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Randale im Kreuzberger Wrangelkiez - Pro und Contra

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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 18.11.06, 06:19  Betreff: Randale im Kreuzberger Wrangelkiez - Pro und Contra  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen




kopiert aus: http://de.indymedia.org/2006/11/162258.shtml



X-berg: Demo gegen rassistische Polizeigewalt

Kreuzberger Jugendliche 17.11.2006 20:36



Am Dienstag kam es im Kreuzberg Wrangelkiez zu einem rassistischen Polizeiübergiff auf zwei Zwölfjährige Jugendliche nicht-deutscher Herkunft und in Folge darauf zu vereinzelten Ausschreitungen. Am Freitag demonstrierten 200 KreuzbergerInnen gegen die alltägliche rassistische Polizeigewalt in ihrem Kiez. Ein aktueller Bericht asu Kreuzberg.

[Der Vorfall am Dienstag]

Am Dienstag kam es im Kreuzberger Wrangelkiez zu Ausschreitungen und Angriffe auf Polizisten, wonach diese zwei Zwölfjährige Jugendliche äußerst brutal verhaftet und rassistisch Beleidigt hatten. Aus Empörung über den unverhältnismäßigen Polizeieinsatz rauften sich Anwohner verschiedener Altersgruppen und ethnischer Herkunft zusammen und protestierten Lautstark gegen den in ihren Augen rassistischen Polizeiübergiff. Dabei kam es vereinzelt zu Angriffen gegen Bullen und Polizeifahrzeuge. Ein 23 Jähriger wurde festgenommen. Der Vorfall wurde von den Medien und der Gewerkschaft der Polizei instrumentalisiert um in ebenfalls rassistischer Manier gegen die „Zustände“ in Kreuzberg zu hetzten. Die Angst vor „französischen Verhältnissen“ wird von der Mainstreampresse geschürt, das Berliner Boulevardmagazin B.Z. titelte „Berliner Hass Tage“.




[Die Demo am Freitag]

Um gegen die alltäglichen rassistischen Polizeiübergriffe in Kreuzberg zu protestieren versammelten sich heute um 18 Uhr an die 100 Menschen am Kottbusser Tor zu einer in wenigen Stunden mobilisierten Spontandemonstration. Es waren eher wenige deutsche Linke und sehr viele Kreuzberger Kids und Jugendliche Nicht-Deutscher Herkunft dabei. Aber auch viele ältere Menschen mit migrantischem Hintergund beteiligten sich. Viele hielten ein Plakat hoch auf dem „Bullen raus aus Kreuzberg – No Justice & No Peace – rassistische Polizeigewalt stoppen!“ geschrieben stand, andere hatten Trillerpfeifen dabei. Es wurden Parolen gerufen wie „BRD – Bullenstaat – Wir haben dich zum kotzen satt!“ und auf türkisch „Schweigt nicht, denn ihr könntet die nächsten sein!“. Der Demonstrationszug ging vom Kotti durch die Adalberstrasse, die Oranienstrasse auf die Skalitzer Str und dann weiter zu Wrangelstrasse wo der Polizeiübergiff am Dienstag stattfand. Während der Demonstrationszug lautstark durch Kreuzberg zog reihten sich viele Leute ein, so das die Demo schnell auf bis zu 200 Leuten anwuchs. Am Ort des Polizeiübergiffes in der Wrangelstrasse angekommen hielt ein Kreuzberger Jugendlicher eine kurze Ansprache in der er die alltägliche rassistische Polizeigewalt in Kreuzberg anprangerte und dazu aufrief das die Kreuzberger Jugendlichen, egal welcher ethnischen Herkunft gegen die rassistische Polizei zusammenhalten solle und sich nicht wie „Kriminelle“ oder „Terroristen“ behandeln lassen soll. In den nächsten Wochen soll in Kreuzberg wahrscheinlich eine weitere grössere Demo stattfinden. News dazu wie immer auf Indymedia.

[Der Rap]

Der Hamburg MC Holger Burner* hat einen Rap-Text zu dem Vorfall am Dienstag geschrieben. Diesen wollen wir euch nicht vorenthalten, zuerst nur als Text, als MP3 wird der Track in den nächsten Tagen zum Download bereitstehen.

