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Demos zum 1. Mai in Berlin

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 02.05.08, 16:28  Betreff:  Demos zum 1. Mai in Berlin  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

... hier schon mal ein Teilbericht


kopiert aus: http://de.indymedia.org/2008/05/215467.shtml


ausgezeichnete Berichte, guter Kommentar!

Bernd Kudanek 02.05.2008 - 15:04



Paul
Blumenthal hat insbesondere in seinem Bericht zur 18 Uhr Demo und im
Gesamt-Kommentar vorweg genommen, was auch mein Resümee war! In Sachen
"politischer Charakter" würde ich der 13 Uhr Demo am Oranienplatz eine
bessere Note als der 18 Uhr Demo geben, mal unabhängig von einer
politischen Wertung. Bei Mayday war ich nicht dabei.

Bin noch
über die Internet-Aufbereitung meiner Fotos aber in Kürze kann ich
meine kompletten Fotoberichte der beiden Demos auch bei indy
einstellen. Hier schon mal soviel: die abendlichen Ausschreitungen hat
diesmal der oberste Polizeiboß Dieter Glietzsch persönlich und
mutwillig ausgelöst. Seine Bullen haben dann seine Flucht vor
Demonstranten zum Anlaß genommen, auch ihrerseits wie die Jahre zuvor
zu provozieren und zu eskalieren. Wären sie zahlreicher gewesen, hätte
es sicher wieder schlimmeren Bullenterror gegeben.

Wie auch
immer, ich hatte gegen 20:30 Uhr den aalglatten Glietzsch mit seinen
Bodyguards vor einer Kneipe in der Görlitzerstraße entdeckt und
fotografiert. Bin dann weiter und in Höhe des Lausitzer Platzes kam ein
Fotografenpulk im Laufschritt daher, mittendrin Glietzsch mit seinen
aufgeregten Gorillas. Sie rannten in Richtung Bullenwannen, die in der
Waldauerstraße standen. Glietzsch und seine Gorillas konnten sich von
den Fotografen ein paar Meter absetzen, weil einer der Gorillas eine
Waffe zückte und wild umher zielte - ich meine, es war ein Taser, denn
ich sah aus etwa 15 Meter Entfernung bläuliche Blitze vor der Mündung.

Jedenfalls
erst dann kamen jede Menge Demonstranten, die sofort anfingen,
Bierfontänen über Glietzsch und seine Bodyguards zu spritzen, mit
Flaschen zu werfen, bis der um sein Leben fürchtende Bullenhaufen
endlich eine Wanne erreichte, hineinschlüpfte und diese dann rumpelnd
wegraste. Flaschen, Stühle und andere Dinge prasselten auf die Wanne
nieder. Bezeichnend war: keine anderen Bullen, z. B. die aus den
Wannen, kamen Glietzsch zu Hilfe. Und ich muß gestehen, ich empfand
eine häßlich-gemeine Genugtuung darüber und daß der sonst so aalglatte
Glietzsch hier mal deutlich erkennbar die Furcht seines Lebens hatte.
Schade nur, daß mein billliger Digi-Foto mit abendlichen
Lichtverhältnissen nicht zurechtkommt und ich deshalb keine Aufnahmen,
die weiter als 3 - 5 Meter sind, machen kann. Es hätten Bilder für die
Götter sein können! In den Medien hab ich jedenfalls bisher noch keine
Aufnahmen von der Flucht gesehen.

Glietzsch hat absolut
unverantwortlich gehandelt, ausgerechnet zur 18 Uhr Demo provokativ
aufzukreuzen, - von wegen "sich ein Bild von der Lage machen", wie in
den Medien zu lesen war! Gegen Glietzsch sollte ein
Disziplinarverfahren eingeleitet und er auf Schadenersatz aller
nächtlichen Schäden verklagt werden! Denn er war der mutwillig
provokative Auslöser der anschließenden Krawalle mit seinen
Folgeschäden. Er hat wissen müssen, daß er zu diesem Zeitpunkt an
diesem Ort und auch noch mit seinen Gorillas nur als absolute Reizfigur
wirken konnte! Glietzsch hat bewußt zum Aufruhr aufgestachelt.

