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Hallo,
ich mache das Notwendige für meinen Mann, nun schon mehr als 14 Jahre, immer so, als
wäre ich seine Sekretärin und arbeite meinen Job ab. Wenn Du für jemanden arbeitest,
steigerst Dich emotional ja auch nicht soooo arg rein. Der Job ist halt dann u. a.,
Termine zu beachten, Schreiben zu beantworten und den ganzen Vorgang im Kopf zu haben.
Dabei spielt es keine Rolle ob man für einen Konzernboss oder für den Bäcker um die Ecke
arbeitet.
Klar bekommt man als (in-)direkt mit betroffene Partnerin das hautnaher zu spüren. Der
Mann, der neben einem im Bett liegt, redet ja die halbe Nacht von nix anderem als von
dem was gerade mal wieder ansteht. Oft wie eine Schallplatte mit Sprung – immer im
Kreis. (Möchte eigentlich mal wissen, wie viele sich hier im Forum in diesen Sätzen
wiederfinden )
Hier habe ich mir angewöhnt, dass ich mir dass eine gewisse Zeit anhöre, selten einen
Kommentar dazu gebe (er erhält nur Zustimmung), die Kommentare würden nämlich die
Schallplatte in neuen Kreisen von neuem drehen lassen. Ist diese gewisse Zeit (die nicht
genau definiert ist) rum, dann bekommt er einen „Maulkorb“ verpasst. Dies unter dem
Hinweis, dass ich ja meine Gedanken nicht einbringen kann und gar nicht zum Denken
komme, wenn er mich ständig zutextet. Der Hinweis ist mehr als einmal erforderlich, aber
irgendwann kapiert er es.
Dann setze ich mich hin und tippe sein Zeug, was er haben wollte. Ausdrucken und
durchlesen lassen. Korrekturen und Ergänzungen die er haben will, darf er dann selber am
Computer machen.
Außerdem nehme ich es sportlich – ich versuche es wenigstens. Die Ex meines Mannes hat
vier Brüder. Mit dem ältesten bestand bis zu seinem Tod vor ein paar Monaten ein reger
und freundschaftlicher Telefonkontakt. Der sagte mal, dass ich mich wohl mal irgendwann
zu Tode langweilen werde, wenn der ganze Krieg rum ist.
Wird wohl sooo schnell nicht passieren. Schließlich geht es irgendwann „nur“ noch um den
Kindesunterhalt. Bei unserer Ex auch um ein Insolvenzverfahren. Das ist bald zu Ende. Da
viele ihrer Schulden bei meinem Mann nicht der Restschuldbefreiung unterlagen, geht es
in Kürze mit diesem Thema weiter. Zwangsversteigerung (nicht die übliche
Teilungsversteigerung) ihrer Haushälfte haben wir auch schon hinter uns. Und dann wird
was kommen, das ich mir jetzt noch nicht ausdenken kann.
Ich drück Dir die Daumen, dass Du es auch schaffst. Ach ja, damit das leichter geht,
haben zwei Leute und ich eben diese Seiten und das Forum ins Leben gerufen.
Gruß
Ingrid
Von: BabyOne [mailto:@carookee.com]
Gesendet: Freitag, 26. September 2008 02:15
An: Zweitfrauen, Zweitmänner und Zweitfamilien - Probleme mit dem Expartner/der
Expartnerin
Betreff: [Zweitfamilienforum] Nervös egen Prozess
Bei uns ist es mal wieder so weit - die Scheidung, die Jahre gedauert hat und teilweise
echt unerfreulich war, liegt eineinhalb Jahre zurück. Seitdem war relative Ruhe, und die
habe ich auch gebraucht, denn am Ende der Scheidung war ich durch den Stress psychisch
so weit runter, dass ich auch körperlich sehr angeschlagen war und eigentlich reif für
eine Kur war. Und dabei war ich ja nicht mal direkt beteiligt. Da ich aber von
juristischen Dingen viel mehr verstehe als er, musste ich für ihn immer "dolmetschen"
und aufpassen dass er keinen Fehler macht.
Jetzt ist die älteste Tochter aus der Schule raus, eine Unterhaltsneuberechnung steht
also an und bei der Gelegenheit wollten wir gerne auch den Unterhalt an seine Ex
loswerden. Sie hat seit mindestens drei Jahren einen Neuen, betreut nur noch ein Kind
und dieses geht inzwischen in die zweite Klasse und in den Hort, ist also versorgt.
Leider weigert sie sich die vollstreckbare Ausfertigung herauszugeben. Er muss also
klagen. Seine Anwältin hatte eigentlich keinen Termin mehr frei, hat sich aber
breitschlagen lassen mit dem Argument, dass ich als fachkundige Person die Unterlagen
für sie schonmal so gut wie möglich vorbereiten würde, damit es schneller geht. Das habe
ich auch getan und einen Abend damit verbracht, drei Seiten zusammen zu schreiben.
Ich habe keine Ahnung was da wieder auf uns zukommt. Ich denke zwar dass seine Chancen
nicht so schlecht sind (sonst hätte ich ihm abgeraten), aber ich habe Angst vor den
Kosten, falls es doch schlecht laufen sollte. Wir haben überhaupt keine finanziellen
Reserven mehr. Ich habe auch Angst vor dem erneuten Stress, wenn es wieder Streit gibt.
Letztes Mal hat die gegnerische Anwältin nach Kräften Öl ins Feuer gegossen und die
Sache immer weiter eskaliert, bis sie zum Glück krank wurde und eine etwas vernünftigere
Anwältin auf der Gegenseite ans Ruder kam.
Wie werdet ihr mit dem Druck fertig? Wird es leichter, je mehr Prozesse man hinter sich
hat?
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Unser Kopf ist rund, damit unsere Gedanken die Richtung ändern können
Schumacher @ zweitfrauen.de