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Mein Aufenthalt im KH

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ajshe74

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New PostErstellt: 10.10.10, 02:32  Betreff: Mein Aufenthalt im KH  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Letzten Freitag hat die Hexe wieder eingeschossen, als ich Ardi in den Kindersitz gesetzt habe. Hab mich noch durch den Großeinkauf gequält, Tabletten eingepfiffen und los. Abends noch ein Wärmepflaster auf'n Rücken geklebt und gehofft dass es wieder verschwindet. Aber Samstag hatte ich noch stärkere Schmerzen und da mein Doc keinen Notdienst hatte, hab ich mich von meiner Tante gleich ins Dannenberger Krankenhaus fahren lassen. Der Arzt da sagte mir gleich, dass er keine Spritzen gibt. "A********" dachte ich... Er würde nur Tabletten geben, darauf meinte ich, dass ich schon so viele ausprobiert hätte und die nicht wirken. Ich erzählte ihm, dass ich seit 4 Jahren immer wieder starke Schmerzen habe, der Verdacht auf Bandscheibenvorfall schon öfter geäußert wurde, ich aber noch nie ins MRT kam, um das mal abzuklären. Da meinte er, so ginge das ja wohl nicht weiter, er würde mich jetzt sofort ins Uelzener Klinikum überweisen, die ein MRT haben, damit die das mal gründlich untersuchen.

Gesagt, getan.

Da lag ich dann also 3 Stunden in der Notaufnahme im Uelzener Klinikum. Mehrmals wurde mir Blut abgezapft. Zuletzt wollte das Blut nicht mehr fließen und ich bekam 'nen Tropf mit Flüssigkeit, wodurch mein Arm aber anschwoll. Gaaaaaanz klasse.... Nun denn, nachdem ich meine ganze Leidensgeschichte der Ärztin erzählt hatte, kam ich dann irgendwann auch endlich auf's Zimmer und wurde mit Medikamenten vollgepumpt, die aber nicht wirklich halfen.

Meine Bettnachbarin, Heike - eine Grundschullehrerin um die 40, hatte auch 'nen Bandscheibenvorfall und sollte am Montag operiert werden. Die war wirklich sehr nett & cool drauf. Da hatte ich wirklich Glück!

Blöd war, dass ich keinen Fernseher bekommen konnte. Es gibt immer nur jeweils 2 auf Station & die waren schon vergeben. Auf dem Flur gab es zwar mehrere Fernseh-Ecken, aber lange sitzen konnte und durfte ich ja gar nicht.

Die ersten 2 Tage war ich dann kurz davor 'nen Koller zu kriegen. Es ist verdammt langweilig, nur die Wand anzustarren. Außerdem half keines der Schmerzmittel wirklich.

Am Montag kam ich dann ins MRT und hatte es dann endlich mal schwarz auf weiß, dass vorallem meine rechte Bandscheibe ziemlich - auf gut Deutsch gesagt - im Arsch ist! Linke Seite ist auch ein wenig angegriffen, aber nicht so dramatisch.

Was nun passieren sollte, erfuhr ich aber noch nicht wirklich. Erstmal wurde die Medikation nur erhöht. Statt im Bett zu liegen, trieb ich mich ständig im KH rum. Entweder hatte ich Besuch von meiner family oder meine Freundin Biggi kam vorbei (wohnt ja in UE, wie praktisch). Und wenn ich keinen Besuch hatte, hielt ich mich im Raucherraum auf und kam so langsam immer öfter ins Gespräch mit den dort rauchenden Patienten oder Schwestern. Rauchen verbindet und ein Arzt sagte, dass Raucher schneller wieder gesund werden, weil die Sucht sie aus dem Bett treibt, während die Nichtraucher schwerer wieder auf die Beine kommen. Hihi, da ist was Wahres dran! Allerdings trieb ich die Schwestern auf meiner Station ein wenig in die Verzweiflung, weil sie mich kaum mal erwischten.

