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Hallo Ihr Lieben, einige haben’s vielleicht in meinem letzten Beitrag schon gelesen: die Kinder meines LG wollen nicht mehr zu uns kommen. Sie waren erst einmal da in diesem Jahr Als sie das letzte Mal bei uns waren, hat der Papa seinen beiden Mädels (8 und 12) zum ersten Mal seit ich ihn kenne eine Grenze gesteckt. Nichts Schlimmes, er hat nur eine Stunde Mittagsruhe verlangt und durchgesetzt. Ich denke das war nur ein willkommener Anlass, aber nicht der Grund für ihre Weigerung nicht mehr zu kommen. Ich kann die beiden sogar gut verstehen. Mein LG hat sich vor 2 Jahren von seiner Frau getrennt und sie sind nun seit einem guten halben Jahr geschieden. Die Trennung von seinen Kindern ist ihm wirklich schwer gefallen und er neigt dazu sich selbst sehr dafür zu bemitleiden – zu sehr. Die Kinder nach einem Besuchswochenende wegfahren zu lassen macht ihn glaube ich verrückt – deshalb mag er sich gar nicht erst richtig um sie kümmern wenn sie da sind. Er hält bewusst Distanz und die Kinder fühlen sich natürlich – jetzt wo ich da bin – von ihm verstoßen. Besonders schlimm finde ich, dass die beiden kein richtiges Zimmer haben. Also sie haben zwar ihr Zimmer, aber das ist so wie sie es verlassen haben: zwei alte schäbige Betten drin und ein paar Spielsachen für Kleinkinder im Alter von 3-5 Jahren. Lange Rede kurzer Sinn: nachdem ich mich seit längerem dafür einsetze, dass mein LG mit seinen Kinder auch in der jetzigen Situation wieder ganz „normal“ umgeht und sich auch für ihr Leben außerhalb unserer 4 Wände interessiert habe ich gestern endlich mal geschafft ein kleines Guckloch in diese Mauer um ihn herum zu schlagen und wir haben beschlossen, dass er die Sache endlich bereinigt und zu seinen Kindern wieder Kontakt aufnimmt (eine Brücke für sie schlägt sozusagen) und bis dahin, wenn sie nächstes Mal kommen, wollen wir für die beiden das Zimmer neu machen. Zuerst hat er sich zwar geweigert, weil er gibt ja schon jeden Monat so viel Geld (stimmt ja auch – gebe ich zu) und jetzt soll er noch was für ein Zimmer aufbringen! Aber nachdem ich ihm gezeigt habe, dass es gar nicht so teuer werden muss wenn man ein bisschen kreativ ist, fand er die Idee doch ganz gut. Seit 2 Monaten ist er das erste Mal wieder ins Kinderzimmer gegangen und ich glaube da ist es ihm wirklich wie Schuppen von den Augen gefallen was ich meine, dass man sich darin nicht wohl fühlen kann. Jetzt möchte er den Kindern auch gerne einen Fernseher aufs Zimmer stellen. Ich finde die Idee nicht sehr gut, ich habe gesagt wir sollten das so lange nicht tun, bis der Umgang zwischen meinem LG und seinen Kindern ein bisschen normaler und selbstverständlicher ist. Ich befürchte, dass die Annäherung gestört werden könnte, wenn die beiden die Möglichkeit haben sich den ganzen Tag nach oben zu verdrücken und dass mein LG auch diese Gelegenheit nutzen könnte, die Kinder auf diese Weise zu beschäftigen und sich selbst dann nicht weiter kümmern zu müssen. Ich würde gerne mal wissen, wie andere darüber denken? Kann ja auch sein, dass es mehr Sinn macht sich gleich an den richtigen Umgang mit TV im Kinderzimmer zu gewöhnen. (?) Ich bin jetzt 35 und habe keine eigenen Kinder. Diese Patchwork-Situation ist jetzt erst ein gutes halbes Jahr alt und von daher bin ich in Erziehungsfragen wirklich ein bisschen überfordert und vertrete wohl teils „uralte“ Vorstellungen, so äußert sich zumindest mein LG öfters mal. Der sagt dann immer: Hallo, wir haben das Jahr 2006! ;-))) Ich habe übrigens einen ersten vorsichtigen Vorschlag gemacht, den Besuchsrhythmus zu ändern und statt einem Wochenende vielleicht eine ganze Besuchswoche im 3-Wochen-Rhythmus zu versuchen, damit er auch mal ein bisschen Alltag von den Kindern mitkriegt. Als ich ihn mal fragte, wann er das letzte Mal auf einem Elternabend war, da hat er mich angeguckt als ob ich in einer fremden Sprache spreche – da hatte ich das Gefühl dass auch in dieser Beziehung irgendwie eine Schieflage herrscht. Naja, ich werde da aber erstmal nicht weiter drängen, denn letztlich ist es auch nicht fair meinem LG meine Vorstellungen aufzuzwingen. Ob er etwas damit anfangen will soll er selbst entscheiden. Natürlich wäre dazu ein Gespräch mit seiner Ex nötig und ich könnte mir vorstellen, dass das die größte Barriere ist. Das organisatorische drumherum kriegen wir schon irgendwie hin. Es geht ja auch nicht alles auf einmal, denn wir haben auch noch ganz andere „Baustellen“ – wie z.B. erstmal unsere eigene Beziehung richtig zu festigen. Da gibt es von Zeit zu Zeit (allerdings immer seltener) auch noch mal die eine oder andere Erschütterung. Aber die Aufgabe mit der Zimmerrenovierung könnte uns da gerade vielleicht ganz gut tun. So Ihr Lieben, danke fürs Zuhören (..lesen). Eigentlich geht’s ja nur um die TV-Frage, ich hab mich ein bisschen ausgelassen glaube ich. Ist nicht schlimm, oder? Grüße, beeboo |