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Handgranate

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General Schmid
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Hobby: Schwingen, Schiessen


New PostErstellt: 22.09.05, 20:05  Betreff: Handgranate  drucken  weiterempfehlen

Handgranate 

Die Handgranate (HGR) ist ein mit einer Sprengladung gefüllter und einem Zeit-oder Aufschlagzünder versehener Metallhohlkörper, welcher von Hand auf ein feindliches Ziel geworfen wird. Zur Steigerung der Splitterwirkung ist der Metallkörper meist mit Sollbruchstellen versehen und mit möglichst vielen, kleinen Metallteilen gefüllt.

Handgranaten sind seit dem späten Mittelalter bekannt und wurden zum Ende des 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts von fast allen europäischen Armeen eingeführt.

Die Handgranate wird zur Bekämpfung von feindlichen Zielen (vornehmlich Menschen) auf Entfernungen von bis zu 20 m verwendet. Das direkte Werfen der Handgranate in Richtung eines einzelnen Menschen wird dabei meist vermieden, da es im Einzelfall dazu führt, dass sie noch vor der Detonation zurückgeworfen werden kann und somit den Angreifer selbst gefährdet. Zum Einsatz kommt sie zum Beispiel im Häuserkampf, bei Grabenkämpfen sowie bei Angriffen auf Bunker, also überall dort, wo das Ziel nicht mobil ist oder eben der Mensch nicht ausweichen kann. Nach einem Einsatz einer Handgranate in einem geschlossenen Raum kann dieser sofort nach der Explosion eingenommen werden, mit Gegenwehr ist nicht mehr zu rechnen.

Um die Problematik um das Unverhältnis zwischen Wurfweite und Splitterradius zu lösen, wurden verschiedene Handgranatentypen entwickelt. Offensive Granaten für das Eindringen in feindliche Stellungen sind bspw. nur mit einem Kunststoffgehäuse versehen und haben nahezu keine Splitterwirkung. Sie beschränken sich auf die ausgelöste Schockwirkung sowie die Schadenswirkung ihrer Sprengladung.

Die herkömmliche, defensive Splittergranate wird im Gegensatz dazu aus der Deckung oder einem Graben geworfen. Auf ihr Gehäuse kann zudem noch ein, die Splitterwirkung vervielfachender, zusätzlicher Splitterkörper aufgesetzt werden.

Handgranaten haben typischerweise eine von drei möglichen Gestalten.

Es gibt es zum ersten die Stielhandgranate. Sie besteht einerseits aus dem Stiel. In der Regel ist in diesem Stiel der Zünder enthalten. Am unteren Ende des Stiels befindet sich, in der Regel durch eine abschraubbare Kappe geschützt, die Abreißschnur mit daran befestigter Perle. Auf den Stiel aufgeschraubt ist der Kopf der Granate.

Noch sehr lange, nämlich bis in die 90-er-Jahre des 20. Jahrhundert, wurde die Stielhandgranate, unter der Bezeichnung HG-43, in der Schweizer Armee verwendet. Sie war aufgebaut wie oben beschrieben. Auf diese Granate konnte, bei Verwendung zu Defensivzwecken, ein Splitterkörper, auch Splittermantel genannt, aufgeschraubt werden. Als zusätzliches Feature enthielt der Kopf der HG-43 ein weiteres Gewinde, auf das ein zusätzlicher Granatenkopf aufgeschraubt werden konnte. Eine solche sogenannte Gestreckte Ladung hatte natürlich eine vergrösserte Wirkung. Gestreckte Ladungen mit bis zu drei Granatköpfen können noch von Hand geworfen werden. Längere Versionen werden in der Regel fest montiert und aus der Ferne mittels verlängerter Schnur gezündet.

Auch die im 3. Reich hauptsächlich verwendete Handgranate war eine Stielhandgranate.

Eine Stielhandgranate hat typischerweise eine Verzögerung von ca. 6 Sekunden. Im Manöver wird sie in der Regel sofort nach dem abziehen geworfen, verbunden mit dem typischen Warnruf "Achtung Handgranate". Im Nahkampf hat man nach dem Abziehen der Schnur mit dem Werfen noch etwas gewartet, um ein Zurückwerfen zu verhindern.

