Defibrillator-Forum

Kirsten · Mitglied Beiträge: 167 Ort: Bad Homburg

Hallo Ihr alle, die ihr Eure Narben mit Würde tragt!

Etwas mehr als ein Jahr nach meiner Defi-Implantation wurde mir eine weitere Sonde gelegt, d.h. meine Defi-Narbe wurde geöffnet, die Narbenränder wohl irgendwie weggeschnitten (mehr oder weniger), die neue Sonde implantiert und dann alles wieder fein zugenäht. Meine Narbe nach der Defi-Implantation war ein ganz feiner, schmaler Strich nach Abheilung der Wunde. Dann, nach der 2. OP allerdings hatte ich eine -zunächst einmal- richtig schöne "Frankenstein-Naht" , und ich muss da Carmen Recht geben. Ich war zwar leicht irritiert, aber mit (damals) 55 Jahren dachte ich mir, ich müsse ja wohl eher nicht mehr an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen, und deshalb sei das ja wohl egal.
Nun ja, wirklich egal war es mir denn doch nicht.
In meiner Küche steht -wie in der Küche meiner Oma vor vielen, vielen Jahrzehnten- eine Aloe vera-Pflanze, die ich ab und zu benutze, wenn ich mich mal wieder beim Kuchenbacken am Handgelenk/Unterarm o.ä. verbrenne. Diese Pflanze hat es auch geschafft, meine Narbe in ein unglaublich schmales, kaum sichtbares Etwas zu verwandeln.
Wahrscheinlich wird bei mir demnächst, in relativ naher Zukunft ein Aggregatwechsel anstehen - und ich werde dann auf jeden Fall von Anfang an meine Aloe vera einsetzen.
Spezielle Salben habe ich nicht ausprobiert, aber der Wirkstoff der Aloe ist ja sozusagen absolut direkt von mir benutzt worden.
So macht halt Jede(r) seine eigenen Erfahrungen.
Dennoch haben wir alle eines gemeinsam: Ob große oder kleine Narbe - sie erinnert uns daran, dass wir unseren Defi aus dem einen oder anderen Grund in uns tragen und prinzipiell dankbar sind für das Leben "in Sicherheit", das er uns liefert. Es gibt in meinem ganz persönlichen Leben durchaus Narben (die vll. nach außen hin nicht sichtbar sind), die mir mehr zu schaffen machen und die ich, ehrlich gesagt, mit weniger Würde trage als die körperlich sichtbare Definarbe.

"Einen schönen Menschen entstellt nichts."

Ach so, nebenbei bemerkt wurden bei mir auch Fäden benutzt, die sich nach einer gewissen Zeit selbst in Wohlgefallen auflösen, also nicht gezogen werden müssen. Sehr angenehm und empfehlenswert! Wundert mich ein bisschen, dass das nicht Standard ist.

Ich wünsche Euch eine schöne Restwoche!

Liebe Grüße!

"Der Humor trägt die Seele über Abgründe hinweg
und lehrt sie, mit ihrem eigenen Leid zu spielen."
(L.A. Feuerbach)

ChristineJ · Mitglied Beiträge: 632 Ort: Bonn

Huhu :)

Es ist ja nicht so, dass ich mich für meine Narben schäme, sie verstecke, oder bestimmte Dinge nicht anziehe, weil man sie dann sehen könnte.
Nee, nee. Soweit kommts nicht ;)

Aber SCHÖN ist halt auch anders ^^ Find ich zumindest.
Daher mach ich mir halt Gedanken, wie's beim nächsten Mal besser werden könnte.
Immernhin hab ich jetzt lange genug Vorlauf, um mir Gedanken darüber zu machen, wie es beim nächsten Mal besser werden könnte.

Jetzt weiß ich dann auch endlich, was ich mit meinen riesigen Aloes Sinnvolles anfangen kann. ;) Ich hab schon überlegt, sie weg zu werfen, weil die so riesig sind, dass sie nicht mehr auf meine Fensterbänke passen.

Wie viel schneidet man denn dann ab? Alte oder junge Blätter?
Schält man das Stück dann? Oder zerquetscht man es? Oder geht man einfach nur mit der Schnittstelle drüber?
Wie hast du es gemacht?