Die gingen mir aber auch auf die Nerven mit dem ständigen Puls- & Blutdruck messen, Thrombose-Spritzen & Fieber messen! Hallo? Ich hab Rücken! Wieso dann Fieber messen? Und wozu Thrombose-Spritzen, obwohl ich ständig auf den Beinen war und auch keine OP hinter mir hatte?!? Jau, manchmal hab ich schon ein wenig geschimpft. Als mir dann von den Medis auch noch düselig im Kopf wurde, wollte ich erstmal wissen was die mir da überhaupt geben. Die Schwester meinte, das wüsste sie jetzt nicht aus dem Kopf. Hab nicht locker gelassen und gesagt, dass ich mich weigere noch irgendwas zu schlucken, wenn ich nicht umgehend erfahre, was für ein Gift sie mir da verabreichen. Ich glaub, manche habe ich echt genervt... Hab mir dann auch kurzerhand meine Akte geschnappt und geschnüffelt und mich wieder aufgeregt, was die mir da Lactulose verabreichen, da ich doch brav jeden Tag auf's Töpfchen gehe und mein Stuhlgang "fantastisch" war "Ja Frau W., das wurde von den Ärzten nunmal so angesetzt". "Gut & schön, aber ich bin keine 80-jährige, die bettlägerig ist und so könnt ihr das Zeug doch den Leuten geben, die es wirklich brauchen. Ich nehm es nicht und ihr schmeißt es dann weg, das ist doch Verschwendung".

Na ist doch wahr, was soll das denn...

Am lustigsten waren die Abende im Raucherraum. Edmond, ein "Mischling" (Mutter Deutsche, Vater Nigerianer), Ergotherapeut mit dem Spezialgebiet Psychologie, dem die Bauchspeicheldrüse Ärger bereitet und Jutta, eine ehemalige Kinderkrankenschwester, die an Multipler Sklerose leidet, waren immer abends da und man freundete sich an. Edmond könnte Comedian werden, der kann sabbeln wie'n Wasserfall und der haut Sprüche raus, da haut es einen um. Soviel gelacht habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr! Und die Jutta bewunder ich! So ein verdammt hartes Leben - mit 8 Jahren schon ihre Mutter gepflegt, vom Vater missbraucht, dann irgendwann die Diagnose MS - aber sowas von lebensfroh und glücklich! Sie hat mir erzählt, dass es ein sehr harter Weg war, aber heute ist sie wirklich ein glücklicher Mensch und ihr geht es saugut. Obwohl sie im Rollstuhl sitzt, sie hat sich damit arrangiert.

Wir trafen uns immer nach dem Abendbrot und saßen meist bis 22 Uhr zusammen, tranken Kaffee und rauchten wie Schlot, hatten wunderbare und auch lustige Gespräche. Ab und an stießen auch noch andere Patienten dazu. Und ich muß echt sagen, ich war fast ein bisschen traurig, als es dann hieß, dass ich wieder nach hause kann. Denn verschiedene Leute kennenzulernen, beisammen sitzen - das ist echt was anderes, als abends vorm Internet zu sitzen und sich über Idioten/Idiotinnen aufzuregen! Ich fühlte mich endlich nicht mehr einsam und hätte ich mein Puschelchen nicht vermisst, hätte ich es noch Wochen dort aushalten können! Und so blöd wie es sich anhört, der Geruch im KH erinnerte mich an meine Arbeit im Altenheim, die ich zunehmend vermisse... Kurzum, ich fühlte mich dort sauwohl & auch wenn ich die Schwestern nervte, wir waren alle per Du. Mit Jutta hab ich dann noch Nummern ausgetauscht. Edmond bekam am Donnerstag gesagt, dass der Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs besteht, was mich wirklich schockiert hat. Ich hoffe, es ist doch etwas Gutartiges...

Aber zurück zur Bandscheibe: Es sieht so aus, dass sie mich am liebsten gleich operiert hätten oder mich zumindest zur Reha geschickt hätten. Aber ich sagte, dass ich alleinerziehend bin und einfach nicht lange ausfallen kann! Ein paar Tage lässt sich ja noch irgendwie machen, aber wochenlang geht gar nicht! Außerdem muß ich nächste Woche arbeiten & ich brauch das Geld doch so dringend... Die Ärztin war auch sehr verständnisvoll, hat mir aber nahe gelegt, mich so schnell wie möglich operieren zu lassen. Man will den Teufel nicht an die Wand malen, aber es ist durchaus möglich, dass die Nerven mal so sehr geschädigt werden, dass mein Bein taub bleibt & dann auch keine OP mehr hilft - kurzum, dass ich im Rollstuhl ende...

