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Hallo,
Kein Grund beleidigt zu sein.
Ich habe die Beiträge gründlich gelesen und ich würde in der Tat nicht antworten wenn ich es langweilig fände. Aber ich bin der Meinung Du machst um die Sache viel zu viel Wind, als ob die ganze Zukunft des Kindes davon abhinge, und da bin ich halt anderer Meinung. Hier in diesem Forum ist verständlicherweise eine gewisse Tendenz da immer der Exfrau unrecht zu geben. Ich bin auch "Zweitfrau" und weiss wie verlockend es ist jedes Indiz zu benutzen um die Exfrau für pädagogisch total inkompetent zu erklären.
->Wir als Zweitfrau wissen es besser und lieben das Kind (fast) genauso, sind also eigentlich die bessere Mutter. Die "Kindsmutter" kostet nur Geld bis in alle Ewigkeit und geht uns auf die Nerven bis in alle Ewigkeit und noch dazu ist sie schuld an allem, was uns an dem Kind stören könnte weil sie es falsch erzieht. Hätte er früher bloss nicht DIE geheiratet, sondern wäre lieber solo geblieben bis WIR ihn getroffen haben! Leider kann man an der belastenden Situation nichts ändern sondern muss sie aushalten, wenn einem etwas an der Beziehung liegt. Als Ventil für den Stress hält dann gerne mal die Besserwisserei gegenüber der Mutter her.<-
Ein wenig Gelassenheit hilft aber meistens allen Seiten weiter. Was nützt es dem Kind, wenn es zwar von der Mutter weiter eine Windel angezogen bekommt, dafür aber vielleicht ständig Spannungen zwischen Dir und Deinem Mann auf der einen Seite und seiner Mutter auf der anderen Seite spürt, weil ihr sie für eine schlechte Mutter haltet? Manchmal fällt es schwer sich zurückzunehmen und nicht das zu sagen was man denkt, aber diese Frau ist ja nun mal die Mutter des Kindes und hat ein Recht seine Erziehung (mit-)zubestimmen, auch wenn es Dir nicht passt. Stell Dir mal die umgekehrte Situation vor, versetz Dich in ihre Lage, wie würde sich das anfühlen wenn die neue Frau von Deinem Ex auf einmal mehr in der Erziehung Deines Kindes zu bestimmen hätte als Du? Das Tema Erziehung muss Dein Mann mit der Ex klären (und wickeln sollte er auch selber), und wenn er mal ausnahmsweise oder auch öfter nicht Deiner Meinung ist, dann musst Du das wohl akzeptieren (wäre Dir ein Waschlappen von Mann lieber, der Dir aufs Wort gehorcht und keine eigene Meinung hat?)
Abgesehen von alledem habe ich gerade das umgekehrte Drama erlebt. Die Ex meines Lebensgefährten hat sehr sehr spät mit der Sauberkeitserziehung angefangen. Der Junge hat sich immer in ein anderes Zimmer verzogen um in die Windel zu machen und wurde erst zur Toilette gebracht, als er schon trocken war, bestand dann aber darauf das große Geschäft weiterhin in die Windel zu machen. Jetzt ist er fast vier und wir waren das erste Mal mit ihm im Urlaub. Die erste Woche vom Urlaub wurde uns dadurch versaut, dass das Kind sich weigerte auf die Toilette zu gehen. Er kniff den Po zu bis er nicht mehr konnte und heulte drei Tage lang wegen "Bauchschmerzen". Wenn wir ihn aufs Klo setzten, tobte und schrie und brüllte er, als ob er ein Kind zur Welt bringen müsste. Das was rauskam war aber weich, er hatte keine Verstopfung, es war nur eine Machtprobe, weil er seine Mama mit seinem Theater noch immer herumgekriegt hat ihm eine Windel anzulegen! Dann gingen wir dazu über, ihn morgens, mittags und abends auf die Toilette zu setzen nach dem Motto "du bleibst jetzt da sitzen und wir warten mal ein paar Minuten ab" und nach sage und schreibe weiteren drei Tagen ging es auf einmal, er meldet sich seitdem wenn er muss, geht ganz normal aufs Klo und es gibt kein Theater mehr. Schade dass dafür eine komplette Woche von unserem Urlaub draufgehen musste, schade dass seine Mutter sich um dieses Thema gedrückt und uns den schwarzen Peter zugeschoben hat weil sie sich selber nicht dem Stress aussetzen wollte.