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LL DEMO

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Autor Beitrag
schiffeversenker
New PostErstellt: 04.01.08, 20:47  Betreff: LL DEMO  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

HI, am 13ten ist die LL DEMO in Berlin.. STARKE Präsenz ist gefragt.. hoffe wir sehen uns.. die eine oder andere Party gegen den Staat wird es bestimmt geben
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schiffeversenker
New PostErstellt: 04.01.08, 20:49  Betreff:  Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

achso: http://www.ll-demo.de/
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bjk

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New PostErstellt: 05.01.08, 07:43  Betreff:  Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen



... selbstverständlich werde ich dabei sein und wieder fotoberichten

... auch wenn bei den Berliner GenossInnen ausgerechnet vor der LL-Demo am 13. Januar eine idiotische Debatte um die Gedenksteinklamotte der Opfer des Stalinismus in der Partei-Hauspostille "Neues Deutschland" losgetreten wurde. Dazu füge ich zwei Fotos von diesem Stein des Anstoßes bei, die ich auf der vergangenen LL-Demo aufgenommen hatte. Auch zu diesem Thema gibt's Artikel in der jW und zwar unter http://www.jungewelt.de/2007/12-29/041.php und http://www.jungewelt.de/2007/12-29/027.php





... der gesamte Fotobericht aus 2007 ist nachzulesen unter http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/LL_Demo.14881649.0.01105.html

bjk
ALG II-Unterschichtler



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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bjk

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New PostErstellt: 05.01.08, 08:21  Betreff:  Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2008/01-05/012.php



Fuck Waldemar Pabst!

Angesichts der Neonaziprovokation in Berlin-Lichtenberg im Vorfeld des Gedenkens an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 13. Januar 2008 rufen die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) und die Jugendorganisation der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF-Jugend) am 12. Januar um 14.30 Uhr zu einer antifaschistischen Protestkundgebung am U- und S-Bahnhof Lichtenberg auf. Die Bundesgeschäftsführung der SDAJ erklärt dazu:

Nazifreie Zone Berlin!



Anton-Saefkow-Platz bleibt – Fuck Waldemar Pabst!

Seit Jahren versuchen Neonazis wie die NPD und sogenannte Freie Kameradschaften, sich in Lichtenberg und speziell im Weitlingkiez festzusetzen. Ein Dorn im Auge der Neonazis ist dabei neben den erfolgreichen antifaschistischen Protesten das alljährlich stattfindende Gedenken an die beiden Revolutionäre und Mitgründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auf dem Friedhof der Sozialisten. Um dieses Gedenken zu verunglimpfen, hat die NPD in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg beantragt, den Anton-Saefkow-Platz in Waldemar-Pabst-Platz umzubenennen.

Mit diesem – abgelehnten – Antrag sollte ein Platz ausgerechnet nach dem reaktionären Freikorpssoldaten und Mörder Luxemburgs und Liebknechts benannt werden. Zugleich sollte ein Straßenname in Lichtenberg gestrichen werden, der an einen bedeutenden antifaschistischen Widerstandskämpfer erinnert: Anton Saefkow.


Kriegstreiber: NPD, Pabst & Co.

Mit dieser erneuten Provokation, die sich einreiht in Übergriffe gegen Migranten und Antifaschisten im Lichtenberg, machen die Neonazis nicht nur deutlich, daß Mord und Terror feste Bestandteile ihrer Politik sind. Sie unterstreichen mit der Ehrung Pabsts gleichzeitig, daß sie auch in Zukunft bereit sind, uns in neue Kriege zu treiben und gegen jeden mit allen Mitteln vorzugehen, der sich gegen deutsche Kriegspolitik stellt.

Nicht zuletzt entlarven die Neonazis mit dieser angestrebten Straßenumbenennung ihre Propaganda, im »Interesse des deutschen Volkes« zu handeln, als Lügen. Denn während es Menschen wie Luxemburg, Liebknecht und Saefkow zu verdanken ist, die Kriegsabenteuer deutscher Militärs und Rüstungskonzerne durchkreuzt zu haben, tragen Freikorpssoldaten wie Pabst die Verantwortung dafür, daß Hunderttausende Menschen – auch Deutsche –für die Profitinteressen deutscher Kapitalverbände auf den Schlachtfeldern verreckten. Pabst steht dabei fast wie kein anderer für eine unheilvolle Tradition in Deutschland: Als Mörder Karl und Rosas, als Spion im Auftrag Nazideutschlands, als Waffenschieber für deutsche Rüstungsschmieden und Mitglied der NPD. (...)

Nazistrukturen bekämpfen, verbieten, zerschlagen – NPD-Verbot jetzt!

Kommt zur Luxemburg-Liebknecht-Demo!

Sonntag, 13. Januar 2008, 10.00 Uhr, U-Bahnhof Frankfurter Tor


Achtung:
Eine geplante Kundgebung der Neonazis gegen die LL-Demo ist von der Polizei untersagt worden. Trotzdem ist mit Provokationen der Neonazis am Rande der Demonstration zu rechnen. Zeigt den Neonazis durch eure Beteiligung an der LL-Demo, daß für sie kein Platz in Berlin ist!



