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Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

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1. Mai-Demos 2007 in Berlin

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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 29.04.07, 10:22  Betreff:  1. Mai-Demos 2007 in Berlin  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2007/04-28/013.php



Wo dein Platz, Genosse, ist – der Multiple-Choice-1. Mai in Kreuzberg Foto: Montage jW


Wo bleibt die Kindergärtnerin?

Wenn Britney Spears Maoisten und Heuschrecken trifft: Der »Revolutionäre 1. Mai« kommt bestimmt nach Berlin-Kreuzberg, versprechen die Plakate der zerstrittenen Linksradikalen

Von Gerd Yussuf



Frühling in Berlin. Wie jedes Jahr hat die autonome Szene die Stadt mit Revolutionsaufrufen vollgekleistert. Zum 20jährigen Jubiläum der Kreuzberger 1.-Mai-Krawalle gibt man sich aktivistisch wie lange nicht mehr. Selbstverständlich war es aussichtslos, sich auf eine gemeinsame Demonstration zu einigen. So drängeln sich vier verschiedene sogenannte Revolutionsdemos durch den Kreuzberger Kiez.

Superunabhängig soll die erste davon schon am 30. April stattfinden. Die Gruppe »Theorie. Organisation. Praxis« (TOP), ein Spaltprodukt der Gruppe »Kritik & Praxis« (KP), die wiederum aus der »Antifaschistischen Aktion Berlin« (AAB) hervorgegangen ist, glaubt erkannt zu haben, daß der traditionelle »Revolutionäre 1.Mai« an »Revolutionssimulation«, »infantiler Regression« und »Pseudoaktivität« zugrunde gegangen sei. Alles neu macht der April: Das Plakat dieser Veranstaltung präsentiert eine kahlgeschorene und schrecklich wütende Britney Spears wie aus einem schlechten Horrorfilm. Soll das den Irrsinn von Warenform und Wertgesetz symbolisieren? Oder die Widersprüchlichkeit der Kulturindustrie? Oder möchte man nur die letzten fünf Altautonomen ärgern? Die dazugehörige Parole »Reduce to the max – just communism« entstammt der Daimler-Benz-Reklame, »Kommunismus« wird einfach drangepappt. Die Britney-Spears-Fans werden trotzdem nicht mitlaufen, so daß die antideutsche Pop-Antifa schön unter sich bleiben kann. Dagegen hat sie auch nichts, denn sie kann sich soziale Bewegungen eh’ nur als antisemitischen Mob vorstellen.

Soziale Bewegung ganz allgemein möchte die zum zweiten Mal stattfindende »Euromayday-Parade« anregen. Die Organisatoren rund um die Gruppe »Für eine linke Strömung (FelS) wollen den 1.Mai »repolitisieren« indem sie »prekäre Arbeits und Lebensbedingungen« thematisieren. Das Motto des karnevalartigen Tanzumzugs lautet »Hol dir dein Leben zurück« und ist einem Hit der Berliner Band Wir sind Helden entlehnt. Bewußt grenzt sich die von dem globalisierungskritischen Netzwerk ATTAC unterstützte »Euromayday«-Parade von der Tradition der »revolutionären« Maidemos ab und fordert statt »Kapitalismus abschaffen!« lieber »globale soziale Rechte«. Man will nicht frustrierte Ghettokids ansprechen, sondern »die ganz normale Kindergärtnerin«. Trotzdem scheint das ästhetische Konzept eher auf das studentische Milieu und dem daraus entwachsenen Bildungsbürger zu zielen, denen man sozialen Protest als kreatives Event nahebringen möchte. Dementsprechend wirkt die Mayday-Propaganda designtechnisch am professionellsten unter den Mai-Plakaten. Gezeigt wird die Silhouette eines prekären Allround-Arbeiters, der gleichzeitig Schreibtisch- und Reinigunskraft ist. Doch das Plakat orientiert sich zu sehr an dem sich künstlerisch-minimalistisch gebenden Berliner Designbrei. Deshalb geht es in den unzähligen Galerie- und Ausstellungsankündigungen der Stadt einfach unter.

