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volmi


New PostErstellt: 01.02.10, 17:32     Betreff: Re: Spontandemo gegen Staatsterrorismus in Berlin und Dresden

Geschichtsfälscher am Werk

Die wundersame Verminderung der Anzahl der Opfer –Angloamerikanisches Terrorbomben auf Dresden 1945

Von Günter Ackermann

Kommunisten-online vom 30. Januar 2010 –

„Alles Gute kommt von oben“ steht auf dem Transparent antideutscher Faschisten. Sie verherrlichen den Tod unzähliger Menschen in Dresden, die vom 13. bis zum 14. Februar 1945 im Hagel angloamerikanischer Bomben ums Leben kamen oder von den Bordkanonen amerikanischer Tiefflieger erschossen wurden. Sie arbeiten damit ihren Gesinnungskumpanen, den braunen Faschisten zu. Denn während die einen das mit der Vernichtung von Menschen durch Bomben der Westalliierten bejubeln, benutzen die anderen das Thema um die faschistischen Verbrechen im 2. Weltkrieg zu relativieren und/oder zu leugnen. Es sind zwei Seiten der gleichen Medaille.



Terrorangriffe der Angloamerikaner auf deutsche Städte im 2. Weltkrieg

Die Bombenangriffe der Angloamerikaner folgten immer dem gleichen Muster: Große Industriebetriebe, selbst, wenn sie kriegswichtig waren, wurden nicht bombardiert. Falls sie doch getroffen wurden, dann nur aus Versehen. Stattdessen wurden die Stadtteile angegriffen, in denen die Arbeiter wohnten, also da, wo sehr viele Menschen auf engem Raum lebten.


Und solche Industriebetriebe wurden besonders geschont, an denen Konzerne aus den USA und England beteiligt waren oder die mit diesen in engen geschäftlichen Beziehungen standen. Dass hier zunächst Ford und Opel genannt werden müssen, ist klar – aber auch die der IG-Farben und Mannesmann und andere gehören dazu. Bei denen vermutet man das nicht, denn ihre Produkte waren von großer Bedeutung für den Krieg – ohne sie wäre keine Granate abgeschossen worden, kein KFZ hätte sich bewegt und kein Flugzeug wäre aufgestiegen, wenn die Produkte der IG-Farben nicht zu Verfügung gestanden hätten. Aber ohne diese Produkte hätten die Faschisten auch kein en Juden oder Zigeuner vergasen können. Das Tötungsmittel Zyklon B wurde von der Degesch hergestellt, an der IG-Farben der größte Anteilseigner war.



IG-Farben war eng mit dem US-Chemie-Giganten Dupont verschwistert und wickelte noch im Laufe des Krieges Geschäfte mit diesen über die Schweiz ab. Ähnlich machte es auch Mannesmann und mit Sicherheit auch weitere Konzerne.



Bei Fabriken von IG-Farben gab es nach der Konferenz von Jalta aber eine wichtige Einschränkung. Alle Fabriken, die in den zukünftigen Westzonen lagen, wurden nach wie vor geschont – nicht aber die im Osten, also in der späteren sowjetischen Besatzungszone.



In Jalta hatten die Alliierten die Grenzen der Besatzungszonen festgelegt. Also konnten die angloamerikanischen Bomber die Leunawerke und die Bunawerke angreifen, taten es aber nicht in Ludwigshafen. Frankfurt-Höchst, Leverkusen usw.



Man wollte den Russen – sie waren immerhin noch Verbündete der Westalliierten – nicht diese wichtigen Industrieanlagen überlassen.



Trotzdem wurden hauptsächlich die dicht besiedelten Wohnquartiere der Arbeiter angegriffen. Man glaubte, man könne damit die Kriegsmoral der Deutschen brechen und damit auch die Wehrmacht schwächen. Tatsächlich aber erreichte man das genaue Gegenteil – sie wurde gestärkt. Die angloamerikanischen Strategen, allen voran der britische Luftmarschall Sir Arthur Travers Harris, setzten die Terrorangriffe selbst dann fort, als sie erkannt hatten, dass damit die Moral der Deutschen nicht zu brechen war.