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Dateianlagen:

jW-Plakette zur LL-Demo 2008.jpg (32 kByte, 300 x 235 Pixel)
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schiffeversenker
New PostErstellt: 05.01.08, 11:58  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

werde auch Fotoberichten und euch wie die anderen Sachen hier zu Verfügung stellen:

http://www.youtube.com/profile?user=schiffeversenker

sehen uns
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bjk

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New PostErstellt: 06.01.08, 01:23  Betreff:  Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

... ja, wir sehen uns, wie schon auf der Freiräumedemo
... kannst Dich ja mal bemerkbar machen, wenn Du mich in Aktion siehst

bjk
ALG II-Unterschichtler



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bjk

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New PostErstellt: 08.01.08, 16:35  Betreff:  LL DEMO 2008 und der provokative Schandstein "Opfer des Stalinismus"  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2008/01-08/027.php



Reaktionärer Kampfbegriff


Das in Berlin ansässige »Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde e.V.« erklärt zur bevorstehenden Luxemburg-Liebknecht-Ehrung:


Wir erinnern uns noch an den 11. Dezember 2006, als der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses den unter Federführung der PDS-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg in der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde neu installierten Stein einweihte, in dem der reaktionäre Kampfbegriff »Opfer des Stalinismus« eingemeißelt ist.

Genau ein Jahr später, am 11. Dezember 2007, empfiehlt der Landesvorstand der Partei Die Linke in einer Sofortinformation anläßlich des Gedenkens an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 13.01.2008 »auf kleinen Zetteln an einer zusätzlichen Nelke konkreter Sozialistinnen und Sozialisten zu gedenken, die Opfer des ›Stalinismus‹ waren«.

Das BüSGM stellt mit Entsetzen fest, daß mit Hilfe der Partei Die Linke nunmehr auch Faschisten eine Begründung dafür haben, in jedem Jahr demonstrativ zur Gedenkstätte der Sozialisten zu pilgern. Sie trägt damit zur Spaltung der Demonstranten bei und provoziert Auseinandersetzungen mit Faschisten auf der Demonstration und am Grab von Rosa und Karl. Wir haben auch darauf hingewiesen, daß derartige Provokationen in der Regel die Provozierten zu Handlungen verleiten sollen, damit die Herrschenden Veranlassung haben, die sozialistische Idee zu diskreditieren und wenn es angebracht erscheint, öffentlich wirksam gegenüber provoziert Handelnden das Machtmonopol des Staates spüren zu lassen.

Das BüSGM hat bereits (...) darauf hingewiesen, daß mit dem Begriff »Opfer des Stalinismus« in der Propaganda der Gegner jedes sozialistischen Gedankens all jene gemeint sind, die u.a. mit den Gesetzen der DDR in Konflikt gerieten. Daran ändert auch der diesjährige Aufruf des Landesvorstandes der Partei Die Linke zum stillen Gedenken und die Feststellung nichts, daß das Gedenken im Zeichen einer rechtsextremen Provokation von Alt- und Neonazis im Weitling-Kiez steht. Die Mitglieder des Landesvorstandes haben mit ihrer Aufforderung der »Nelkenehrung« die Faschisten und ihre Anhänger erst ermutigt. Wie anders ist es zu verstehen, daß sich die NPD im Lichtenberger Bezirksparlament erdreistete, einen Antrag zu stellen, die Umbenennung des nach dem von den Nazis aus politischen Gründen ins Zuchthaus und Konzentrationslager gesperrten, im Juli 1944 zum Tode verurteilten und am 18. September hingerichteten Antifaschisten und Widerstandskämpfers Anton Saefkow benannten Platzes nach dem Mörder von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht umzubenennen.

(...) Das BüSGM fordert den Vorstand der Partei Die Linke auf, dem Berliner Landesvorstand überzeugend klarzumachen, daß eine derartige Empfehlung, die insbesondere vom stellvertretenden Landes- und Fraktionsvorsitzenden Stefan Liebich in den Medien noch verstärkt wurde, vielen sozialistisch und kommunistisch denkenden Menschen ins Gesicht schlägt.

Eine linke Partei, die es nötig hat, sich in dieser Weise dem neoliberalen Zeitgeist anzupassen macht sich selbst überflüssig. Das Wahlergebnis der letzten Landtagswahl in Berlin bestätigt unsere Befürchtungen über den Weg der Partei.



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schiffeversenker
New PostErstellt: 14.01.08, 20:53  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

hier der LINK

http://www.youtube.com/watch?v=LS6QI6pdWWk
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bjk

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New PostErstellt: 16.01.08, 17:05  Betreff:  LL DEMO 2008 in Berlin - ein Fotobericht  drucken  weiterempfehlen

Liebknecht/Luxemburg-Demo 2008 in Berlin

Und wieder kamen am vergangenen Sonntag, den 13.01.08, Zehntausende zur Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin, um der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu gedenken. Nach Angaben der Veranstalter waren es sogar einige Tausend mehr als im vergangenen Jahr. Es war ein herrlicher Sonnentag mit angenehmen demogerechten Temperaturen so um die 7- 8 Grad - nur Amateur-Fotografen mit einfachen Digi-Fotoapparaten (wie beim Verfasser ) hatten's wegen der extremen Lichtverhältnisse nicht immer leicht, insbesondere bei Gegenlicht-Aufnahmen.

Wie in jedem Jahr am 2. Sonntag im Januar haben auch diesmal verschiedene linke Gruppen zur Demo am U-Bahnhof Frankfurter Tor aufgerufen. Als ich um 10:15 Uhr dort eintraf, hatte sich der kilometerlange Demozug schon längst in Richtung Gedenkstätte der Sozialisten in Bewegung gesetzt. Ich konnte gerade noch zwei Aufnahmen machen, bis zum nächsten U-Bahnhof Samariterstraße nach dem Motto "Überholen ohne Einzuholen" mitsprinten und mußte dann erkennen, daß ich es so kaum schaffen würde, mich durch die proppenvolle Frankfurter Allee durchzuwühlen und bis zum Internationalen Block aufzuschließen. Also fuhr ich mit der U-Bahn gleich 2 Stationen bis zur Station Magdalenenstraße, um dort in Ruhe auf den Demozug zu warten.