Bei der traditionellen maoistischen 13-Uhr-Demo des »Revolutionary International Movement« (RIM) bleibt hingegen alles beim alten. Auf dem Plakat, das wie immer in Rot/Weiß/Blau gehalten ist, sieht man das Fronttransparent der ersten »revolutionären« Maidemo im Jahr 1988 und dazu das ewiggleiche, kategorisch großgeschriebene Motto »KEINE BEFREIUNG OHNE REVOLUTION!« mitsamt einer unendlichen Liste von Teilforderungen. Neu ist allerdings, daß man sich auf eine Kooperation mit dem 18-Uhr-Bündnis geeinigt und auch diesen Termin auf das Plakat genommen hat. Ein kleiner Versuch, die Spaltung der radikalen Linken am 1.Mai zu überwinden.

Ähnlich unspektakulär gibt sich das offfizelle Bündnisplakat dieser 18-Uhr-Demo. Die schwarze Silhouette eines Straßenkämpfers mit Fahne, auf der »G 8 stoppen!« steht, vor einem roten Stern auf blauen Grund. Dazu riesige Buchstaben, die »heraus zum revolutionären 1.Mai« und »Demo 18 Uhr« mitteilen. Eine ästhetische Fließbandarbeit, die aber im Stadtbild ähnlich penetrant auffällt wie die Media-Markt-Werbung. Für den mittlerweile zum polit-sportiven Klassiker gereiften 18-Uhr-Demotermin werben in Berlin zirka 20 Gruppen mit einem halben Dutzend Aufrufen. Wer auf sich hält, hat auch noch ein eigenes Plakat auf Lager. So kommt mit herrlich verbalradikaler »Unten gegen Oben«-Rhetorik der Aufruf der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin (ARAB) daher. Unter der Überschrift »Ghettos, billiges Bier und Langeweile« wettern die Jungrevolutionäre in einem einzigartigen sprachlichen Crossover aus Straßenslang und RAF-Duktus gegen das Schweinesystem. Sie zeichnen das Bild einer perspektivlosen Jugend, die in Ghettos und Knästen wie »Zombies« vor sich hinvegetieren muß – mit der fatalistischen Pointe, daß »für den Großteil von uns dieses System nix mehr zu bieten (hat) außer Armut, Knast und Bullenknüppel«. Spaltungen durch »Sexismus, Rassismus und Nationalismus« werden ausdrücklich verurteilt, propagiert wird der gemeinsame Kampf der Unterdrückten. Als positive Beispiele gelten die Riots in den französischen Vorstädten vor zwei Jahren und natürlich der Kreuzberger Kiezaufstand vom 1.Mai 1987. Auf dem dazugehörigen Flyer ist der Berliner Gangster-Rapper »MC Bogy« mit einer dicken Goldkette um den Hals und dem Marx-Zitat »Das Proletariat hat nichts zu verlieren als seine Ketten, es hat eine Welt zu gewinnen« zu sehen. Auch hier wird ein Pop-Musiker als Aufmacher benutzt, auch wenn die ARAB im Gegensatz zu ihren antideutschen Kollegen von der TOP immerhin über eine klar definierte Zielgruppe verfügt: Gangster-Rap-Hörer, Rütlischüler, Migrantenkids und Anhänger des alten MTV-Fernsehens.

Stilistisch und inhaltlich aggressiver ist das Plakat der »kommunistischen und autonomen Gruppen«. Unter der Überschrift »Heuschreckenalarm« fliegen mehrere giftgrüne Hedge-Fonds-Heuschrecken über Kreuzberg, die jedoch von einem wachsamen Autonomen mit Hilfe einer Zwille rechtzeitig abgeschossen werden. Neben einer eindeutigen Bildsprache verfügt das Plakat über eine klar formulierte wie verständliche Aussage: »Mieten rauf? – Nicht mit uns, ihr Schweine!« Mit Hilfe populistischer Verkürzungen sollen die Sorgen der »Normalbürger« thematisiert werden. Dabei wird die linksinterne Debatte um die Tragfähigkeit von Münteferings Heuschrecken-Metapher als Mittel der Aufklärung propagiert – mit einer gewagten Mischung aus KPD-Plakaten der 1920er Jahre, autonomen Flugis der 1980er Jahre und Comicelementen der 1970er. Müntes Moral rules okay, das soll wohl eine Provokation der Altautonomen gegen das antideutsche Spektrum sein, die solche Symbolik als strukturell antisemitisch ablehnen. Wahrscheinlich wird dieses Plakat nicht nur »die ganz normale Kindergärtnerin« ansprechen, sondern noch auf ewig und drei Tage nach dem diesjährigen Kreuzberger 1.Mai in der Kneipe diskutiert werden.