Bernd Kudanek alias bjk
ALG II-Unterschichtler




Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!



Dateianlagen:

Berlins Polizeipräsident Dieter Glietzsch.jpg (178 kByte, 800 x 600 Pixel)
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Glietzsch auf der Flucht.jpg (153 kByte, 800 x 600 Pixel)
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bjk

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New PostErstellt: 02.05.08, 16:31  Betreff: Re: Demos zum 1. Mai in Berlin  drucken  weiterempfehlen

... hier der Bericht auf indymedia, auf den sich mein Teilbericht bezog

Bernd Kudanek alias bjk


Schweigemärsche in Berlin - der 1. Mai 2008

Paul Blumenthal 02.05.2008 13:59



Der erste Mai in Berlin Kreuzberg ist Legendär - Militante Demos, tausende Autonome auf den Straßen, Krawalle die ganze Nacht. Die Realität jedoch sieht mittlerweile anders aus: Sowohl die Mayday-Parade um 14h als auch die abentliche revolutionäre 1.Mai-Demo glichen Schweigemärschen.

Trotz Rekordbeteiligungen von 6000-10000 Teilnehmenden gab es keine Sprechchöre, keine verbindenden Inhalte oder Slogans. Statt Geschlossenheit klafften riesige Lücken von bis zu 20 Metern in den Demos, als die revolutionäre 18-Uhr Demo durch´s vom Bezirk organisierte Myfest zog, waren Demoteilnehmer und Bratwurstfreunde kaum zu unterscheidbar.
*** 14 Uhr in Friedrichshain: Mayday! Mayday! - Wer rettet diese Demo? ***

Politische Re-aktivierung des 1. Mai und gleichzeitig Politik und Party zusammenbringen - so oder so ähnlich lautete wohl das Konzept der Mayday-Parade, die sich um 14 Uhr am Boxhagener Platz formierte und eine Stunde später in den Süden nach Kreuzberg aufbrach.

Schon seit Jahren ist das Konzept einer Parade der Prekarisierten in der Kritik: zu studentisch, zu abgehoben und entfernt vom Arbeitsleben, von der Form her der Loveparade ähnlicher als einer linken Demo. Dazu mag man sagen was man will - die Mayday-Leute haben wenigstens einen Aufbruch gewagt den klassischen "Arbeiterkampftag" 1. Mai neu zu interpretieren. Die ArbeiterInnen von heute sind keine ausgemergelten, grauen Hungerleider mehr. Unterdrückung zeigt sich vielfach anders in Form von Zwangs-Flexibilität, allgemeiner Jobunsicherheit, Hetze von Projekt zu Projekt, Selbstausbeutung etc pp.

Dies kreativ auf die Straße zu Bringen und zu versuchen, unter dem Begriff "Prekär" ein neues Kollektivsubjekt zum Handeln zu bringen ist sicher einen Anlauf wert. Das ganze mit einem gewissen Hedonismus zu verbinden und gute Musik zu spielen - wieso nicht.

Um so erstaunlicher, dass das ganze dann in einer 0815-Latschdemo versumpft. Getanzt und ausgelassen gefeiert wurde nur vor einem Wagen, Redebeiträge gab es hier und da, Sprechchöre so gut wie nie. Die Demo selbst marschierte durch ein langweiliges Plattenbaugebiet, Laufkundschaft und Seitenpublikum war so gut wie nicht vorhanden.

Mitten in der demo gab es riesige Löcher und Lücken zwischen den einzelnen Blöcken, das ganze wirkte total auseinandergerissen. Abgesehen davon, dass zum Schutz vor Bullenübergriffen es absolut indiskutabel ist, die demo so auszufasern, waren die Lücken natürlich auch tödlich für den politischen zusammenhalt des Ganzen.

