Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 
LL DEMO

Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2
Autor Beitrag
blubb
New PostErstellt: 17.01.08, 15:32  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

Wer bitte ist Joachim Haß???
nach oben
blubbblubb
New PostErstellt: 17.01.08, 19:27  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: blubb
    Wer bitte ist Joachim Haß???
steht doch im bericht drin
nach oben
Erich Mielke
New PostErstellt: 19.01.08, 21:17  Betreff: Re: LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

Mangels anarchistischer Grundsätze neues Feindbild Marion Seelig, weil sie seit Jahren den "Politik"fasching begleitet und sich bei WIRKLICHEN Übergriffen für euch einsetzt?

Sie wurde im Gegensatz zu euch nicht nur virtuell zugeführt, nur weil sie 1988 für die Ideale von Rosa Luxemburg eintrat.
nach oben
bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 20.01.08, 10:34  Betreff:  Re: Erich Mielke  drucken  weiterempfehlen

Es ist schon belustigend, wenn und wie "Erich Mielke" sich um einen Verlust anarchistischer Grundsätze barmt, und hat etwa die gleiche Qualität, wie wenn bjk sich über die Infragestellung der Heiligkeit der Päpste echauffierte.

Lustig ist auch die Formulierung "neues Feindbild Marion Seelig" und gar einer rheinischen Büttenrede könnte der Passus "sich bei WIRKLICHEN Übergriffen für euch einsetzt" entstammen, insbesondere das nachfolgende "Einsetzen Marion Seeligs für DemonstrantInnen" und der Oberkracher "weil sie 1988 für die Ideale von Rosa Luxemburg eintrat" ließe ein mindestens halbstündiges homerisches Gelächter von den Rängen erschallen. - Offenkundig ist "Erich Mielke" entweder nur noch ein Schatten seiner selbst oder hat die Wendehalsgehirnwäsche mit summa cum laude bestanden oder ist einfach nur eine grottenschlechte Kopie des Originals.

Wie auch immer, Monika Seelig hat mit Nooke, Meckel, Lengsfeld, Eppelmann, Vaatz, Gauck, Birthler und vielen anderen speziellen BürgerrechtlerInnen gemeinsam, daß sie sich alle mit gut bis sehr gut honorierten Posten in der BRD-Demokratur passabel eingerichtet haben bzw. in ihr angekommen sind. Vera Lengsfeld entblödete sich sogar kürzlich nicht, es "unheimlich" zu finden, daß die SED, sie meint damit DIE LINKE, "wieder die Macht (in der BRD) ergreifen wolle". Andere haben die Spaltung der anfangs (zu?) machtvollen Hartz-IV-Montagsdemonstrationen mitinitiiert. - All diesen speziell angekommenen BürgerrechtlerInnen ist nicht ihre anfängliche Blauäugigkeit gegenüber dem BRD-Machtsystem vorzuwerfen, dafür aber umsomehr ihr direktes und wegen Duldung indirektes Mitmachen nach der DDR-Übernahme beim hemmungslosen Sozialraub und der Schleifung der Bürgerrechte.

Marion Seelig ist in Berlin u. a. mitverantwortlich dafür,
° daß es trotz Koalitionsabsprache in 2002 noch immer keine Identifikationspflicht für Körtings Prügel-Einsatzhundertschaften gibt
° daß es neben anderem wegen fehlender Identifikation bei angezeigten Polizeibrutalitäten in nur 0,4% zu Verurteilungen der beamteten Schläger kommt
° selbst bei nachgewiesenen Exzessen haben prügelnde Beamte in der Regel nichts zu befürchten, selbst der in der Zapfnix-Demo 2005 weltweit in den Medien gezeigte wie irre prügelnde Zivil-Beamte versieht noch heute Dienst - die Aufzählung läßt sich beliebig fortsetzen
° die mitregierenden Marion Seelig und Klaus Lederer tragen, gleich ob durch Duldung oder Untätigkeit, gemeinsame Mitverantwortung für die vielen Opfer brutaler Polizeiübergriffe auf Demonstrationen hier in Berlin
° mit ihrer Zustimmung zu ASOG stellten sie sich gegen die DIE LINKE, die sich ja offiziell gegen das Vorratsdatenspeicherungsgesetz ausspricht und - und - und - - - Punkt.

bjk
ALG II-Unterschichtler



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 20.01.08, 10:42 von bjk]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Der wahre Mielke
New PostErstellt: 22.01.08, 15:14  Betreff:  Re: Stasi vs. LL DEMO  drucken  weiterempfehlen

: "Ich liebe doch euch alle."