weitere Infos unter: http://de.indymedia.org/2007/04/173912.shtml


[editiert: 29.04.07, 10:26 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 29.04.07, 19:48  Betreff:  Re: 1. Mai-Demos 2007 in Berlin  drucken  weiterempfehlen

... einen ausgezeichneten Beitrag zum Thema 1. Mai-Reden habe ich bei indymedia entdeckt


kopiert aus:
http://de.indymedia.org/2007/04/174240.shtml



Du hast dank DGB/SPD weniger bekommen!

Tanja Eichhorn 29.04.2007 14:54



Du hast dank DGB und SPD weniger bekommen!

Weniger Respekt. Weniger soziale Gerechtigkeit und weniger Arbeit.

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Dies ist meine Antwort auf das diesjährige Motto von DGB und SPD für den ersten Mai, welches da heißt:

Du hast mehr verdient! Mehr Respekt. Mehr soziale Gerechtigkeit. Mehr Arbeit.

Keine Frage, der 1. Mai wird zum Kampftag der Schauspieler von DGB und SPD. Mit harter schneidender Stimme, kämpferischen Posen und fuchtelnden Armbewegungen werden sie von den Tribünen aus ihr bestes geben, um sich als Führer der kleinen Leute in Szene zu setzen.

Wenn die Stimme sich überschlägt und die Satzintonation in käpferischstes Krächzen übergeht wird man allerdings, wenn man genau hinhört, nur unverbindliche Formulierungen bzw. heiße Luft hören.

Das ganze ähnelt der Werbung von REAL für seine Fleischereiabteilung auf dem Höhepunkt der BSE-Krise. Das Wort BSE wurde in den damals ausliegenden Werbezetteln peinlichst vermieden.

In ähnlicher Weise vermeidet der DGB bzw. die Profi-Werbeagentur für die diesjährige Kampagne zum ersten Mai peinlichst einen Begriff: "Hartz IV"!
Damit folgen DGB und SPD der Strategie ihrer Medienberater, dieses Wort nicht mehr zu verwenden, da es emotionalen Widerstand eben gegen DGB und SPD erzeugen kann.

Doch "Hartz IV" ist zum Inbegriff der sozialen Ungerechtigkeit, des respektlosen Umgangs mit den Betroffenen und ihrer Kinder geworden. Und schließlich haben die Hartz-Reformen keineswegs zu mehr Arbeitsplätzen geführt. Der erste Hartz-Empfänger ist in Speyer vor einigen Monaten verhungert.

Es waren DGB und SPD, die an der Ausgestaltung und Entwicklung der Hartz-Gesetze beteiligt waren. Sie wurden nach dem SPD-Genossen und Gewerkschaftsmitglied Peter Hartz benannt.

Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck äußerte nach Einführung dieser Gesetze, er sehe "keine Gerechtigkeitslücke" bei Hartz IV.

Doch Hartz IV ist absolut unsozial. So sind minderjährige Kinder im Haushalt auch von Sanktionen wie Leistungskürzungen (z.B. bei den Kosten für Heizung und Unterkunft) betroffen. Kinder werden bei Problemen der Erwachsenen mit den Ämtern und darauf hin erfolgter Leistungskürzung quasi in die Sippenhaftung übernommen.

Durch ihre aktive Mitwirkung und Absegnung sind die Gewerkschaften für die unsoziale Ausgestaltung der Hartz-Gesetze voll mitverantwortlich. Die Gewerkschaften sitzen auch im Vorstand der Bundesagentur für Arbeit und sie verantworten daher auch, wie mit Arbeitslosen heute umgegangen wird.

Doch die Urheber dieser sozialen Ungerechtigkeit sind es, die heute die Forderung nach mehr sozialer Gerechtigkeit ganz oben auf den Tribünen erheben.

Dieses heuchlerische Doppelspiel ist das Markenzeichen von DGB und SPD. Die Vollverarschung der kleinen Leute fügt sich harmonisch in die deutsche "Dieter Bohlen - Fußball - Merkel - Tornado"-Gesellschaft ein. Leider gab es in Deutschland immer genügend Leute, die ihre Interessen von einer Funktionärsschicht vertreten lassen wollen, für die SPD-Genosse Hartz nur ein Beispiel ist, das sich selbst offenbart hat.

