Beitrag 95 von 830 (11%) | Anfang zurück weiter Ende |
|
Hallo Kooka,
diese Gedanken von mir waren der „Auslöser“ meines Beitrages gewesen.
Irgendwie hoffte ich, dass der Vater beim Lesen meines Beitrages selber über
„Deine Gedanken“ nachdenkt.
Die große Liebe ist was Schönes, aber keinerlei Garantie dass das
Zusammenleben (auch ohne 14-Jährige Rumzickerin) wirklich klappt. Nicht
umsonst gibt es so viele Scheidungen und Trennungen. Dort waren die Leute
mal zusammengekommen, weil sie sich geliebt hatten.
Der Volksmund sagt hierzu: Ehen werden im Himmel geschlossen, aber auf Erden
geführt. Das Wort Ehe kann man gerne auch austauschen.
Mir macht noch etwas Gedanken: dass die Tochter diejenige sein soll, die die
Beziehung der Mutter so gestört hat, dass sie auseinanderbracht, beruht auf
der Auskunft der Mutter. Wenn Beziehungen beendet werden, wird selten der
eigene Anteil (also der Anteil der Mutter) von einem der Partner gesehen. Es
wird gern ein Sündenbock gesucht und Schuldzuweisungen sind an der
Tagesordnung. Wer sagt, dass die Mutter hierzu nicht ihre Tochter nimmt?
Wenn mich mein Partner liebt, wird er von mir nie eine Entscheidung
verlangen in der Richtung: wir sind nur zusammen, wenn Du ……. (Deinen Job
aufgibst, mir jeden Tag Blumen schenkst, wir in der Stadt leben, Deine
Tochter nicht bei uns lebt oder welche Bedingung auch immer)
Gruß
Ingrid
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Kooka [mailto:@carookee.com]
Gesendet: Montag, 23. April 2007 09:40
An: Zweitfrauen, Zweitmänner und Zweitfamilien - Probleme mit seinen,
meinen, unseren Kindern
Betreff: [Zweitfamilienforum] Re: Entscheidung: Wer zieht zuerst zu mir
Tochter oder (Zweit)frau) ??? Help!!!!
Hallo,
mal ein kleiner Gedanke dazwischen:
Prinzesschen hin oder her, Grenzen müssen her - klar, Du hast Anspruch auf
eigenes Glück - unbenommen! ...
Aber: Ist das aktuelle, aggressive Verhalten Deiner Tochter Deiner neuen
Partnerin gegenüber nicht nachvollziehbar??
Für mich ist es das, wenn ich mich in ihre Situation hineinversetze (aus den
Schnipseln, die Du uns über Euer Leben gegeben hast):
Sie ist 14. Sie ist voll im Zickenalter. Alles wankt. Alles ist Schei**.
Nichts passt mehr zusammen. Ist immer ncoh ein wenig Kind. Sie braucht Halt
- auch wenn man das in dem Alter gaaaaaaaaaanz arg abstreitet.
Und was passiert?: Sie hat von der eigenen Mutter an den Kopf geknallt
bekommen, bei ihr nicht mehr erwünscht zu sein, bei ihr keinen Platz mehr zu
haben! Super Feeling, oder? Peng! Kann mir nicht vorstellen, dass sie das
innerlich nicht verletzt hat!
Aber sie hatte ja noch den Vater, ihren Rettungsanker, zu dem sie gehen
kann. Ist besprochen, ist vereinbart, macht die Kränkung etwas wett.
Doch Papa hat plötzlich eine Neue - völlig ok. Aber: Papa hat nun auch
keinen Platz mehr für sein Kind. Sie soll nun auch hier Verständnis haben,
wieder weggeschoben zu werden, auf die Wartebank...
Was fühlt Deine Tochter in dieser Situation? Fühlt sie sich geliebt? Von
wem? Von den eigenen Eltern? Von der Oma?