Als dort nach einer halben Stunde noch immer keine Demo in Sicht kam, ich aber blinkende Polizei-Streifenfahrzeuge am Bahnhof Frankfurter Alle sah, fuhr ich schnell die eine Station zurück. Die Demo setzte sich auch gerade wieder in Bewegung. Ich erfuhr, schikanöse Bullenwillkür unter anderem wegen vorgeblich unzulässiger überlanger Seitentransparente und Vermummung mit angeblich zu tief heruntergezogenen Wollmützen etc. pp war wieder einmal die Ursache, weil's nicht weiterging. Den vorläufigen schikanösen Demostop hatte, wie soll's auch anders sein, die sattsam berüchtigte Einsatzleitung der 13. Einsatzhundertschaft angeordnet. Berlins oberster Demo-Erlaubnis-Einschränkungs-Chef, Joachim Haß, war natürlich mit im Staatsmachtschikanen-Bunde. Fehlen durfte dabei natürlich nicht die herzige Bullenversteherin der mitregierenden Berliner DIE LINKE, Marion Seelig. der Genossin Marions ohnehin schon wenig seeliger Gesichtsausdruck beim Betrachten des unbotmäßigen Internationalen Blocks wurde gleich noch um einiges grämlicher, beinahe so, als ob sie und Joachim Haß einen Wettbewerb um den verhärmtesten Gesichtsausdruck austrügen.

Ich erfuhr weiter, daß eine Demonstrantin bei der Einsatzleitung vorstellig wurde und sich über deren Willkür beschwerte. Der Einsatzleiter soll ihr dann gedroht haben, sie wegen ihrer "Renitenz" in Haft zu nehmen und, wenn er nur wollte, seine schon vor Aggressivität dampfenden Schlägerhorden auf die DemonstrantInnen zu hetzen. Diese Demonstrantin mit Zivilcourage war Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Bundesfraktion DIE LINKE. - Ich traf sie etwas später, als ich ein Foto von ihr und Marion Seelig machen wollte, denn es war ein Bild für Götter, zu sehen, wie die von nebenherlaufenden Bullen "beschützte" ungenießbare Genossin Seelig immer verstockter, starr geradeaus blickend vor sich hin harmte und Ulla sich gerade zornig gleich meterweit von ihr und dem Polizei-Wanderkessel entfernte. Aus dem Foto wurde nichts, denn Ulla bedeutete mir, sie wolle keinesfalls mit der Parteifreundin Seelig, der Senats-Sprecherin für Innenpolitik von DIE LINKE Berlin, zusammen auf einem Foto aufgenommen werden. Sie kam jedoch gleich darauf zu mir und erzählte, daß sie mit Marion Seelig nur gesprochen habe, um sie zur Mithilfe in Sachen Intervention bei der Polizei-Einsatzleitung zu bewegen, was die Bullenversteherin jedoch uneinsichtig und pikiert abgelenht hat. Ich pflichtete Ulla bei, daß wir alle diese ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin "gefressen" hätten - symbolisch natürlich. Wir unterhielten uns noch ein paar hundert Meter lang über Themen wie z. B. die grottendämliche Diskussion mancher Linker, darunter Halina Wawzyniak, Mitglied im Bundesvorstand DIE LINKE, um Sarah Wagenknechts kürzliches Hummeressen. Dann waren wir auch schon am U- und S-Bahnhof Lichtenberg, also gerade mal noch etwa 500 m vor der Gedenkstätte.

Insgesamt ist die Demo bis auf die Bullen-Provokation wegen der Seitentranspis ruhig verlaufen. Nur die Transpi-Vielfalt schien mir nach meinen Beobachtungen in den vergangenen jedoch zahlreicher gewesen zu sein. Trotzdem war es wieder ein eindrucksvolles Bekenntnis linker Solidarität, denn aus dem gesamten Bundesgebiet und teilweise auch aus dem Ausland kamen Delegationen.

Der rotrote Provo-Schandstein, "Den Opfern des Stalinismus" gewidmet, löste jedoch vieltausendfaches Kopfschütteln über den erbärmlichen Kotau vor dem neoliberalen Zeitgeist der Berliner SpitzengenossInnen von DIE LINKE aus. Ein paar Nelken mit Fotos von sogenannten Stalin-Opfern lagen zwar auch auf der steingewordenen Provokation, die stammten aber vor allem von den VorzeigegenosInnen, die schon um 9 Uhr sich medienwirksam präsentiert haben. Spaßvögel sollen sogar ironischerweise Fotos von NSDAP-Genossen angehängt haben. Als die Ordner das merkten, wurden sie schnell entfernt. Es soll später auch einen Eklat gegeben haben, weil eine empörte Delegation aus dem Ruhrgebiet die Stalinismus-Klamotte angeblich mit Lehm bedeckt und so "geschändet" hätten. Die Ordner von DIE LINKE hatten nichts Eiligeres zu tun, als eine Sondereinheit der staatmachtlichen Schläger herbeizurufen. Es soll vor Ort aber nur eine kurze Rangelei gegeben haben. Unter http://www.antiimperialistische-aktion.de/ ist aber nachzulesen, daß die Bullen später wohl doch noch versucht haben, die nordrheinwestfälische Delegation bei ihrer Heimfahrt mit dem Bus "aufzumischen". So ganz ist ihr das offenbar doch nicht gelungen.

Fazit: Zoff und Randale auf Demos gehen IMMER nur von der Bullerei aus !!!