Verdammt Wieso braucht ihr für zwölfjährige Handschellen
Habt ihr solche Angst, das ihr schon Kinder an die Wand stellt
ihr patroulliert bei uns, angeblich für Sicherheit
wieso stellt die Polizei dann so viel Rassisten ein
Könnt ihr so sicher sein das dann der Wrangelkiez
Sich nich wie ganz Paris verwandelt in ein Kampfgebiet
Auch wenn ihr Tonfas zieht und euch wie Rambo fühlt
Wir sind nich blöd, wir durchschauen euer ganzes Spiel
Auch wenn ihr glaubt, dass wir schwachsinnig sind
Wenn ihr Homies von uns als Kanaken beschimpft
Denkt ihr wirklich dass wir immer alle ruhig bleiben
Irgendwann bringt ihr jede Sicherung zum Durchreissen
Dann sagt mal nich wir hätten es nich prophezeit
Ihr glaubt vielleicht dass n Opfer immer opfer bleibt
Eure Ganzkörperpanzer säen beim Laufen durch den Kiez
Nur noch Feuer in den Herzen wie bei Autos in Paris

[wie weiter?]

Haltet euch bereit für weitere Aktionen. Es ist an der Zeit der alltäglichen Polizeigewalt und der rassistischen Ausgrenzung den widerstand der Kreuzberger Bevölkerung entgegenzusetzen. Wie gesagt, warscheinlich wird es in den nächsten Wochen eine weitere, grössere Demonstration stattfinden. Wer Fotos von der Demo heute gemacht hatt soll sie bitte als ergänzung anfügen.


· Holger Burner ist ein linker Hamburger Rapper. Er hat vor wenigen Tagen sein erstes Album veröffentlicht. Infos und Tracks zum Download bei:

www.Holger-Burner.de
www.Labourb.org
www.Holger-Burner.de.vu



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von Tegtmeier
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bjk

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New PostErstellt: 18.11.06, 06:27  Betreff: Re: Randale im Kreuzberger Wrangelkiez - Pro und Contra  drucken  weiterempfehlen




Stellungnahmen hierzu kopiert aus: http://de.indymedia.org/2006/11/162258.shtml


Verhaftung warum?
Karl 17.11.2006 - 21:49


Auch wenn es ziemlich überzpgen ist 12jährigen gleich Handschellen anzulegen finde ich es doch wichtig zu erwähnen, dass diese zwei 12jährigen kurz vorher einen 15 jährigen angegriffen haben um ihm seinen mp3-player abzunehmen!

Bei aller solidarität mit opfern von rassistischer polizeigewalt: ich habe keinen bock von leuten verprügelt und abgezogen zu werden (ganz egal, ob das deutsche- oder migranten-kids sind).

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Nazi-Sprache
Roland Ionas Bialke 17.11.2006 - 23:15


Es wäre auch sinnvoll Menschen nicht zu vertierlichen. Das haben vor Euch schon andere gemacht. [Bulle, Zecke, ...]
Wirklich Opfer?
Grauer Wolf 18.11.2006 - 00:05
Sind die vermeintlichen Opfer nicht noch zum 1.Mai durch die rassistische Staatsgewalt zu Hilfs-Sheriff ernannt worden, um legitimen autonomen Protest zu verhindern? Und jetzt eine Demo als Opfer von Diskriminierung??? Ich sehe in SO36 in den betreffenden Personengruppen jeden Tag aufs Neue keine Opfer, sondern Täter. Diskriminierung und Sexismus sind täglich aus jugendlichen Gruppen mit Migrationshintergrund erfahrbar.

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Richtigstellung
XBerg 18.11.2006 - 01:59


Bei den Kids handelte es sich um Gangkids, die zuvor im Kaisers einen anderen Jugendlichen abgezogen haben. Die Eskalation ging sicher von der Polizei aus, jedoch ist die Darstellung in diesem Artikel vollkommen falsch. Holger Burner kommt nicht aus Berlin und romantisiert die Berliner Verhältnisse. BILD von links.
...
... 18.11.2006 - 02:29
die bullen hätten den 2 knaben eher mal eine rechts und links knallen sollen...das ham die eltern wohl vergessen... solidarität mit abziehern ? ...pff...

