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Machu Piccu

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Dr' OberSimmetaler
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Beiträge: 132
Ort: Zweisimmen



New PostErstellt: 02.05.05, 19:14  Betreff: Machu Piccu  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Machu Piccu

Die Ruinen von Machu Picchu befinden sich etwa 450m über dem Wasserspiegel des Flusses Urubamba in Peru, und schmiegt sich an den Huana Picchu. Die letzte Zufluchtsstätte der Inka liegt in den Anden, in 2300m Höhe und 112km nördlich der einstigen Inkahauptstadt Cuzco, dem „Nabel der Welt“, die in Form eines riesigen Pumas angelegt war.

Erst 1911 kam Hiram Bingham, ein Geschichtsprofesser der Yale Universität, nach Peru, um die letzte Zufluchstätte der Inka zu finden. Von Cuzco aus unternahm er zahlreiche Expeditionen in die Umgebung der Stadt. Nachdem er einige Tagesreisen lang den Flusslauf von Urbamba gefolgt war, traf er einen Bauern, der ihm anbot, den Weg zu einigen Ruinen zu weisen, die auf einen nahe gelegenen Berg lägen, den er Machu Picchu oder „alten Gipfel“ nannte. Nach anstrengenden Klettertouren durch den dichten Dschungel erreichte Binghams Gruppe jenen Bau, den man heute Fürstengrab nennt. Trotz der dichten Vegetation, die sich über die ganze Anlage erstreckt, erkannte er, dass es sich nicht um gewöhnliche Ruinen handelte. In der Annahme, es handle sich um das gesuchte Vilcabamba, stellte er im darauf folgenden Jahr eine Expedition zusammen, die die ganze Anlage freilegen und die Bauten säubern sollte.

Die Stätte aber, die Bingham der modernen Welt wiederschenkte, war nicht Vilcabamba, sondern die Zitadelle Machu Picchu, den inzwischen sind spanische Dokumente entdeckt worden, die belegen, das Vilcabamba auf der anderen Seite von Cuzco gelegen haben muss. Noch heute streiten sich die Gelehrten um den genauen Standort.
Nur von dem benachbarten, höher gelegenen Observatorium Intipuku aus kann man in vollen Umfang aus die ingenieurwissenschaftliche und architektonische Meisterleitung der Steinmetzkunst in Machu Picchu bewundern.

Doch wer hat diesen gigantischen Komplex geplant, dass selbst fünf Jahrhunderte im unerbitterlichen Griff des peruanischen Dschungels die Stätte legendlich ihrer Schilfdächer beraubt haben?
Die architektonische Gestaltung trägt unverkennbar die Handschrift der Inka, um die darüber hinaus reichenden Ursprünge der Stadt jedoch liegt ein rätselhafter Schleier, da die Inka weder das Rad, noch eine Schrift kannten. Dennoch beherrschten sie ein Reich, das sich 3680km weit über die Anden erstreckte. Machu Picchu war ein Gebäudekomplex aus Tempeln, Palästen, Observatorien und nur Wohnsitz der herrschenden Inka-Klasse. Auf der Westseite der Stadt befindet sich der Stein Intihuatana, dessen Name soviel heißt wie „Pfosten, an dem die Sonne befestigt ist“. Der aus grau-kristallinem Felsgestein gehauene Intihuatana besitzt zahlreiche komplizierte Rundungen, Winkeln und Vertiefungen, in deren Mittelpunkt ein senkrechter Zapfen stehtDie heutigen Besucher fasziniert in erster Linie die Großartigkeit der Steinmetzarbeiten. Ohne Hilfe von Zugtieren errichteten die Inka massive Maueren aus Steinen, die mehrere Tonnen schwer waren und dennoch so exakt ineinander passen, dass man selbst heute noch kein Taschenmesser in die Fugen schieben kann. Ein Merkmal der Inka-Steinmetzkunst ist die Art und Weise, in der die Steine wie ein dreidimensionales Puzzle gleichsam verzahnt ineinander greifen und auch ohne Mörtel absolut unverrückbar festsitzen.

Doch wie konnten die Inka nun eine derartige Perfektion im Steinmetzhandwerk erlangen? Das Problem des Arbeitskräftepotentials wurde gelöst, indem sie alle kräftigen Männer unterlegener Stämme einsetzten. Aber wie meißelten die Inka in den extrem harten Granit so ungewöhnlich lange und gerade Kanten? Obwohl die Inka bei Legierungen und Verarbeitung von weichen Metallen außerordentliche Fähigkeiten zeigten, so kamen sie doch offenbar niemals auf die Idee, eiserne Werkzeuge herzustellen.
Bis heute hat man keine Artefakte gefunden, die hart genug wären, um Granitstein zu bearbeiten. Die Inka hatten also offenbar nicht die nötige Technologie um diese Steinmetzarbeiten durchzuführen, führten sie aber dennoch aus. Dies ist ein weiteres unlösbares Rätsel dieser geheimnisvollen Kultur.

Aber wie alt ist Machu Picchu? Die Gelehrten behaupten, die Stadt könne frühestens um 1500 n. Chr. Entstanden sein. Mutigere Stimmen haben jedoch wiederholt eine abweichende Meinung geäußert. Rolf Müller, Astronom der Universität Potsdam, wies in den 1930ern die astronomische Ausrichtung zahlreicher wichtiger Gebäude nach. Aufgrund seiner genauen Berechnung der Sternenpositionen in den vergangenen Jahrtausenden kam Müller zu dem Schluss, die Stadt könne nur zwischen 4000 und 2000 v. Chr. erbaut worden sein. Auch Maria Schulten de D’Ebneth ging mathematisch statt historisch vor. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, das alte Gitter zu finden, mit dessen Hilfe Machu Picchu gebaut wurde. Das gelang ihr, nachdem sie eine zentrale Linie von 45° entdeckte. Dabei machte sie jedoch eine weitere Entdeckung: „Die Berechnung der Winkeln zwischen der zentralen Linie von 45° und weiter entfernten Stätten ergab…, dass die Schiefe der Ekliptik zur Entstehungszeit des Gitters 24° betrug. Das bedeutet [ihrer Meinung nach], dass das Gitter 5125 Jahre vor ihren Vermessungen im Jahre 1953 erstellt wurde, das heißt 3172 vor Chr.
Aus Konservativer Sicht ist das ausgemachte Ketzerei. Wenn Müller oder Maria Schulten de D’Ebneth recht hätten, wäre Machu Picchu nicht bloß 500 Jahre alt, sondern vielleicht über 5000 Jahre. Somit wäre diese Stadt also erheblich älter als die Große Pyramide, vorausgesetzt man legt die orthodoxe Datierung 2500 vor Chr. zugrunde.







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Ryter Administrator

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Beiträge: 1429
Ort: Steffisburg Schweiz

Hobby: Motorrad, Computer


New PostErstellt: 06.05.05, 15:34  Betreff: Re: Machu Piccu  drucken  weiterempfehlen

Hallo Reto

In der Schule habe ich seinerzeit gelernt, dass Machu Piccu als Fluchtort vor den Spaniern erbaut wurde. Dein Artikel beleuchtet viele interessante und Möglichkeiten und Datierungen, sehr interessant. Danke für dein Beitrag, er gibt mir die Gelegenheit mich wieder einmal mit den Indianerkulturen zu beschäftigen.

Interessanter Link:    Machu Piccu




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[editiert: 06.05.05, 15:38 von Ryter Administrator]
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