Deine Neue darf Bedingungen stellen, nicht mit der Tochter in einer Wohnung
zu wohnen. Hat Deine Tochter auch diese Rechte? Sie ist immernoch ein Kind.
Was ist mit Dir? Du bekommst den Druck von beiden Seiten. Wem gibst Du eher
nach? Aber was sind Deine eigenen Gefühle dabei?
Warum würdest Du dem Druck Deiner Liebe nachgeben? Weil Du denkst, sie sonst
zu verlieren, wenn Ihr nicht sofort allein zusammenzieht, sondern noch 1-2
Jahre wartet? - Schlechter Grund. Am Anfang gleich: Kind oder ich? Ohoh.
Wollt Ihr nicht den Rest des Lebens zusammen verbringen? Sollte dann die
Beziehung nicht auch 1-2-3 Jahre Nichtidealbedingungen aushalten?
Ich kann mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass unter diesen
Voraussetzungen, unter diesem Abschieben des Kindes, sie nach einem Jahr
Wartezeit fröhlich offen in das Nest ziehen wird, dass Du Dir mit Deiner
Liebe eingerichtet hast!
Warum würdest Du dem Druck der Tochter nachgeben? Weil sie nervt? Oder weil
Du Vatergefühle inklusive Beschützergefühle und was weiß ich was hast?
Es ist eine schwierige Situation.
Es gilt natürlich immer: Du hast auch nur ein Leben. In ein paar Jahren ist
Deine Tochter aus dem Haus, läßt Dich zurück. Ob Du allein bist oder nicht,
wird sie dann nicht halten.
Aber muß dieser Satz immer bedeuten: Liebe oder Kind? Kind geht später mal,
also hat die Liebe absoluten Vorang? Zumal Ihr hier eine ganz blöde
Situation habt. Dein Kind hat irgendwie kein Zuhause. Hängt irgendwie nur
zwischen den Stühlen. Wo ist sie willkommen? Wo wird sie aufgefangen?
Kann man mit diesem Satz (in ein paar Jahren ist sie eh weg) im Hinterkopf
nicht einen Kompromis finden? Z.B. Eine Wohnung mit mindestens 3 Zimmern?
Bei gleicher Miete ist die Lage dann möglicherweise schlechter, aber Ihr
seid zusammen! Du ziehst mit Deiner Tochter sofort ein. Deine Liebe kommt
zunächst die 3 Monate, die das Visum gestattet. Ihr könnt ALltag leben - zu
dritt, wie es ja spätestens nach einem Jahr auch sein wird. Deine Liebe
erlebt, wie es ist, Zweite zu sein mit allem Drum und dran (Exenstress,
pubertierende Göre daheim, Freizeitgestaltung unter Einbeziehung der
Kinder...). Deine Tochter erlebt Deine Liebe als Jemanden, der sie nicht aus
dem Nest wirft, der ja vielleicht doch ganz ok ist, der sich auch mal gegen
den Vater auf ihre Seite schlagen lässt... Ihr könnt eine schöne Hochzeit
planen (es muß keine Blitzhochzeit mehr sein)... Dann düst Deine Liebe
wieder heim. Wenn alles geklappt hat, ihr nach den 3 Monaten Intensivleben
immernoch oder noch glücklicher verliebt seid, dann regelt sie daheim alles
Notwendige (und da wird es ja einiges geben, wenn sie Job, Kinder,... hat)
und kommt wieder zum Heiraten...
Warum alles sofort beim ersten langen Besuch über's Knie brechen?
Hört sich echt so nach Angst vorm Verlassenwerden an! Mit sowas zum
Beziehungsstart ist man ganz schnell unterm Pantoffel - egal,
obErstbeziehung, Zweitbeziehung,... ;->
Viele Grüße und viel Durchhaltevermögen!
Kooka
____________________
Unser Kopf ist rund, damit unsere Gedanken die Richtung ändern können
Schumacher @ zweitfrauen.de