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Hallo, guten Abend und wirklich vielen vielen Dank für die zahlreichen Antworten, damit hatte ich nicht gerechnet. Im Sommer, als das mit dem Körpergeruch noch viel ausgeprägter war, war unsere Beziehung noch frisch und ich habe mich nur diskret getraut, den Vater auf die Hygiene des Sohnes aufmerksam zu machen. Ich habe mich quasi dafür entschuldigt, dass ich so empfindlich bin, erkenne ich im Rückblick. Aber ich habe ihn mehrfach angesprochen. Und nach diesem Wochenende sowieso. Mein Freund selber ist sauber - auch wenn ich den Eindruck erweckt habe, dass es auch mit seiner Hygiene nicht weit her ist. Er mag nur nichts sagen mit immer der gleichen Begründung: "dann kommen die Kinder vielleicht nicht mehr so oft oder so gerne." Er sagt aber, ihn selber stört es auch. Das werde ich jedoch noch mal ansprechen. Und aus den Erzählungen des Jungen habe ich ansatzweise, so zwischen den Zeilen, entnehmen können, dass er in der Schule in der Tat nicht viele Freunde hat. Ich hatte auch noch nicht erwähnt, dass die Mutter ihm die Haare selber schneidet - und so siehts auch aus. Ich habe schon daran gedacht, ihn zu einem Friseur zu schleppen, aber dann könnte man sich evtl. Ärger mit der Mutter einhandeln. Fragen kann ich sie nicht, Mutter und Vater kommunizierten nach der Scheidung nur über Anwälte und jetzt überhaupt nicht mehr. Auch die Besuchsabsprachen für die Wochenenden bzw. Ferien laufen nur zwischen Vater und Kindern. Wenn die Kinder da sind, wird die Mutter nicht erwähnt, der Vater versucht also nicht, sie schlechtzumachen. Was umgekehrt nicht der Fall ist. Mit den Klamotten kontrollieren: morgens suchen sich die Kinder selber raus, was sie anziehen. Es ist ein guter Tip (es lebe die alte Rechtschreibunk), dass der Vater gleich am Freitag nachsieht, was nicht sauber ist und es gleich zu waschen. Dass der Sohn auch dreckige Unterwäsche tragen könnte, auf den Gedanken bin ich Naivling noch gar nicht gekommen. Und da ich auch noch nicht bei meinem Freund wohne, selber nur am Wochenende und im Sommer noch an ein bis zwei weiteren Tagen/Abenden da bin, fühle ich mich irgendwie nicht berechtigt, in die Privatsphäre des Sohnes zu dringen und seine Klamotten zu kontrollieren. Zum Thema "Helfen in der Küche": Weihnachten wollten sie von sich aus helfen, denn ich hatte viele in ihren Augen exotische Garniersachen wie kleine Maiskölbchen, Radieschen (beide Kinder wußten nicht, was Radieschen sind!), Kirschtomaten, Kiwis, Perlzwiebeln.... und das sah wohl sehr interessant aus. Normalerweise helfen sie nicht beim Kochen, sie decken nur mal den Tisch. Die ewigen Streitereien nerven mich auch nicht sooo, ich misch mich auch nicht ein. Aber mir fiel schon am Anfang auf (und nicht nur mir), dass beide Kinder wirklich bei jedem Streit versuchen, den Vater auf ihre Seite zu ziehen. Die schreien sich eigentlich nur in der Frühphase des Streits gegenseitig an, später schreien sie nach dem Vater. "Papa, meine Schwester hat das und das gemacht". "Ja, aber nur, weil mein Bruder dies getan hat." "Aber Papa, das habe ich doch nur gemacht, weil meine Schwester...." "Papa, sag, dass er/sie das nicht darf", "sag ihr/ihm doch endlich..." und ich merke die Zwickmühle, in der er steckt. Ich habe schon mal auf ihn eingewirkt und gesagt, er soll sie das unter sich ausmachen lassen und verkünden, dass er sich raushält. Das fällt ihm auch schwer, findet aber, dass das eine ganz gute Idee ist. Zumal auch andere aus seiner Familie das sagten. Mal sehen, wie es sich weiterentwickelt. Letztendlich glaube ich, das mich noch nie jemand so geliebt hat wie der Vater dieser Kinder. Ich habe früher immer die Paare belächelt, die oft zusammen sein wollten, habe immer gesagt, eine Wochenendbeziehung ist für mich optimal. Tja, da wußte ich noch nicht, wie Liebe zuschlagen kann. Davor war ich eine andere Art von Zweitfrau, nämlich für 11 Jahre die Geliebte eines Verheirateten, und wir haben uns im Durchschnitt alle zwei Wochen gesehen, manchmal öfter, mal weniger, er wohnt ebenfalls weit weg. Jaja, verdammt mich ruhig alle. Ich wußte anfangs nicht, dass er verheiratet ist, als er es mir sagte, hatte ich mich in ihn verliebt. Ich weiss, ich war doof. Damit hatte ich mich arrangiert, ich habe es für Liebe gehalten. Jetzt weiss ich es besser. Damit wollte ich eigentlich sagen, dass ich noch nie mit einem Mann richtig zusammengelebt habe. Und je älter man wird, desto mehr Macken entwickelt man ja bekanntlich. Das Zusammenziehen ist also ein großer Schritt für mich. Mich nervt es, dass ich ihn in der dunklen Jahreszeit nur am Wochenende sehen kann, aber bald kann ich ja auch wieder in der Woche fahren. Ich bin nämlich im Dunkeln total unsicher im Straßenverkehr, extrem bei Regen. Und er kann schlecht zu mir kommen, er fängt morgens um 6.30 Uhr mit der Arbeit an und hat abends noch einen Nebenjob. Denn neben den Unterhaltszahlungen zahlt er noch einen Kredit ab, den er aufs Haus aufgenommen hat, um seine Ex auszuzahlen. Lange Rede, kurzer Sinn - ich möchte dorthin ziehen, wenn sich ein geeigneter Job anbietet, was ja auch nicht so einfach ist. Und dann muss es auch mit den Kindern klappen. Und ich danke nochmals Euch allen, ihr habt mir wirklich teilweise neue Sichtweisen eröffnet und ich werde ganz bestimmt versuchen, einige Anregungen umzusetzen. Gute Nacht zusammen Änky. |