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Hallo Kerstin,
auch mein Mann ist nach solanger Zeit müde, kann deinen gut verstehen. Aber seid nicht sauer auf die Kinder, ihr lauft nicht den Kindern nach, sondern eurem auf dem Papier bestehenden Recht auf Umgang, was allerdings die KM sabotiert, nicht die Kids.
Unsere Ex ist auch in den insgesamt 6 Jahre genau 4 mal 1 Fahrt gefahren, dies hatte dann immer auch einen Zweck für sie, einmal um mich, die neue zu sehen, einmal um meine Kinder zu sehen, einmal um den kleinen Hund, den wir für damals alle 5 Kinder angeschafft haben, zu sehen und 1mal nach unserem Umzug in das neu gemietete Haus, also nur aus Neugier. Ansonsten verweigert sie jedes Entgegenkommen, dies gehört zum Plan, es uns so schwer wie möglich zu machen.
Ihr solltet wirklich was den Umgang betrifft, alles schriftlich über sie abwickeln, was die Einhaltung eurer vorhandenen Regelung betrifft, selbst wenn sie nicht antwortet, habt ihr dann immer einen Nachweis, falls die Kinder immer seltener (und das werden sie!) kommen werden und Ihr gezwungen seit auf euer Recht auf Umgang zu pochen. Dies haben wir in der Vergangenheit leider versäumt, wir hätten sonst ein wichtiges 'Tagebuch' zum Boykottverhalten der Mutter, welches uns nun beim Antrag auf ABR für die beiden jüngeren sicher hilfreich wäre. Und es hätte uns bei der neuen Umgangsregelung, die wir beantragen mussten vor einem Jahr geholfen. Es hätte uns vielleicht nicht ein Wochenende weniger sondern mehr als vorher gebracht. Heute sind wir schlauer.
Über die Teilnahme an der Hochzeit denke ich, braucht ihr euch keine Gedanken machen, die KM möchte bestimmt einen Bericht über den Ablauf und die Kinder werden kommen, wie auch immer. Hier habt ich euch richtig verhalten, in dem ihr es den Kindern 'freigestellt' habt und keine 'Erwartungshaltung' gezeigt habt. Es fällt den Kindern so sicher leichter zu sagen 'wir wollen dahin', es klingt besser als wenn sie sagen müssten 'Papa will das wir' kommen', auch für die Mutter....
Auch ich bin immer hin- und hergerissen bei unseren Kids: Zum Einen möchte ich nicht noch auf der anderen Seite 'ziehen' und verstehe ihren Rückzug, einfach auch aus Selbstschutz, um nicht zu seelisch zu 'zerreißen'.
Andererseits, lassen wir sie gewähren, verlieren wir sie dann nicht ganz? Wissen wir doch, das es nicht (immer) ihre eigene Entscheidung ist, wenn sie nicht kommen (dürfen). Ich versuche mir immer klar zu machen, wie abhängig die Kinder (emotional und auch sonst) von der Mutter sind und wieviel macht sie daraus zieht, dann kann ich das Handeln der Kinder oder Nichthandeln und ihr Verhalten uns gegenüber bei den Besuchen oft besser verstehen. Hier die Waage zu finden kostet viel Kraft, auch mein Mann ist jetzt mürbe, auch für ihn ist es eine Art Selbstschutz, wenn er nun meint, ich kämpfe nicht mehr, sollen sich die Kinder doch melden. Dies Verhalten hat auch teilweise geholfen, die Kinder melden sich nun zumindest zu bestimmten Anlässen selbst (Geburtstag, Weihnachten, wenn sie einen Fahrer brauchen) wegen der Geschenke (hier sorgt die Mutter dann plötzlich für). Ich weiss, dass das auch keine Lösung auf Dauer ist, aber manchmal braucht man solche Pausen einfach um Kraft zu schöpfen und Atem zu holen und zum Nachdenken. Wir versuchen unseren Kindern das Gefühl zu geben, dass sie immer willkommen sind, egal wann und egal wie oft sie sich dazwischen nicht gemeldet haben, ohne Vorwürfe und ohne Druck, es schmerzt aber.
Im Moment könnt ihr euch auf euer schönes Ereignis konzentrieren und euch freuen, ich freue mich mit euch! Aber bei der Kleinen könnte hier natürlich auch große Angst, den Papa zu verlieren und Eifersucht im Spiel sein, man weiss ja nie, was die KM auf der anderen Seite so fallen lässt an Sprüchen, sicher macht sie sich solche Ängste auch zu nutzen! Hilf der Kleinen mit deinem Verständnis (dein Papa bleibt immer dein Papa). Und 'Zickenterror' ist unabhängig von allem in diesem Alter normal, meine Tochter ist auch 11, mach dir klar, auch bei ihrer Mutter zickt sie, da bin ich sicher.
Und deinem zukünftigen Mann hilft es sicher, wenn du ihm sagt, wie zufrieden du mit dem bist, was ihr habt, nimm ihm den Druck, es allen recht machen zu müssen. Ich wünsch dir die Kraft, diesen Spagat zwischen allen Beteiligten hinzukriegen. Und vergiss nicht dich selbst dabei!
Liebe Grüße
[editiert: 08.03.04, 09:19 von Biene1]