Bislang hatte ich noch keine selbstauflösenden Fäden. Keine Ahnung wieso. Aber ich werd da beim nächsten Mal auf jeden Fall nach fragen. Scheint mir eine gute Sache zu sein. :)

Liebe Grüße,
Christine

Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Kirsten · Mitglied Beiträge: 167 Ort: Bad Homburg

Hallo Christine,
klar kannst du dir jetzt schon mal Gedanken machen, ich wollte auch niemandem den erhobenen Zeigefinger entgegenstrecken ;-) wegen Eitelkeit oder so, hab's ja selbst auch versucht gut hinzukriegen.

Die Aloe wächst so vor sich hin, und immer wenn man eine Hautirritation hat (Brandwunden, Insektenstiche, Sonnenbrand, Narben und dergleichen), schnippelt man ein Stückchen eines Blattes ab (ich nehme immer ein letztes Blatt von außen, damit die Pflanze nicht so zerrupft aussieht)und geht mit der Schnittstelle direkt darüber. Die Schnittstelle an der Pflanze "blutet" dann noch ein bisschen nach, trocknet aber ziemlich schnell. Man kann dann auch vom selben Blatt weiter abschneiden.
Ich bin so'n Weltmeister in kleinen Verbrennungen, beim Bügeln z.B. oder wie schon erwähnt beim Benutzen des Backofens. Für mich ist die Pflanze echt ein probates Mittel für derlei Geschichten, da sie neben der schnelleren Heilung auch schmerzstillend wirkt. :-)

Lieben Gruß
Kirsten

"Der Humor trägt die Seele über Abgründe hinweg
und lehrt sie, mit ihrem eigenen Leid zu spielen."
(L.A. Feuerbach)

ChristineJ · Mitglied Beiträge: 632 Ort: Bonn

@Kirsten
Nochmal Danke :)

Ich habe derweil nochmal ein bischen gegoggelt und dabei zwei ganz interessante Seiten gefunden.
Eine eine Seite, auf der kurz zusammengefasst die verschiedenen Möglichkeiten zu finden sind, die man im Allgemeinen so hat, um hypertrophe Narben und Keloide zu vermeiden bzw. zu behandeln:

http://www.portal-der-schoenheit.de/themen-im-fokus/narbenentfernung/narbenentfernung-narbenbehandlung.html

Und eine von einer pharmazeutischen Zeitschrift, wo länger Zusammenhänge erklärt werden und die auch ein paar Empfehlungen ausspricht:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=857

Ich denke, ich werde mich noch eine Weile mit dem Thema befassen, bevor ich mir endgültig überlege, was und wie ich es beim nächsten Mal mache.
Von dem Contractubex, das so gerne immer wieder überall so positiv erwähnt wird, halte ich persönlich wenig bis gar nichts, weil es MIR offensichtlich nicht geholfen hat. Da gehöre ich wohl zu den 10% oder so, bei denen es nicht so gut hilft.

Momentan tendiere ich zu den Silikonpflastern in Kombination mit einem Druckverband und regelmäßiger Massage mit Pflegecreme (Aloe Vera oder was auch immer). Vielleicht auch mit Cortison-haltiger Creme, mal sehen.
Wenn ich mich ausreichend schlau gemacht hab, gehe ich dann mal zu einem Dermatologen und frag den mal, was der dazu meint.

Irgendwo hab ich gelesen, dass man sich im Sanitätshaus, auch spezielle Bandagen anfertigen lassen kann. Vielleicht wäre das ja nicht schlecht, wenn man da was hat, was vernünftig auf einen persönlich angepasst ist.

Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

ChristineJ · Mitglied Beiträge: 632 Ort: Bonn

Aaaalso...Folgendes...Ich hab mir 'Mehrweg-Silikonpflaster' gekauft bei dieser amerikanischen Firma hier:

http://www.biodermis-shop.com/

Das werde ich testen und ich werde ein Foto-Tagebuch über die Veränderung führen. Das habe ich mir fest vorgenommen. Vielleicht stelle ich es auch on. Muss ich mir noch überlegen.

Des Weiteren war ich beim Hautarzt und der hat mir einen Brief geschrieben, dass der Chirurg bei der OP eine Art Cortisonlösung in die Wundränder spritzen soll, um dem Keloid vorzubeugen.
Den Brief gebe ich auf jeden Fall mal ab und hoffe, dass sie den Hinweis meines Hautarztes berücksichtigen.