Die zweite typische Gestalt der Handgranate ist die Eierhandgranate. Sie hat, wie der Name sagt, die Gestalt eines Eies und trägt am oberen Ende einen Schlagzünder mit einem Verzögerungssatz von 6-7 Sekunden. Dieser Schlagzünder wird durch einen Bügel in seiner gespannten Position gehalten. Dieser Bügel liegt an der Außenhaut der Granate an und ist mit einem Splint gesichert. Beim Einsatz wird die Granate mit dem Bügel fest in die Hand genommen, wobei der Bügel in der Handinnenfläche zu liegen hat. Dann wird der Splint gezogen. Jetzt beginnt noch keine Zündverzögerung zu laufen, die Granate kann also noch beliebig lange in der Hand gehalten werden. (Diese Tatsache gibt z. B. Geiselnehmern ein probates Mittel in die Hand, um zu verhindern, dass auf sie geschossen wird: sie müssen sich bloß mit einer entsicherten Eierhandgranate zwischen ihre Opfer stellen.)

Im 3. Reich wurde noch eine Sonderform der Eierhandgranate verwendet. Sie wurde ihrer kleinen Gestalt wegen oft von Offizieren getragen. Sie hatte ein abschraubbares Knöpfchen. Darunter kam eine Abreisschnur zum Vorschein. Diese Eierhandgranate funktionierte also ganz genau wie eine Stielhandgranate. Ihr einziger Vorteil bestand einfach darin, dass sie viel kompakter gebaut war, als diese. Da sie ihrer kleinen Gestalt wegen oft von Offizieren der SS, Wehrmacht, Luftwaffe und Marine auf Mann getragen wurden, wie auch von Spionen, Abwehragenten und Beamten der Gestapo, wurde sie in den letzten Kriegstagen bevorzugt verwendet, um dem eigenen Leben (und oft auch jenem der Familie) ein Ende zu setzen. Oft hat man dazu in jede Hand eine Granate genommen, übers Kreuz die Schnüre gefasst und die Hände auseinandergezogen.

Eierhandgranaten gibt es in verschiedenen Versionen, mit und ohne Splitter, in Eier- und Kugelform, mit Stahl- und mit Plastikaußenhaut (in den Kunststoff sind dann häufig die Splitter eingegossen). Nebst normalem Sprengstoff (in der Regel TNT) können solche Handgranaten auch Napalm, Phosphor, Giftgas, Tränengas oder ein Nebel bildendes Gemisch enthalten (letzteres besteht seit über 100 Jahren in der Regel aus Kaliumchlorat und Milchzucker). Daneben gibt es auch sogenannte "Nicht-tödliche" Granate, die "Blitz/Krach" bzw. "Stun"-Granaten (Engl. to stun = betäuben) bzw. auch Blendgranate. Solche Granaten erzeugen einen extrem hellen Blitz, der das ungeschützte Auge vorübergehend blendet, und einen sehr lauten Knall, der über das Innenohr den Gleichgewichtssinn stört. Beides zusammen macht das Opfer vorübergehend vollkommen orientierungslos und kampfunfähig. Solche Granaten werden oft von Spezialeinheiten der Polizei verwendet, um z. B. eine Geiselnahmesituation unblutig zu beenden. Denn die Geiseln sind zwar von der Wirkung der Granate auch betroffen, aber es bleiben keine dauerhaften Schäden zurück.

Die dritte Form war die Bumeranghandgranate, die von der Australischen Armee im 1. Weltkrieg eingesetzt wurde. Ihr Vorteil bestand darin, dass sie sehr viel weiter geworfen werden konnnte als konventionelle Handgranaten.

Handgranaten – besonders die kompakten Eierhandgranaten – sind auch in Terroristenkreisen sehr beliebt. Vor allem aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion kommen sie massenweise auf den schwarzen Markt, sodass heutzutage für eine neuwertige Eierhandgranate aus z. B. tschechischer Produktion auf dem schwarzen Markt gerade mal noch um die 30 Euro bezahlt werden müssen.

Quelle:Wikipedia








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