HAHAHAHAHAHAHAHAHA
RRRRATATATATATATATA








kopiert aus: http://www.duckhome.de/tb/archives/251-Sammelwut,-das-Bindeglied-zwischen-Heydrich,-Schaeuble-und-Mielke.html

Sammelwut, das Bindeglied zwischen Heydrich, Schäuble und Mielke


"Was treibt Schäuble?" fragt sich verwundert die Zeit. Aber sie hat ein Stück der Antwort in ihrem Text. Es gab diese Zäsur im Leben des Wolfgang Schäuble die aus einem rechten Konservativen etwas neues und gefährliches machte. Das Attentat auf ihn, die Tatsache das er zwar Kronprinz sein durfte aber nie an die Macht kam. Das er sich erwischen ließ als er Geld von Schreiber nahm und das er nicht Bundespräsident werden durfte. All das hat diesen Mann deformiert.

Bei Erich Mielke gab es ebenfalls eine Zäsur, als er nach der Ermordung der Polizeihauptleute Lenk und Anlauf in die Sowjetunion fliehen musste und praktisch wieder bei Null begann. Die Gefahren und begründeten Ängste der damaligen Zeit in Moskau hat Wolfgang Leonhardt in seinem Buch "Die Revolution entlässt ihre Kinder" eindrucksvoll beschrieben.

Bei Reinhard Heydrich war die Zäsur seine Entlassung aus der Marine wegen wegen „ehrwidrigen Verhaltens” durch Admiral Erich Raeder, über die er nie hinwegkam und die ihm in den Ehrbegriffen seiner Zeit ständig als Makel anhing.

Solche Lebensbrüche bewirken Veränderungen die für Außenstehende, aber auch für nahe Angehörige nicht mehr zu erklären sind. Mielkes Liebeserklärung an alle Bürger, war ein Signal aus einer zerrissenen vielleicht sogar schizoiden Persönlichkeit. Aber das Mitleid mit den drei Leuten kann man sich schenken. Andere haben in ähnlichen Lebenslagen, die Fähigkeit gehabt, sich zusammenzureißen und als ordentliche und anständige Menschen weiterzuleben.

Wir haben aber noch eine verblüffende Gemeinsamkeit bei den Dreien. sie waren bzw. sind alle fleißige Datensammler. Bei Heydrich war es die A-Kartei, bei Mielke war unter anderem die "Kz 4.1.3" und für Schäubles Sammelwahn gibt es keine Grenzen. Dank des Computers und dessen Verbreitung ist seine Kartei grenzenlos und auch leicht miteinander vernetzbar. Heydrich und Mielke sind da einfach nur Waisenknaben gewesen.

Natürlich hatten die Karteien auch einen Sinn. Für die Nazi war Heydrichs A-Kartei die reinste Mordliste. Die Beispiele sind unzählbar. Diese Kartei war das Hilfsmittel für den Massenmord. Und es war ja auch Heydrich der seinem Führer stolz meldete, das er als Stellvertretender Reichsprotektor von Böhmen und Mähren dieses Gebiet judenfrei gemacht habe.

Bei Mielke sollte die Kartei dazu dienen um alle unliebsamen Bürger und Ausländer in Lagerhaft zu nehmen oder zu isolieren. Die Bundesbeauftragte für Stasiunterlagen hat dazu einen eindrucksvollen Bericht mit dem Titel "Vorbereitung auf den Tag X - Die geplanten Isolierungslager der Stasi" vorgelegt.

Bei Heydrich und Mielke dienten die Karteien also dazu um Menschen auszusondern und zu sortieren. Im schlimmsten Fall an einer Rampe in Ausschwitz. Das es bei Mielke nicht so weit kam, verdanken wir eher dem Glück, als dem guten Charakter der Stasioberen.

