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Hallo Suessstueck,
Dein Gefühlschaos kommt mir sehr bekannt vor - zum Glück scheint es so in der Art schon laaaaaaaaaaaange her zu sein. Immerhin, 3-4 Jahre sind es schon... :-)
Hab damals ein ähnliches Gewusel im Kopf durchgemacht. Auch ich bin - als mich selbstbewußt empfindender Mensch - durch die Rolle einer Zweitfrau mit Extrem-Ex des LG voll ins Straucheln gekommen. Hatte ich vorher alles selbst in der Hand (zumindest "gefühltes" Selbstinderhandhaben ;-> ), mehr oder weniger alles erreicht, was ich wollte, anstrebte: Beziehungen, in denen ich selbstbestimmter Partner war, Studium fix durchgezogen, promoviert in einer Männerdomäne, entsprechende Vorurteile, Stolpersteine,... vom Tisch gekickt, Job, Kariere, erfüllte Freizeit ;-> , ... Was ich wollte, bin ich angegangen, hab ich aus eigener Kraft geschafft. Gab's Schwierigkeiten, hab ich sie immer aus dem Weg räumen können, mal mehr, mal weniger schnell... Aber ich war Herrin ;-> meines Lebens, hab selbstbestimmt, welche Kompromisse ich zulasse, welche nicht,... So wurde ich erzogen, so haben es mir meine Eltern vorgelebt.
Und dann kam mein LG in mein Leben und mit ihm seine Ex und all das, was da noch viel schlimmer ist, als in den unzähligen Büchern steht, die es zu diesem Thema gibt und was man eh nicht glauben mag - Außenstehende schon gar nicht.
Was da abging, dieses plötzlich völlige Gefühl von Fremdbestimmtsein, was ich so noch nie in meinem Leben erfahren hatte, hat mich voll vom Hocker gerissen. Es schien kein Schritt, kein noch so kleines Stückchen Leben mit meinem LG ohne die Ex im Nacken mehr möglich zu sein.
Es hat viel Gespräche, Nerven, Tränen,... gekostet, um wieder zu mir zu finden, um meinen Platz in dieser Konstellation zu finden.
Es hat sich nix daran geändert, daß die Ex immer noch unser Leben als Dritte im Bunde mitbestimmt: Sie verplant nach wie vor die Kids-WE meines LG mit Terminen für die Kids, sie bekommt so viel Kohle von meinem LG, daß uns nach Abzug der Fixkosten 160 Euro / Monat bleiben, ich also trotz zweier Kleinkinder (1 und 3 Jahre) jeden Tag arbeiten gehen muß, während sie mit den "Großen" (11 und 13 Jahre) schön auf Halbtagsjob macht... Dazu kommt noch, daß zumindest in den ersten Jahren von mir von allen Seiten Verständnis für die Undinge der Ex (sei es, wie sie die Kids als Waffe verwendete, sei es, daß sie versuchte, auf mich einzutreten, weil sie dachte, ich sei schwanger,...) sowie komplettes Zurückstecken meiner selbst hinter den Dingen zwischen LG und Ex und Kids... erwartet wurden.
Ich hab es zunächst getan - und hab mir und auch unserer Beziehung damit keinen Gefallen getan, weil ich nicht der absolute Demutstyp bin.
Jetzt weiß ich es besser - auch dank des Forums hier, des Rates, den man hier bekommt, und auch der Kopfwäschen ;->
Vielleicht ist es ja das Gleiche bei Dir - Du mußt erstmal mit diesem Fremdbestimmtsein klar kommen, um wieder einen festen Boden unter den Füßen zu finden in Sachen Partnerschaft, Umgang mit dem Kind... und auch: Umgang mit den Meinungen in Deiner Umgebung (Mein Tip: Sch**ß drauf! Jemand, der nicht in der gleichen Situation steckt/steckte, kann so wunderbar klug daherreden, edel sein! )
Viele Grüße, Kooka