Im dritten Jahr muss man sagen, dass das Konzept des Mayday gescheitert zu sein scheint. Und zwar nicht am Party-Hedonismus, der immer wieder als "poplinks" kritisiert wird, sondern am unmotivierten Normaltrott und Nebeneinander von Inhalten. Von der Bahnprivatisierung über Reichtumsumverteilung bis hin zum Kommunismus wird verschiedenes gefordert - aber eine gemeinsame Linie ist weder inhaltlich noch in der Form der Demo zu erkennen. Um mit einer Demo was zu erreichen, muss eine gemeinsame politische Botschaft focussiert vorgetragen werden. Dieses Konzept wollte der Mayday aufbrechen und eher auf Multitude machen: es gab vorbereitete Sprechblasen-Plakate, auf die jeder seine Forderungen eintragen konnte.

Das Problem war, dass sich dadurch keinerlei Kollektivität ergab. Die Leute tragen ihre Forderungen nebeneinander her, es wird nicht diskutiert, es gibt keine gemeinamen Sprechchöre oder ähnliches. Das ganze machte den Eindruck eines irgendwie ziellosen nebeneinanders, jedes Feuer fehlte

*** 18 Uhr in Kreuzberg: Schweigend schreiten wir voran. ***

Nach der Enttäuschung über den Mayday dachte mensch sich - mensch, hier auf der guten alten autonomen 18-Uhr demo wird das anders. Traditionell ist dies in Berlin die Demo der autonomen und Linksradikalen gruppen, unter dem Titel "Revolutionäre 1. Mai Demo" bereitete sie der Polizei stets am meisten Kopfzerbrechen. In der Vergangenheit mehrfach verboten konnte die Demo doch niemals wirklich verhindert werden.

Die Kritik an der 18-Uhr Demo bezog sich auf ihren identitären und rituellen Charakter: Schwarzer Kapuzenpulli auf, einmal durch Kreuzberg laufen und irgendwas Brüllen, pünktlich zur Auflösung der Demo gehen dann die Krawalle los und die Mülltonnen brennen. Ist das noch Politisch? Nun irgendwie systemantagonistisch ist es schon, einer der größten autonomen Aufmärsche war es stets, und die Gewalt war immer auch ein Zeichen des nicht-integrierbaren, des nicht-zu-befriedenden.

Gleichzeitig war die Demo auch stets im Kalkül der Bullen: die Autonomen machen für das System den nützlichen Idioten in der Rolle der "Linksextremen Gewaltäter", die "rechtsextremen" decken den anderen Flügel ab und die "politische Mitte" kann sich zu ihren demokratischen Geist beglückwünschen. Und je mehr stress es gibt am 1. Mai, desto mehr Personal können die Bullen am 2. Mai fordern.

Das Problem am 1. Mai 2008 war jedoch nicht der eingefahren-ritualhafte linke Verbalradikalismus. Denn der Fehlte total, und man merkte: Hilfe, ohne die große Geste ist diese Demo einfach nur hilflos.

Die Demo startete am U-Bahnhof Kottbusser Tor im Anschluss an ein Konzert der italienischen Ska-Gruppe "Banda Basotti" im Rahmen des vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg organisierten "Myfest". Die Bühne wurde zum Hauptwagen der Demo umfunktioniert und nahm die Teilnehmenden quasi gleich mit.

Durch diese Wendung wurde eine enorm hohe TeilnehmerInnenzahl erreich, sogar die Polizei spricht von über 10.000 Leuten - was für eine autonome Demo einfach enorm ist. Aber schon in den ersten 100 Demometern wiederholte sich das unmotivierte Bild: statt einer Bunten Schweigedemo wie beim Mayday gab es hier eine schwarze schweigedemo. Ein Trauermarsch sozusagen.

Kaum Sprechchöre, lediglich einzelne bemühten sich, mal was anzuregen, die Mehrheit der Demo trottete still durch die Strassen und man fragte sich: was soll das ganze eigentlich? Es wurde nicht in Ketten gelaufen, wieder gab es riesige Lücken zwischen den einzelnen Blöcken, für die Bullen wäre es lächerlich einfach gewesen, die Demo zu spalten, Leute rauszugreifen, was auch immer anzustellen.