Wohin aber wird uns Wolfgang Schäuble führen. Der Spreeblick sieht sich verfolgt von Wolfgang Schäuble den er gleichzeitig als Angstneurotiker demaskiert. Der Bürger-Herold sieht die Gefahr, das Schäuble sich schon zu sehr daran gewöhnt hat, ständig das Grundgesetz zu manipulieren.

Ich selber bin überzeugt davon das Schäuble die Diktatur will. Nur wenn er alles unter Kontrolle hat, kann er sich noch wohlfühlen. Zuerst sortiert er uns nur in seinen Datenbanken. Dann wird es die ersten Festnamen und Prozesse geben, aber schlußendlich können Schäuble und Leute wie Wiefelspütz, Beckstein und Bosbach aber die 82 Millionen Deutsche nicht mit Gefängnis in Schach halten. Sie werden Exempel statuieren müssen und einigen von denen wird das Spaß machen. Es werden zwangsläufig Todesurteile, vielleicht sogar Vernichtungslager folgen.

Noch ist Schäuble am Anfang dieser Entwicklung. Noch ist er aufzuhalten. Als Heydrich durch das Attentat tödlich verletzt wurde, war es viel zu spät. Zumindest für die Millionen die schon ermordet worden waren und die, die noch in der von Heydrich gut geplanten Tötungsmaschine ermordet wurden. Es gibt nur einen denkbaren Weg. Schäuble muss zum Rücktritt gezwungen werden. Um sein Leben und das vieler Unschuldiger zu retten.
nach oben
bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 23.01.08, 12:06  Betreff:  in Sachen Polizeihauptleute Lenk und Anlauf  drucken  weiterempfehlen



... die bourgeoise BRD-Gegenpropaganda und ihre neoliberalen sozialverbrecherischen Blockparteien CDU/CSU, FDP und SPD geraten immer mehr in Beweisnot, plausibel machen zu müssen, warum sie zur Zeit wieder so aufnahmebereit gegenüber rassistisch-faschistischen Parolen und Gedankengut sind
... der hessische Wahlkampf z. B. könnte von Goebbels inszeniert sein
... Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchungen, Einwanderungsverhinderungsgesetz, Festung Europa, Hartz IV, Diffamierung aller Erwerbsloser als Sozialschmarotzer, volksverhetzende Terrorhysterie, und und und
... da muß ein neues Feindbild her: die untergegangene DDR und die Stasi !!!
... die SS, die Gestapo, Auschwitz, die Verbrechen der deutschen Wehrmacht lassen sich mit der Totschlag-Metapher "DDR und Stasi" wunderbar relativieren und verniedlichen, wenn sie denn schon trotz aller Mühe nicht zu wegzuleugnen sind
... interessierten rechtskonservativ-nationalen Kreise, willig unterstützt von einer kleinen Gruppe ob ihrer öffentlichen Bedeutungslosigkeit barmender sogenannter BürgerrechtlerInnen aus der DDR, ist die perfideste Geschichtsklitterung nur recht, um ihre Verbrechensbeteiligung, direkte wie indirekte, an den Greueln der Nazizeit und aktuell ihre (noch) klammheimliche Freude am Wiedererstarken national-konservativer Euphorie "Groß-Deutschland kämpft (endlich wieder!) in Afghanistan und in aller Welt" und solcher nazistischen Parolen wie "Du bist Deutschland" zu verschleiern, zu verharmlosen und großkotzig als deutsche Leitkultur auszugeben
... der Grundstein ist längst gelegt, jetzt endlich kann Nazideutschland immer offener verklärt und die (real)sozialistische DDR genüßlich verteufelt werden - in der Hoffnung, keiner merkelt's
... so auch die nachfolgende Passage von "Der wahre Mielke"
... hierzu ein paar Auszüge aus der "unverdächtigen" Zeit - auch in Sachen Polizeigewalt schon damals
... Parallelen zum Heute können durchaus gezogen werden

bjk
ALG II-Unterschichtler



    Zitat: Der wahre Mielke
    Bei Erich Mielke gab es ebenfalls eine Zäsur, als er nach der Ermordung der Polizeihauptleute Lenk und Anlauf in die Sowjetunion fliehen musste ...
zitiert aus: http://www.zeit.de/1991/34/Mord-auf-dem-Buelowplatz?page=1