Fast vergessen hätte ich, daß mich ja zwischen Bahnhof Frankfurter Alle und Magdalenenstraße Berlins oberster Demo-Erlaubnis-Beschränkungs-Chef, Joachim Haß, bei unserem Aufeinandertreffen sogleich mit der launigen Frage begrüßte, ob ich nicht der Sudel-Bernd aus indymedia sei und ob ich Sudel-Ede (er meinte Eduard von Schnitzler und sein "Schwarzer Kanal") kenne. Fröhlich antwortete ich, daß ein solcher Vergleich aus seinem Munde für mich geradezu gleichbedeutend mit einem Ehrentitel wäre und ob ich ihn, wie jedesmal beim Zusammentreffen, wieder indymediawirksam fotografieren dürfte, natürlich würde ich unter sein Foto wieder ein paar nette situationsgerechte Zeilen schreiben. Daraufhin grummelte er sein Einverständnis und machte mich dabei auch darauf aufmerksam, daß er nun das Geld beisammen hätte, sich einen neuen Jack-Wolfskin-Anorak kaufen zu können. Es würde also sozusagen eine historische Aufnahme von ihm in seinem (alten) Jack-Wolfskin-Outfit werden. Bei diesen Worten härmten seine Mundwinkel gleich noch ein bißchen mehr und ich mußte beim Knipsen wie ein Honigkuchenpferd grienen - dementsprechend geriet dann auch das historische Porträtfoto des Jack-Wolfskin-Anoraks. Das letzte Foto von ihm ist unter http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/17/19309687#19309687 in Foto Nr. 31 anzuschauen.

Weitere Berichte und Fotos gibt's unter:
http://www.carookee.com/forum/WISP/4/19673619#19673619
http://de.indymedia.org/2008/01/205064.shtml
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/ll2008.html
http://www.antiimperialistische-aktion.de/
http://de.indymedia.org/2008/01/205028.shtml
http://sozialbetrug.org/thread.php?postid=94087#post94087

Bernd Kudanek alias bjk
ALG II-Unterschichtler
Forum: http://freies-politikforum.carookee.com
Forum: http://wisp.carookee.com


FOTOIMPRESSIONEN LL-DEMO 2008


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die Bullerei gibt den willkürlichen Demostop wieder frei

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wie immer mit vorneweg Tobias Pflüger, über dem B von Liebknecht

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wir sind uns schon in der U-Bahn begegnet

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und wie sie auf uns stieren und vor Aggressivität dampfen rechts vorne Ulla Jelpke

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die berüchtigte 13. EHu, die z. B. am 1. Mai 2007 eine junge Passantin, die gar nicht zur Demo gehörte, krankenhausreif zusammengeschlagen haben und sich hinterher vor Gericht ahnungslos gaben, daß einer der Ihren ein krimineller Schläger sein könnte - - - der Prozeß wurde wie tausende andere auch eingestellt - aber wer von uns etwa die Wollmütze zu tief ins Gesicht und den Schal zu hoch trägt und gar einem Bullen widerspricht, da kennt die beflissene Richterschaft keine Nachsicht, da werden Exempel en masse statuiert

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die stieren Blicke, die verkniffenen Münder verraten die ganze haßerfüllte Aggressivität dieser staatmachtlichen Söldnertruppe

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Joachim Haß posiert extra für mich, damit ich ja ein historisches Foto von seinem verblichenen Jack-Wolfskin-Anorak machen kann, den er bald ausmustern will

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die Gedenkstätte der Sozialisten ist schon in Sichtweite

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"Gedenken" eines "Bundeswehrlers" vor der Stalinismus-Klamotte

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auch ein Vertreter der "Wirtschaft" trauert um die Stalinismus-Opfer

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gerade mal gut einhundert Nelken liegen mittags 12 Uhr auf der Stalinismus-Klamotte, die stammen sicher (fast) alle von den "medienbewußten" aber basisfernen Berliner SpitzengenossInnen von DIE LINKE, die bereits um 9 Uhr ihr Muß erfüllt haben. Dagegen sind bereits bis mittags um 12 Uhr schon viele tausend rote Nelken auf dem Gedenkstein von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht abgelegt worden - - - tja ...

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auf dem Vorplatz eine Gruppe junger TrommlerInnen mit heißen Rythmen

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bjk

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New PostErstellt: 16.01.08, 17:25  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

... auch unter http://de.indymedia.org/2008/01/205163.shtml ist der Bericht nachzulesen

bjk
ALG II-Unterschichtler



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blubb
New PostErstellt: 17.01.08, 15:32  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

Wer bitte ist Joachim Haß???
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blubbblubb
New PostErstellt: 17.01.08, 19:27  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: blubb
    Wer bitte ist Joachim Haß???
steht doch im bericht drin
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Erich Mielke
New PostErstellt: 19.01.08, 21:17  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

Mangels anarchistischer Grundsätze neues Feindbild Marion Seelig, weil sie seit Jahren den "Politik"fasching begleitet und sich bei WIRKLICHEN Übergriffen für euch einsetzt?

Sie wurde im Gegensatz zu euch nicht nur virtuell zugeführt, nur weil sie 1988 für die Ideale von Rosa Luxemburg eintrat.
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bjk

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New PostErstellt: 20.01.08, 10:34  Betreff:  Re: Erich Mielke  drucken  weiterempfehlen

Es ist schon belustigend, wenn und wie "Erich Mielke" sich um einen Verlust anarchistischer Grundsätze barmt, und hat etwa die gleiche Qualität, wie wenn bjk sich über die Infragestellung der Heiligkeit der Päpste echauffierte.

Lustig ist auch die Formulierung "neues Feindbild Marion Seelig" und gar einer rheinischen Büttenrede könnte der Passus "sich bei WIRKLICHEN Übergriffen für euch einsetzt" entstammen, insbesondere das nachfolgende "Einsetzen Marion Seeligs für DemonstrantInnen" und der Oberkracher "weil sie 1988 für die Ideale von Rosa Luxemburg eintrat" ließe ein mindestens halbstündiges homerisches Gelächter von den Rängen erschallen. - Offenkundig ist "Erich Mielke" entweder nur noch ein Schatten seiner selbst oder hat die Wendehalsgehirnwäsche mit summa cum laude bestanden oder ist einfach nur eine grottenschlechte Kopie des Originals.