Nachdem die Alt-Generation von Schröder, Münte, Hartz, Struck und Schily verbraucht ist, muß nun Nachwuchs ran.

Frau Andrea Nahles, Funktionärin der IG-Metall und SPD-Präsidiumsmitglied steht in Wiesbaden auf der Tribüne der DGB-Veranstaltung zum 1. Mai.

Frau Andrea Nahles hat im Bundestag für Hartz IV gestimmt.

Auch für die Einführung der Rente mit dem 67. Lebensjahr.

Paradoxerweise wird sie Sätze wie "Wir fordern mehr soziale Gerechtigkeit" von der Rednertribüne aus von sich geben.

Dieses Paradoxon zwischen Handeln und Reden ist Teil der Funktionärsmacht und in der Psychologie als "double bind" bekannt. Link mit Info dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Double_Bind

Das alte Programm der SPD und DGB-Führer, die kleinen Leute psychologisch zu binden und sich als "Interessenvertreter" und "Problemlöser" in Szene zu setzen, hat erfolgreich funktioniert. Sowohl beim ersten Weltkrieg, bei der die kriegsbefürwortende SPD die kleinen Leute als Soldaten in den Krieg führte, als auch heute bei Hartz IV oder der Tatsache, das von deutschem Boden aus (beschützt von der Bundeswehr) direkt Flugzeuge in den Irakkrieg starten konnten usw. usw.
Und so bleibt der erste Mai vor allem eins: Harter Arbeitstag für die führenden Schauspieler von DGB und SPD, hochwirksam intoniertes Geblubber und Geschrei als Ersatzhandlung für den Protest an der Basis, die sich mit einer Zuschauerrolle begnügt. Falls es jemals anders wird, hat man schon mit vielen, vielen Kameras vorgesorgt.





[editiert: 29.04.07, 19:50 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 02.05.07, 17:17  Betreff:  Revolutionärer Erster Mai 2007 in Berlin - Teil 1  drucken  weiterempfehlen

Revolutionärer Erster Mai 2007 in Berlin - Teil 1


... außer der üblichen 1. Mai-Demo am Vormittag vom DGB fanden gestern in Berlin ab 13 Uhr weitere teils kämpferische, teils karnevaleske Demos statt
... alle Demos an diesem herrlich sonnigen Frühlingstag waren gut bis sehr gut besucht
... und das trotz des vom rotroten Senat verordneten und mit 160.000 Euro gesponserten sogenannten Myfestes, einer drögen Volksbelustigung, die mit dem traditionellen 1. Mai der Arbeiterschaft soviel zu tun hat, wie Bush & Blair mit einer Friedenstaube
... zur ersten kämpferischen Demo ab 13 Uhr am Kreuzberger Oranienplatz rief wieder das Revolutionäre 1. Mai-Bündnis www.revolutionaerer-erster-mai.de auf
... mehrere tausend TeilnehmerInnen zogen ab 14 Uhr friedlich aber engagiert durch Kreuzbergs Straßen, begafft von vielen Myfest-Touries, die wohlig erschauernd mal echte Revoluzzer sehen und knipsen wollten
... vor allem hochmotivierte junge Frauen im Lauti-LKW gaben die kämpferischen Parolen vor, manche der üblichen Verdächtigten nörgelten gegen die ihnen zu emotionell vorgetragenen Parolen
... ich fand's jedenfalls klasse, wie die beiden jungen Frauen kämpferisch-revolutionäre Inhalte mitreißend rüberbrachten
... skandiert wurden natürlich auch "once solution - revolution!" und "Hoch die Internationale"
... unter den Zuschauern befand sich auch der Insidern bekannte Leiter des Ordnungsamts Mitte, Herr Haß (Fotos Nr. 27 - 27a ), der sich gerne fotografieren ließ
... dieser Herr Haß hat den Begründer des "Berliner Bündnis Montagsdemo" in 2004, Fred Schirrmacher, zu 2.500 Euro Ordnungsgeld verdonnern wollen, weil die Demo-Ordner einer mehrere tausend TeilnehmerInnen starken Demo am 20.9.04 orangefarbene reflektierende Westen trugen, die nach Meinung des Herrn Haß ausschließlich Bediensteten der Stadtreinigung vorbehalten seien
... im diesbezüglichen Gerichtsverfahren in 2005 reduzierte die Richterin das Strafgeld auf "nur" 250 Euro, Details sind nachzulesen unter http://www.solidaritaet-international.de/docs/2005/050718MoDemoBerlin.htm
... alle weiteren "Vorkommnisse" habe ich in fast 40 Foto-Impressionen festgehalten
... wie auch immer, die gelungene Demo brachte politische und soziale Inhalte, insbesondere auch die Problematik für Menschen mit migrantischem Hintergrund, durchaus kämpferisch rüber, wobei ich mir allerdings von seiten der TeilnehmerInnen ruhig noch mehr Lautstärke beim Skandieren der Parolen gewünscht hätte
... diese 13-Uhr-Demo verließ ich in Höhe des Görlitzer Bahnhofs, schließlich mußte ich meine "Kräfte schonen", denn ab 18 Uhr sollte ja noch die 2. Revolutionäre Demo stattfinden
... super fand ich, daß beide Demoleitungen sich endlich dazu durchgerungen hatten, ihre ideologischen Vorbehalte zu überwinden und auf ihren jeweiligen Werbeplakaten beide Demo-Termine zu nennen und sich sogar gegenseitige Rede- bzw. Auftrittsrechte einzuräumen
... über die 18-Uhr-Demo berichte ich in Kürze in Teil 2 natürlich wieder mit vielen Fotos