Die Polizisten haben eigentlich mit mehr gerechnet, denn an diesem Sonntag, dem 9. August 1931, wird der Volksentscheid gegen die sozialdemokratische preußische Regierung abgehalten; die politischen Gruppen haben sich in letzter Zeit zum Teil mit äußerster Erbitterung bekämpft. Zudem ist am Vortag hier auf dem Bülowplatz der Klempner Fritz Auge von einem Polizisten erschossen worden. Mehrere Leute hatten den Beamten tätlich angegriffen; darauf zog er seine Pistole und verletzte einen der Angreifer mit einem Schuß in den Arm. Außerdem gab er, wie er sagte, einen Warnschuß in die Luft ab. Dieser „Warnschuß" traf den Klempner laut Obduktionsbericht aus einer Entfernung von einem bis zwei Metern in den Rücken. Auge war, wie die meisten in diesem Viertel, Sympathisant der Kommunistischen Partei. Unmittelbar am Bülowplatz steht auch das Karl-Liebknecht-Haus, die mehrstöckige Zentrale der KPD.

In dem heruntergekommenen Proletarierviertel um den Bülowplatz ist die Polizei verhaßt. Die Beamten spüren es täglich. Häufig bekommen sie Drohbriefe. Als sie vor einrger Zeit eine Frau wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt festnahmen, schrie sie: „Ihr Arbeitermörder, Ihr seid dran, die Nächsten seid Ihr, wir werden Euch schon zeigen, der RFB [Roter Frontkämpferbund, die illegale paramilitärische Organisation der KPDl wird sich schon rächen. Ihr habt den Hahnert umgebracht, aber die nächsten seid Ihr." Im Dezember 1930 war in der Linienstraße der Arbeiter Hahnert erschossen worden.

( ... )

Ein Zeuge sagt vor der Polizei aus: „Auf dem Weg bis zur Ecke [Kleine Alexander-ZWeydingerstraße] hörte ich eine große Anzahl von Schussen fallen. An dieser Ecke lag eine Zivilperson, die einen Bauchschuß erhalten hatte. Der Mann war etwa 54 Jahre alt. Ich griff den stark blutenden Mann unter die Schulter und schleifte ihn in einen Hausflur eines Hauses in der Kleinen Alexanderstr., nach dem K.L.-Haus das zweite Haus Ich blieb bei dem Verwundeten und wollte ihn mit Unterstützung von Hausbewohnern verbinden. Gleich darauf kamen 4 Schutzpolizeibeimte in das Haus, die auf mich mit ihrem Polizeiknüppel einschlugen. Mir blieb nichts anderes übrig, als das Haus zu verlassen und zu türmen."

Als die herbeigerufenen Polizeiverstärkungen eintreffen, ist der Platz bereits weitgehend leer. Die Polizisten geben noch mehrfach Schüsse auf vermeintliche Heckenschützen ab und durchkämmen die umliegenden Häuser. Die Besucher des Kinos „Babylon" werden allesamt durchsucht. Die KPD-Versammlung in den Musikersälen wird „unter teilweisem Gebrauch des Pol.-Knüppels" (Polizeibericht) aufgelöst. Der kommandierende Offizier bilanziert: „An Verletzten auf Seiten der Aufrührer" — jeder Zivilist in der Gegend ist offenbar automatisch ein Aufrührer — „sind bisher festgestellt: 1 Toter, 14 Verletzte, teils leicht, teils schwer". 66 Personen sind „zwangsgestellt".

Das Rettungsamt der Stadt Berlin teilt am nächsten Tag die Namen von 23 weiteren Personen mit, die in Krankenhäusern liegen oder auf Rettungsstellen behandelt wurden. Unter anderem stehen auf der Liste: „4.) Groß, Richard, 1 1 Jahre, Bauchschuß . . . 14.) Kießler, Marie, Aufwärterin, Bauch- und Beckenquetschung 16.) Schnell, Frieda . . ., Schußverletzung am linken Unterschenkel ... 18.) Riger, 12 Jahre, Mädchen, . . . Steckschuß rechter Unterarm." Im Hedwigskrankenhaus lag „8.) Stern, 54 Jahre, . . . Bauchschuß". Neben dem Namen ist handschriftlich vermerkt: „12.8.31 gestorben".