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Bleibt bei den Tatsachen
Kreuzberger 18.11.2006 - 03:30


Hier Solidarität mit kriminellen Ausländern zu haben nur weil es Ausländer sind und dann noch Jugendliche geht mir zu weit. Die Bullen wurden sofort von 100 Ausländern umringt als sie die Kids verhaften wollten das darf nicht vergessen werden auch als linker Deutscher hast du Muffe wenn du durch diesen Stadtteil gehen mußt also hört auf so rumzusülzen und von Sachen zu sprechen von denen ihr nichts versteht oder weil ihr woanders wohnt. Ich bin bestimmt kein Bullenfreund aber in diesem Fall haben die Bullen recht.

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Wohlfühllinke
antifa 18.11.2006 - 05:10


Diese Jungs brauchen euren dämlichen Positivrassismus nicht. Und es gibt auch überhaupt keinen Grund die Ursache des Bulleneinsatzes nett zu reden. Rassistisch war die ganze Sache auch mitnichten. Allenfalls gehören die Ursachen für sowas wie Abziehen, Mackerverhalten und reaktionäre Scheiße thematisiert. Das leistet ihr aber kein Stück mit diesem Text.

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@Karl
karl2 18.11.2006 - 05:17


Du bist wohl bei http://www.burschis-aufessen.de.vu richtig oder was? GEGEN RASSISMUS - mit ALLEN MITTELN sag ich nur!

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Geht du doch abends durch Kreuzberg Emanze
Stehl Hammer 18.11.2006 - 05:27


Nach dem multi-kulturellen Angriff jugendlicher Schläger auf Polizisten in Berlin ermittelt die Staatsanwaltschaft – gegen die Polizeibeamten, wegen Rassismusvorwürfen. Nach Berichten von Augenzeugen sollen Polizisten die jungen Männer arabischer und türkischer Abstammung „rassistisch beleidigt“ haben und „unverhältnismäßig hart“ gegen sie vorgegangen sein. Das LKA ermittelt deshalb auch wegen des Verdachts der Körperverletzung. Etwa 100 Jugendliche hatten in Kreuzberg Polizisten angegriffen, die wegen eines Raubes herbeigerufen worden waren.

P.S. Macker haben Macken aber Weiber haben die Weinlichkeit!
Geht mir blos weg mit diesen lesbischen Emanzen, die sind doch zu arrogant im Sitzen zu pinkeln und versuchen es immer wieder im stehen und pissen sich dann auf ihre Füße die sie weitertragen sollen, sie gehen also in ihrer eigenen Pisse.

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Sachlich besehen
Berliner 18.11.2006 - 05:38


Seit Tagen hört man mal wieder von Exzessen im Berliner Stadtteil Kreuzberg, einem Gebiet das man wohl schon fast als „exterritorial“ bezeichnen darf, da es dort kaum noch Deutsche gibt und die, die dort noch leben, in der Regel kaum noch Wert auf ihr Deutschtum legen. Klar, daß unter solchen Verhältnissen der deutsche Staat kaum noch wirklichen Einfluß auf die dortigen Geschehnisse hat. Dies kam in den letzten Tagen einmal mehr drastisch zum Ausdruck. So ist man inzwischen wohl bereits dabei, in Kreuzberg eine Art rechtsfreier Zone zu bilden, in der das deutsche Strafrecht keine Geltung mehr besitzt. „national befreite Zone“ einmal anders, wenn man so will.