Wie auch immer, Monika Seelig hat mit Nooke, Meckel, Lengsfeld, Eppelmann, Vaatz, Gauck, Birthler und vielen anderen speziellen BürgerrechtlerInnen gemeinsam, daß sie sich alle mit gut bis sehr gut honorierten Posten in der BRD-Demokratur passabel eingerichtet haben bzw. in ihr angekommen sind. Vera Lengsfeld entblödete sich sogar kürzlich nicht, es "unheimlich" zu finden, daß die SED, sie meint damit DIE LINKE, "wieder die Macht (in der BRD) ergreifen wolle". Andere haben die Spaltung der anfangs (zu?) machtvollen Hartz-IV-Montagsdemonstrationen mitinitiiert. - All diesen speziell angekommenen BürgerrechtlerInnen ist nicht ihre anfängliche Blauäugigkeit gegenüber dem BRD-Machtsystem vorzuwerfen, dafür aber umsomehr ihr direktes und wegen Duldung indirektes Mitmachen nach der DDR-Übernahme beim hemmungslosen Sozialraub und der Schleifung der Bürgerrechte.

Marion Seelig ist in Berlin u. a. mitverantwortlich dafür,
° daß es trotz Koalitionsabsprache in 2002 noch immer keine Identifikationspflicht für Körtings Prügel-Einsatzhundertschaften gibt
° daß es neben anderem wegen fehlender Identifikation bei angezeigten Polizeibrutalitäten in nur 0,4% zu Verurteilungen der beamteten Schläger kommt
° selbst bei nachgewiesenen Exzessen haben prügelnde Beamte in der Regel nichts zu befürchten, selbst der in der Zapfnix-Demo 2005 weltweit in den Medien gezeigte wie irre prügelnde Zivil-Beamte versieht noch heute Dienst - die Aufzählung läßt sich beliebig fortsetzen
° die mitregierenden Marion Seelig und Klaus Lederer tragen, gleich ob durch Duldung oder Untätigkeit, gemeinsame Mitverantwortung für die vielen Opfer brutaler Polizeiübergriffe auf Demonstrationen hier in Berlin
° mit ihrer Zustimmung zu ASOG stellten sie sich gegen die DIE LINKE, die sich ja offiziell gegen das Vorratsdatenspeicherungsgesetz ausspricht und - und - und - - - Punkt.

bjk
ALG II-Unterschichtler



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 20.01.08, 10:42 von bjk]
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Der wahre Mielke
New PostErstellt: 22.01.08, 15:14  Betreff:  Re: Stasi vs. LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

: "Ich liebe doch euch alle."


HAHAHAHAHAHAHAHAHA
RRRRATATATATATATATA








kopiert aus: http://www.duckhome.de/tb/archives/251-Sammelwut,-das-Bindeglied-zwischen-Heydrich,-Schaeuble-und-Mielke.html

Sammelwut, das Bindeglied zwischen Heydrich, Schäuble und Mielke


"Was treibt Schäuble?" fragt sich verwundert die Zeit. Aber sie hat ein Stück der Antwort in ihrem Text. Es gab diese Zäsur im Leben des Wolfgang Schäuble die aus einem rechten Konservativen etwas neues und gefährliches machte. Das Attentat auf ihn, die Tatsache das er zwar Kronprinz sein durfte aber nie an die Macht kam. Das er sich erwischen ließ als er Geld von Schreiber nahm und das er nicht Bundespräsident werden durfte. All das hat diesen Mann deformiert.

Bei Erich Mielke gab es ebenfalls eine Zäsur, als er nach der Ermordung der Polizeihauptleute Lenk und Anlauf in die Sowjetunion fliehen musste und praktisch wieder bei Null begann. Die Gefahren und begründeten Ängste der damaligen Zeit in Moskau hat Wolfgang Leonhardt in seinem Buch "Die Revolution entlässt ihre Kinder" eindrucksvoll beschrieben.

Bei Reinhard Heydrich war die Zäsur seine Entlassung aus der Marine wegen wegen „ehrwidrigen Verhaltens” durch Admiral Erich Raeder, über die er nie hinwegkam und die ihm in den Ehrbegriffen seiner Zeit ständig als Makel anhing.

Solche Lebensbrüche bewirken Veränderungen die für Außenstehende, aber auch für nahe Angehörige nicht mehr zu erklären sind. Mielkes Liebeserklärung an alle Bürger, war ein Signal aus einer zerrissenen vielleicht sogar schizoiden Persönlichkeit. Aber das Mitleid mit den drei Leuten kann man sich schenken. Andere haben in ähnlichen Lebenslagen, die Fähigkeit gehabt, sich zusammenzureißen und als ordentliche und anständige Menschen weiterzuleben.

Wir haben aber noch eine verblüffende Gemeinsamkeit bei den Dreien. sie waren bzw. sind alle fleißige Datensammler. Bei Heydrich war es die A-Kartei, bei Mielke war unter anderem die "Kz 4.1.3" und für Schäubles Sammelwahn gibt es keine Grenzen. Dank des Computers und dessen Verbreitung ist seine Kartei grenzenlos und auch leicht miteinander vernetzbar. Heydrich und Mielke sind da einfach nur Waisenknaben gewesen.

Natürlich hatten die Karteien auch einen Sinn. Für die Nazi war Heydrichs A-Kartei die reinste Mordliste. Die Beispiele sind unzählbar. Diese Kartei war das Hilfsmittel für den Massenmord. Und es war ja auch Heydrich der seinem Führer stolz meldete, das er als Stellvertretender Reichsprotektor von Böhmen und Mähren dieses Gebiet judenfrei gemacht habe.

