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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 16.01.08, 17:05     Betreff:  LL DEMO 2008 in Berlin - ein Fotobericht

Liebknecht/Luxemburg-Demo 2008 in Berlin

Und wieder kamen am vergangenen Sonntag, den 13.01.08, Zehntausende zur Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin, um der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu gedenken. Nach Angaben der Veranstalter waren es sogar einige Tausend mehr als im vergangenen Jahr. Es war ein herrlicher Sonnentag mit angenehmen demogerechten Temperaturen so um die 7- 8 Grad - nur Amateur-Fotografen mit einfachen Digi-Fotoapparaten (wie beim Verfasser ) hatten's wegen der extremen Lichtverhältnisse nicht immer leicht, insbesondere bei Gegenlicht-Aufnahmen.

Wie in jedem Jahr am 2. Sonntag im Januar haben auch diesmal verschiedene linke Gruppen zur Demo am U-Bahnhof Frankfurter Tor aufgerufen. Als ich um 10:15 Uhr dort eintraf, hatte sich der kilometerlange Demozug schon längst in Richtung Gedenkstätte der Sozialisten in Bewegung gesetzt. Ich konnte gerade noch zwei Aufnahmen machen, bis zum nächsten U-Bahnhof Samariterstraße nach dem Motto "Überholen ohne Einzuholen" mitsprinten und mußte dann erkennen, daß ich es so kaum schaffen würde, mich durch die proppenvolle Frankfurter Allee durchzuwühlen und bis zum Internationalen Block aufzuschließen. Also fuhr ich mit der U-Bahn gleich 2 Stationen bis zur Station Magdalenenstraße, um dort in Ruhe auf den Demozug zu warten.

Als dort nach einer halben Stunde noch immer keine Demo in Sicht kam, ich aber blinkende Polizei-Streifenfahrzeuge am Bahnhof Frankfurter Alle sah, fuhr ich schnell die eine Station zurück. Die Demo setzte sich auch gerade wieder in Bewegung. Ich erfuhr, schikanöse Bullenwillkür unter anderem wegen vorgeblich unzulässiger überlanger Seitentransparente und Vermummung mit angeblich zu tief heruntergezogenen Wollmützen etc. pp war wieder einmal die Ursache, weil's nicht weiterging. Den vorläufigen schikanösen Demostop hatte, wie soll's auch anders sein, die sattsam berüchtigte Einsatzleitung der 13. Einsatzhundertschaft angeordnet. Berlins oberster Demo-Erlaubnis-Einschränkungs-Chef, Joachim Haß, war natürlich mit im Staatsmachtschikanen-Bunde. Fehlen durfte dabei natürlich nicht die herzige Bullenversteherin der mitregierenden Berliner DIE LINKE, Marion Seelig. der Genossin Marions ohnehin schon wenig seeliger Gesichtsausdruck beim Betrachten des unbotmäßigen Internationalen Blocks wurde gleich noch um einiges grämlicher, beinahe so, als ob sie und Joachim Haß einen Wettbewerb um den verhärmtesten Gesichtsausdruck austrügen.

Ich erfuhr weiter, daß eine Demonstrantin bei der Einsatzleitung vorstellig wurde und sich über deren Willkür beschwerte. Der Einsatzleiter soll ihr dann gedroht haben, sie wegen ihrer "Renitenz" in Haft zu nehmen und, wenn er nur wollte, seine schon vor Aggressivität dampfenden Schlägerhorden auf die DemonstrantInnen zu hetzen. Diese Demonstrantin mit Zivilcourage war Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Bundesfraktion DIE LINKE. - Ich traf sie etwas später, als ich ein Foto von ihr und Marion Seelig machen wollte, denn es war ein Bild für Götter, zu sehen, wie die von nebenherlaufenden Bullen "beschützte" ungenießbare Genossin Seelig immer verstockter, starr geradeaus blickend vor sich hin harmte und Ulla sich gerade zornig gleich meterweit von ihr und dem Polizei-Wanderkessel entfernte. Aus dem Foto wurde nichts, denn Ulla bedeutete mir, sie wolle keinesfalls mit der Parteifreundin Seelig, der Senats-Sprecherin für Innenpolitik von DIE LINKE Berlin, zusammen auf einem Foto aufgenommen werden. Sie kam jedoch gleich darauf zu mir und erzählte, daß sie mit Marion Seelig nur gesprochen habe, um sie zur Mithilfe in Sachen Intervention bei der Polizei-Einsatzleitung zu bewegen, was die Bullenversteherin jedoch uneinsichtig und pikiert abgelenht hat. Ich pflichtete Ulla bei, daß wir alle diese ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin "gefressen" hätten - symbolisch natürlich. Wir unterhielten uns noch ein paar hundert Meter lang über Themen wie z. B. die grottendämliche Diskussion mancher Linker, darunter Halina Wawzyniak, Mitglied im Bundesvorstand DIE LINKE, um Sarah Wagenknechts kürzliches Hummeressen. Dann waren wir auch schon am U- und S-Bahnhof Lichtenberg, also gerade mal noch etwa 500 m vor der Gedenkstätte.

Insgesamt ist die Demo bis auf die Bullen-Provokation wegen der Seitentranspis ruhig verlaufen. Nur die Transpi-Vielfalt schien mir nach meinen Beobachtungen in den vergangenen jedoch zahlreicher gewesen zu sein. Trotzdem war es wieder ein eindrucksvolles Bekenntnis linker Solidarität, denn aus dem gesamten Bundesgebiet und teilweise auch aus dem Ausland kamen Delegationen.