Noch kann man halt was machen und bislang hatte ich ja noch keine Lähmungen, aber wer weiß, was beim nächsten Vorfall passiert... Vorallem, die Abstände der Bandscheibenvorfälle verkürzen sich ja und es ist kein Zustand, alle 2, 3 Monate Schmerzen und sich kaum noch bewegen können. Nach der OP müsste ich zwar auch vorsichtig sein und auch wirklich konsequent was für die Rückenmuskulatur tun, aber ich könnte wieder normal leben und auch wieder in der Pflege arbeiten!

Als letzte Maßnahme verabreichten sie mir dann Donnerstag Morphin, da die Schmerzen einfach nicht weg gingen - das ist schon Hammer und ich kam dann auch noch ins CT und bekam Cortison & noch irgendwas zur Muskelentspannung direkt an die Nerven gespritzt. Zum Glück wurde die Stelle vorher betäubt. Man muß nämlich ganz ruhig liegen, denn sonst piekst der Doc noch sonstwas an, was auch wieder Lähmungen etc. bescheren würde. Heikle Angelegenheit. Der Arzt meinte, nach spätestens 1 Stunde müsste das Taubheitsgefühl im Bein nachlassen & ich könnte wieder gehen. Es war aber nach 3 Stunden noch nicht weg! Ich bekam schon leichte Panik. Am Abend bin ich dann aber trotzdem wieder losgezogen und zog meinen tauben Fuß hinter mir her, was wirklich anstrengend war. Hatte Schiss, dass ich wegsacke und mich auf die Nase lege, aber ist gut gegangen und am nächsten Morgen war mein Fuß auch wieder "da". Und zum Glück hat es geholfen, ich bin so ziemlich schmerzfrei jetzt. Der Arzt meinte, das ist auch die letzte Option, wenn das nicht hilft, hilft gar nichts mehr. Und sollte ich nach meiner Entlassung wieder Schmerzen krigen - sofort ins Krankenhaus! Und dann wird sofort operiert... :(

Freitagnachmittag wurde ich dann entlassen. Und nun muß ich sehen, wie wir das hier bewerkstelligen. Ich glaube, vor den Osterferien wird das alles nichts. Und ich muß mal mit meinem Hausarzt reden, wie das aussieht, wenn man die Reha über Mutter-Kind-Kur laufen lassen würde. Irgendwie muß sich doch eine Lösung finden!

Wenn ich das Puschelchen mitnehmen könnte, wäre das alles kein Thema.

Ach ja, seit Freitag habe ich jetzt auch noch eine echt heftige Erkältung. Mir bleibt auch nichts erspart! Lori muß nächste Woche dann mitkommen zum Putzen in der Sparkasse. Sie muß den Staubsauger & den Putzeimer tragen, ich muß mich noch vorsehen. Es geht einfach nicht anders. Alles ein Sch***!




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[editiert: 10.10.10, 02:36 von ajshe74]
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Ela
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New PostErstellt: 11.10.10, 12:37  Betreff: Re: Mein Aufenthalt im KH  drucken  weiterempfehlen

Oh man! Ganz schön heftig das alles. Wie läuft so eine OP? Anders geht es nicht mehr? Kann man der ganzen Sache irgendwie vorbeugen?





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ajshe74

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New PostErstellt: 11.10.10, 13:04  Betreff: Re: Mein Aufenthalt im KH  drucken  weiterempfehlen

Der Sache vorbeugen... Hm... Man soll sich ja immer "richtig" bewegen und immer schön die Rückenmuskulatur stärken. ABER, wer macht das schon? Klar haben wir im Lehrgang zur Pflege eingetrichtert bekommen, wie man "richtig" hebt, das Bett in die richtige Höhe einstellt, dass man nur zu zweit an die schwereren Sachen rangeht. Die Praxis sieht aber anders aus. Größtenteils macht man es alleine, weil zu wenig Personal & Zeit knapp. Und in der Routine denkt man auch nicht immer erstmal nach, wie ich mich nun richtig bewege, um den Rücken dabei nicht zu sehr zu belastenWenn dir ein Patient zusammensackt, denkst du nicht mehr an die richtige Körperhaltung...