Bei Mielke sollte die Kartei dazu dienen um alle unliebsamen Bürger und Ausländer in Lagerhaft zu nehmen oder zu isolieren. Die Bundesbeauftragte für Stasiunterlagen hat dazu einen eindrucksvollen Bericht mit dem Titel "Vorbereitung auf den Tag X - Die geplanten Isolierungslager der Stasi" vorgelegt.

Bei Heydrich und Mielke dienten die Karteien also dazu um Menschen auszusondern und zu sortieren. Im schlimmsten Fall an einer Rampe in Ausschwitz. Das es bei Mielke nicht so weit kam, verdanken wir eher dem Glück, als dem guten Charakter der Stasioberen.

Wohin aber wird uns Wolfgang Schäuble führen. Der Spreeblick sieht sich verfolgt von Wolfgang Schäuble den er gleichzeitig als Angstneurotiker demaskiert. Der Bürger-Herold sieht die Gefahr, das Schäuble sich schon zu sehr daran gewöhnt hat, ständig das Grundgesetz zu manipulieren.

Ich selber bin überzeugt davon das Schäuble die Diktatur will. Nur wenn er alles unter Kontrolle hat, kann er sich noch wohlfühlen. Zuerst sortiert er uns nur in seinen Datenbanken. Dann wird es die ersten Festnamen und Prozesse geben, aber schlußendlich können Schäuble und Leute wie Wiefelspütz, Beckstein und Bosbach aber die 82 Millionen Deutsche nicht mit Gefängnis in Schach halten. Sie werden Exempel statuieren müssen und einigen von denen wird das Spaß machen. Es werden zwangsläufig Todesurteile, vielleicht sogar Vernichtungslager folgen.

Noch ist Schäuble am Anfang dieser Entwicklung. Noch ist er aufzuhalten. Als Heydrich durch das Attentat tödlich verletzt wurde, war es viel zu spät. Zumindest für die Millionen die schon ermordet worden waren und die, die noch in der von Heydrich gut geplanten Tötungsmaschine ermordet wurden. Es gibt nur einen denkbaren Weg. Schäuble muss zum Rücktritt gezwungen werden. Um sein Leben und das vieler Unschuldiger zu retten.
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bjk

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New PostErstellt: 23.01.08, 12:06  Betreff:  in Sachen Polizeihauptleute Lenk und Anlauf  drucken  weiterempfehlen



... die bourgeoise BRD-Gegenpropaganda und ihre neoliberalen sozialverbrecherischen Blockparteien CDU/CSU, FDP und SPD geraten immer mehr in Beweisnot, plausibel machen zu müssen, warum sie zur Zeit wieder so aufnahmebereit gegenüber rassistisch-faschistischen Parolen und Gedankengut sind
... der hessische Wahlkampf z. B. könnte von Goebbels inszeniert sein
... Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchungen, Einwanderungsverhinderungsgesetz, Festung Europa, Hartz IV, Diffamierung aller Erwerbsloser als Sozialschmarotzer, volksverhetzende Terrorhysterie, und und und
... da muß ein neues Feindbild her: die untergegangene DDR und die Stasi !!!
... die SS, die Gestapo, Auschwitz, die Verbrechen der deutschen Wehrmacht lassen sich mit der Totschlag-Metapher "DDR und Stasi" wunderbar relativieren und verniedlichen, wenn sie denn schon trotz aller Mühe nicht zu wegzuleugnen sind
... interessierten rechtskonservativ-nationalen Kreise, willig unterstützt von einer kleinen Gruppe ob ihrer öffentlichen Bedeutungslosigkeit barmender sogenannter BürgerrechtlerInnen aus der DDR, ist die perfideste Geschichtsklitterung nur recht, um ihre Verbrechensbeteiligung, direkte wie indirekte, an den Greueln der Nazizeit und aktuell ihre (noch) klammheimliche Freude am Wiedererstarken national-konservativer Euphorie "Groß-Deutschland kämpft (endlich wieder!) in Afghanistan und in aller Welt" und solcher nazistischen Parolen wie "Du bist Deutschland" zu verschleiern, zu verharmlosen und großkotzig als deutsche Leitkultur auszugeben
... der Grundstein ist längst gelegt, jetzt endlich kann Nazideutschland immer offener verklärt und die (real)sozialistische DDR genüßlich verteufelt werden - in der Hoffnung, keiner merkelt's
... so auch die nachfolgende Passage von "Der wahre Mielke"
... hierzu ein paar Auszüge aus der "unverdächtigen" Zeit - auch in Sachen Polizeigewalt schon damals
... Parallelen zum Heute können durchaus gezogen werden

bjk
ALG II-Unterschichtler



    Zitat: Der wahre Mielke
    Bei Erich Mielke gab es ebenfalls eine Zäsur, als er nach der Ermordung der Polizeihauptleute Lenk und Anlauf in die Sowjetunion fliehen musste ...
zitiert aus: http://www.zeit.de/1991/34/Mord-auf-dem-Buelowplatz?page=1

Die Polizisten haben eigentlich mit mehr gerechnet, denn an diesem Sonntag, dem 9. August 1931, wird der Volksentscheid gegen die sozialdemokratische preußische Regierung abgehalten; die politischen Gruppen haben sich in letzter Zeit zum Teil mit äußerster Erbitterung bekämpft. Zudem ist am Vortag hier auf dem Bülowplatz der Klempner Fritz Auge von einem Polizisten erschossen worden. Mehrere Leute hatten den Beamten tätlich angegriffen; darauf zog er seine Pistole und verletzte einen der Angreifer mit einem Schuß in den Arm. Außerdem gab er, wie er sagte, einen Warnschuß in die Luft ab. Dieser „Warnschuß" traf den Klempner laut Obduktionsbericht aus einer Entfernung von einem bis zwei Metern in den Rücken. Auge war, wie die meisten in diesem Viertel, Sympathisant der Kommunistischen Partei. Unmittelbar am Bülowplatz steht auch das Karl-Liebknecht-Haus, die mehrstöckige Zentrale der KPD.