Das erlebten am vergangenen Dienstag Polizisten, als sie versuchten zwei Zwölfjährige wegen versuchten Diebstahls festzunehmen. Dabei wurden sie von einer 100köpfigen Menschenmenge attackiert, die sie gewaltsam an der Ausübung ihrer Pflicht ändern wollte. Müssen wir eigens erwähnen, daß es sich bei dieser Menge sowie bei dem kleinen Diebsgesindel um Nichtdeutsche handelte? Wohl kaum. Bezeichnenderweise ist es jedoch nicht der Kreuzberger Ausländerpöbel der in die Kritik geraten ist, sondern die Polizei. So hatten sich einige Beamte angesichts der realexistierenden multikulturellen Wirklichkeit in diesem Stadtbezirk zu einigen allzu menschlich verständlichen Äußerungen hinreißen lassen, was ihnen nunmehr ein Ermittlungsverfahren wegen rassistischer Aussagen und Körperverletzung im Amt einbrachte. Die bösen, bösen Deutschen alles Nazis oder was?Am Mittwoch ging es dann in Moabit hoch her. Hier hatte ein Auto einen Fünfjährigen angefahren gehabt. Dabei wurde der Autofahrer von dortigen Ausländern fast gelyncht, so daß er in eine Polizeidienststelle flüchten mußte. Sinnigerweise versuchte die Menge später sogar die medizinische Vesorgung des Kindes zu verhindern, indem sie vom Sanitätstransport verlangte, daß Kind nicht mitzunehmen. Erst das Eingreifen der Polizei machte eine ambulante Versorgung des Unfallopfers möglich.

Wieder einmal von sich reden machte auch die Eberhard-Klein-Oberschule in Kreuzberg. Wir erinnern uns, diese Schule ist die erste Schule Deutschlands in der es keine deutschen Schüler mehr gibt. Hier holte eine maskierte Ausländerbande einen ihrer türkischen Landsleute förmlich aus dem Unterricht, um ihn dann in einem anderen Raum niederzustechen. Lehrer und Mitschüler des Opfers wurden von den Banditen mit Besenstielen daran gehindert, ihren Klassenraum zu verlassen. Tags darauf schlugen sich etwa 60 ausländische Jugendliche an einer Schule in Tempelhof. Dbei wurde ein 15jähriger verletzt. Das Opfer nannte Streitigkeiten zwischen den Schülern der Friedrich-Bergius-Schule und der Hugo-Gaudig-Realschule als Grund für die Auseinandersetzung.

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Die Geister die gerufen wurden
Normal 18.11.2006 - 05:40


Unter solchen Vorzeichen erscheint es mir unsinnig zu glauben, daß sich an diesen Verhältnissen in absehbarer Zeit etwas ändert. Ist der Krebs hier doch schon viel zu weit fortgeschritten, als das man glauben könnte, hier noch etwas mit normalen Mitteln zu ändern. Um Stadtteile wie Kreuzberg dauerhaft zur Räson zu bringen, bedarf es wohl inzwischen wohl bereits eines verlängerten Ausnahmezustandes, wobei es uns noch nicht einmal sicher erscheinen würde, ob ein solcher die Garantie dafür bietet, daß sich „französische Verhältnisse“ hier nicht wiederholen. Vielleicht aber sollte man es ja darauf ankommen lassen, um in Vierteln wie diesen endgültig tabula rasa zu machen. Aber dazu bedarf es wohl in Deutschland einer wirklichen und tiefgreifenden Veränderung aus dem Innern des deutschen Volkes. Zu glauben man könnte dergleichen per Dekret erreichen ist Schwachsinn, statt dessen sollte man durchaus zur Kenntnis nehmen, daß Berlin längst wieder eine geteilte Stadt ist, nur das die Grenze diesmal nicht allein zwischen Ost und West verläuft, sondern zwischen deutsch und nichtdeutsch, was die Gräben freilich nicht minder tiefer macht. Längst ist es deutlich geworden, daß alle Multikulti-Propaganda nicht dazu in der Lage ist, länger darüber hinweg zu täuschen, daß es hier keine Gemeinsamkeiten gibt und geben kann, statt dessen darf man Ereignisse, wie sie sich dieser Tage in verschiedenen Teilen Berlins als Wetterleuchten eines kommenden Bürgerkrieges zwischen alteingesessenem Deutschtum und den zugewanderten Minderheiten betrachten, bei dem die Frage nicht so sehr im Ob, sondern allenfalls im Wann besteht.

