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Theophagos
Dauerschreiber

Beiträge: 113

New PostErstellt: 15.02.07, 11:14     Betreff: Re: SUBs...oder was lest Ihr derzeit?

    Zitat: Lomax
    Dem wiederum würde ich nur dann zustimmen, wenn man das Setting ganz eng und konkret definiert.
Das ist streng genommen nicht richtig, denn jede Geschichte hat ihr eigenes Setting. Darauf zielt Harrison ja ab: Fiktionen bilden nicht die Realität ab, sondern nur die Vorstellung des Autoren davon; bei phantastischen Geschichten gibt es nicht mal eine Realität. Streng genommen, müsste man sagen, dass dieses und jenes Setting sich ähneln. Man sagt dann eher, dass sie dasselbe Setting haben. Also eigentlich meine ich: Wenn ich eine Reihe von Signalen erhalte, dass der Autor beim Setting einer Tradition folgt und nicht etwas Neues schaffen will, dann bin ich abgeneigt das zu lesen.

    Zitat: Lomax
    Das Problem, was ich damit habe, ist nur, dass man sich damit denselben Mechanismus zueigen macht, mit dem wiederum die deutsche Hochliteratur SF und Fantasy 'grundsätzlich ausklammert.
Ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen: "Ich lese keine Genre-Literatur, weil die schlecht ist," und "Ich lese keine Bücher, von denen ich annehmen muss, dass sie schlecht sind." Es geht ja nicht darum, dass ich Fantasy-Literatur aussortiere; ich habe ähnliche Kriterien um 'Hochliteratur' und Krimis auszusortieren. Es geht ja nicht um ein Aussortieren ohne Informationen über das Werk gesammelt zu haben. Und umgekehrt sehe ich nicht ein, warum ich ein Buch bevorzugen soll, von dem ich glaube, dass es mir nicht gefallen wird, gegenüber einem Buch, von dem ich annehme, dass es mir gefallen wird, nur weil dass eine Fantasy ist und das andere nicht.

    Zitat: Molosovsky
    Einspruch: Alltägliches, Banales, Triviales, ›Normales‹ als Hauptaugenmerk eines F/SF/H-Romanes ist mir noch kaum untergekommen.
Komplett ohne Action und so wird schwer werden - in der Genre-Literatur vielleicht unmöglich. Aber schau dir mal von Steve Cockayne die "Die Glückssucher" Reihe an - gerade der letzte Band beschreibt irrsinnig viel Alltag. Horror: Julio Cortázar: "Das besetzte Haus" - ganz großartig, denn hier wird kein Wort vom Grauen gesprochen und doch ist es stets präsent. Schau doch mal weiter in Richtung "Magischer Realismus"; vielleicht wirst du da fündig.

    Zitat: Molosovsky
    Ich finde, daß z.B. Fantasy um so besser ist, desto weniger sich solche fiktiven Arten (Orks, Elfen, Wichtel, Trolle, Drachen) auf tatächliche Gruppen/Millieus zurückführen lassen.
Ich mag am liebsten phantastische Elemente, die auf (philosophische) Gedankenspiele zurückgehen.

    Zitat: Molosovsky
    Das ist um einiges wichtiger, als die Kulisse und Kostüme, denn der Modus hat schon Auswirkung auf Stil und Anwednung von Kulisse, Figuren, Requisiten usw.
Eh, nur wenn das Setting ein bloßes Ambiente ist - wenn es ein Milieu ist, bestimmt es die Handlungen der Figuren: Dickens Figuren funktionieren eben nicht in der Feuchtwangers "Der jüdische Krieg".

Ironisch scheint mir übrigens zu kurz gedacht zu sein: In Horror-Geschichten können die Figuren auch klar schwächer sei, ohne dass es ironisch wird. Auch Erzählungen von 'Unterschichten' können die Schwäche herausstellen ohne ironisch zu sein.

So, ich muss weg. Zum Horror vielleicht heute Abend mehr.

Theophagos

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