Ich bin schon gespannt wie sich die Narbe dieses Mal entwickelt.
Eigentlich glaube ich, dass diese Pflaster gut helfen können. Das Silikongel, das ich damals auf mein Keloid angewendet habe, hat sehr gut geholfen die Narbe geschmeidiger zu machen, zu verflachen usw.
Warum soll da nicht ein Silikonpflaster, das man quasi Rund um die Uhr trägt, nicht auch einen positiven, präventiven Effekt haben.
Angeblich werden diese Pflaster sonst für die Narbenprohpylaxe bei Brustvergrößerungen und Kaiserschnitten verwendet.

Die Amis werden schon wissen was sie machen, da sie ja sonst verklagt werden ;P
Wie gesagt, wir werden sehen.
Der Selbstversuch startet, sobald die Fäden raus sind oder sich aufgelöst haben, je nachdem, was eben verwendet wurde.

Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Celine · Mitglied Beiträge: 10 Ort: Mannheim

Hallo zusammen :)

Also, ich habe 3 OP's hinter mir.

Defiimplatation
Sondendefekt
Sondendefekt

Meine erste Narbe (da war ich 13, 2006) sah eigntl sehr süß aus ;), sie war etwa 4cm lang und 1 cm breit und hatte die Form einer Schleife.

Diese Narbe wurde leider nur 1 jahr alt, denn zeimlich genau 1 Jahr nach der Implantation schockte der Defi 7 mal hintereinander obwohl mein puls auf 80 war - Sondendefekt. Zu diesem Zeitpunkt hat man uns nicht darüber informiert, dass sowas vorkommt.
Nach dieser 2. Operation (2007) war meine Narbe schon ganze 6 cm lang aber sehr schmal. Sie verheilte sehr gut wurde mit jedem Monat breiter. Das Narbengewebe war rosa und blieb bei ungefähr 1,5 cm Breite stehen, nicht weil sie nicht weiterwuchs, sondern weil ich genau 1 Jahr später wieder im gleichen Monat einen Sondendefekt hatte. Diesmal hörte ich den Alarm von meinem Defi und alles ist gut verlaufen. Die Sanitäter haben mir den Defi aufgelegt und somit wurde ich wieder operiert. Die dritte Narbe, die ich jetzt auch noch trage, war von anfang an sehr schmal dafür 10 cm lang. Sie verheilte in den ersten Wochen ziemlich gut ( was ich dazu sagen sollte, bei den ersten beiden OP's mussten fäden gezogen werden, und bei der 3. haben sie selbstauflösende verwendet )
an dem Ende an dem ich auch eine Drenagennarbe habe (links) schaute ein faden raus und der löste sich nicht auf. Es entzündete sich und in der Notaufnahme haben sie mir dann das eine Drittel der Narbe wegschneiden müssen da es sich so entzündet hatte (Sie haben es viereckig weggeschnitten und offen zuheilen lassen.) Jetzt fast 4 Jahre danach sieht meine Narbe schön aus. Ich hatte nie Probleme eigntl, sie waren immer leicht rosa und wurden auch nicht dick. Habe eigntl nur Bodylotion benutzt. in den ersten Wochen haben sie auch immer gejuckt aber immer nur wenn es schlechtes wetter gab ;) .. auf jeden Fall ist meine Narbe jetzt auf der einen Seite (links) etwa 2 cm breit und die restlichen 6-7 cm sind sehr schmal. Ich liebe meine Narbe genauso wie die anderen davor. Sie erinnern mich jeden tag aufs Neue, dass mir mein Leben geschenkt wurde. Klar kann ich verstehen, dass es nervig ist wenn sie wulstig ist und juckt oder keine schöne Form hat. Ich finde das mit der Aloe Vera hört sich sehr gut an.
Probier das doch einfach mal aus :)

Liebe Grüße an alle, hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben ^^

Céline

PS: Die meisten Leute die mich sehen fragen ob ich da einen Knutschfleck hab .. Also wenn ich weg gehe (Disco und so) und es etwas dunkler ist ^^

Genieße jeden Augenblick deines Lebens :)

Carmen · Mitglied Beiträge: 1121 Ort: bei Kempten/Allgäu

Hallo Céline,

dann mal herzlich willkommen hier im Defiforum.
Mit Deinen Sonden hast Du ja bisher ganz schön Pech gehabt - das tut mir leid. Ich hoffe, daß du jetzt Deine Ruhe vor solchen Unannehmlichkeiten hast.
Schönes Wochenende wünsch' ich Dir.