bjk
ALG II-Unterschichtler

Der Bericht ist auch eingestellt in http://de.indymedia.org/2007/05/174831.shtml


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[editiert: 07.05.07, 22:56 von bjk]
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Riker


New PostErstellt: 02.05.07, 18:44  Betreff: Re: 1. Mai-Demos 2007 in Berlin  drucken  weiterempfehlen

m.e. hat der kapitalismus die gewerkschaften schon assimiliert
das ganze 1.Mai tam tam läuft wohl unter Folklore - aber bitte wenn die es so wollen....



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Baba Yaga


New PostErstellt: 02.05.07, 20:13  Betreff: Re: 1. Mai-Demos 2007 in Berlin  drucken  weiterempfehlen

Hallo, Riker!

Richtig!

Übrigens,
  • ein Beispiel für Handeln und nicht nur Posaunen ist Chávez, - Austritt aus IWF und Weltbank -,
  • ein Beispiel für Solidarität ist Chávez, mit seinen Öllieferungen zu reduzierten Weltmarktpreisen an seine südamerikanischen Nachbarstaaten.

Ich hoffe, er ist sehr gut bewacht, damit ihn nicht us-amerikanischen CIA-Attentäter zu beseitigen versuchen, wie Castro schon zig Male vorher!

Baba Yaga


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Riker


New PostErstellt: 03.05.07, 16:12  Betreff: Re: 1. Mai-Demos 2007 in Berlin  drucken  weiterempfehlen

Hallo Baba,

    Zitat:
    Übrigens,

    ein Beispiel für Handeln und nicht nur Posaunen ist Chávez, - Austritt aus IWF und Weltbank -,

    ein Beispiel für Solidarität ist Chávez, mit seinen Öllieferungen zu reduzierten Weltmarktpreisen an seine südamerikanischen Nachbarstaaten.
es war der einzig gangbare weg für Chàvez, die Ölquellen wieder zu verstaatlichen um somit die nun 400 Jahre dauernde Ausbeutung Südamerikas durch die westlichen Industrienationen zumindest ansatzweise widerstand entgegenzusetzen. Im Gegenzug sollte er den westlichen Industrienationen nur noch das "Rohölfaß" zu mind. 100 Dollar verkaufen aber dazu braucht es sehr viel mut, denn wenn er das tut schafft er sich damit vielleicht nicht unbedingt nur freunde...

cia-attentäter?! wer sich mit diesen mächten anlegt braucht schon gottes segen und gute bodyguards...



