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Hallo,
die Situation, dass sich ein Mann zurückzieht in sich selbst wirst Du auch
noch nach 20 (Ehe-)Jahren, mehr oder weniger heftig und häufig, vorfinden.
Ist so. Die Männer „ticken“ anders als wir Frauen. Wir gehen in vielen
belastenden Situationen her und besprechen es sofort mit einem lieben
Menschen (Partner, Freundin, Eltern, Oma). Mit dem Sprechen, ordnen wir
unsere Gedanken und finden oft schon, während wir noch reden (wie ein
Wasserfall) eine Lösung um mit der Situation umzugehen.
Männer ziehen sich in sich zurück und bringen ihre Situation ins Reine. Wenn
sie entweder eine Lösung oder sich mit der Situation abgefunden haben,
kommen sie wieder raus. Das Abkapseln kann sein, dass sie hinter der Zeitung
verschwinden, im Hobbykeller die unnötigsten Dinge basteln, stundenlang
durch den Wald joggen oder in der Kneipe verschwinden. Jeder Mann hat da
wohl so seine Art, wie er für sich aufarbeitet. Einmal ist er nach 1 Stunde
wieder ansprechbar, das andere Mal nach einem Tag, einer Woche oder gar erst
nach einem Monat.
In ihn reingucken, wie und was er genau verarbeitet kannst Du nicht.
Solltest auch gar nicht erst versuchen. Wenn er sein Problem verarbeitet
hat, kommt er wieder aus sich raus und wird Dir sein Ergebnis mitteilen und
Dich (unbewusst) um so mehr lieben, weil Du seine Befindlichkeit respektiert
hast. Partnerschaften die diese Tabuzone des Mannes nicht akzeptieren, sind
nicht sehr stabil. Er fühlt sich genervt, unverstanden und zieht sich noch
häufiger und mehr zurück. Oder erst ist äußerlich offen da (spielt was vor),
entfernt sich in seinem Inneren aber deswegen umso schneller von seiner
Partnerin.
Das hat alles nichts mit mangelnder Liebe zu tun, es ist einfach so. Nutze
die Zeit und tue in der Zeit etwas für Dich. Frauen können sich viel Stress
und Partnerschaften viel Streit und Trennungen ersparen, wenn sie
akzeptieren, dass Frauen und Männer eben anders „ticken“. Das hat nichts mit
gebrauchten Männern zu tun. Das hat mit der Gattung Mann generell zu tun.
Übrigens merken die Männer meist gar nicht, dass sie sich einigeln. Sie sind
der Meinung, sie sind wie immer. Wenn ich meinen Mann (wir sind fast 12
Jahre zusammen) frage (wenn er selten diese „Anwandlungen hat), hast Du was,
Du bist anders heute? Antwort: ich bin doch wie immer! Das glaubt er
ernsthaft. Hat aber eine Laune, dass man ihn zum Mond schießen möchte.
Normalerweise ist er nämlich ein sehr ruhiger, ausgeglichener und
freundlicher Typ. Irgendwann werde ich mal heimlich eine Videokamera
installieren. Ob er sich dann wieder erkennt?
Ich denke mir in solchen und ähnlichen Situationen meinen Teil, lass ihn
gewähren. Schnappe mir ein Auto und fahre zum Einkaufen, besuche
Freundinnen, gehe zum Friseur oder verschwinde hinter meinem Computer.
Wenn seine Situation rum ist, redet er und redet und redet und redet….. Ich
komme nicht mal mehr zu Wort (Hartmut wird mir das jetzt nicht glauben – ist
aber so). Ist diese Phase dann auch vorbei, ist er wieder mein ruhiger,
ausgeglichener und ganz besonders liebevoller Fritz.
Gruß
Ingrid
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Gast [mailto:@carookee.com]
Gesendet: Montag, 30. Januar 2006 03:16
An: Zweitfrauen, Zweitmänner und Zweitfamilien - Probleme mit seinen,
meinen, unseren Kindern
Betreff: [Zweitfamilienforum] Re: Warum steht er nicht zu mir?
tja, ich danke euch für eure gedanken und stützen.
momentan spitzt sich das ganze aber echt zu...
er sagte mir das er momentan einfach selbst nicht weiß was sein problem ist.
ich würde alles richtig machen und habe keine schuld an der situation, so
er. aber mometan distanziert er sich völlig von mir-das heißt, wir sehen uns
kaum noch, er meldet sich selten und wenn wir telefonieren ist totale
trauerstimmung angesagt. er sagt mir nicht was in seinem kopf vor sich geht.
ich kann alles nur erahnen. und ich denk mir es kommt plötzlich diese phase
in der er realisiert was gerade in seinem leben und somit in dem leben
seines kindes passiert. und weil ihn das so beschäftigt kapselt er sich ab
um sich einen freien kopf zu machen, nur weiß ich gerade nicht was das für
unsere beziehung heißt. ich will ihn auch nicht ständig mit fragen
belästigen und ihn "nerven". ich weiß nur nicht was ich tun soll. hatte
jemand schon diese situation, indem sich der mann so abkapselt und kaum
redet? was tut man da am besten. ich kann doch nicht ständig nur abwarten
und tee trinken, wie man so schön sagt. er sagte auch noch zu mir, er habe
momentan keine perspektive und ist mich sich selbst unzufrieden und
demzufolge auch mit allem anderen.
was kann ich denn nur tun, bin echt am ende und das alles wenn ich
abschlußprüfungen habe...
liebe grüße sandy
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Schumacher @ zweitfrauen.de