Derzeit haben es die Deutschen in den Gegenden wo die Überfremdung sich noch in Grenzen hält lediglich in der Hand, den Krebsschäden dieser Art auf ihre Metropolen einzuschränken, indem jede Möglichkeit dazu ausnutzen, daß flache Land außerhalb dieser von solchen Individuen freizuhalten, indem man ihnen zu verstehen gibt, daß sie dort unerwünscht sind und zwar ebenso unerwünscht, wie es Deutsche inzwischen in Stadtteilen wie Kreuzberg & Co. geworden sind. Sollte es notwendig sein, so lange bis sich der deutsche Volkskörper soweit erholt hat, daß er zu einer Art „Reconquista“, wie einst in Spanien, in der Lage ist. Das dies möglicherweise nicht allein eine Frage von prozentualen Parlamentsmehrheiten ode Legislaturperioden sein muß, demonstriert das spanische Beispiel ebenfalls.

Abschließend sei noch erwähnt, daß es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, daß gerade in Stadtteilen wie Kreuzberg oder Neukölln längst solche Zonen bestehen, die man in anderen Fällen „national befreite Zonen“ ausgeben würde, hätten dort die NPD oder andere nationalen Gruppierungen die Vormachtstellung. So gesehen ist Kreuzberg auch eine „national befreite Zone“, nämlich eine Zone, die von der deutschen Nation „befreit“ wurde.
Soll dies ein Beispiel für ganz Deutschland sein. Ja – und zwar ein solches welches demonstriert, was geschehen kann, wenn man solchen destruktiven Trieben nicht beizeiten steuert.



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New PostErstellt: 20.11.06, 16:47  Betreff: Re: Randale im Kreuzberger Wrangelkiez - Pro und Contra  drucken  weiterempfehlen




kopiert aus: http://www.taz.de/pt/2006/11/20/a0250.1/text.ges,1



Wrangelkiez geht auf Distanz

Was sich bei den Festnahmen am Dienstag abspielte, wird immer unklarer: Anwohner bestreiten
die Darstellung der Polizei. Politik und Quartiersmanagement befassen sich heute mit dem Thema


von PLUTONIA PLARRE


Aufklärung tut not. Was hat sich vergangenen Dienstag wirklich im Kreuzberger Wrangelkiez ereignet? In der ersten Pressemitteilung der Polizei hieß es, "eine Ansammlung von 80 bis 100 Jugendlichen" sei dort "massiv" gegen Polizeibeamte vorgegangen, als diese zwei Tatverdächtige festnehmen wollten. Tags darauf hatte Polizeipräsident Dieter Glietsch erklärt, lediglich "einzelne Personen" seien gewalttätig geworden. Jugendliche und Anwohner aus dem Wrangelkiez bestreiten selbst das. Die Stimmung sei aufgebracht gewesen, aber handgreiflich geworden sei nur ein einziger: der 23-jährige Mehmet S. Und das erst, nachdem er von Beamten niedergeschlagen worden sei.

Heute Morgen wird sich der Innenausschuss des Abgeordnetentenhauses mit dem Vorfall beschäftigen. In den Räumen des Quartiersmanagements Wrangelkiez treffen sich am Abend Sozialarbeiter, Jugendliche und Polizisten. Das Ziel sei, Vorurteile zu benennen und einen Weg zu finden, diese abzubauen, sagt der SPD-Abgeordnete Stefan Zackenfels. Er hat das Treffen zusammen mit seinem Parteifreund Ahmet Iyidirli organisiert. Der 31-jährige Hiphopper Shenol ist von den Jugendlichen des Kiezes als Sprecher bestimmt worden. Auch Mehmet S. wird kommen. Die Spuren der Misshandlung sind ihm noch deutlich ins Gesicht geschrieben.

Zwei Themen wollen die Jugendlichen ansprechen. Erstens: Das Verhalten der Polizisten ihnen gegenüber, so Shenol. "Warum bekommen wir auf unsere Fragen keine anständigen Antworten? Warum werden wir ungerecht behandelt und als Ausländer beschimpft, obwohl wir hier geboren sind und einen deutschen Pass haben?" Zudem wünschen sich die Jugendlichen ein offenes Jugendhaus, "mit motivierten Betreuern, wo jeder hinkommen kann. Das gibt es hier schon lange nicht mehr", sagt Shenol. Deswegen würden so viele Kids auf der Straße herumhängen und kiffen, mit Vorliebe vor dem Internetcafé Wrangelstraße/Oppelner Straße. "Die Ecke ist unser Jugendclub."