Ganz schlimm wurde es, als die Demo durch das sogenannte "Myfest" lief. Das Myfest wurde vor einigen Jahren vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ins Leben gerufen um die "Zivilgesellschaft" für den 1. Mai zu aktivieren und eine "friedliche" Alternative zu den seit 1987 immer wieder stattfindenden Krawallen zu schaffen. Kreuzberg rund um Mariannenplatz und Oranienstraße wird in dieser zeit zur Fußgängerzone, an jeder Ecke sind Bratwurststände, Dönerias und andere Freßbuden aufgebaut, Dosenbier wird auch reichlich verkauft. Begleitet wird das ganze von einem umfangreichen Musikprogramm auf mehreren Bühnen. Politische Botschaft hat das Fest natürlich keine, ausser irgendwie "multikulti-tolerant" gibt es keine Inhalte. Die Musikinhalte sind immer mal wieder sexistisch und frauenfeindlich bis zum geht nicht mehr, trotz angeblich tausender gewaltbereiter Autonomer in der Gegend gab es selten widerstand hiergegen.

Ok, was passierte nun als die Demo dieses Fest durchquerte - nun, sie war praktisch nicht zu erkennen. In die eine richtung ging die Demo, in die andere Richtung ein Besucherstrom der zum nächsten Musik-event wollte. Beide waren gleich groß, beide hatten keine transpis und keine Sprechchöre, der Klamottenstil war auch ähnlich. Völlig perplex fragte sich mancher Demonstrant: ey, scheiße, seid ihr jetzt die demo oder wir?

Übel, Übel. Der Startpunkt aus dem Myfest heraus hat sicher dazu geführt, das ein Haufen Leute aus dem Fest spontan mitdemonstriert haben - aber das hat überhaupt nichts genützt, denn die Demo selbst war im Fest überhaupt nicht zu erkennen, ging völlig unter. Die Idee, die Fahne hochzuhalten und dem Bezirk zu zeigen, dass es neben Bratwurst und Falafel am 1. Mai noch andere Inhalte gibt, ist völlig in die Hose gegangen.

Der Endpunkt der Demo war dann wieder das Myfest. Hier wurde die Demo aufgelöst und das Konzert ging weiter. Die üblichen Krawalle bei Auflösung der Demo blieben somit, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, aus. Nochmal zusammengefasst: die Demo ging aus dem Strassenfest raus, war nicht von ihm zu unterscheiden und versumpfte am ende wieder im Straßenfest. Da stellt man sich doch die Frage: wofür demonstrieren wir da überhaupt???


*** 22 Uhr in Kreuzberg: Endlich mal was los - aber was eigentlich? ***


Mit etwas Verspätung gingen dann doch die von einigen gelangweilten Maigängern ersehnten Krawalle los. Der Autor dieser Zeilen war nur am Kottbusser Tor dabei, kann von dort berichten. Aber der Verlauf hier war symptomatisch für den Rest der Veranstaltung: anstatt sich irgendwie mit den Bullen auseinanderzusetzen, wurde einfauch irgendwo am Kotti eine Mülltonne umgekippt, angezündet, irgendwer sprang auf den Haufen und skandierte "1. Mai, 1. Mai, Scheiß Polizei".

Mehrere hundert Leute standen drumrum um dieses Spektakel, im engeren Kreis gab es ungelogen mehr Fotografen als zündelnde Randalierer, das Blitzlicht war teilweise heller als das Feuer. Die Polizei selbst ließ das ganze jedoch kalt, etwa 20 Minuten liess sie sich nicht blicken. Als dann endlich mal 20 Beamte antanzten rief alles im Chor "Haut ab, Haut ab" - der erste funktionierende Sprechchor des Abends.

Als die Beamten sich dann wieder verzogen, hatte man den Eindruck einige der "Randalierer" hätten sie am liebsten wieder in die Mitte gebeten, denn ohne gegner ist das ganze ja Langweilig. Doch die Bullen ließen sich nicht Lumpen, stürmten am Ende doch die "Barrikade" (wogegen eigentlich eine Barrikade, um den Bratwurststand vom Dönerstand zu trennen???). Vereinzelte Konflikte gab es den Rest der Nacht, auch am Görlitzer Bahnhof wurde gezündelt - das Myfest ging jedoch weiter.

