Defibrillator-Forum

Susen · Mitglied Beiträge: 11 Ort: Bad Staffelstein

...vom Versorgungsamt !!! Hallo Defilaner !

Ich bin neu, hab meinen Defi noch kein 1/4 Jahr, wollte eigentlich mal meine Geschichte ausführlich einstellen, werd ich auch noch machen.

Im Moment hab ich ein viel größeres Problem: ich habe folgende Beeinträchtigungen:

HOCM = Hermuskelverdickung mit Septum bis 30 mm
stattgefundene tiefe Bein-/Beckenvenenthrombose mit Zerstörung der Venenklappen im li. Bein
Bandscheibenvorfall LW 4/5 - konservativ behandelt worden, noch immer Probleme in Form von Rückschmerzen
chronisches WS-Syndrom
Nov 07 Kammertachy
daraufhin Implantation des Defi (Zweikammer, wobei die Schrittmacherfunktion nur einsetzt, wenn ich unter 40 Puls falle)
ich hatte 1999 wg. der HOCM alleine eine MdE von 20 % bekommen, hatte daraufhin Klage eingereicht und kam leider an einen befangenen Gutachter (kein Scherz) - der blieb bei 20 % - ich hätte klagen müssen, war jedoch nicht rechtschutzverischert und ein Privatgutachten hätte mich damals 2000 Mark gekostet.

Jetzt hat das Krankenhaus für mich aufgrund BSV, Kammertachy als lebensgef. Rhythmusstörung und DEFI-Implantation Verschlechterungsantrag gestellt - und dieser wurde jetzt ABGELEHNT.

Als Begründung heißt es: es sei keine Verschlechterung o.ä. eingetreten, die Diagnose würde jetzt lauten:
- Herzmuskelerkrankung
- Herzrhythmusstörung (nicht näher bezeichnet)
- Schrittmacherimplantation

Ich bin fix und fertig, ich hab das ganze sowieso auch vom Kopf her noch net verkraftet - jetzt muss ich mich auch darum kümmern und ich weiß nicht woher ich die Kraft noch nehmen soll. Ich bin nur am Heulen.

Sagt mir: klingt das für euch gerechtfertigt ????
Warum muss man als kranker Mensch nur so für seine Rechte kämpfen ???

Grüße an euch, Susen

"Der Geist ist der Herr, der Körper nur der Knecht"

Tom · Ehemaliges Mitglied

Hallo Susen,

nach Implantation deines Defis steht dir mindestens ein GdB von „50%“ zu.

Also dummer Gutachter noch dümmeres Versorgungsamt!

Also gegen den letzen Bescheid Widerspruch einlegen!!!

Susen · Mitglied Beiträge: 11 Ort: Bad Staffelstein

Danke Tom für deine schnelle Antwort !

Wie du an der Uhrzeit erkennst, haben mich das Versorgungsamt und der dumme Gutachter jetzt auch noch um den Schlaf gebracht :(

Grüße Susen

"Der Geist ist der Herr, der Körper nur der Knecht"

Gabi · Mitglied Beiträge: 161 Ort: Saarland

Hallo Susen,

nach der Defi-Implantation hatte ich auch einen Antrag gestellt, Nach ca. 3 Monaten bekam ich den Bescheid: 40 % auf Grund des Schrittmachers. Ich hab dann direkt Einspruch eingelegt ( hab ja einen Defi "und nicht nur einen Schrittmacher ") und bekam dann ruck zuck 50 %.
Also, leg ruhig Einspruch ein, dir stehen mind. 50 % zu, unabhängig von deiner Erkrankung. Lass dich von diesem Gutachter nicht mürbe machen. Ich wünsche dir Kraft und Ausdauer, das wird schon wieder. Ehrlich. Lass von dir hören, wie es weiter geht und vor allem, wie es dir geht.
LG Gabi

Janne-C. · Mitglied Beiträge: 42 Ort: Hamburg

Die 50% gdB haben bei mir sogar nur Rekord verdächtige 4 Wochen gedauert, was wohl auch daran lag das die Gutachter meinen Fall in Fortbildungen als beispiels Fall hatten.
Also 50 ist immer drin wollte ich damit nur sagen.

Janne-C. · Mitglied Beiträge: 42 Ort: Hamburg

Da genügt eigentlich ein Blick in den Leitfaden für Gutachtertätigkeit.
Ganz schwach vom Gutachter und dem Versorgungsamt....

Arnulf · Mitglied Beiträge: 31 Ort: Passau

Servas aus Bayern

Habe im August 2007 meinen Defi bekommen.
Das mit den 50% war auch gleich erledigt ein schreiben und ich hatte sie.
Bin aber ansonsten fit nur der Defi.

Also ned aufgeben und nochmal nachstochern.

Maria N. · Mitglied Beiträge: 689 Ort: Köln

Hallo Susen,
Frechheit ist gar kein Ausdruck! Widerspruch einlegen. Auch ich habe sofort sogar 60% bekommen. Wahrscheinlich, weil ich sowieso schon in Rente bin und deshalb keine weiteren Kosten wegen vorzeitiger Rente anstehen! Der "Gutachter" soll sich sein Lehrgeld wieder geben lassen.
Viel Erfolg!
MariaN

Andi · Ehemaliges Mitglied

Hallole,

Widerspruch einlegen. Sozialgerichtsverfahren laufen für Dich kostenneutral, da brauchst Du also erstmal keinen Rechtsschutz. Erst wenns zum Landessozialgericht geht, denn da solltest Du Dich anwaltschaftlich vertreten lassen, das Verfahren selbst kostet Dich wiederum nichts, es gibt auch keinen festgesetzten Streitwert. Es helfen Dir auf jeden Fall die Sozialverbände, also z.B. der VdK, wo Du auch Mitglied werden kannst und dann volle Rechtsschutzdeckung und auch Hilfestellung bekommst.

Folgende Seite ist eventuell hilfreich, da wird die Vorgehensweise gut und verständlich beschrieben:

http://www.psoriasis-forum-berlin.de/berlin_gdb_widerspru.html

Dir stehen laut GdB-/Mde-Tabelle mindestens 50% zu (siehe diese Seite unter "Tipps"). Die Tabelle kannst Du Dir auch aus dem Internet laden. Das ist materielles Recht, da kann sich kein Versorgungsamt/Landratsamt/Kreisamt darüber hinwegsetzen.

Viel Erfolg!

Grüßle

Andi

Susen · Mitglied Beiträge: 11 Ort: Bad Staffelstein

Vielen lieben Danke für Eure Antworten, ich werd heut erstmal per Email Widerspruch einlegen, das ganze dann nochmals schriftlich machen. Beruflich hab ich viel mit Anwälten zu tun, werd mir also trotzdem mal ein Beratungsgespräch geben lassen. Kann ja nicht schaden.

Ich werd jedenfalls weiter berichten, kann natürlich dauern, wisst ihr ja :)

Liebe Grüße und eine vorallem schock-freie Zeit wünsch ich Euch !

Susen

"Der Geist ist der Herr, der Körper nur der Knecht"