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Infanterie

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General Schmid
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Hobby: Schwingen, Schiessen


New PostErstellt: 30.09.05, 20:42  Betreff: Infanterie  drucken  weiterempfehlen

Infanterie

Als Infanterie bezeichnet man zu Fuß kämpfende Verbände von Soldaten. Die Infanterie wurde in ihrer Geschichte verschieden eingesetzt, bildet jedoch heutzutage bei den meisten Armeen die große Basis der Streitkräfte. Sie trägt die Hauptlast im Gefecht, und ist aber trotzdem vielseitig einsetzbar. Wurden früher vor allem eine große Anzahl Fußsoldaten als Infanterie bezeichnet, steht der Begriff heutzutage für eine bestimmte Gattung von Soldaten in einem Heer, für welche Mobilität und Schlagkraft von großer Bedeutung sind. Innerhalb dieser Truppengattung stellt die militärische Ausbildung eine äußerst große physische und psychische Herausforderung dar, da sehr viel Wert auf Vielfältigkeit gesetzt wird.

 

Einsatzaufstellung

Im 17. bis zum 19. Jahrhundert wurden Infanteriearmeen vor allem als große Massen von Fußsoldaten in den Kampf geschickt. Die Weiterentwicklung der Feuerwaffen und das Ziel, ein Höchstmaß an Feuerwirkung zu erzielen, führten im 17. Jahrhundert zur Linientaktik als Hauptkampfform der Infanterie. Aufgrund höherer Feuergeschwindigkeit, größerer Reichweiten und besserer Treffgenauigkeit der neuen Handwaffengeneration entwickelte sich diese neue Taktik bis zum Jahre 1792 zu der so genannten Tirailleur- oder Kolonnentaktik weiter, die bis zum deutsch-französischen Krieg 1870/71 als Gefechtsform das Bild zahlloser Schlachten dieser Zeit prägt. Mit dem Aufkommen von Mehrladern wurde nun das Schützengefecht in Form von Schützenlinie und Schützenschwarm die Hauptkampfform der Infanterie. Die Infanterie operiert meist in achtköpfigen Gruppen.

Ausbildung und Bewaffnung

Jeder Infanterist ist in Häuserkampf, Nahkampf und Territorialkampf geschult.

Die Waffen der modernen Infanterie sind sehr vielfältig:

  • Sturmgewehr
  • Scharfschützengewehr
  • Handgranaten
  • Panzerfaust
  • Minen
  • Pistole
  • Maschinengewehr
  • Messer und Bajonett

zusätzlich verfügen die meisten Infanterieverbände noch über schwere Waffen wie Mörser (Geschütz) oder Panzerabwehrlenkwaffen.

Einsatzspektrum der Infanterie

Da die Stärke der modernen Infanterie in der Beweglichkeit und Geschwindigkeit liegt, eignet sie sich nicht für große Angriffe in Bataillonsstärke. Sie wird daher für Aufgaben wie verdeckte Operationen, Aufbau und Halten von Verteidigungslinien oder Zerstören von blockierten Gegnern eingesetzt. In Friedenszeiten leistet die Infanterie Dienst im Objektschutz.

Einsatzschwierigkeiten

Infanteristische Einsätze sind immer nur von möglichst kurzer Dauer. Infanteristen haben keine Möglichkeiten, sich vor Angriffen, wie Chemiewaffeneinsatz, Luftangriffen oder Artilleriebeschuss über längere Zeit zu schützen. In vielen Ländern wird darum geforscht, wie man Schutzmechanismen und andere Hilfsmittel verbessern kann, um die Soldaten längere Zeit im Einsatz zu halten. In Deutschland läuft dazu das Programm Infanterist der Zukunft. In den USA wird eine tragbare Waffe entwickelt, die Sturmgewehr, Granatwerfer, Zielfernrohr und Laserzielmarkierung miteinander vereint. Der Vorteil liegt hier im reduzierten Platzbedarf und Gewicht. Die Bundeswehr ist bereits jetzt mittels des Gewehres "G 36" in der Lage, eine Waffe als Sturmgewehr, als Präzisionswaffe und als Granatwerfer einzusetzen und ist somit den amerikanischen Entwicklungen in diesem Punkt teilweise voraus.

