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Hallo,
ähnliche Erfahrungen haben wir in Vergangenheit auch gemacht, nachdem sich mein Mann eine zeitlang nicht mehr so intensiv bemüht hat, sprich vor jedem Besuchswochende anzurufen, ob und wann welches Kind nun kommt, meldete sich plötzlich eines der Kinder von selbst.
Hier besteht allerdings die Gefahr, bei bestehenden festen Umgangsregelungen, einen Eigenschuss zu machen. Während die Mutter sagen kann, die Kinder wollen ja nicht oder wollen lieber zum Sport, Fete etc. entstehen ihr daraus ja keine Konsequenzen, leider.
Sagst du als Vater aber mehrere Termine oder gar Ferienhälften ab, es reicht sogar wenn du länger nicht anruftst und fragst, ob wer kommt, kann dir das seitens der Mutter vorgeworfen werden (Umgangspflicht). Was sonst als nervige Belästigung vorgewurfen wurde, wird nun als mangelndes Interesse des Vaters ausgelegt. 'Der interessiert sich gar nicht für seine Kinder' und wird oft als Munition für evt. Sorgerechtsstreitigkeiten benutzt. Haben wir alles schon erlebt. Es ist wirklich ein Spagat, den man da machen musst!
@Kerstin
Sollte ihr eine feste Regelung haben, würde ich bei Nichteinhaltung seitens der Mutter (auch wenn die Kinder als Grund vorgeschoben werden) schriftlich mitteilen dass der Vater sie entsprechend der vereinbarten Regelung am WE XXX holen wird, die Mutter möchte die Kinder entsprechend informieren und bereithalten. Tut sie dies mehrfach nicht, habt ihr was schriftliches in der Hand. Wegen der Hochzeit würde ich schreiben, dass die Kinder gerne, wie sie euch sagten, mitfeieren möchten, ihr jedoch keine Möglichkeit habt, sie zu holen aufgrund der Feierlichkeit und ihr sie bittet mit dem Zug zu fahren, die Kinder seien ja alt genug, ihr würdet für Abholung vom Bahnhof sorgen und legt gleich zwei Fahrkarten bei. Schreibt, ein solches Ereignis (wenn der Papa heiratet) mitzuerleben, sei für die Kinder sicher von immenser Bedeutung und für das weitere Verhältnis der Kinder zum Vater auch wichtig, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlen und ob sie dies wirklich den Kindern verweigern wolle. Ist die Mutter daraufhin weiterhin gegen eine Zugfahrt, bittet sie um einen eigenen Vorschlag. Weigert sich die Mutter, ist sie (auch in den Augen der Kids, eines Jugenamtmitarbeiters, eines Verfahrenspflegers oder Richters) die Böse, nicht ihr. Ihr habt ja alles getan, was notwendig ist, um sie mitfeiern zu lassen und sogar die Karten beigelegt.
In solchen Schreiben auch immer festhalten, was mündlich vorab gelaufen ist z.B.: Wie mir die Kinder mitteilten, bist du nicht besonders begeistert von unserer Hochzeit, ich möchte dich bitten, solche Äußerungen gegenüber den Kinder zu unterlassen und sie sich eine eigene Meinung bilden zu lassen. Ein solches Verhalten entspricht nicht dem Wohl der Kinder und ist schadhaft für sie. Oder: Leider kann ich am Telefon das Problem wegen ....... nicht mit dir besprechen, da du immer sofort auflegst! Es wäre aber im Sinne der Kinder sehr wichtig, das wir über dieses Thema reden deshalb möchte ich dir eine Besprechungstermin am .. um.. in Cafe XX vorschlagen.
So habt ihr eure Bemühungen und ihres evtl. Nichthandelns, Boykottieren, Fehlverhalten etc. immer schwarz auf weiss und könnt damit, sollte es nötig werden, besser Druck auf sie in Bezug auf Umgang u. ä. auf sie ausüben. Leugnen im nachhinein ist dann zwecklos. Auf Jahre gesehen kommt da schon einiges zusammen. Hätten wir so gehandelt in der Vergangenheit, hätten wir sicher gute Chancen auf ABR, weil wir so alle Bemühungen seitens des Vaters und ihre Gleichgültigkeit und z.T. Unfähigkeit in Bezug auf die Erziehung und Weigerungen zu Gesprächen, Mediationsvorschläge, etc. etc. hätten belegen können. Bei uns wäre da nach 6 Jahren und drei Kinder ein Haufen zusammengekommen, der jedes Jugendamt (ich bin Optimist) und Familienrichter oder Gutachter hätte laut aufschreien lassen und der Mutter viel früher die Grenzen ihres Machtmißbrauchs aufgezeigt hätte.
So sollte man allerdings nur, wie in unserem Falle, handeln, wenn anderenfalls den Kindern wirklich Schaden durch Nichthandeln entstünde und nicht, um der Mutter eins auszuwischen! Leider ist man oft erst im nachhinein schlauer, aber vorzusorgen kann meiner jetzigen Erfahrung nach nicht schaden. Man kann nie wissen, was noch so kommt!
Viele Grüße
Biene1
[editiert: 10.03.04, 10:29 von Biene1]