Ganz davon ab denke ich, dass die erste Schwangerschaft schon auf meine Bandscheiben gegangen ist. Ich war ein dünnes Hemd von nicht mal ganz 60 kg damals, habe sehr schnell über 20 kg zugenommen und zum Ende der Schwangerschaft ging ich oft schon mit der Nase auf dem Boden, weil ich genau da Schmerzen hatte, wo nun meine Bandscheibe hin ist. Damals war das eben einfach "Ischias", normal in der Schwangerschaft, ja ja - aber das war der Anfang vom Ende...

Eine OP ist nun die einzige Option, um irgendwann wieder schmerzfrei zu sein. Mit Krankengymnastik & Spritzen kann man es für eine Weile beheben, aber es wird wieder kommen, da es zu weit fortgeschritten ist. Und ich will einfach nicht mehr ständig Schmerzen haben, sobald ich irgendwas hebe oder mich irgendwie verkehrt bewegt habe. Wenn ich jetzt irgendwo eine neue Stelle antreten würde, würde ich nicht mal die Probezeit überstehen, denn wer behält schon jemanden, der alle 2, 3 Monate wochenlang ausfällt. Und ich bin schlichtweg zu jung, um nur noch daheim zu sitzen & ständig im Bett zu liegen Ganz davon ab, dass Rückengeschichten zwecks Behinderung & Frührente nicht mehr anerkannt werden.

Wie genau die OP vonstatten geht, kann ich dir nicht sagen. Ich hab nur gesehen, dass es bei den Leuten auf meiner Station problemlos ablief. Die wurden morgens operiert & abends konnten sie schon kleine Wege zum Klo machen, am nächsten Tag waren sie wieder ziemlich fit. Nur sitzen soll man die ersten Tage vermeiden. Eigentlich alles ganz easy. Und der Doc, der diese SAchen operiert, ist wirklich ein ganz lieber & freundlicher, zu dem man gleich Vertrauen hat. Ich denke, bei ihm bin ich in guten Händen.




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[editiert: 11.10.10, 13:09 von ajshe74]
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ajshe74

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New PostErstellt: 11.10.10, 22:49  Betreff: Re: Mein Aufenthalt im KH  drucken  weiterempfehlen

Bei einem Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps, Diskusprolaps) tritt ein Teil der elastischen Bandscheibe, die sich als mechanischer Puffer zwischen den Knochen der Wirbelsäule befindet, hervor und verursacht oft starke Beschwerden durch Druck auf Nerven in der Umgebung.

Ursachen eines Diskusprolaps

Die Wirbelsäule ist im Rumpfbereich die tragende Struktur für den oberen Teil des Körpers. Sie gliedert sich auf in Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule sowie Kreuzbein und Steißbein. In jedem Abschnitt befindet sich eine bestimmte Anzahl Wirbel, die sich in einen Hauptteil, den Wirbelkörper, den ringförmigen Wirbelbogen sowie die Wirbelfortsätze aufteilen. Die Wirbelbögen umgeben den Wirbelkanal oder Spinalkanal, in dem sich bis in eine bestimmte Höhe das Rückenmark erstreckt. Weiter unten befinden sich noch Nervenstränge im Wirbelkanal. Zwischen jeweils zwei Wirbelkörpern befinden sich als Federungsstruktur die Bandscheiben, die innen aus einem gelartigen Kern und außen aus einer faserartigen Struktur bestehen. Ermöglicht wird eine fast stufenlose Beweglichkeit der Wirbelsäule und eine Abpolsterung der mechanischen Belastung. Der Zusammenhalt der Wirbel wird durch Bänder und Sehnen gewährleistet.

Bei Schädigungen des faserigen Außenbereiches der Bandscheibe kann es dazu kommen, dass der zentrale Gallertkern nach außen hervortritt. Dadurch werden in einem Teil der Fälle Nerven oder auch das Rückenmark selbst eingeklemmt. Häufig liegt der Bandscheibenschädigung eine lang dauernde oder auch eine akute mechanische Belastung zugrunde. Zu den chronischen Ursachen gehören beispielsweise das häufige Hochheben und Tragen schwerer Gegenstände, langes Sitzen und wenig körperliches Training sowie Schwangerschaft und Übergewicht. Akute Auslöser eines Vorfalls können beispielsweise ein zu tiefes Hinunterspringen oder auch heftige Drehbewegungen sein.

