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Perestroika


New PostErstellt: 20.02.07, 13:27     Betreff: Re: Hohe Tode- und Selbstmordrate in Berliner Knästen?

Unglaublich aber wahr!

->Senat will Suizide in Gefängnissen verschweigen
->Tod hinter Gittern

    Zitat:
    Die Berliner Justizbehörde will Suizide in der Haft nicht mehr melden, wohl auch, weil die Selbstmorde in diesem Jahr einen neuen Rekordstand erreicht haben. Was ist los in Berlins Knästen?
Die Begründung grenzt an Faschistoidie!

    Zitat:
    Die Berliner Justizverwaltung bleibt dabei, sie will die Öffentlichkeit künftig nicht mehr über Selbstmorde in Gefängnissen informieren. Diese Regelung, die die „Persönlichkeitsrechte“ des Gefangenen und seiner Angehörigen schützen solle, gelte im Übrigen auch für sonstige Todesfälle, teilte die Sprecherin der Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) mit. Berlin schließe sich damit einer bundesweit einheitlichen Linie an, hieß es.
Hier wäre dann wohl eine "Gegenöffentlichkeit" angebracht. Blos wie erfährt man jetzt von diesen Todesfällen? Gibt es schon ein Forum, wo über die Knastverhältnisse berichtet wird?

Proteste und Anfragen richten an:


Ich war wegen einer Minimenge Cannabissubstanz selbst in einer Berliner JVA (Plötzensee) und bin Zeuge (und Opfer) katastrophaler Haftbedingungen und übelster Schikane. Ich kenne nur den Bereich "Geldstrafe" und "offener Vollzug". Die gefangenen Bürger sind in der Regel mittellos (daher zahlen sie die "Geldstrafe" nicht und werden via Haftbefehl in JVAs verschleppt). Sehr viele "Verbrechen" sind: Schwarzfahren, Beamtenbeleidigung, "Drogen"delikte, Versäumung von Unterhalt (bei Mittellosen!), Mundraub, Hausfriedensbruch...
Sehr oft werden gar keine Prozesse geführt. Die Bürger werden in Abwesenheit "automatisch" verknackt, ob sie "schuldig" oder "unschuldig" sind ist völlig wurscht und auch beim "Strafmaß" herrscht die blanke Willkür: Hohe Anzahl von Tagessätzen bei Lapalien gepaart mit hohen Geldbeträgen pro Tag auch bei völlig Mittellosen -so können diese die Geldstrafe gar nicht zahlen.

Die einsitzenden Bürger werden von JVA zu JVA verschleppt und verschwinden so für mehrere Tage. Angehörige wissen nicht wo sie sind. Man raubt ihnen bei "Transport" sämtliches Eigentum (darunter Brille, Telefonkarten, Kleingeld, Briefmarken, Kugelschreiber, Adressbuch) so daß sie sich nur mühsam mit "Draußen" in Verbindung setzen können. Das JVA-Personal, welches "verpflichtet" ist, den derart mittellos Gemachten bei der Verbindung nach draußen zu helfen, hat oft nur ein schadenfreudiges zynisches Lächeln übrig.
Es kann bis zu vier Wochen dauern, ehe den "Gefangenen" Hab und Gut wieder ausgehändigt wird. Ich war mit jemandem in einer Zelle, der in mehrere JVAs verschleppt wurde und 14 Tage auf alle seine Sachen wartete. Obendrein wurde der Mann "aus Versehen" eine Woche länger im Gefängnis festgehalten als nötig.

Daß nicht noch mehr Leute draufgehen ist nach meinen Kenntnissen ausschließlich einigen sehr sozial eingestellten Mithäftlingen zu danken. Obwohl sie oft selbst nichts haben, geben einige, die selbst klar kommen, etwas Tabak und sogar ihre letzten Cents für notwendige Telefonate...

Das Recht der Angehörigen und Freunde die Justizopfer an öffentlich angegebenen Terminen zu besuchen oder Sachen vorbeizubringen wird willkürlich außer Kraft gesetzt. Sachen werden z.B. gar nicht angenommen.


Verkehrte Welt: Normale Menschen sind die Gefangenen. Bösartige Personen haben sich die entsprechenden Posten ergaunert.

Erinnert sei dazu auch an den Berliner Medizinskandal: die Medizin wird vom JVA-Personal an deren Angehörigen weiterverhökert. Den Gefangenen erzählt man dann: es ist nichts da!

Ich werd noch einen Bericht über meine Erlebnisse schreiben.
->80 Tagessätze wegen 0,9 Gramm angeblicher Cannabissubstanz



Universal Declaration of Human Rights

http://www.unhchr.ch/udhr/lang/ger.htm

    Zitat:
    Artikel 10

    Jeder hat bei der Feststellung seiner Rechte und Pflichten sowie bei einer gegen ihn erhobenen strafrechtlichen Beschuldigung in voller Gleichheit Anspruch auf ein gerechtes und öffentliches Verfahren vor einem unabhängigen und unparteiischen Gericht.
Davon kann in Berlin keine Rede sein!

Perestroika



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