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volmi


New PostErstellt: 17.11.08, 16:31     Betreff: Hummer und Kaviar für das Gesindel da oben,den Restmüll für das Lumpenproletariat

Hummer und Kaviar für das Gesindel da oben,
den Restmüll für das Lumpenproletariat


Suppenküche statt Sozialstaat: Die Tafeln expandieren – und ihr Bundesverband kungelt mit den Hartz-IV-Parteien
Von Jan Eisner

Geh’ doch tafeln

So oder so ähnlich geht das nun seit Jahren, von ARD bis ZDF, von Nachrichtensendungen über Anne Will bis hin zum Frühstücksfernsehen: »Die Idee ist bestechend einfach«, lässt die Tagesschausprecherin gleich in ihrer Anmoderation verlauten, »Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, werden nicht weggeschmissen, sondern an Bedürftige verschenkt«. Dann folgen die üblichen Schwenks durch einen der bundesweit mittlerweile über 800 Tafelläden, die zahlreichen Ehrenamtlichen werden erwähnt, welche die Waren für die Bedürftigen heranschaffen würden, schließlich ist von der wachsenden Armut vor allem unter Kindern und Jugendlichen die Rede. Die Tafeln, die seit 15 Jahren Nahrungsmittel in Deutschland an Bedürftige verteilen, haben ein positives Image. Sie gelten als zuverlässige Mahner gegen Armut – und brauchen kritische Nachfragen nicht zu fürchten.
Professionalisierung
Vielleicht reagiert der Bundesverband der Tafeln daher auch mangels Routine etwas dünnhäutig auf das Buch »Fast ganz unten« von Stefan Selke, das dieser Tage erschienen ist. Der Furtwangener Soziologieprofessor berichtet von Versuchen, ihn von einem Podium auf der bundesweiten Versammlung der Tafeln in Magdeburg wieder auszuladen (siehe unten). Dabei ist Selke ein eher moderater Kritiker der Tafeln, lobt das Engagement an der Basis, stellt aber die zunehmenden Professionalisierungsbemühungen der Führung in Frage. Das Buch kommt jedenfalls zu einem heiklen Zeitpunkt für den Bundesverband in die Öffentlichkeit. Von der offiziell verkündeten Kultur des Ehrenamts hat man sich teilweise verabschiedet; zu den nach Tafel-Angaben rund 35000 unbezahlten Kräften kommen inzwischen 3000 bezahlte hinzu, die meisten davon Ein-Euro-Jobber. Seit 2006 arbeitet in Berlin zudem eine Bundesgeschäftsstelle mit fünf Hauptamtlichen, deren Stellen noch durch ein privates Unternehmen finanziert werden, zukünftig aber, geht es nach dem Bundesvorstand der Tafeln, teilweise vom Staat getragen werden sollen. Als Schirmherrin fungiert mittlerweile Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.

Der Verband kündigt zwar eine verstärkte Einmischung in sozialpolitische Fragen an, ein präziser Beschluss, auf wie viel Euro der Hartz-IV-Regelsatz erhöht werden soll, fehlt aber bis heute. Innerhalb des Vorstandes unterstütze man die Forderung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands nach einer Erhöhung auf 440 Euro, so der Tafel-Vorstandsvorsitzende Gerd Häuser gegenüber junge Welt. Offensiv nach außen, etwa in den Pressemitteilungen, kommuniziert die Tafel diese Forderung jedoch nicht.

Die fehlende Beschlußlage mag zwar, wie Häuser erklärt, der bisherigen Struktur der Tafeln, die sich noch vor allem um die Organisation der karitativen Arbeit kümmern, geschuldet sein, hilfreich für eine auch zukünftig bedeutende Rolle ist sie aber auch. Denn anders als Arbeiterwohlfahrt oder Caritas, die sich um zahlreiche Felder der Sozialarbeit kümmern, sind die Tafeln geradezu an die Existenz von Hartz-IV-Betroffenen gekoppelt. Von 2004 bis 2008 hat sich deren Zahl verdoppelt. Mit einer entsprechenden Erhöhung des Regelsatzes könnten viele wieder verschwinden und die politische Bedeutung des Verbandes zurückgehen.
Grundversorgung
Dazu dürfte es vorerst allerdings nicht kommen. Radikalere Kritiker glauben an eine nahezu perfekte Symbiose zwischen Tafelarbeit und Sozialkürzungen: Während Rechtsansprüche auf Teilhabe gestrichen würden, propagiere die Politik bürgerschaftliches Engagement und private Mildtätigkeit, die von den Tafeln umgesetzt würden. So verweist die Hamburger AG »Arbeit und Armut« der Partei Die Linke darauf, daß die US-amerikanischen food banks als Vorbild der deutschen Tafeln fungieren: Von den USA lernen, bedeute auch zu lernen, »wie durch den systematischen Rückzug des Staates aus der sozio-ökonomischen Grundversorgung eine ständig wachsende Bevölkerungsschicht ökonomisch verelendet. Bei den food banks erhalten sie ihr Gnadenbrot.«