Ganz in der Nähe hatte sich am Dienstag der Vorfall ereignet. Jugendliche, Anwohner und Ladenbesitzer beschreiben die Situation so: Die Wrangelstraße sei ein Dorf, fast jeder kenne jeden. Wenn etwas passiere, liefen alle aus den Cafés und Läden zusammen. Die soziale Kontrolle sei groß, zumal bei Polizeieinsätzen. So funktioniere Zivilgesellschaft.

Mitten im Kiez hätten Zivilbeamte an diesem Nachmittag fünf türkischstämmige Kinder, kaum älter als zwölf, an eine Wand gestellt. Einige seien mit Handschellen gefesselt gewesen, so eng, dass sich das Blut staue. Mehmet S. ist einer der ersten, der das beobachtet. Er fragt die Beamten fordernd, was das soll. Mehmet weiß nicht, dass die Kinder verdächtigt werden, einem 15-jährigen Deutschen den MP3-Player zu rauben versuchten. Selbst wenn, so die Meinung im Wrangelkiez, dürfe die Polizei Kinder so nicht behandeln. Die meisten Schaulustigen kennen die Kinder: Es seien brave Jungs, die ihre Hausaufgaben machen und in die Moschee gehen.

10 bis 15 Minuten dauert das Prozedere. Dann werden drei der fünf Kinder freigelassen, so die Anwohner. Mehmet fordert die Dienstnummern. "Geh doch in zurück in dein Land", bekommt er als Antwort. Die Situation eskaliert, aber nur verbal. Es sei auch gespuckt worden, heißt es aus Polizeikreisen. Längst sind auch ältere Anwohner dazugekommen. Auch die Großväter bekommen Schlagstöcke und Tränengas zu spüren, heißt es.

In den meisten deutschen Medien wird jedoch nur die erste Version der Polizei veröffentlicht - anders als in türkischen Blättern. Mit Überschriften wie "Der Mob ist da" macht vor allem der Tagesspiegel Stimmung. Und Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wird dort mit dem Satz zitiert: "Kein Pardon für den Mob."



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bjk

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New PostErstellt: 20.11.06, 17:15  Betreff: Re: Randale im Kreuzberger Wrangelkiez - Pro und Contra  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    Mit Überschriften wie "Der Mob ist da" macht vor allem der Tagesspiegel Stimmung. Und Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wird dort mit dem Satz zitiert: "Kein Pardon für den Mob."
... der Tagesspiegel hat mit diesem Pamphlet seine bourgeois-elitäre vorgeblich linksliberale Klientel gefallen wollen
... und diese Klientel wohnt vorwiegend in den "feineren" Berliner Bezirken, die bestenfalls ihrem Besuch aus der BRD-Provinz mal die Kreuzberger Bergmannstraße oder den Neuköllner Hermannplatz zeigen, damit diese sich wohlig erschauernd echauffieren und daheim mit Ethnofotos von "Klein-Instanbul" prahlen können
... daß SPD-Rechtsaußen-Hardliner Körting nicht zum ersten Mal widerliche Pauschalbeschimpfungen vom Stapel läßt und die mitregierende PDS nicht mal wenigstens verschämt den DU-Du-Zeigefinger hebt, sagt alles über den rotroten Senat
... sein aalglatter Adlatus, Polizeipräsident Glietzsch, kann sich natürlich in der rbb-Abendschau überhaupt nicht vorstellen, daß unter seinen Beamten rassistische Schläger sein könnten, denn die Ausbildung und die Ausbilder seiner Knüppelgarden seien hervorragend
... wer die Berliner Prügelbullerei auf Demos kennengelernt oder gar am eigenen Leib erfahren hat, weiß ein (trauriges!) Lied davon zu singen, wie "hervorragend" die uniformierten Schläger gedrillt werden !!!

bjk



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[editiert: 20.11.06, 17:16 von bjk]



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