Der rotrote Provo-Schandstein, "Den Opfern des Stalinismus" gewidmet, löste jedoch vieltausendfaches Kopfschütteln über den erbärmlichen Kotau vor dem neoliberalen Zeitgeist der Berliner SpitzengenossInnen von DIE LINKE aus. Ein paar Nelken mit Fotos von sogenannten Stalin-Opfern lagen zwar auch auf der steingewordenen Provokation, die stammten aber vor allem von den VorzeigegenosInnen, die schon um 9 Uhr sich medienwirksam präsentiert haben. Spaßvögel sollen sogar ironischerweise Fotos von NSDAP-Genossen angehängt haben. Als die Ordner das merkten, wurden sie schnell entfernt. Es soll später auch einen Eklat gegeben haben, weil eine empörte Delegation aus dem Ruhrgebiet die Stalinismus-Klamotte angeblich mit Lehm bedeckt und so "geschändet" hätten. Die Ordner von DIE LINKE hatten nichts Eiligeres zu tun, als eine Sondereinheit der staatmachtlichen Schläger herbeizurufen. Es soll vor Ort aber nur eine kurze Rangelei gegeben haben. Unter http://www.antiimperialistische-aktion.de/ ist aber nachzulesen, daß die Bullen später wohl doch noch versucht haben, die nordrheinwestfälische Delegation bei ihrer Heimfahrt mit dem Bus "aufzumischen". So ganz ist ihr das offenbar doch nicht gelungen.

Fazit: Zoff und Randale auf Demos gehen IMMER nur von der Bullerei aus !!!

Fast vergessen hätte ich, daß mich ja zwischen Bahnhof Frankfurter Alle und Magdalenenstraße Berlins oberster Demo-Erlaubnis-Beschränkungs-Chef, Joachim Haß, bei unserem Aufeinandertreffen sogleich mit der launigen Frage begrüßte, ob ich nicht der Sudel-Bernd aus indymedia sei und ob ich Sudel-Ede (er meinte Eduard von Schnitzler und sein "Schwarzer Kanal") kenne. Fröhlich antwortete ich, daß ein solcher Vergleich aus seinem Munde für mich geradezu gleichbedeutend mit einem Ehrentitel wäre und ob ich ihn, wie jedesmal beim Zusammentreffen, wieder indymediawirksam fotografieren dürfte, natürlich würde ich unter sein Foto wieder ein paar nette situationsgerechte Zeilen schreiben. Daraufhin grummelte er sein Einverständnis und machte mich dabei auch darauf aufmerksam, daß er nun das Geld beisammen hätte, sich einen neuen Jack-Wolfskin-Anorak kaufen zu können. Es würde also sozusagen eine historische Aufnahme von ihm in seinem (alten) Jack-Wolfskin-Outfit werden. Bei diesen Worten härmten seine Mundwinkel gleich noch ein bißchen mehr und ich mußte beim Knipsen wie ein Honigkuchenpferd grienen - dementsprechend geriet dann auch das historische Porträtfoto des Jack-Wolfskin-Anoraks. Das letzte Foto von ihm ist unter http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/17/19309687#19309687 in Foto Nr. 31 anzuschauen.

Weitere Berichte und Fotos gibt's unter:
http://www.carookee.com/forum/WISP/4/19673619#19673619
http://de.indymedia.org/2008/01/205064.shtml
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/ll2008.html
http://www.antiimperialistische-aktion.de/
http://de.indymedia.org/2008/01/205028.shtml
http://sozialbetrug.org/thread.php?postid=94087#post94087

Bernd Kudanek alias bjk
ALG II-Unterschichtler
Forum: http://freies-politikforum.carookee.com
Forum: http://wisp.carookee.com


FOTOIMPRESSIONEN LL-DEMO 2008


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die Bullerei gibt den willkürlichen Demostop wieder frei

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wie immer mit vorneweg Tobias Pflüger, über dem B von Liebknecht

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wir sind uns schon in der U-Bahn begegnet

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und wie sie auf uns stieren und vor Aggressivität dampfen rechts vorne Ulla Jelpke

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die berüchtigte 13. EHu, die z. B. am 1. Mai 2007 eine junge Passantin, die gar nicht zur Demo gehörte, krankenhausreif zusammengeschlagen haben und sich hinterher vor Gericht ahnungslos gaben, daß einer der Ihren ein krimineller Schläger sein könnte - - - der Prozeß wurde wie tausende andere auch eingestellt - aber wer von uns etwa die Wollmütze zu tief ins Gesicht und den Schal zu hoch trägt und gar einem Bullen widerspricht, da kennt die beflissene Richterschaft keine Nachsicht, da werden Exempel en masse statuiert

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die stieren Blicke, die verkniffenen Münder verraten die ganze haßerfüllte Aggressivität dieser staatmachtlichen Söldnertruppe

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Joachim Haß posiert extra für mich, damit ich ja ein historisches Foto von seinem verblichenen Jack-Wolfskin-Anorak machen kann, den er bald ausmustern will

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die Gedenkstätte der Sozialisten ist schon in Sichtweite

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"Gedenken" eines "Bundeswehrlers" vor der Stalinismus-Klamotte

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auch ein Vertreter der "Wirtschaft" trauert um die Stalinismus-Opfer

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gerade mal gut einhundert Nelken liegen mittags 12 Uhr auf der Stalinismus-Klamotte, die stammen sicher (fast) alle von den "medienbewußten" aber basisfernen Berliner SpitzengenossInnen von DIE LINKE, die bereits um 9 Uhr ihr Muß erfüllt haben. Dagegen sind bereits bis mittags um 12 Uhr schon viele tausend rote Nelken auf dem Gedenkstein von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht abgelegt worden - - - tja ...

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auf dem Vorplatz eine Gruppe junger TrommlerInnen mit heißen Rythmen

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Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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