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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 29.04.07, 19:48     Betreff:  Re: 1. Mai-Demos 2007 in Berlin

... einen ausgezeichneten Beitrag zum Thema 1. Mai-Reden habe ich bei indymedia entdeckt


kopiert aus:
http://de.indymedia.org/2007/04/174240.shtml



Du hast dank DGB/SPD weniger bekommen!

Tanja Eichhorn 29.04.2007 14:54



Du hast dank DGB und SPD weniger bekommen!

Weniger Respekt. Weniger soziale Gerechtigkeit und weniger Arbeit.

-
Dies ist meine Antwort auf das diesjährige Motto von DGB und SPD für den ersten Mai, welches da heißt:

Du hast mehr verdient! Mehr Respekt. Mehr soziale Gerechtigkeit. Mehr Arbeit.

Keine Frage, der 1. Mai wird zum Kampftag der Schauspieler von DGB und SPD. Mit harter schneidender Stimme, kämpferischen Posen und fuchtelnden Armbewegungen werden sie von den Tribünen aus ihr bestes geben, um sich als Führer der kleinen Leute in Szene zu setzen.

Wenn die Stimme sich überschlägt und die Satzintonation in käpferischstes Krächzen übergeht wird man allerdings, wenn man genau hinhört, nur unverbindliche Formulierungen bzw. heiße Luft hören.

Das ganze ähnelt der Werbung von REAL für seine Fleischereiabteilung auf dem Höhepunkt der BSE-Krise. Das Wort BSE wurde in den damals ausliegenden Werbezetteln peinlichst vermieden.

In ähnlicher Weise vermeidet der DGB bzw. die Profi-Werbeagentur für die diesjährige Kampagne zum ersten Mai peinlichst einen Begriff: "Hartz IV"!
Damit folgen DGB und SPD der Strategie ihrer Medienberater, dieses Wort nicht mehr zu verwenden, da es emotionalen Widerstand eben gegen DGB und SPD erzeugen kann.

Doch "Hartz IV" ist zum Inbegriff der sozialen Ungerechtigkeit, des respektlosen Umgangs mit den Betroffenen und ihrer Kinder geworden. Und schließlich haben die Hartz-Reformen keineswegs zu mehr Arbeitsplätzen geführt. Der erste Hartz-Empfänger ist in Speyer vor einigen Monaten verhungert.

Es waren DGB und SPD, die an der Ausgestaltung und Entwicklung der Hartz-Gesetze beteiligt waren. Sie wurden nach dem SPD-Genossen und Gewerkschaftsmitglied Peter Hartz benannt.

Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck äußerte nach Einführung dieser Gesetze, er sehe "keine Gerechtigkeitslücke" bei Hartz IV.

Doch Hartz IV ist absolut unsozial. So sind minderjährige Kinder im Haushalt auch von Sanktionen wie Leistungskürzungen (z.B. bei den Kosten für Heizung und Unterkunft) betroffen. Kinder werden bei Problemen der Erwachsenen mit den Ämtern und darauf hin erfolgter Leistungskürzung quasi in die Sippenhaftung übernommen.

Durch ihre aktive Mitwirkung und Absegnung sind die Gewerkschaften für die unsoziale Ausgestaltung der Hartz-Gesetze voll mitverantwortlich. Die Gewerkschaften sitzen auch im Vorstand der Bundesagentur für Arbeit und sie verantworten daher auch, wie mit Arbeitslosen heute umgegangen wird.

Doch die Urheber dieser sozialen Ungerechtigkeit sind es, die heute die Forderung nach mehr sozialer Gerechtigkeit ganz oben auf den Tribünen erheben.

Dieses heuchlerische Doppelspiel ist das Markenzeichen von DGB und SPD. Die Vollverarschung der kleinen Leute fügt sich harmonisch in die deutsche "Dieter Bohlen - Fußball - Merkel - Tornado"-Gesellschaft ein. Leider gab es in Deutschland immer genügend Leute, die ihre Interessen von einer Funktionärsschicht vertreten lassen wollen, für die SPD-Genosse Hartz nur ein Beispiel ist, das sich selbst offenbart hat.

Nachdem die Alt-Generation von Schröder, Münte, Hartz, Struck und Schily verbraucht ist, muß nun Nachwuchs ran.

Frau Andrea Nahles, Funktionärin der IG-Metall und SPD-Präsidiumsmitglied steht in Wiesbaden auf der Tribüne der DGB-Veranstaltung zum 1. Mai.

Frau Andrea Nahles hat im Bundestag für Hartz IV gestimmt.

Auch für die Einführung der Rente mit dem 67. Lebensjahr.

Paradoxerweise wird sie Sätze wie "Wir fordern mehr soziale Gerechtigkeit" von der Rednertribüne aus von sich geben.

Dieses Paradoxon zwischen Handeln und Reden ist Teil der Funktionärsmacht und in der Psychologie als "double bind" bekannt. Link mit Info dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Double_Bind

Das alte Programm der SPD und DGB-Führer, die kleinen Leute psychologisch zu binden und sich als "Interessenvertreter" und "Problemlöser" in Szene zu setzen, hat erfolgreich funktioniert. Sowohl beim ersten Weltkrieg, bei der die kriegsbefürwortende SPD die kleinen Leute als Soldaten in den Krieg führte, als auch heute bei Hartz IV oder der Tatsache, das von deutschem Boden aus (beschützt von der Bundeswehr) direkt Flugzeuge in den Irakkrieg starten konnten usw. usw.
Und so bleibt der erste Mai vor allem eins: Harter Arbeitstag für die führenden Schauspieler von DGB und SPD, hochwirksam intoniertes Geblubber und Geschrei als Ersatzhandlung für den Protest an der Basis, die sich mit einer Zuschauerrolle begnügt. Falls es jemals anders wird, hat man schon mit vielen, vielen Kameras vorgesorgt.





[editiert: 29.04.07, 19:50 von bjk]
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