( ... )

Die Täter waren zunächst entkommen, aber kaum jemand zweifelte daran, daß es Kommunisten waren. Vor allem eine Partei zog daraus Nutzen: „Das Bürgertum und der Halbmarxismus haben auch heute weder den Willen noch die Kraft, dem Mordterror des Bolschewismus entgegenzutreten", war im Angriff (Schriftleiter: Dr. Joseph Goebbels) zu lesen. „Wir Nationalsozialisten sind heute in Deutschland die einzigen, die in jeder Stunde, in jeder Minute auf dem Plan sind, wenn es um Deutschland geht. Wäre der Nationalsozialismus nicht, die bolschewistische Welle hätte Deutschland längst überflutet und das morsche und verrottete Bürgertum zertrümmert." Derlei Sätze fielen nun auf noch fruchtbareren Boden als vorher schon. Dies war die politische Hauptwirkung der Tat.

Am 30. Januar 1933 wurde der Führer der Nationalsozialisten zum Reichskanzler ernannt: wenige Wochen später begann eine gnadenlose Jagd auf die Kommunisten. Außerdem wurde die Polizei angewiesen, verstärkt unaufgeklärte „Rotmord-Fälle" zu bearbeiten. Auch die ..Mordsache Bülowplatz" wurde wiederaufgenommen.

( ... )

Auch die Polizei wurde Objekt zahlloser Attak ken aus dem kommunistischen Milieu. Die Angriffe waren allerdings lange Zeit spontane Einzelaktionen. Aus den Berliner Polizeiakten: „Am 22.1.31 wurde ein Polizeibeamter von einem K.P.D.-Mann in die rechte Hand gebissen . wurde gelegentlich einer KPD-Demonstration ein Polizeibeamter durch einen Messerstich verletzt . (wurden) einschreitende Polizeibeamte von K. P.D. -Leuten angegriffen und geschlagen . wurden Polizei-Beamte, die K.P.D.-Leute festnehmen wollten, bei der Verfolgung von diesen beschossen . . ."

Diese Aggressivität kam nicht von ungefähr. Spätestens seit dem -Blutmai" 1929 waren die Polizisten bei vielen Berliner Proletariern zutiefst verhaßt. Damals hatten die Schupobeamten nach nicht genehmigten Maikundgebungen 33 Menschen erschossen und 198 Personen verletzt. Nicht ein Beamter war in den angeblichen „Kämpfen" getroffen worden (abgesehen von einem, der mit der eigenen Waffe unsachgemäß hantierte).

Es blieb nicht beim „Blutmai". Nach einer Statistik der „Roten Hilfe" wurden vom 1. Januar bis zum 13. August 1931 zweiundvierzig Arbeiter von der Polizei getötet, die meisten durch gezielte Schüsse. Ein Beispiel: Der am Vortage noch kerngesunde junge Arbeiter Herbert Kukies starb im Krankenhaus, in welches er nach einem zwangsweisen Aufenthalt auf dem Polizeirevier 61 eingeliefert wurde. Der Obduktionsbefund lautete unter anderem auf gebrochenen Unterkiefer. Ein Zeuge sagte aus, er habe gesehen, wie Kukies auf der Wache versuchte, sich das völlig blutverschmierte Gesicht zu waschen. Einem anderen Zeugen zufolge sagte Kukies, die Beamten hätten ihm einen Tritt in die Geschlechtsteile versetzt.

Soweit ersichtlich, wurde in keinem einzigen Todesfall eine gründliche Untersuchung der Umstände in Gang gesetzt, geschweige denn ein Beamter belangt. Im Gegenteil, die Polizeiführung sah ihre Aufgabe vor allem darin, den Polizisten nach Krähen den Rücken zu stärken. In Gegenden wie der um den Bülowplatz mußte der letzte Rest von Vertrauen in staatliche Gerechtigkeit vergehen.