Während früher Krawalle sich an Provokationen der Polizei entzündeten oder als Protest gegen eine Verbot bzw. eine Auflösung der Demo losgingen, so war das ganze 2008 völlig ziel- und richtungslos, fast schon touristisch. Das kann man gut oder schlecht finden, unverständlich ist jedoch, wenn das ganze quasi als ausbruch des Zorns der Massen inszeniert wird, wie in einem indy-artikel (Maifestspiele in x-berg). Die Krawalle dies jahr waren nicht nur wesentlich geringer als sonst, sie waren auch geradezu lächerlich unpolitisch. Ganz unabhänig wie man zur Gewaltfrage als politischem Mittel steht, diese Veranstaltung war einfach nur grotesk


*** Bilanz: 3:0 für´s Myfest, Bratwurst takes it all ***

Was bleibt also? Man mus glasklar sagen, dass der Bezirk Friedrichshain Kreuzberg mit seinem Myfest ein ernsthafter Schlag auf die Politischen Inhalte des 1. Mai gelungen ist. Die revolutionäre Demo wurde vom Bratwurstdampf quasi absorbiert, trotz Rekord-Teilnehmerinnenzahl war es eine der stimmungslosesten Demos seit langem und in der Wahrnehmung der unpolitischen FestbesucherInnen verschwand das ganze geradezu.

Die Mayday-Demo hätte ein Gegenpol sein können, war es aber nicht. Das Motto BeStreik Berlin nahm nur rhetorischen Bezug auf tatsächliche Streiks in Berlin, die eigentlichen Inhalte der Mayday-Demo standen nebeneinander und gaben keine Synthese zu einer irgendwie gearteten Kollektivität. Ausserdem fehlte hier völlig die Wut, die nötig ist, das richtige sich-aufregen über den ganzen Scheiß, den man im Kapitalismus täglich zu erleiden hat. Irgendwie hat´s nicht geklappt, dies mit den Begriff Prekarität auszudrücken.

Dem 1. Mai in Berlin fehlt offensichtlich der Anlaß. Im Jahr 2007 gab es mehrere extrem gut besuchte und von der Stimmung her radikale und kämpferische Demos - etwa die Demo gegen die Räumung des Linken Zentrums "Köpi" oder aber die Demo gegen die Hausdurchsuchungen gegen die angeblich "terroristischen" Netzwerke der Anti-G8 Koordination. Hier gab es einen gemeinsamen Anlaß, hier gab es eine Kollektive Wut die sich auf der Straße artikuliert hat.

All das fehlt am 1. Mai. Niemand ist wütend, irgendwie sind die Autonomen selbst in Partylaune, alles Kämpferische ist raus.

Es ist zeit für eine radikale Revision des Konzeptes. Wenn der Bezirk so erfolgreich ist mit seiner Bratwurstisierung des 1. Mai, dann müssen wir reagieren. Der nächste 1. Mai braucht eine gemeinsame verbindende Losung, viel, viel, viel mehr Transpis und Fahnen, einen engeren Zusammenhalt (Ketten, keine Lücken zwischen den Blöcken), Sprechchöre (notfalls müssen wir halt üben), sowie eine inhaltlich-räumliche Trennung von diesem Scheiß-Myfest. Nur wenn wir uns da rausziehen und neu formieren, bleiben wir auf dauer mit eigenen Inhalten überhaupt erkennbar.



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 02.05.08, 16:32 von bjk]
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New PostErstellt: 02.05.08, 16:46  Betreff: Re: Demos zum 1. Mai in Berlin  drucken  weiterempfehlen

... anbei noch vier Fotos auf Indy unter http://de.indymedia.org/2008/05/215468.shtml entdeckt



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 07.05.08, 23:08 von bjk]



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New PostErstellt: 07.05.08, 23:09  Betreff: 13 Uhr-Demo am Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg  drucken  weiterempfehlen

Fotoimpressionen der
13-Uhr-Oranienplatz-Demo am 1. Mai in
Berlin-Kreuzberg




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New PostErstellt: 07.05.08, 23:11  Betreff: Revolutionäre 18 Uhr 1. Mai Demo in Berlin-Kreuzberg  drucken  weiterempfehlen

