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Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)

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Seblon
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New PostErstellt: 03.01.06, 08:21  Betreff: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Okay, am 09. Januar ist es soweit. Postet Eure Eindrücke zum Prolog und den ersten beiden Kapiteln hier hinein.

Übrigens, allen die Angst vor irgendwelchen Spoilern haben, rate ich dringend von der Lektüre der Leserunde ab.

Es grüßt Euch





Actibus aut verbis noli tu adsuescere pravis.


[editiert: 08.01.06, 12:36 von Seblon]
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stratos
Stammgast

Beiträge: 34

New PostErstellt: 04.01.06, 21:22  Betreff: Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

Ich werde erst am 9. mit der Lektüre beginnen ... jetzt lese ich noch ein Buch von Flaubert, dann kommt der neue Mieville auf den Nachttisch.
Ich werde das Buch übrigens auf Englisch lesen - vielleicht ergeben sich da interessante Vergleichsmöglichkeiten.

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Phileas
Stammgast

Beiträge: 44
Ort: Stuttgart (ehemals Hamburg)

New PostErstellt: 06.01.06, 11:30  Betreff: Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

Ich werde es nicht schaffen, am 9. mit dem Lesen anzufangen. Am 19. halte ich meinen Diplomvortrag. Bis dahin ist noch elends viel zu tun und ausgedehnter Schlafentzug wird mein ständiger Begleiter. "Der Eiserne Rat" steht als Belohnung für viele Jahre Universität im Regal. Ich werde meine wenig sachdienlichen Kommentare dann später abgeben, wenn die hitzigen Diskussionen bereits verebbt sind .

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Seblon
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New PostErstellt: 08.01.06, 20:43  Betreff:  Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

Da ich es morgen vermutlich erst sehr spät schaffen würde, meine Eindrücke zu posten, tue ich dies also schon heute abend.

DER EISERNE RAT 1. Teil „Fährten“

Nachdem ich mich zuletzt recht erfolglos durch Gibsons/Sterlings „Die Differenzmaschine“ gequält habe, das mich in seiner völligen Ziellosigkeit viel zu viele mühselige Lektüre-Stunden gekostet hat und deshalb letztendlich auch nicht beendet wurde, habe ich mich doch schon sehr auf ein Wiederlesen mit Miéville gefreut.

Der Prolog

Bereits innerhalb des Prologs macht Miéville etwas, was ich bisher von ihm nicht kannte: er positioniert sich sprachlich und kontextuell über die Darstellung, Beschreibung und über die Begrifflichkeiten („die unberührte Steppe“ etc.) in ein Genre, dem Western. So erinnert auch die Reise bzw. Suche der Gruppe an die Erkundungen der pietistischen Pioniere auf ihren Treks durch die unerforschte Steppe Amerikas.

1. Kapitel

Der Beginn erinnert etwas an die High-Fantasy, wo sich eine Gruppe von Individuen zusammenfindet um eine Quest (das Auffinden des eisernen Rates) zu lösen. Die einzelnen Mitglieder der Gruppe bleiben uns anfänglich unbekannt und nur schwach umrissen.

Die ersten Szenen (inkl. dem kleinen Showdown mit der Miliz) sind überaus stimmig und atmosphärisch. Miévilles Sprache erscheint mir reduzierter, zielorientierter und dadurch dynamischer.
Szenen, wie die am Lagerfeuer sind so dicht, packend und doch auch so zart erzählt, dass man fast das Knacken des Brennholzes hört. Ganz spannend an dieser Szene, warum wohl niemand Cutters Motivation, dem eisernen Rat zu folgen, thematisiert.

Wieder gibt es wunderbare Begegnungen mit typisch Miévilleschen Kreaturen, wie dem Gewimmelbär, der aus Vögeln und Assfliegen besteht.

Einzig die Motivation der Figuren für die überaus strapaziöse Reise erscheint mir (wie ja bereits auch in THE SCAR!) nicht durchgängig nachvollziehbar. Persönliche Ergriffenheit, Zuneigung und die Idee einer revolutionären Figur zu folgen, scheinen mir für eine Gruppe von zwei bis drei Leuten akzeptabel, aber bei sechs Charakteren nicht ganz überzeugend.

Aber Miévilles wunderbare Sprache ist wieder wie ein lauer, den erfrischender Sommerregen, in den man sich gerne stellt.

Habe ich eigentlich überlesen, wie viele Tage derjenige Vorsprung hat, dem sie folgen?
Bei der letzten Szene, wo man scheinbar dem Antagonisten begegnet, wirkt für mich wie sehr stark von Clive Barker inspiriert.

2. Kapitel

Die Remade der Banditen sind wieder schillernd alptraumhaft, wie z. B. der verdrehte Zentaur.
Bereits seit PSS bin ich ein riesiger Fan der Remade und freue mich jedes Mal, wenn welche auftauchen. In ihnen spiegeln sich alle Möglichkeiten und Schrecken der Bas-Lagschen Thaumaturgie.