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bjk

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New PostErstellt: 03.05.07, 18:00  Betreff:  Revolutionäre Erste-Mai-Demo 2007 in Berlin - Teil 2  drucken  weiterempfehlen

Revolutionäre Erste-Mai-Demo 2007 in Berlin - Teil 2


... diese zweite revolutionäre 18-Uhr-Demo sammelte sich am Lausitzer Platz in Kreuzberg
... als ich gegen 18:45 Uhr dort eintraf, war der Platz schon proppenvoll - und das nicht nur, weil die Demoveranstalter einen riesigen Sattelschlepper-LKW als Front-Lauti (Foto 1, 14) aufgeboten hatten
... dieser Riesen-Lauti war außer mit einer mächtigen Beschallungsanlage auch noch mit neckischen Spielereien wie Nebelmaschine (Foto 24, 26, 28) und Seifenblasengerät am Heck (Foto 27) ausgestattet
... die Bühne auf der Ladefläche hätte sicher weiteren 20 Moderatoren ausreichend Platz zur Entfaltung geboten als nur Michael Kronawitter, dem Szene-Rapper Holger Burner, der immer wieder mit klasse Songs die Stimmung anheizte, und noch einigen anderen ModeratorInnen (Fotos 35, 36)
... mit Genugtuung bemerkte ich dann, daß auch der Lauti von der 13-Uhr-Demo (Fotos 33, 34) mit von der Partie war
... denn anders als manch unversöhnliche indy-Autoren wegen Zoffs, den es vor Jahren mal gab, gerne weismachen wollen, bemerkte ich bis Demo-Ende nichts von herbeigeredetem feindseligen Hickhack zwischen den 13-Uhr-Gruppen und den angeblich besseren Linken in den Reihen der 18-Uhr-Szene
... vielmehr war bei den über 10.000 DemonstrantInnen geradezu ein Spirit von "Gemeinsam gegen den Klassenfeind" zu spüren und das bis über die Abschlußkundgebung um 21:30 Uhr hinaus (Fotos 37, 38, 39)
... wie auch immer, gerade diese 18-Uhr-Demo ließ tatsächlich den Eindruck aufkommen, die linke Protestkultur stabilisiert sich durch gemeinsame kämpferische Aktionen endlich wieder
... die Bullerei hielt sich bis auf ein paar Anti-Konflikt-Kasperles in gelben Westen (Foto 31) während der ganzen Demo bemerkenswerterweise völlig im Hintergrund
... vielleicht lag das aber auch vor allem daran, daß über 30 DemobeobachterInnen unter anderem vom Republikanischen Anwaltsverein und der Roten Hilfe speziell wegen befürchteter Bullenübergriffe im "Einsatz" waren
... auch konnte ich nirgends von linken Spähern gekennzeichnete Zivi-Bullen entdecken
... so hatten die Lohnschreiberlinge der Schmieren-Journaille nichts über von ihnen erhoffte Randale zu berichten
... auch sensationsgeile BesucherInnen vom staatlich verordneten und gesponserten Sauf- und Freß-Myfest mußten erst bis lange nach Demo-Ende warten, um z.B. vor dem Görlitzer Bahnhof ein bißchen Bullenspektakel zu begaffen (Fotos 40 - 43)
... vielleicht ist dem einen oder der anderen unter den "Normalos" im Nachhinein doch so langsam aufgegangen, daß es vor allem nur dann zu Zoff und Randale kommt, wenn eine testosterondampfende Bullerei durch martialische Aktionen provoziert
... wohl weil einige Hundertschaftsführer meinten, ihre Daseinsberechtigung beweisen zu müssen, ließen sie kurz nach 22 Uhr einen Konvoi Bullen-Wannen dicht an dicht die Wiener Straße bis kurz vor den Görlitzer Bahnhof mit Tempo 70 - 80 km/h wie irre durch die Nacht rasen - Betrunkene, Behinderte oder Ältere hätten keine Chance gehabt, auszuweichen
... soviel mal zur nach- und unerträglichen Selbstbeweihräucherung von Polizeipräsident Glietzsch und Innensenator Körting, beide SPD
... abschließend mein Fazit: die 13-Uhr- und die 18-Uhr-Demos, insbesondere ihr Zusammengehen, könnte der Anfang einer dringend nötigen starken gemeinsamen außerparlamentarischen linken Oppositionskraft werden
... für die nächste große Nagelprobe, beim Protest und Widerstand gegen den G8 Verbrechergipfel in Heiligendamm vom 2. bis 8. Juni, ist zumindest die Berliner Linke kämpferisch sehr gut aufgestellt
... Fotobericht Teil 1 unter: http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/16513911#16513911

bjk
ALG II-Unterschichtler


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[editiert: 03.05.07, 18:05 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 04.05.07, 08:03  Betreff:  Re: Revolutionäre 1. Mai-Demo in Berlin - Teil 2  drucken  weiterempfehlen

