die ganze Zeit, in der wir "allein" mit diesem Thema waren, hat unsere Beziehung sehr belastet. Er war am Jammern, ich im Helferrausch und irgendwann alle, aber er immernoch am Jammern :-7. Ich war dann sauer auf mich, weil ich mich so ausnutzen, kaputt machen ließ, und sauer auf ihn, auf seinen nie enden wollenden Pessimismus, auf seine "Weigerung", endlich mal wieder positiv nach vorn zu schauen. Daß er es einfach nicht konnte, weil er an einer Depression litt, haben wir nicht erkannt. Gescheitert ist unsere Beziehung letztlich an was anderem, aber diese Zeit hat sehr viel dazu beigetragen.
Könnt Ihr das Thema besprechen? Kann Dein LG professionelle Hilfe zulassen? Auch wenn er keine Depression hat - was ihm zu wünschen ist!! - schon allein das Besprechen der ganzen Situation mit einem Unbeteiligten, mit einem dafür Ausgebildeten wird ihm sicherlich mehr als gut tun, wird ihn aus seinem Gedankenteufelskreis holen können und Dir vor allem die Last nehmen, die Einzige zu sein, die das Ruder in der Hand hat, die alles am Funktionieren halten muß, wird Dir den Druck nehmen können, ihm allein helfen "zu müssen".
Viele Grüße,
Kooka