Geschichte der Infanterie

17.-18. Jahrhundert

Historisch geht die Bezeichnung Infanterie auf die Infantin Isabella Clara Eugenia, Tochter des Königs Philipp II. von Spanien zu Beginn des 17. Jahrhunderts zurück. Das auf ihren Befehl geworbene Fußvolk wurde auf eine neue Art bewaffnet und geübt und der Infantin zu Ehren "infanteria" genannt. Diese neue Truppe unterschied sich weiter je nach Bewaffnung und Verwendung in die schwere und die leichte Infanterie.

Im deutschsprachigen Raum taucht der Infanteriebegriff erstmals im Jahre 1616 als allgemeine Bezeichnung von Fußtruppen auf. Bis dato waren für eben diese die Bezeichnungen "Fußvolck", "Kriegsvolck zu Fuß", die "Fußknecht", "die Hauffen zu Fuß" und "die Landsknechte" üblich. Die Verwendung und der Wert dieser Fußtruppen sind in der Kriegsgeschichte von unterschiedlicher Bedeutung gewesen. Schon im Altertum trugen sie oft die Hauptlast des Kampfes. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, kamen der Reiterei allgemein nur unterstützende Aufgaben zu. Während des Mittelalters war jedoch der Ritter Hauptträger des Kampfes, es bildeten sich ganze Ritterheere. Erst die Schweizer bewirkten 1386 durch die Schlacht bei Sempach eine Wende. Mit Spießen und Streitäxten gut gerüstet, straff organisiert und ausgebildet, zeigten sich Fußtruppen den Rittern überlegen. Diese Gliederungsform der Infanterie wurde Gewalthaufen genannt. Die Wirkung des Gewalthaufens beruhte auf der Stoßkraft der sich geschlossen vorwärts bewegenden Masse. Die Entscheidung wurde im Angriff gesucht. In dieser Weise führten die Spanier 1485 ihr Fußvolk erfolgreich gegen die Mauren. Sie wurden Vorbild für andere europäische Heere. Die Infanterie entwickelte sich zur "Krone aller Waffen".

Als Schöpfer der deutschen Infanterie werden Kaiser Maximilian I. und Georg von Frundsberg angesehen. Sie waren die bedeutendsten Führer und Organisatoren der Landsknechtheere. Mit ihnen begann das neuzeitliche Kriegswesen. Mit zunehmender Wiederentstehung einer bedeutenden Reiterwaffe und Einführung von Schusswaffen entstand bei den Fußtruppen die Form des Gevierthaufens als Defensivaufstellung. Arkebusiere, Füsiliere und Musketiere waren die ersten Feuerwaffenträger der Infanterie.

19. Jahrhundert

1825 unternahm Zar Nikolaus I. als erster den Versuch, Kavallerie und Infanterie in einer Waffengattung zu vereinigen. Es entstand das Dragonerkorps. Der Versuch scheiterte, weil das Korps die infanteristischen Aufgaben vernachlässigte. Etwa 1885 nahm England diesen Versuch wieder auf und stellte in einzelnen seiner Kolonien und Schutzstaaten berittene Infanterie auf. So kann die gesamte Streitmacht der Buren im Kampf gegen England als berittene Infanterie charakterisiert werden.