... auch hier ist der Bericht Teil 2 eingestellt und wird diskutiert: http://de.indymedia.org/2007/05/175111.shtml?c=on#comments2
... dito bei Teil 1 unter http://de.indymedia.org/2007/05/174831.shtml
... gestern hatten wir übrigens mehr als 800 Besucher im Forum, die auf mehr als 35.000 Seiten zugegriffen haben
... die 1. Mai-Demofotos wurden bisher über 500mal runtergeladen


bjk
ALG II-Unterschichtler





[editiert: 04.05.07, 08:06 von bjk]
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Riker


New PostErstellt: 04.05.07, 09:05  Betreff: Re: 1. Mai-Demos 2007 in Berlin  drucken  weiterempfehlen

Hallo Bernd,

    Zitat:
    gestern hatten wir übrigens mehr als 800 Besucher im Forum
mag sein - es verwundert aber dann doch daß diese schweigende "Mehrheit" keinen pieps von sich gibt.
das sind schon wahrhaft wackere Besucher...
schon mal darüber nachgedacht woran das liegen kann...
oder haben die einfach nur angst vor dem admini



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bjk

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New PostErstellt: 04.05.07, 10:38  Betreff:  Re: @Riker  drucken  weiterempfehlen

Lieber zweifelnder Uli,

unten im Anhang habe ich extra für Dich die gestrige Forumsstatistik als pdf-Datei eingestellt.
Dort siehst Du, daß es gestern fast 800 Besucher mit fast 35.000 Seitenzugriffen waren, sonst liegen wir täglich zwischen 250 und 350 Besuchern mit ca. 4.000 bis 5.000 Seitenaufrufen.
Wir haben also eine recht stabile Stammleserschaft.

Übrigens kann jeder sich oben rechts mit Anklicken des Buttons "Dateien" davon überzeugen, wie oft die Fotos heruntergeladen wurden. In der Gruppe "1. Mai-Demos 2007 in Berlin" sind die Fotos über 600mal und in der Gruppe "1. Mai 2007 18 Uhr-Demo" seit gestern auch schon weit über 300mal heruntergeladen, das heißt auf andere Festplatten geladen worden. Denn nicht alle BesucherInnen, welche Berichte lesen, die Fotos anschauen bzw. öffnen, laden sie auch tatsächlich herunter.

Weil ich nie ein Plapper- und Schnatterforum wollte sondern vor allem eine politische Plattform mit dem zugegeben hochgesteckten Anspruch, ein niveauvolles Portal für Reportagen, Nachrichten und Diskussionen zu sein, habe ich diesen Anspruch auch so in die Headline unseres Freien Politikforums eingebracht. Sozusagen eine offene Online-Zeitung mit Diskussionsmöglichkeit.

Offenbar gefällt's der Leserschaft, denn wenn sie den Admini "fürchten" würde, bliebe sie wohl bis auf Riker und ein paar Unentwegte eher weg - oder?

Und im übrigen käme ich bei zu reger aktiver Forumsbeteiligung aus dem Administrieren respektive Moderieren gar nicht mehr dazu, eigene Reportagen und Berichte zu schreiben - na, und das wär doch jammerschade, gell?!

Gruß nach Bayern
Bernd


PS.: in Kürze werde ich das längst versprochene Subforum mit Isquierda und Dir als ModeratorInnen eröffnen.





[editiert: 04.05.07, 10:51 von bjk]



Dateianlagen:

Forumsstatistik vom 3.5.07.pdf (70 kByte)
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Datei wurde schon 302-mal heruntergeladen.

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bjk

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New PostErstellt: 04.05.07, 11:06  Betreff:  Re: @Riker Nachtrag  drucken  weiterempfehlen

... hier auch noch die Monatsstatistik vom eher flauen Monat April (Anhang als pdf_datei)

bjk
ALG II-Unterschichtler





Dateianlagen:

Forumsstatistik April 07.pdf (60 kByte)
anzeigen - speichern
Datei wurde schon 295-mal heruntergeladen.

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