Symptome

Häufig findet sich ein Bandscheibenvorfall, der gar nicht bemerkt wird, weil er keinen Nerven beeinträchtigt. Besteht aber eine Druckeinwirkung auf einen Nerven oder auf das Rückenmark, so kommt es meist zu Symptomen. Bandscheibenvorfälle im Lendenbereich können sich als plötzlich ziehende starke Schmerzen äußern („Hexenschuss“, Lumbago), die insbesondere bei Bewegungen, Husten oder Niesen auftreten. Die Schmerzen können in ein Bein ausstrahlen (Ischialgie). Manchmal kann es auch zu Lähmungserscheinungen, z. B. der Zehen oder des Beines, kommen. Ebenfalls möglich sind Sensibilitätsstörungen.   
Selten bestehen bei ausgeprägten Vorfällen auch Funktionsausfälle von Blase oder Mastdarm.
Bei einem Vorfall innerhalb der Halswirbelsäule kann es zu Schmerzen und Sensibilitätsstörungen der Arme und des Halses kommen.

Therapie

Konservative Therapie

Viele Bandscheibenvorfälle können ohne Operation behandelt werden. Die Wirbelsäule kann durch Ruhigstellung und Beinhochlagerung in einem Stufenbett entlastet werden. Bei einem Vorfall im Halswirbelsäulenbereich kann z. B. das Tragen einer Halskrause angezeigt sein. Auch spezielle Gymnastik oder Massagen tragen zur Linderung bei. Unterstützend wirken bestimmte Medikamente, die die Schmerzen hemmen oder die Muskelspannung lösen. Ebenfalls können Wärme- oder Kältebehandlungen sinnvoll sein.

Operation

Eine operative Behandlung des Bandscheibenvorfalls ist angezeigt, wenn äußerst starke Schmerzen mit der konservativen Therapie nicht ausreichend vermindert werden können. Bei nicht ganz so stark ausgeprägter Schmerzsymptomatik empfiehlt sich eine Operation, wenn innerhalb einiger Wochen mit nichtoperativen Maßnahmen keine Besserung erzielt werden kann. Bei Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühl und vor allem bei Ausfällen der Funktion von Harnblase, Mastdarm oder der Geschlechtsorgane kann ebenfalls eine Operation angezeigt sein.

Durch die Operation sollen die Anteile der Bandscheibe oder auch des Knochens oder der Bänder, die auf die Nerven mechanisch einwirken, herausgeholt werden.

Die offene Bandscheibenoperation erfolgt in Vollnarkose. Der Patient liegt dabei auf dem Bauch.

Mittels Röntgendurchleuchtung wird die exakte Position des Vorfalls bestimmt. Die entsprechende Stelle auf der Haut wird angezeichnet. Daraufhin wird die Haut sowie die Muskeln und Bänder an der Wirbelsäule eingeschnitten und die Bandscheibe aufgesucht. Gewebe muss dabei manchmal entfernt werden, unter Umständen auch kleine Anteile des Wirbelknochenbogens. Nerven und Rückenmark werden gegebenenfalls beiseite geschoben. Die hervorstehenden Gewebeanteile der Bandscheibe werden herausgeschnitten. In der Regel wird noch weiteres Gewebe aus dem Bandscheibenraum entfernt, um spätere Vorfälle zu verhindern.

Bei Bandscheibenvorfällen zur Seite hin muss ein anderer Zugang unter der Bindegewebsschicht, die sich zwischen den Wirbelquerfortsätzen aufspannt, gewählt werden. Das Bandscheibengewebe, das auf die außerhalb des Wirbelkanals liegende Nervenwurzel drückt, wird dann herausoperiert.

Ein Drainageschlauch wird in das Operationsgebiet gelegt, um Wundflüssigkeit aufzunehmen. Der Schlauch kann oft bereits am nächsten Tag wieder gezogen werden.