Ich bin etwas irritiert, ist der eiserne Rat eine Person, eine Institution oder beides?
Meine Götter, wie begeistert bin ich doch wieder von den filmreifen, poetischen Bildern, wie z.B. dem von Dreys „Beerdigung“

Immer wieder bin ich überrascht und fasziniert, wie zart diese hartgesottenen Reisenden miteinander umgehen, des öfteren küssen und umarmen sie sich und das Einreiben Fejhs Haut mit Wasser durch Cutter hat fast etwas sexuelles. An dieser Stelle habe ich den Eindruck, konterkariert Miéville die dem Western immanenten Stereotypen der Männlichkeit auf interessante Art und Weise. Ganz hervorragend daran, finde ich, dass bisher keinerlei geschlechtsspezifische Charakterisierung der Gruppenmitglieder stattgefunden hat. Wobei anzumerken ist, dass die Charaktere an sich nur recht unscharf umrissen wirken.

Bin sehr auf Eure Eindrücke gespannt...

Ich würde sagen, die nächsten beiden Kapitel in drei Tagen?!

Es grüßt





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[editiert: 08.01.06, 20:44 von Seblon]
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Seblon
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New PostErstellt: 10.01.06, 06:12  Betreff: Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

Hallo Leute!

Bin ich der einzige, der an der Leserunde teilnimmt?

Es grüßt





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stratos
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New PostErstellt: 10.01.06, 11:57  Betreff: Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

Nein, aber ich habe erst gestern abend angefangen. Am 9., wie verabredet ... es dauert also ein wenig, bis meine Eindrücke eintrudeln.

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Seblon
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New PostErstellt: 10.01.06, 16:15  Betreff: Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: stratos
    Nein, aber ich habe erst gestern abend angefangen. Am 9., wie verabredet ... es dauert also ein wenig, bis meine Eindrücke eintrudeln.
Ich hatte tatsächlich angenommen, der 09. wäre der Zeitpunkt des Eindrücke-Postens, weil natürlich jeder seine Lese-Geschwindigkeit hat und bereits vorher angefangen haben kann zu lesen.
Aber dennoch freue ich mich auf alle Eure Eindrücke!



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stratos
Stammgast

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New PostErstellt: 11.01.06, 10:19  Betreff: Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

So, nun bin auch ich an der ersten Zielmarke angekommen ... da ich auf englisch lese, geht es etwas langsamer vorwärts.

Anfang Januar habe ich ja gerade meinen Reread von "Perdido Street Station" beendet ("The Scar" kenne ich noch nicht). Um so erstaunlicher ist für mich der in meinen Augen veränderte Stil, in dem Mieville seinen neuen Roman beginnt. Das (gelegentlich etwas selbstverliebte) Sprachgewitter von PSS ist hier einer erdigen, knapperen und schnelleren Erzählweise gewichen - natürlich weiterhin auf hohem Niveau. Ich frage mich, ob dies eine Weiterentwicklung des Autors ist, um die Zugänglichkeit seiner Romane zu erhöhen, oder ob er den Stil schlichtweg dem Westerngenre anpasst, das ja eindeutiger Bezugspunkt in diesen ersten Kapiteln darstellt - im Sinne eines J.F. Cooper oder Owen Wister.
Die Charaktere selbst bleiben - da stimme ich Seblon zu - zunächst unscharf. Die Motivation der Figuren, ihrem Anführer zu folgen, erscheint mir etwas pathetisch dargestellt, aber auch dies ist freilich ein Westernmotiv und könnte somit entweder ironische Sentenz oder eben ein Ausdruck von Mievilles gelegentlichem Pathos sein. Auf jeden Fall lesen sich die Szenen im Rudewood sehr atmosphärisch, und der Auftritt der Remade ist in der Tat großartig.

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Li-Li
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Beiträge: 3


New PostErstellt: 11.01.06, 22:37  Betreff: Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Seblon
    Hallo Leute!

    Bin ich der einzige, der an der Leserunde teilnimmt?

    Es grüßt





    Actibus aut verbis noli tu adsuescere pravis.
Leider war ich, als ich das Forum entdeckt habe gerade fast mit "Der eiserne Rat" fertig... Ausgelesen habe ich es lustigerweise sogar am 9.1. ...
Leider bin ich mir nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre, wenn ich etwas zu den Kapiteln schriebe. Denn so im Nachhinein kann ich die vergangenen Kapitel ja gar nicht mehr unvoreingenommen betrachten und in meiner Beurteilung würde immer das Wissen um die weitere Entwicklung mitschwingen...



Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.
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Seblon
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New PostErstellt: 13.01.06, 19:34  Betreff: Re: Der eiserne Rat, 1. Teil "Fährten" (Prolog, 1. und 2. Kapitel)  drucken  weiterempfehlen

Ich hatte wirklich gedacht, es würden wesentlich mehr Leute an der Leserunde teilnehmen... Schade!!

Es grüßt





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