Gesammelte indymedia-Berichte aller Demos rund um den 1. Mai in Berlin

Walpurgisnacht in Berlin
Walpurgisnacht-Feuer in Berlin, trotz Verbote
Maifestspiele - Berlin X-Berg
1. Mai MayDay in Berlin
Schweigemärsche in Berlin - der 1. Mai 2008
Berlin: Kraftvolle 18Uhr-Demo
Revolutionäre 1.Mai Demo 2008
Kreuzberg: 1 Mai die Angst ist weg!
Mayday-Parade in Berlin
Homophobe/sexistische Parolen nach der 1.Mai
Weil Glietsch rennen musste
1. Mai 18h BLN X-BERG | Video TEIL 1b
Teil 3 / 1. Mai 18h BLN X-BERG | Fotos
Teil 2 / 1. Mai 18h BLN X-BERG | Fotos
1. Mai 18h BLN X-BERG | Fotos/Video TEIL 1
Fotos: 1. Mai Berlin, Hamburg, Stuttgart ...
Nachlese: revolutionärer 1.Mai 2008 in Berlin
Nachlese:revolutionärer 1.Mai in Berlin/Fotos
Nachlese:revolutionärer 1.Mai in Berlin/Fotos
Nachlese:revolutionärer 1.Mai in Berlin/Fotos
Alle Jahre wieder: Glietsch und kein Ende
13 Uhr Demo am Oranienplatz



meine Fotoimpressionen von der 18-Uhr-Demo am 1. Mai

in Berlin-Kreuzberg, U-Bahnhof Kottbusser Tor, Teil 1


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Fotos 1 - 4 am U-Bahnhof Kottbusser Tor mittags gegen 14 Uhr

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Die eigentliche Demo beginnt zwar erst ab 18 Uhr
aber der Demo-Lauti-Lkw hat schon mal mittags seinen Platz eingenommen
und verschiedene Bands machen Stimmung für heute abends

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am U-Bahnhof Kottbusser Tor gegen 18 Uhr

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hinter'm Lkw_Lauti

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die Demospitze formiert sich

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der Demozug setzt sich in Bewegung

(Teil 2 folgt in Kürze)



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New PostErstellt: 07.05.08, 23:13  Betreff: Revolutionäre 18 Uhr 1. Mai Demo in Berlin-Kreuzberg  drucken  weiterempfehlen

meine Fotoimpressionen von der 18-Uhr-Demo am 1. Mai

in Berlin-Kreuzberg, U-Bahnhof Kottbusser Tor, Teil 2


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(Freiraum-Hausprojekt) RIGAER (Str.) 94 VERTEIDIGEN

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die Bullerei bewacht die Tankstelle, ob sie wohl fürchten,
wir könnten dort Molotow-Cocktails herstellen ...

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wir latschen durch die Sauf- und Freßmeile vom sogenannten Myfest, einem Rummel,
der von Senat und Bezirksamt mit tausenden Euros gesponsort wird,
damit die Spießbürger-Massen möglichst vergessen, wozu der 1. Mai eigentlich da ist.
Schon die alten Römer setzten Brot und Spiele an, um den Plebs ruhig zu stellen

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(Teil 3 folgt in Kürze)



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New PostErstellt: 07.05.08, 23:15  Betreff: Revolutionäre 18 Uhr 1. Mai Demo in Berlin-Kreuzberg  drucken  weiterempfehlen

meine Fotoimpressionen von der 18-Uhr-Demo am 1. Mai

in Berlin-Kreuzberg, U-Bahnhof Kottbusser Tor, Teil 3 und Schluß


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provokativ wartet Glietzsch mit seinen Bodyguards vor einer Kneipe in der Görlitzer Straße,
bis die Demo kommt, um sich "ein Bild von der Lage" zu machen, so seine spätere Version

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jetzt haben ihn auch andere Fotografen entdeckt und bald darauf die Demonstranten,
wie auch in den indymedia-Berichten nachzulesen, wurde er mit Bier geduscht und muißte rennen,
sonst hätte er (verdiente) Prügel bezogen.
Nach diesem Foto wurden die Lichtverhältnisse für meine billige Canon PowerSot A 410 zu schlecht,
sodaß ich leider keine Aufnahmen vom Fortgang der eskalierenden Demo mehr machen konnte.



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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