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Ryter Administrator

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Beiträge: 1429


New PostErstellt: 17.05.05, 21:33     Betreff: Re: Das Monster

Braunkohleabbau Hambach in Deutschland

(Noch ein Monster)

Allgemeines

In der näheren Umgebung des Ballungsraums Köln finden sich drei Abbaugebiete: mit total über 100 Mio Tonnen abgebauter Braunkohle pro Jahr. Die abgebaute Kohle wird neben der Bestückung von Braunkohlekraftwerken auch für die Herstellung von Briketts, von Braunkohlenkoks und von Braunkohlenstaub benötigt.

Die Braunkohle wird durch die größten Bagger der Welt abgebaut.

Die Braunkohle liefert momentan 25 % der Strommenge in Deutschland. Der Abbau von Braunkohle wird im Gegensatz zur Steinkohle nicht subventioniert.

Standort Hambach

Ausschlaggebend für die Planung und Realisierung des Tagebaus in Hambach war die Energiekrise 1973. Die Abhängigkeit von den Ölvorkommen im politisch instabilen Nahen Osten sollte reduziert werden.

Der Tagebau in Hambach erstreckt sich über eine genehmigte Fläche von 8.500 ha und beschäftigt ca. 1500 Menschen. Geschätzte 2.5 Mrd. Tonnen Kohle können abgebaut werden, die in einem Flöz mit der Mächtigkeit von 60-70 m lagern und vermutlich bis ins Jahr 2050 reichen.

Dazu müssen 15,4 Mrd. Abraum bewegt werden, was einem Verhältnis Abraum/Kohle = 6,2 m³/1 m³ entspricht. Die projektierte Endtiefe liegt bei ca. 450 m (aktuell 380 m). Täglich werden 240.000 m³ Kohle abgebaut. Dies entspricht einem Quader mit der Fläche eines Fußballfeldes und einer Höhe von 30m.

Um diese Tiefen erreichen zu können, muss das Grundwasser abgesenkt werden. Dafür sorgen rund 100 Brunnen mit einem Durchmesser von 600 bis 800 mm. Das Verhältnis geförderte Kohle zu Grundwasser liegt bei 1 m³ zu 4 m³. Das Wasser wird zum einen in tiefen Schlitzen wieder versickert, zum Schutz des Grundwassers in umliegenden Dörfern und Auenwäldern, und zum anderen wird es als zur Kühlwasser in benachbarte Kohlekraftwerke gepumpt.

Die Grube wird in verschiedenen Höhen durch Sohlen (Bermen) abgestuft und mit einer Neigung von 1/3 abgeböscht. Auf der einen Seite wird die Kohle abgebaut, wobei der Abraum, also das kiesige, sandige oder tonige Material, an der „abgekohlten“ Seite der Grube wieder abgelagert wird. Somit ergibt sich eine Vorwärtsbewegung der Grube um ca. 200 bis 350 Meter pro Jahr.

Da im Abbaubereich Siedlungen liegen, müssen Dörfer umgesiedelt werden. Die Bewohner, bekommen von der RheinBraun AG den Zeitwert ihrer Gebäude entschädigt. Durch hohes soziales Engagement (Kultur- und Sportsponsoring) und eine offensive Informationspolitik versucht die RheinBraun AG die Akzeptanz für den Tagebau und die Umsiedlungen in der Bevölkerung zu stärken.

Zur Abbautechnik

In Hambach stehen zur Zeit sieben Schaufelradbagger mit folgenden technischen Daten zur Verfügung:

  • Gewicht: 13.000 t
  • Länge: 240 m
  • Höhe: 96 m
  • Raupenfläche: 660 m²
  • Schaufelraddurchmesser: 21 m
  • Stromversorgung: 30 kV
  • Antriebsleistung: 16 MW
  •  Personal: 4 Personen

Die Bagger stehen auf den Sohlen und treiben die Grube kreisförmig vorwärts. Nur ein Bagger steht auf dem Kohleflöz und fördert die Kohle, die anderen tragen das Deckgebirge ab. Zu jedem Bagger gehört ein durch Förderbänder angeschlossener Absetzer.

Die verschiedenen Kohlearten  werden in Bunkern zwischengelagert (Kapazität: 800.000 Tonnen) und per Bahn abtransportiert. Zur Reduzierung der Staubentwicklung stehen entlang des Förderbetriebes Sprühanlagen um den Staub zu binden. Der Abraum wird wieder abgelagert und rekultiviert.

Zur Rekultivierung

Ein Teil des Abraums wird in einen bereits stillgelegten Tagebau bei Köln mit Förderbändern transportiert um diesen aufzufüllen. Folglich entsteht in Hambach ein erhebliches Massendefizit. Der Rekultivierungsplan schreibt deshalb die Ausbildung eines Sees vor. Bereits aufgefüllte Flächen wurden mit hohem Aufwand rekultiviert. Um die Fauna und Flora kümmert sich eigener Förster. Das Rekultivierungsgebiet wird von der Bevölkerung als Naherholungsgebiet angenommen.




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