Die Polizei demonstrierte täglich und oft auf brutale Weise, wer der Stärkere war. Den kommunistischen Basisaktivisten mußte daher die eigene Organisation als Papiertiger erscheinen, allen militanten Sprüchen zum Trotz. Männer wie Heinz Neumann waren nicht gewillt, dies länger mit anzuseilen.

Am 29. Mai 1931 wurde der Polizeihauptwachtmeister Zanken durch einen Bauchschuß tödlich verletzt — das erste Todesopfer auf seiten der Polizei. Am selben Tag wurde ein anderer Beamter durch Messerstiche verletzt, ein dritter erhielt einen Schuß in den Arm. Die Beamten hatten verschiedene Gruppen des Stahlhelms beschützt. Auch ein Stahlhelmer wurde erschossen. Dies war keine spontane „Zusammenstoß"-Gewalt mehr. Die Stahlhelmer und die Polizisten wurden Opfer eines systematisch organisierten Feuerüberfalls.

Am 1. August 1931 organisierte die Berliner KPD eine Demonstration zum Antikriegstag (die wie üblich verboten wurde). Als einige Beamte einen der Organisatoren verhaften wollten, wurden sie mit Steinen beworfen. Sie zogen (wie üblich) ihre Pistolen und schössen in die Menge. Ein Arbeiter wurde tödlich getroffen, ein zweiter verletzt. Als die Beamten eine aufhetzende Person verhaften wollten, fielen plötzlich mehrere Schüsse. Polizeihauptwachtmeister Fiebig wurde in die rechte Rückenseite getroffen. Obwohl die Kugel beide Lungenflügel traf, überlebte Fiebig. „Die Art der Durchführung des Feuerüberfalls selbst beweist . . . eine beachtenswerte Fertigkeit, die zweifellos das Produkt einer besonderen Schulung ist, besonders da es sich größtenteils um jüngere Personen handelt, die nicht am Kriege teilgenommen haben. Demgemäß konnten auch die Täter zunächst entweichen", heißt es in einem Polizeibericht.

Sieben Tage später, am 8. August, wurde der Klempner Auge auf dem Bülowplatz erschossen, Einige Stunden später erhielt Michael Klause, Verbindungsmann zwischen Parteiführung und Ordnerdienst der KPD, den Auftrag, sich bei Kippenberger zu melden. Kippenberger eröffnete ihm, daß der Polizeihauptmann Anlauf als Rache für den Tod Auges am heutigen Tage zu erschießen sei. Eine illegale Demonstration sollte den Hauptmann aus seiner Revierwache locken; zwei Gruppen des Ordnerdienstes hatten mit Pistolen bereitzustehen. Aus nicht ganz geklärten Gründen wurde der Plan nicht ausgeführt.



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 23.01.08, 12:08 von bjk]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 23.01.08, 12:28  Betreff: Re: in Sachen Polizeihauptleute Lenk und Anlauf  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    ... interessierten rechtskonservativ-nationalen Kreise, willig unterstützt von einer kleinen Gruppe ob ihrer öffentlichen Bedeutungslosigkeit barmender sogenannter BürgerrechtlerInnen aus der DDR, ist die perfideste Geschichtsklitterung nur recht, um ihre Verbrechensbeteiligung, direkte wie indirekte, an den Greueln der Nazizeit und aktuell ihre (noch) klammheimliche Freude am Wiedererstarken national-konservativer Euphorie "Groß-Deutschland kämpft (endlich wieder!) in Afghanistan und in aller Welt" und solcher nazistischen Parolen wie "Du bist Deutschland" zu verschleiern, zu verharmlosen und großkotzig als deutsche Leitkultur auszugeben
... hinzuzufügen ist noch: vereint im Antikommunismus! hat sich ein obskures Bündnis zusammengefunden, alles Böse auf dieser Welt der niedergerungenen DDR und der Stasi zuzuschreiben bzw. hinzulügen

bjk
ALG II-Unterschichtler
KEIN DDR-Nostalgiker aber auch kein Verteufeler!



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2
Seite 2 von 2
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .