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Kathrin

Administrator

Beiträge: 327


New PostErstellt: 13.04.08, 10:57     Betreff: BatB "Anfang und Ende"

Mir ist doch tatsächlich noch eine alte BatB-Story in die Hände gefallen. Sie passt zwar nicht unbedingt in die momentane Jahreszeit, aber ich möchte sie Euch nicht bis zum Jahresende vorenthalten.

Viel Spass
Kathrin


Titel: Anfang und Ende
Autor: Kathrin
Teil: 1 / 1
Altersfreigabe: frei
Datum: 12 / 1991
Rechte: Die Charaktere dieser Geschichte gehören Ron Koslow and the Witt
Thomas Produktion. Mir gehört leider nichts und niemand.
Die Story entstand aus reiner Freude am schreibem.
Kategorie: Beauty and the Beast – Erinnerungen, Trauer
Charaktere: Vincent, Diana
Spoiler: in der 3. Staffel
Inhalt: Für Vincent beginnt das erste Jahr nach dem Tode Catherines
Kommentar: Wieder mal eine alte, ausgegrabene Fanfiction

ANFANG UND ENDE

Die Hoffnung ist der Regenbogen über
dem herabstürzenden Bach des Lebens.
- Nietzsche -

***

Das neue Jahr war erst wenige Stunden alt. Vincent saß schweigend in seiner
Kammer. Vor sich auf dem Tisch ein aufgeschlagenes Buch mit
Weihnachtsgeschichten aus dem er seinem Sohn in den letzten Tagen öfter
vorgelesen hatte.

Als Vater, die Kinder und die meisten Tunnelbewohner nach oben gegangen
waren, um das neue Jahr zu begrüßen, hatte er nur hier unten gesessen und in
das schlafende Antlitz seines kleinen Sohnes geschaut.
Wie friedlich er doch schlief. Nichts wissend von den knallend, leuchtenden
Ereignissen oben. Nichts ahnend von dem neuen Zeitabschnitt, der da begann.
Für den kleinen Kerl bestand das Leben im Augenblick nur aus schlafen,
essen, brabbeln, kuscheln und lächeln. Doch vor Vincent lag das erste von
vielen folgenden Jahren ohne Catherine. Die ersten dreihundert fünfundsechzig
Tage, die er am liebsten aus dem Kalender streichen würde.
Jacob stieß im Schlaf an seine Rassel und schreckte seinen Vater aus den
Gedanken. Vorsichtig nahm Vincent das hellblaue Spielzeug aus dem Bettchen.
Einen Moment lang hielt er es fest in seinen Händen. Diana schenkte Jacob
diese Rassel zu Weihnachten und seit dieser Zeit wollte der Kleine sich
nicht mehr davon trennen. Es war schon eigenartig. Für Jacob war es das
erste Weihnachtsfest gewesen und auch, wenn er noch so klein war, schien er
doch alles in sich aufgenommen zu haben. Vor allem in Dianas Armen hatte er
sich sichtlich wohlgefühlt. So als ob es die natürlichste Sache der Welt
wäre.

War es das nicht eigentlich auch? Hatte der Kleine nicht ein Recht auf
mütterliche Zuwendung, Liebe und Wärme? Vincent war klar, dass er allein
Catherines Stelle für seinen Sohn nie ganz ausfüllen konnte. Vor Vincents
geistigem Auge liefen die Bilder der letzten Wochen und Monate wie in einem
Film ab, und die Sehnsucht nach Catherine drohte ihn zu übermannen. Doch
dann fiel ihm wieder die Rassel in die Hände und holte ihn zurück in die
Gegenwart. Langsam legte er sie beiseite.

Gab es mit einem neuen Jahr nicht auch einen neuen Anfang? Nein, die Wunden,
der Verlust seiner Catherine waren noch zu groß. Doch wie stand er zu Diana,
der Frau die ihm half und zu ihm stand. Klein Jacob mochte und brauchte sie.
Und er...? Vincent hatte bemerkt wie traurig und zurückhaltend sie an diesem
Weihnachtsabend in den Tunneln gewesen war. Sie wechselten kaum ein Wort
miteinander. Und heute zu Silvester, an diesem Neujahrs morgen, wurde ihm
bewusst, wie gern er Diana an seiner Seite gehabt hätte. Nicht, um
Catherines Platz einzunehmen, sondern einfach zum Reden, zum nebeneinander
Sitzen, vielleicht zum Erinnern oder für einen unausgesprochenen Blick in
die Zukunft.

