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Totenglauben im alten Ägypten

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Autor Beitrag
Dr' OberSimmetaler
Experte


Beiträge: 132
Ort: Zweisimmen



New PostErstellt: 22.03.05, 18:50  Betreff: Totenglauben im alten Ägypten  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Totenglaube im Alten Ägypten

Für ein Leben nach dem Tode

Zu allen Zeiten haben Kulturen im Verlauf des menschlichen Lebens die sogenannten Rites de Passages, Übergangsriten, gefeiert. Von den alten Ägyptern wissen wir nichts darüber, allem Anschein nach hat sich bei ihnen alles auf den Tod und damit auf den Einzug in die jenseitige Welt konzentriert. Der Totenglaube der alten Ägypter war von zwei Vorstellungen geprägt: Von der Fortdauer im Gedächtnis der Hinterbliebenen und dem ewigen Leben derjenigen, die das Totengericht bestanden hatten. Offenbar schon von der Vorgeschichte bis hinein in die römische Ära drehte sich bei den Bewohnern im Nilland das ganze Leben um den Grabbau. Und alles, was man im Diesseits benötigt, war auch im Jenseits notwendig. Größte Sorge bereitete dabei die Verpflegung mit Speise und Trank. Da im Kunstverständnis der Ägypter das Dargestellte als real galt, gehörten Modelle von Kornspeichern, Bäckereien und Metzgereien ganz selbstverständlich zur Grabausstattung, ebenso Nachbildungen von Brot, Fleisch, Fisch, Geflügel. Die Reliefs und Bilder an den Wänden zeigten die Taten des Toten zu seinen Lebzeiten. Damit man es in der jenseitigen Welt ein wenig leichter als im Diesseits hatte, kamen Dienerfiguren hinzu, Ushebtis, die alle Arbeit verrichten sollten.

Um etwa 2000 v.Chr. setzte sich die Vorstellung durch, dass der Verstorbene sich vor dem Eingang zum Jenseits vor dem Totengericht zu verantworten habe. Er mußte also sprechen können, und diesem Zweck diente die rituelle Mundöffnung, die beim Begräbnis vorgenommen wurde: Ein Prister mit der Maske des Anubis öffnete mit einem Haken (Dächsel) symbolisch den Mund der Mumie, damit der Tote wieder sprechen und sich bewegen konnte und auch seine Organe wieder funktionsfähig wurden. Durch magische Sprüche hauchte ein weiterer Priester der Mumie ihr Ach ein, wodurch ihr neue Lebenskräfte zuflossen. 

Nun war der Verstorbene für das Weiterleben im Jenseits gerüstet, vorausgesetzt, er bestand die Prüfung vor dem Totengott. Anubis, der schakalgesichtige Totengott, und Thot, der Schreiber, standen dabei vor einer mächtigen Waage; auf der einen Seite befand sich eine Feder, Symbol der Ma'at und damit der Wahrheit, in der anderen Waagschale ruhte das Herz des Verstorbenen als Abbild seines Lebens.

 

 







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Ryter Administrator

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Beiträge: 1429
Ort: Steffisburg Schweiz

Hobby: Motorrad, Computer


New PostErstellt: 11.04.05, 14:21  Betreff: Re: Totenglauben im alten Ägypten  drucken  weiterempfehlen

Hallo Reto

Sehr spannend deine Schilderung! Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tode, der Glaube für seine Taten  vor einem Richter zu landen, kommt - so viel mir bekannt ist - praktisch in allen Religionen vor. War man in vielen Religionen überzeugt, dass der Körper wieder lebendig werde, - darum die ganzen Beigaben; - verteten andere Religionen die Ansicht, dass ein Weiterleben mach dem irdischen Tode in ganz anderen Dimensionen stattfinde.

Mich faszinieren solche Fragen ungemein, Antwort kann dir Keiner geben! Als praktizierender und überzeugter Christ, weiss ich, dass "es" nach dem Tode nicht fertig ist, - aber wie in welcher Art und was folgt?

Der letzthin verstorbene Schauspieler Sir Peter Ustinov, - letzte Rolle im Film  Martin Luther, - hat in einem Interview auf eine entsprechende Frage geantwortet:

"Vor dem Tod habe ich Angst, - vor dem Sterben nicht, - ich bin jede Sekunde bereit erstaunt zu sein!"

Über diesen Ausspruch könnten wir nun wohl stundenlang diskutieren, drum - ich lass ihn mal so stehen.

Gruess und danke für den Beitrag




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