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Hallo Torsten!
Die Antwort, die Du RitaMoguntia geschrieben hast, hat mich sehr angerührt, deshalb erlaube ich mir, "meinen Senf dazu zu geben", wie wir in Österreich sagen.
Ich bin Zweitfrau meines Erstmannes, besser gesagt, Erstlebensgefährten, seitdem ich 22 Jahre alt bin (mittlerweile bin ich schon 28). Ich war also noch relativ jung, als ich ihn und seine zwei Kinder aus früherer Beziehung, und die damit verbundenen Schwierigkeiten, kennenlernte. Ich kann mich daher gut in Deine Frau (damit meine ich Deine jetzige Zweitfrau) hineinfühlen. Was Du über sie schreibst, hat mich sehr bewegt, denn ich habe noch nie einen "gebrauchten Mann" soviel Verständnis und Einfühlsamkeit für die schwierige Situation seiner neuen Gefährtin (und Lastenmitträgerin) aufbringen sehen.
Aus diesem Grund finde ich, solltest Du um Deine Frau und Euer Baby kämpfen. Eine Fernbeziehung ist schwer aufrecht zu erhalten, und meines Erachtens fast unmöglich, wenn ein gemeinsames Kind, noch dazu ein so kleines, da ist. Könnt Ihr nicht vielleicht eine Lösung finden, damit Du mit Deiner Frau und Deinem Kind zusammen sein kannst? Hat sie es nicht verdient, nach so viel Stress wegen Deiner Erstfamilie nun mit Dir und dem Baby als Familie glücklich zu sein?
Ich kenne natürlich Eure Realität nicht gut genug und deshalb kann es sein, dass ich im Unrecht (oder parteiisch) bin, aber ist es nicht möglich, dass Du vielleicht auch ein wenig Verantwortung für diese "Entfremdung" bzw. "Nicht-Annäherung" trägst? Viele "gebrauchte Männer" vergessen nämlich vor lauter eigenen Problemen (und Selbstmitleid, in manchen Fällen) auf die Bedürfnisse der neuen Partnerin, die ohnehin schon durch die unbekannte Situation (Exfrau und Stiefkind/er im Anhang) belastet ist. Dann kommt es schon von Beginn an zu Verletzungen und Ressentiments, die nur sehr schwierig zu bewältigen sind und immer wieder aufbrechen. Deine Frau bräuchte im Moment unbedingt Deine Unterstützung und Loyalität, denn es wäre sehr schlimm, wenn ihre Erstfamilie nun scheitert, nachdem sie so lange Deine Zweitfamilie mitgetragen hat.
Ich freue mich natürlich, dass Du trotz aller Sabotageversuchen eine gute Beziehung zu Deinem Sohn aus Deiner vorigen Beziehung hast, aber jetzt hast Du noch ein Kind, das Dich braucht. Hoffentlich missverstehst Du meine Bemerkungen nicht und denkst vielleicht ein bißchen darüber nach. Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Kraft, um alle Schwierigkeiten zu meistern, und würde mich über Deine Antwort freuen.
Lucita