***

Während man überall im Land, überall in der Stadt feierte, Champagnerkorken
knallten, Feuerwerkskörper den Himmel erhellten, öffnete Diana eine neue
Seite in ihrem Computertagebuch.

01.01.1990, 12.30 AM
Soeben wurde das alte Jahr verabschiedet. Ein Jahr voller großer und kleiner
Ereignisse. Für jeden ein Kapitel schöner, wundersamer und auch
schmerzlicher Erinnerungen. Eigentlich sollte ich heute hier jetzt mit Mark
oder wenigstens mit Freunden auf das neue Jahr anstoßen. Doch statt dessen
bin ich allein.
Warum? Was hat sich seither geändert? Ich habe mich verändert. Seit ich ihn
kenne, seit ich Vincent kenne, ist alles anders geworden. Da ist nicht mehr
nur ein Job, der einen ganz einnimmt. Da ist nicht mehr nur die Brutalität,
die Ungerechtigkeit und Armut, die einen täglich umgibt. Da ist plötzlich
ein Licht in der Dunkelheit, was mich wieder die schönen und lebenswerten
Dinge des Lebens sehen lässt.
Die Beziehung zu Mark glitt mir aus den Händen und ich vermochte und wollte
sie nicht einmal aufhalten. Ich weiß, ich habe ihn damit sehr verletzt, aber
da ist ein Gefühl, was stärker als jede Vernunft ist. Anders als alles, was
ich bisher je empfunden habe.

Heiligabend verbrachte ich zusammen mit Vincent, seinem kleinen Sohn und den
anderen Bewohner der Tunnel. Wenn ich bisher noch nicht gewusst habe, was es
heißt, an diesem Abend Frieden und Ruhe zu finden, so ist es mir doch nun
bewusst geworden. Es war das schönste Weihnachtsfest in meinem Leben. Ich
war glücklich zwischen all den Leuten. Glücklich an Vincents und mit seinem
kleinen Sohn im Arm. Doch es tat mir weh, die tiefe Traurigkeit in Vincents
Augen zu sehen. Wie sehr muss er sie – wie sehr muss er Catherine vermissen?
Ob je eine andere Frau ihren Platz einnehmen kann? Ich glaube nicht! Dafür
war diese Liebe zu fest, zu rein, zu einzigartig. Habe ich überhaupt das
Recht, etwas für ihn zu empfinden? Ihn zu lieben und zu begehren? Wo ist
mein kühles, nüchternes Ich geblieben? Wahrscheinlich habe ich es verloren,
als ich ihn das erste Mal sah. Doch wie er sein Geheimnis hütet, werde ich
meine Gefühle bewahren. Ich habe Angst, ihn damit zu verschrecken. Ihn zu
verlieren, ohne ihn je besessen zu haben. Eigentlich versuche ich, durch
diese Zeilen zu begreifen. Mich, das Geschehen zu verstehen, aber vor mir
liegt ein neues Jahr mit neuen Fragen. Vielleicht werde ich die Antworten
eines Tages finden.

***

Vincent streifte sich gerade seinen Mantel über, als Vater in seine Kammer
trat. „Die Kinder sind jetzt alle schlafen gegangen. Es war ein
erlebnisreicher Tag für sie.“ Sie hatten Vincent nach dem großen Feuerwerk
aus seiner Kammer geholt und ein gesundes, neues Jahr gewünscht. Doch Vater
machte sich Sorgen um seinen Sohn. „Vincent, draußen herrscht überall
Trubel. Wo willst du so spät noch hin?“ Beruhigend legte Vincent Vater die
Hand auf die Schulter. „Ich will nur einer guten Freundin ein glückliches
neues Jahr wünschen.“

> ENDE <




____________________
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http://www.fanfiktion.de


[editiert: 13.04.08, 11:01 von Kathrin]
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