In dem heruntergekommenen Proletarierviertel um den Bülowplatz ist die Polizei verhaßt. Die Beamten spüren es täglich. Häufig bekommen sie Drohbriefe. Als sie vor einrger Zeit eine Frau wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt festnahmen, schrie sie: „Ihr Arbeitermörder, Ihr seid dran, die Nächsten seid Ihr, wir werden Euch schon zeigen, der RFB [Roter Frontkämpferbund, die illegale paramilitärische Organisation der KPDl wird sich schon rächen. Ihr habt den Hahnert umgebracht, aber die nächsten seid Ihr." Im Dezember 1930 war in der Linienstraße der Arbeiter Hahnert erschossen worden.

( ... )

Ein Zeuge sagt vor der Polizei aus: „Auf dem Weg bis zur Ecke [Kleine Alexander-ZWeydingerstraße] hörte ich eine große Anzahl von Schussen fallen. An dieser Ecke lag eine Zivilperson, die einen Bauchschuß erhalten hatte. Der Mann war etwa 54 Jahre alt. Ich griff den stark blutenden Mann unter die Schulter und schleifte ihn in einen Hausflur eines Hauses in der Kleinen Alexanderstr., nach dem K.L.-Haus das zweite Haus Ich blieb bei dem Verwundeten und wollte ihn mit Unterstützung von Hausbewohnern verbinden. Gleich darauf kamen 4 Schutzpolizeibeimte in das Haus, die auf mich mit ihrem Polizeiknüppel einschlugen. Mir blieb nichts anderes übrig, als das Haus zu verlassen und zu türmen."

Als die herbeigerufenen Polizeiverstärkungen eintreffen, ist der Platz bereits weitgehend leer. Die Polizisten geben noch mehrfach Schüsse auf vermeintliche Heckenschützen ab und durchkämmen die umliegenden Häuser. Die Besucher des Kinos „Babylon" werden allesamt durchsucht. Die KPD-Versammlung in den Musikersälen wird „unter teilweisem Gebrauch des Pol.-Knüppels" (Polizeibericht) aufgelöst. Der kommandierende Offizier bilanziert: „An Verletzten auf Seiten der Aufrührer" — jeder Zivilist in der Gegend ist offenbar automatisch ein Aufrührer — „sind bisher festgestellt: 1 Toter, 14 Verletzte, teils leicht, teils schwer". 66 Personen sind „zwangsgestellt".

Das Rettungsamt der Stadt Berlin teilt am nächsten Tag die Namen von 23 weiteren Personen mit, die in Krankenhäusern liegen oder auf Rettungsstellen behandelt wurden. Unter anderem stehen auf der Liste: „4.) Groß, Richard, 1 1 Jahre, Bauchschuß . . . 14.) Kießler, Marie, Aufwärterin, Bauch- und Beckenquetschung 16.) Schnell, Frieda . . ., Schußverletzung am linken Unterschenkel ... 18.) Riger, 12 Jahre, Mädchen, . . . Steckschuß rechter Unterarm." Im Hedwigskrankenhaus lag „8.) Stern, 54 Jahre, . . . Bauchschuß". Neben dem Namen ist handschriftlich vermerkt: „12.8.31 gestorben".

( ... )

Die Täter waren zunächst entkommen, aber kaum jemand zweifelte daran, daß es Kommunisten waren. Vor allem eine Partei zog daraus Nutzen: „Das Bürgertum und der Halbmarxismus haben auch heute weder den Willen noch die Kraft, dem Mordterror des Bolschewismus entgegenzutreten", war im Angriff (Schriftleiter: Dr. Joseph Goebbels) zu lesen. „Wir Nationalsozialisten sind heute in Deutschland die einzigen, die in jeder Stunde, in jeder Minute auf dem Plan sind, wenn es um Deutschland geht. Wäre der Nationalsozialismus nicht, die bolschewistische Welle hätte Deutschland längst überflutet und das morsche und verrottete Bürgertum zertrümmert." Derlei Sätze fielen nun auf noch fruchtbareren Boden als vorher schon. Dies war die politische Hauptwirkung der Tat.

Am 30. Januar 1933 wurde der Führer der Nationalsozialisten zum Reichskanzler ernannt: wenige Wochen später begann eine gnadenlose Jagd auf die Kommunisten. Außerdem wurde die Polizei angewiesen, verstärkt unaufgeklärte „Rotmord-Fälle" zu bearbeiten. Auch die ..Mordsache Bülowplatz" wurde wiederaufgenommen.

( ... )

Auch die Polizei wurde Objekt zahlloser Attak ken aus dem kommunistischen Milieu. Die Angriffe waren allerdings lange Zeit spontane Einzelaktionen. Aus den Berliner Polizeiakten: „Am 22.1.31 wurde ein Polizeibeamter von einem K.P.D.-Mann in die rechte Hand gebissen . wurde gelegentlich einer KPD-Demonstration ein Polizeibeamter durch einen Messerstich verletzt . (wurden) einschreitende Polizeibeamte von K. P.D. -Leuten angegriffen und geschlagen . wurden Polizei-Beamte, die K.P.D.-Leute festnehmen wollten, bei der Verfolgung von diesen beschossen . . ."