Neben der offenen Operation können noch weitere Methoden vorgenommen werden. Durch eine Injektion eines bestimmten Wirkstoffes kann das störende Gewebe zum Einschmelzen gebracht werden. Ebenfalls möglich ist das Einführen einer speziellen Sonde, um das Gewebe herauszusaugen. Auch kann ein spezielles optisches Gerät (Endoskop) zur Bandscheibe vorgeschoben werden, um dann unter Sicht das vorgefallene Gewebe zu entfernen. Dabei kann auch ein Laser zum Einsatz kommen.

Mögliche Erweiterungen der Operation

Bei unvorhergesehenen Verhältnissen, Befunden oder beim Auftreten von Komplikationen ist es möglich, dass Abänderungen der Operationsmethode oder weitere vorher nicht geplante Maßnahmen notwendig sind.

Komplikationen

Schäden an den Strukturen im Operationsgebiet sind möglich. Teilweise bestehen diese auch schon vor der Operation durch die Einwirkung des Bandscheibenvorfalls. Insbesondere Nerven- und Rückenmarksschädigungen können zu schwerwiegenden Konsequenzen führen, die sich in Form von Sensibilitätsstörungen, Lähmungserscheinungen oder auch Ausfällen der Funktion von Darm, Harnblase oder Geschlechtsorganen äußern können. Wird die Rückenmarkshülle geschädigt, so kann über einen Verbindungskanal (Fistel) die Flüssigkeit, die das zentrale Nervensystem umgibt (Liquor), hinausfließen. Es kann dadurch zu starken Kopfschmerzen, selten auch zu weiteren Problemen kommen.

Nach der Operation kann es zu Narbenbildung mit eventuellen chronischen Schmerzen kommen. Blutungen, Nachblutungen und Blutergüsse können auftreten. Infektionen sind möglich. Eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung (Meningitis) kann nicht ausgeschlossen werden. Auch allergische Reaktionen verschiedenen Schweregrades können vorkommen.

Prognose

Bei ungefähr 75% der Betroffenen bestehen nach der Bandscheibenoperation keine Schmerzen mehr. Bei den meisten anderen Patienten kann die Schmerzhaftigkeit erheblich vermindert werden. Dennoch können die Beschwerden unter Umständen weiterhin bestehen, und es kann trotz einer optimalen Ausräumung zu einem Wiederauftreten des Bandscheibenvorfalls kommen (Rezidiv). Beschwerden durch Wirbelgelenkprobleme oder weitere Ursachen können durch eine solche Operation nicht behandelt werden.  

Hinweise

Vor der Operation

Medikamente, die die Blutgerinnung beeinträchtigen, beispielsweise Marcumar® oder Aspirin®, müssen in vielen Fällen in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden.

Nach der Operation

Der Patient sollte direkt nach dem Eingriff keine Bewegungen wie Drehungen oder Aufrichten durchführen. Meist kann der Patient am Tag nach der OP mit Betreuung aufstehen. In der Folgezeit ist Aufstehen immer häufiger möglich. Schmerzen sind oftmals in den ersten Tagen vorhanden. Sitzen kann die Schmerzhaftigkeit verschlimmern. Nach zwei bis drei Monaten ist die volle Belastungsfähigkeit meist wieder erreicht, außer für das Heben schwerer Gegenstände, was oft erst nach einem halben Jahr problemlos ausgeführt werden kann.   

Ein Blasenkatheter muss eingeführt werden, falls der Patient kein Wasser lassen kann.

Regelmäßig wird kontrolliert, ob die Beine und Füße vom Patienten regelrecht bewegt werden können.

Für die weitere Genesung und Erhaltung des Zustandes ist regelmäßige Krankengymnastik notwendig. Ebenso kann die gesunde Haltung des Rückens in einer so genannten Rückenschule erlernt werden.

Zeigen sich Auffälligkeiten, die auf Komplikationen hindeuten könnten, so sollte kurzzeitig der Arzt kontaktiert werden.




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ajshe74

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New PostErstellt: 11.10.10, 22:54  Betreff: Re: Mein Aufenthalt im KH  drucken  weiterempfehlen

Eklig zu lesen, wie die OP durchgeführt wird... Muß ich gar nicht so unbedingt wissen Aber extra nur für dich, Ela, damit dein Wissensdurst gestillt wird




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