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Danke , Ihr Lieben, für die schnellen Antworten. Ich hatte ehrlich gesagt schon Angst vor den Reaktionen, und ich bin so erleichtert, nicht allein zu sein!
Es ist schon erstaunlich, welche Parallelen da existieren, der Sohn meines Mannes wird auch als hochbegabt gehandelt und fühlt sich soooo schlau und überlegen ...:-)Ich habe schon vermutet, dass er ADS oder sowas hat, weil er fast gar nicht still sitzen kann, er kann sich nicht beschäftigen und hat keine Ausdauer. Dafür macht er permanent Geräusche, was unglaublich anstrengend ist. Ich habe kürzlich erst überlegt, ob er das absichtlich macht, um zu nerven, oder ob das gar nicht merkt. Er verkündete dann aber stolz, er könne "noch viel mehr nervige Geräusche machen".
Ich habe aber nicht das Gefühl, dass sie mich ärgern wollen, sie haben mich von Anfang an gut akzeptiert.Trotzdem ist es schwierig, der Sohn hat Probleme mit Autoritäten und kann sich nicht unterordnen. Das ging sogar soweit, dass er mehrere Wochen total verweigert hat herzukommen oder mit seinem Vater zu sprechen (er hat ihn nicht mal angeschaut oder hallo gesagt, als er die Tochter geholt hat), weil hier angeblich die ganze Zeit ausgeschimpft wird. Dabei ist das wirklich nicht wahr, im Gegenteil, mein Mann lässt nach meinem Geschmack noch viel zu viel durchgehen. Und die Tochter wollte ja weiterhin kommen.
Ich denke, das hemmt meinen Mann noch mehr, mal strenger zu sein, denn er will ja seinen Sohn nicht wieder vergraulen. Das ärgert mich dann, weil er mit solchem Verhalten auch noch Recht bekommt...
Die Tochter ist ihre Mutter in klein, und ich ertappe mich oft dass ich denke "wie konnte er nur mit ihr zusammen sein..." . Die Kleine erzählt permanent "Meine Mama hat das auch, meine Mama tut dies und jenes". Außerdem ist sie sehr laut und derb, obwohl sie eigentlich ein gutes Herz hat.
Auf der anderen Seite tun mir die Beiden aber auch unglaublich leid, denn so richtig interessiert sich keiner mehr für sie. Mein Mann war erst 21, seine Exfrau gerade 19 geworden, als das erste Kind kam, das zweite dann gleich zwei Jahre später. Sie waren/sind eigentlich beide nicht so richtig reif als Eltern, das ist mein Eindruck. Die Mutter hat neu geheiratet und nun wird fleißig Haus gebaut, die Kinder stören da oft und werden ständig zu den Großeltern abgeschoben, wo sie aber auch nur vor die Glotze gesetzt werden, und wo sie gar nicht gern sind. Aber sie müssen jeden Tag dahin - auch am Wochenende.Sie ernähren sich quasi von Nutellabrötchen...
Wir sollen die Kinder so oft es geht nehmen, damit sie sie los ist. Sie hat auch angekündigt, dass sie in diesem Jahr keine Zeit hat, mit den Kindern Geburtstag zu feiern - also die Zeit hätte ich immer!
Mein Mann liebt seine Kinder, aber er ist irgendwie nicht so sehr Papa, mehr Spielkamerad oder großer Bruder.Er macht dies und das mit den Kinds, albert viel herum, aber so richtige Erziehung findet da auch nicht statt. Er sagt dann immer, in den zwei Tagen alle 14 Tage könne er eh nichts machen. Und ich glaube, manchmal gehen sie ihm selbst auf den Keks, auch wenn er das nicht zugeben will. Er hat ein sehr schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber, denn er ist ja gegangen.
Mir tut es wirklich leid, das zu sehen. Aber mir fehlt schlicht die Zuneigung für die Kinder, um dies alles auszugleichen. Sie wirken halt gar nicht liebes- und hilfebedürftig, sondern sind sehr fordernd und anspruchsvoll, beim Essen, bei der Beschäftigung. Die erste Frage ist immer "was machen wir denn heute?" , und am liebsten soll es nur Kino, Schwimmbad, MC Donald´s usw. sein, nichts ist gut genug. Ich sehe aber nicht ein, dass immer ein event stattfindet, wir haben nicht viel Geld, viel weniger als deren Mutter. Doch es kommt schon mal der Spruch, wir hätten ja mehr Geld, schließlich haben sie jetzt keins weil sie ein Haus bauen. Ja, ist das denn mein Problem??
Mein Mann sagt immer "Es sind Kinder, die sind halt so". Ich erzähle ihm schon, wie es in mir aussieht, aber er versteht es nicht und es kommt oft zum Streit. Er ist der Meinung, für die zwei Tage könne ich meine Bedürfnisse doch mal hinten anstellen.
Zum Teil sehe ich das auch ein, aber ich lebe doch auch hier und habe ein Recht auf zumutbare Zustände. Gerade jetzt wo ich schwanger bin habe ich das Gefühl, es ist unwichtig was mit mir ist und wie ich mich fühle, es sind nur die Kinder wichtig. Das ist sehr verletzend und ich habe das Gefühl, er würde seine Kinder unserem vorziehen. Er sagt dann, unser Kind würde er ja noch nicht kennen, aber mir tut es sehr weh.
Hach, es ist schon alles sehr sehr schwierig, manchmal wächst mir alles über den Kopf!Es sind so ambivalente Gefühle den Kindern gegenüber, von Ablehnung über Schuld und Mitleid...mein Gefühl sagt das Eine, die Vernunft das Andere.
Ich habe eigentlich kein Recht, so zu denken, weil sie eher da waren und ich habe ihnen quasi den Vater weggenommen, und nun will ich sie nicht einmal hierhaben. Ich dachte immer, ich hätte ein gutes Herz, und diese schlimmen Gefühle erschrecken mich und zeigen mir, dass ich so gut wohl doch nicht bin.
Ich hoffe sehr dass es mir gelingt, meine Ablehnung gegen die beiden nicht auf unser Kind zu projezieren, manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken " Unser Baby wird die Beiden bestimmt auch nicht mögen". Aber ich weiss das ist falsch und ich darf das nicht tun.Gott, es ist so schwer, mesnchlich und schwach zu sein - warum nur ist es so schwer, der eigenen Vernunft zu folgen, wenn die Gefühle so widersprüchlich sind?
Ich danke Euch nochmal von Herzen für´s Zuhören und Anteilnehmen.
Morgaine