Die derzeitige Expansionspolitik der Tafeln arbeitet einem solchen Rückzug des Staates jedenfalls in die Hände. Was ursprünglich als lokales Zusatzangebot für Bedürftige im Bereich Nahrung geplant war, wird zu einer flächendeckenden Rundumversorgung, die inzwischen auch Kleidung und Möbel anbietet. Man darf gespannt sein, ob angesichts dieser Infrastruktur Vorschläge aus Politik und wirtschaftsnahen Instituten ausbleiben werden, die Regelsätze der Hartz-IV-Empfänger um den Anteil für Ernährung, Kleidung und Hausrat zu kürzen – einfach auf das Angebot der Tafeln zu verweisen




Der Schweinetrog (neudeutsch: die Tafel)

Am Trog betrogen

Es gibt ehrenamtlich Tätige, die geben uneigennützig Speisen für Bedürftige aus.
Diese Helfer im humanen Dienst am Menschen wollen wir ehren.
Im Gedanken knien wir nieder.
Und wir ziehen auch den Hut vor ihnen.

Hinter dieselben ehrenamtlich Tätigen müssen wir jedoch ein Fragzeichen setzen!
Sie sorgen in ihrer Unschuld dafür, dass die Saat vom Staat aufgeht, nämlich dass sich der trickreiche Staat immer mehr aus der im Grundgesetz festgeschriebenen sozialen Verantwortung stiehlt.
Das erfüllt uns Mitbürger mit Sorge, nämlich dass der Staat Bedürftige am Schweinetrog abfüttert.
Schweinetrog?
Ja, Schweinetrog!
Denn der Bedürftige, frisst Abfälle.
Die Verantwortlichen beteuern unentwegt, dass nirgends Schimmel drauf sei.
Das wiederum rührt natürlich an unserem Herzen, wenn Tafelfraß sogar ohne Schimmel angeboten wird.
Dennoch können wir klar erkennen: Der Bedürftige ist schlichtweg chancenlos.
Es gibt all da solche unter ihnen, die eine massive Hemmschwelle zu überwinden haben, wenn sie sich überhaupt erstmalig am Schweinetrog einfinden wollen.
Sie könnten immerhin dem Nachbarn begegnen - und sie werden ihn begegnen!
Wer s nicht glaubt, der kann es selbst ausprobieren, auch wenn er des Abfalls nicht bedarf.
Einfach hingehen: Fressen und gesehen werden!

All der am Schweinetrog dargebotene Fraß ist knapp vor dem Verfallsdatum, und der Bedürftige, also der zum Schwein deklarierte Mensch, hat keine Wahl, dieses oder jenes Kaufhaus zum Einkaufen zu wählen, respektive diese oder jene Speise auszusuchen, um auch den Kindern zu geben, was sie brauchen, damit sie gedeihen.
Er kann noch nicht einmal von gängigen Geschäftsöffnungszeiten Gebrauch nehmen: Die Schweinetafel hat nämlich nur selten auf und ein jeder, der an dieser Schweinerei teilnehmen möchte, hat sich auch rechtzeitig in einer langen Schlange einzufinden, wenn er Schwein gehabt haben will, am Elend mitzuzehren.
Anderenfalls kann er mit Gammelkram abziehen, oder eben der Laden hat längst zu.

Dieser Schweinemensch aus der langen Schlange frisst also, was die Kelle gibt.
In Kriegszeiten ist das kein Problem: Da wird gefressen, was die Kelle gibt, denn da geht es um die nackte Haut und um fressen und gefressen werden.
Hier aber in Friedenszeiten und im Wohlstand geht es um Ausgrenzung und um Rausbeißen.
In einer reichen Gesellschaft wird mit dem Finger auf die Tafel gezeigt: DENN DU BIST DAS SCHWEIN!
Wir kennen diesen Slogan längst und sind an ihn gewöhnt; denn unlängst hieß es deutschlandweit von allen Plakaten herab: DENN DU BIST DEUTSCHLAND!

Eine Frau von den Lügen bewacht und behütet den Trog.
Mit Schirmherrschaften wird betrogen.
Menschen nämlich werden um ihre Würde betrogen.
Und der Staat aber schirmt sich ab vor denen, durch die er delegiert wurde.
Wir sprechen es nun aus: In diesem Staat mit nur wenig Gemeinwesen werden Gelder systematisch abgesaugt von unten nach oben.
Die da unten findet man entkräftet und in Abhängigkeit am Schweinetrog, und die da oben sichern sich ihren Besitzstand und ihre Macht.
Wahrlich ich sage euch: Das ist nicht irgendeine Wahrheit, es ist vielmehr die bittere Wahrheit!



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