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Hallo Masa,
der Sohn meines LG hat auch sehr oft, zumindest anfangs, als der Kontakt zwischen den beiden wieder anlief, gelogen oder drum herum geredet. Da war er etwa in dem Alter des Jungen, um den es bei Euch geht.
Leider habe ich die -manchmal nervende- Gabe, meist sofort zu merken, wenn jemand (schlecht) lügt oder eine Ausrede sucht. Ich habe meinen LG dann darauf aufmerksam gemacht, wenn der Junge wieder weg war. Wir haben oft darüber geredet, da es ja nicht sein sollte, das, wie Du treffend geschrieben hast, ein Mensch zum Lügen zu "erziehen", wir wollten ihm zeigen, das das bei uns nicht nötig ist.
Auch ich habe mich zuerst rausgehalten, habe mich aber nicht versteckt. So nach und nach hat der Junge Vertrauen gefaßt, auch zu mir.
Habe(n) ihn spüren lassen, das wir/ich immer für ihn da sind/bin, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das er immer ehrlich zu uns sein kann, das wir es eh merken, wenn er die Unwahrheit sagt, wir es aber akzeptieren, wenn er SICH SELBST damit schützen will.
Mittlerweile ist er in einem Alter, wo man echt gut und vernünftig mit ihm umgehen und reden kann. Wenn er sich bei mir mal ausquatscht, zeigt er das er mich und meine Ansichten akzeptiert. Ich habe ihn auch immer akzeptiert, habe seinen Vater oder ihn NIE in irgendeiner Weise bedrängt, gegeneinander ausgespielt oder sonst sowas. Im Gegenteil...
Es ist verdammt schwer, die Nerven zu behalten, aber die Lügen zu unterstützen kann nicht gut sein.
Mit 12 Jahren ist er doch eigentlich in der Lage, sich seine eigene Meinunng zu bilden.
Ihr solltet ihm (weiterhin) zeigen, das Ihr für ihn da seid (genauso wie für die Tochter), das er sich NICHT zwischen seiner Mutter und Euch "entscheiden" muß oder das er sich zwischen den Stühlen befindet. Er hat eben 2 Orte, wo jeweils eine Familie für ihn da ist.
Dem Jungen meines LG habe ich mal in einer ruhgen Quasselstunde mit einem freundlichen Lächeln gesagt, das er mir ALLES erzählen kann, aber WENN er mir was erzählt, dann RICHTIG...(also ehrlich). Habe ihm auch gesagt, das er, wenn er von uns Ehrlichkeit erwartet, diese uns auch zukommen lassen muß. Das er sich vollstens auf uns und unsere Disketion (was besprochen wird, bleibt unter uns...) verlassen kann.
Ich weiß, das ist ziemlich viel, aber es hat geholfen und nun gibts kaum noch Mißverständnisse (auch wenn die KM das sicher gerne sehen würde).
Macht Euch keinen Streß, seid wenigstens Ihr ein ehrliches, gesundes Beispiel für die Kinder.
Wünsche Euch/Dir viel Kraft und alles Gute
Lieben Gruß nariana