Liebe Grüße - Carmen

ChristineJ · Mitglied Beiträge: 632 Ort: Bonn

Also alle Prophylaxe, die ich versucht habe, hilft nichts.
Es wuchert und wuchert und wuchert und ist total empfindlich und auch das wird immer schlimmer.

Die Stelle fühlt sich so empfindlich an, als hätte sie einen dicken Sonnbrand abbekommen, bis auf das sie nicht heißt ist.
Besonders weh tut es, wenn ich länger Zeit in einer Position verharrt bin und mich dann wieder bewege.
Das fühlt sich dann an, als müsste sich erst wieder alles 'entfalten'...irgendwie ein bischen so, als würde man ein Pflaster von dem imaginären Sonnenbrand abziehen.

Ich bin so enttäuscht und weiß jetzt nicht, ob ich das einfach so hinnehmen soll, weil mir ohnehin nichts anderes übrig bleibt, oder ob ich doch nochmal versuchen soll, zu irgendwelchen Hautärzten/Schönheitschirurgen/Chirurgen oder sonstwem zu gehen.

Sowohl mein Kardiologe als auch mein Hausarzt sind da relativ ratlos.

Gibts noch mehr Leute hier, die solche Probleme haben, weil sie nach der OP ein Keloid entwickelt haben?

LG,
Christine

Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Christine1967 · Mitglied Beiträge: 206 Ort: Berlin

hallo christine,

ich habe zwar keine probleme mit keloidbildung ( obwohl sich nach meiner letzten defi-op auch ein kleines dings an der narbe gebildet hat ) , aber ich kenne das von dir beschriebene gefühl.
auch ich habe nach längerem verharren in der gleichen haltung das gefühl, als würde die narbe auseinandergezogen. es piekst und fühlt sich ein wenig wie muskelkater in der narbe an. echt unangenehm.
ich hoffe, du findest vielleicht bei einem dermatologen eine lösung für die überschüssige narbenbildung. evtl. könnte auch ein plastischer chirurg etwas dazu sagen ?

alles gute, christine

____________________
Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999

ChristineJ · Mitglied Beiträge: 632 Ort: Bonn

Hallo Christine,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe einen Dermatologen gefunden, der sich auf korrektive und rekonstruktive Dermatochirurgie spezialisiert hat.
Normalerweise nimmt der wohl nur Privatpatienten, aber da die Freundin eines Arbeitskollegen dort arbeitet, darf ich mich da trotzdem vorstellen.

Leider sind die jetzt noch drei Wochen im Urlaub und ich muss also so lange warten, bis ich einen Termin machen kann und wer weiß, wann der dann ist.

Naja, ich behelfe mir derweil weiter mit Salben und Narbenmassage so gut es geht. Vielleicht werde ich auch mal gucken, ob ich zur Physiotherapie gehen kann, sobald mein Hausarzt aus dem Urlaub zurück ist.

Ob ich da dran nochmal wirklich was schneiden lassen will, weiß ich nicht. Man liest i.A. dass das bei Keloiden nichts bringt, sondern alles nur schlimmer macht.
Das sehe ich ja im Prinziup auch an mir. Egal was ich dieses Mal zur Prävention gemacht habe, es nutzt alles nicht viel bis gar nichts.

Am ehesten scheint lustigerweise tatsächlich Druck zu helfen das Keloid zumindest flach zu halten, denn da wo der BH Träger sitzt, ist die Narbe viel flacher als zu Mitte hin. Kann aber natürlich auch Zufall sein.
Und wenn es etwas helfen würde, würde sich mir die Frage stellen, wie sollte man da an der Stelle einen Druckverband tragen?
Das stelle ich mir ziemlich unangenehm vor.

Ich bin derweil gespannt, was der Arzt vorschlagen wird, wenn ich mich dann da mal vorstellen kann und ob mich sein Vorschlag überzeugt.

Viele Grüße,
Christine

Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

"Wir sind die Borg. Wiederstand ist zwecklos." ^^