Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

bjk · Beiträge: 7353 Ort: Berlin

Tag der Mahnung am 13. September 2009

Aufruf kopiert aus: http://www.turnitdown.de/veranstaltungen.html?&cHash=08abd9265c&tx_list_pi1[showUid]=3644

Unter dem Motto Erinnern – Gedenken - Handeln findet am 13. September 2009 der diesjährige Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung statt. Aufgrund von Baumaßnahmen musste der Ort zum Bebelplatz in Berlin-Mitte verlegt werden.

Zum 70. Mal jähren sich in diesem Jahr der Überfall auf Polen und damit der Beginn des Zweiten Weltkrieges – eines Krieges, den das NS-Regime vor allem in Polen und der Sowjetunion als einen beispiellosen Vernichtungskrieg führte. Der Beginn des Krieges war zugleich Auftakt für die millionenfache Verschleppung von Zwangsarbeitern aus dem besetzten Europa und für das bis heute singuläre Verbrechen der Shoa, den millionenfachen Mord an den europäischen Juden.

Wir treten ein für eine lebendige Erinnerung an die Millionen Opfer des Faschismus und ein Gedenken, das jede Relativierung und jede Gleichsetzung mit der Zeit nach 1945 ausschließt – sei es in Form eines „Zentrums gegen Vertreibung“ oder in Gedenkstättenkonzeptionen von 1933 bis 1989 in Bund und Ländern. Die Verbrechen des Naziregimes sind ein immerwährender Stolperstein. Sie bleiben Mahnung und Auftrag für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen, für Abrüstung und gegen jedwede Waffengänge.

weitere Info unter: http://www.tag-der-mahnung.de/

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Traditionell findet jeden 2. Sonntag im September der Tag der Mahnung statt. In den letzten ca. 20 Jahren geschah dies auf dem Marx-Engels-Forum nahe dem Roten Rathaus. Weil wegen bevorstehender U-Bahn-Baumaßnahmen der Forums-Platz eine riesige Baustelle ist bzw. wird (Näheres unter: http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuell/presse/archiv/20090320.1300.123421.html ), wurde die traditionelle Veranstaltung auf den Bebelplatz, einem seiner historischen Veranstaltungsorte gegenüber der Humboldt-Universität, verlegt.

Offenbar weinte wohl auch der Himmel darüber, daß das Denkmal der Urväter des wissenschaftlichen Marxismus nicht mit zum Bebelplatz kommen konnte, denn es regnete am vergangenen Sonntag, den 13. September, fast den ganzen Tag über.

Unabhängig vom Wetter empfanden nicht nur ich, daß der beengt wirkende Bebelplatz - historisch hin oder her - bei weitem nicht das legere, freiheitliche Flair des Marx-Engels-Forums ausstrahlte, auch die Anzahl der Stände schien uns viel geringer. Irgendwie hatte das Ganze den Charakter eines gehobeneren Wochenmarktes vor allem für Touries - oder wir waren einfach bloß von der früheren großzügigen Weitläufigkeit und dem vielen Grün des Marx-Engels-Forums verwöhnt.

Die Veranstalter haben sich nichtsdestotrotz große Mühe gegeben und daß der erste Eindruck der BesucherInnen, die aus Richtung Friedrichstraße über die Touristen-Meile Unter den Linden zum Bebelplatz kamen, ausgerechnet ein großer Markt-Imbißstand gleich am Eingang war, hat wohl mit hat wohl mit den höheren Standmieten zu tun. Wir fanden's zum Tag der Mahnung nicht unbedingt passend.

Dafür entschädigten die mit großem Idealismus der jeweiligen BetreiberInnen ausstaffierten hochinteressanten Info-Stände, Basare, Stände mit neuen und antiquarischen, überwiegend linkspolitischen Büchern, wo ich immer besonders gerne schmökere (und kaufe), die Tageszeitungen "junge Welt" und "Neues Deutschland" waren wie immer präsent, das große Ausstellungs- und Diskussions-Zelt der VVN-BdA e.V. (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) und und und.

Vielleicht braucht es ja wirklich erst einige Gewöhnung an die neue, wenn auch historische Örtlichkeit des Bebelplatzes. Denn dort wird ja in den nächsten Jahren der Tag der Mahnung stattfinden (müssen).

Mal sehen, ob wenigstens ab dem nächsten Jahr wieder - wie früher am Marx-Engels-Forum auch - immer die 2. Sonntage im November herrliches Spätsommerwetter gepachtet haben?!

Bernd Kudanek alias bjk
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