Diese Aggressivität kam nicht von ungefähr. Spätestens seit dem -Blutmai" 1929 waren die Polizisten bei vielen Berliner Proletariern zutiefst verhaßt. Damals hatten die Schupobeamten nach nicht genehmigten Maikundgebungen 33 Menschen erschossen und 198 Personen verletzt. Nicht ein Beamter war in den angeblichen „Kämpfen" getroffen worden (abgesehen von einem, der mit der eigenen Waffe unsachgemäß hantierte).

Es blieb nicht beim „Blutmai". Nach einer Statistik der „Roten Hilfe" wurden vom 1. Januar bis zum 13. August 1931 zweiundvierzig Arbeiter von der Polizei getötet, die meisten durch gezielte Schüsse. Ein Beispiel: Der am Vortage noch kerngesunde junge Arbeiter Herbert Kukies starb im Krankenhaus, in welches er nach einem zwangsweisen Aufenthalt auf dem Polizeirevier 61 eingeliefert wurde. Der Obduktionsbefund lautete unter anderem auf gebrochenen Unterkiefer. Ein Zeuge sagte aus, er habe gesehen, wie Kukies auf der Wache versuchte, sich das völlig blutverschmierte Gesicht zu waschen. Einem anderen Zeugen zufolge sagte Kukies, die Beamten hätten ihm einen Tritt in die Geschlechtsteile versetzt.

Soweit ersichtlich, wurde in keinem einzigen Todesfall eine gründliche Untersuchung der Umstände in Gang gesetzt, geschweige denn ein Beamter belangt. Im Gegenteil, die Polizeiführung sah ihre Aufgabe vor allem darin, den Polizisten nach Krähen den Rücken zu stärken. In Gegenden wie der um den Bülowplatz mußte der letzte Rest von Vertrauen in staatliche Gerechtigkeit vergehen.

Die Polizei demonstrierte täglich und oft auf brutale Weise, wer der Stärkere war. Den kommunistischen Basisaktivisten mußte daher die eigene Organisation als Papiertiger erscheinen, allen militanten Sprüchen zum Trotz. Männer wie Heinz Neumann waren nicht gewillt, dies länger mit anzuseilen.

Am 29. Mai 1931 wurde der Polizeihauptwachtmeister Zanken durch einen Bauchschuß tödlich verletzt — das erste Todesopfer auf seiten der Polizei. Am selben Tag wurde ein anderer Beamter durch Messerstiche verletzt, ein dritter erhielt einen Schuß in den Arm. Die Beamten hatten verschiedene Gruppen des Stahlhelms beschützt. Auch ein Stahlhelmer wurde erschossen. Dies war keine spontane „Zusammenstoß"-Gewalt mehr. Die Stahlhelmer und die Polizisten wurden Opfer eines systematisch organisierten Feuerüberfalls.

Am 1. August 1931 organisierte die Berliner KPD eine Demonstration zum Antikriegstag (die wie üblich verboten wurde). Als einige Beamte einen der Organisatoren verhaften wollten, wurden sie mit Steinen beworfen. Sie zogen (wie üblich) ihre Pistolen und schössen in die Menge. Ein Arbeiter wurde tödlich getroffen, ein zweiter verletzt. Als die Beamten eine aufhetzende Person verhaften wollten, fielen plötzlich mehrere Schüsse. Polizeihauptwachtmeister Fiebig wurde in die rechte Rückenseite getroffen. Obwohl die Kugel beide Lungenflügel traf, überlebte Fiebig. „Die Art der Durchführung des Feuerüberfalls selbst beweist . . . eine beachtenswerte Fertigkeit, die zweifellos das Produkt einer besonderen Schulung ist, besonders da es sich größtenteils um jüngere Personen handelt, die nicht am Kriege teilgenommen haben. Demgemäß konnten auch die Täter zunächst entweichen", heißt es in einem Polizeibericht.

Sieben Tage später, am 8. August, wurde der Klempner Auge auf dem Bülowplatz erschossen, Einige Stunden später erhielt Michael Klause, Verbindungsmann zwischen Parteiführung und Ordnerdienst der KPD, den Auftrag, sich bei Kippenberger zu melden. Kippenberger eröffnete ihm, daß der Polizeihauptmann Anlauf als Rache für den Tod Auges am heutigen Tage zu erschießen sei. Eine illegale Demonstration sollte den Hauptmann aus seiner Revierwache locken; zwei Gruppen des Ordnerdienstes hatten mit Pistolen bereitzustehen. Aus nicht ganz geklärten Gründen wurde der Plan nicht ausgeführt.



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 23.01.08, 12:08 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 23.01.08, 12:28  Betreff: Re: in Sachen Polizeihauptleute Lenk und Anlauf  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    ... interessierten rechtskonservativ-nationalen Kreise, willig unterstützt von einer kleinen Gruppe ob ihrer öffentlichen Bedeutungslosigkeit barmender sogenannter BürgerrechtlerInnen aus der DDR, ist die perfideste Geschichtsklitterung nur recht, um ihre Verbrechensbeteiligung, direkte wie indirekte, an den Greueln der Nazizeit und aktuell ihre (noch) klammheimliche Freude am Wiedererstarken national-konservativer Euphorie "Groß-Deutschland kämpft (endlich wieder!) in Afghanistan und in aller Welt" und solcher nazistischen Parolen wie "Du bist Deutschland" zu verschleiern, zu verharmlosen und großkotzig als deutsche Leitkultur auszugeben
... hinzuzufügen ist noch: vereint im Antikommunismus! hat sich ein obskures Bündnis zusammengefunden, alles Böse auf dieser Welt der niedergerungenen DDR und der Stasi zuzuschreiben bzw. hinzulügen

bjk
ALG II-Unterschichtler
KEIN DDR-Nostalgiker aber auch kein Verteufeler!



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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