Im 19. Jahrhundert unterschieden verschiedene Armeen ihre infanteristischen Soldaten in etwa folgende Truppenteile:

  • Preußen: Grenadiere, Musketiere, Füsiliere, Jäger
  • Österreich: Linieninfanterie und Feldjäger (zusätzlich die Tiroler Kaiserjäger)
  • Frankreich: Linieninfanterie und Zouaven- und Turkosregimenter (als leichte Infanterie), auch die Fremdenlegion kann zur seinerzeitigen Infanterie gezählt werden
  • Russland: Garde- und Linieninfanterie und Schützen
  • Italien: Linieninfanterie, Bersaglieri (Jäger) und Alpini (Gebirgsjäger)

20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert entwickelt sich die Infanterie immer mehr zur Hauptwaffe des Kampfes. So ist unter anderem im Reglement für die deutsche Infanterie von 1906, das noch während des gesamten 1. Weltkriegs Gültigkeit hatte, der damalige Stellenwert dieser Truppengattung wiederzufinden: "Die Infanterie ist die Hauptwaffe. Im Verein mit der Artillerie kämpft sie durch ihr Feuer den Gegner nieder. Sie allein bricht seinen letzten Widerstand. Sie trägt die Hauptlast des Kampfes und bringt die größten Opfer. Dafür winkt ihr auch der höchste Ruhm".
Dieser Stellenwert als Schlachten entscheidende Waffe behielt auch im 2. Weltkrieg weiter seine Gültigkeit. Allerdings war die Infanterie im neuen Zeitalter der Panzer und der Flugzeuge nicht mehr die Hauptwaffe und die Königin des Schlachtfeldes, wohl aber noch die Königin auf ihrem Gefechtsfeld. Nach diesem Krieg erfolgte innerhalb der Wiederbewaffnung Deutschlands die Abkehr von der so genannten "Einheitsinfanterie" hin zur "besonders befähigten Infanterie".

Infanterie in Deutschland nach 1950

So ist die Infanterie der Bundeswehr heute nicht mehr in die bisher üblichen Truppengattungen der Jäger, der Fallschirmjäger, der Gebirgsjäger und der Grenadiere differenzierbar. Sie stellt heutzutage einen Truppengattungsverbund dar, welcher sich aus den bisherigen besonderen Befähigungen und Spezialisierungen der Jäger, Gebirgsjäger und Fallschirmjäger zusammensetzt. Sie ist nicht mehr mit den herkömmlichen leichten Infanterieeinheiten zu vergleichen, diese werden gegenwärtig typischerweise von den Panzergrenadieren der Bundeswehr gebildet.

Die deutsche Infanterie der Bundeswehr ist somit eine sehr stark spezialisierte Truppengattung des deutschen Heeres, deren Soldaten über ein enorm hohes Anforderungspotential und mit dem System Infanterist der Zukunft über die weltweit beste infanteristische Ausrüstung verfügen. Im Rahmen ihrer Auftragserfüllung und ihres Einsatzspektrums arbeiten sie so auch eng mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) zusammen.

Aufgrund dieser besonderen Befähigungen sowie ihrer hohen Beweglichkeit, ihrem exzellenten Ausbildungsstand, ihrer hochwertigen Ausrüstung, ihren neuen Fahrzeugen und Handwaffen stellt sie im gesamten Aufgabenspektrum vor allem die Kräfte der ersten Stunde ("Eingreifkräfte" sowie Mittlere Kräfte für Einsätze bei kleinen und mittleren Operationen ("Stabilisierungskräfte" im Rahmen des internationalen Krisenmanagements bereit. Dabei bildet die Beherrschung der Aufgaben des Allgemeinen Infanteriekampfes weiterhin die gemeinsame Grundbefähigung der gesamten Infanterie.

  • Mit den Fallschirmjägern als Kern der Spezialisierten Kräfte des Heeres in der Division Spezielle Operationen (DSO);
  • dem Aufbau eines neuen luftbeweglichen Jäger-/Infanterieregimentes bis 2007, welches taktisch der zweiten Spezialdivision, der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) zugehörig ist;
  • und der Gebirgsjägerbrigade 23, welche weiterhin vorrangig für Einsätze unter extremen Gelände- und Witterungsbedingungen eingesetzt wird,

wird ein Beitrag zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit im gesamten Aufgabenspektrum geleistet.

Quelle:Wikipedia





____________________
Dumm ist der der dummes tut


[editiert: 30.09.05, 20:53 von General Schmid]



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