Der Bombenangriff auf Dresden 13./14. Februar 1945



Vorweg: Ich betrachte es nicht als meine Aufgabe, das zu entschuldigen und zu rechtfertigen, was die Alliierten taten. Festgestellt sei allerdings: Den Krieg zwang das deutsche Großkapital der Welt auf und bediente sich dabei der Nazipartei. Denen gehört die Hauptverantwortung für Krieg und Faschismus.



Wenn aber, wie z.B. in Dresden, eine Stadt aus der Luft angegriffen wurde, deren strategische Bedeutung gering war und, wenn, wie geschehen, die wichtigsten der vorhandenen strategischen Ziele ausgelassen wurden (z.B. Eisenbahnbrücke über die Elbe, Garnison der Wehrmacht), stattdessen die historisch wertvollen Teile und die dicht besiedelten Wohnquartiere der Arbeiter, dann erhebt sich doch die Frage, ob das nicht ein Kriegsverbrechen war. Ich bin der festen Überzeugung, dass es keine Rechtfertigung für die Terrorangriffe der Alliierten auf deutsche Städte gibt. Das trifft nicht nur auf Dresden zu. Es handelte sich um Kriegsverbrechen, der Angriff auf Dresden – elf Wochen vor Kriegsende – war es auch. Wenn einige, die sich als links bezeichnen, nun ins Horn der Herrschenden einstimmen und die Terrorangriffe auf Dresden rechtfertigen, so erledigen sie damit die Geschäfte der Faschisten. Sie treiben denen die Menschen in die Arme, denn man kann es niemanden erklären, dass diese Angriffe notwendig und moralisch vertretbar waren.



Ich beteilige mich nicht an diesem Werk des Leugnens von Kriegsverbrechen, das überlasse ich denen, die ein Interesse an der Verharmlosung dieser Angriffe haben. Das sind die, welche Deutschland in neue kriegerische Abenteuer stürzen wollen – nur diesmal an der Seite jener, die 1945 Dresden in Schutt und Asche bombten und meinen, je harmloser das damalige Geschehen wirkt, umso besser können sie die Deutschen für neue kriegerische Maßnahmen gewinnen.



Wenn die westlichen Alliierten ihre Kraft dazu genutzt hätten, die kriegswichtigen Anlagen – Flughäfen, Fabriken, Kasernen – zu zerstören, wäre ich der Letzte, der ihnen das vorwirft. Stattdessen aber war es so, dass die westlichen Besatzungszonen noch 1945 mehr Industriepotential nach Kriegsende hatten, wie vor dem Krieg das gesamte Großdeutsche Reich – also einschließlich das schlesische Industrierevier und Österreich. Es waren jedoch die Arbeiterquartiere in allen angegriffenen Städten, die mit Bombenteppichen belegt und zerstört wurden.



Hatten die Städte im Ruhrgebiet und Hamburg eine gewisse strategische Bedeutung, war Dresden eine Stadt ohne nennenswerte Bedeutung für die Kriegswirtschaft. Nur die Zeiss-Ikon Werke hatten Bedeutung für die Kriegsführung.



Die Geschichte der Opferzahlen



Nach den Bombenangriffen im Februar 1945 gab es einen Bericht eines Polizeioffiziers. Der Text:

Der höhere Polizei- und SS-Führer
Der Befehlshaber der Ordnungspolizei

Dresden, den 22.3.45



Tagesbefehl Nr. 47

1. Luftangriff auf Dresden.

Um den wilden Gerüchten entgegentreten zu können, folgt nachstehender kurzer Auszug der Schlussaufstellung des Polizeipräsidenten von Dresden über die vier Angriffe am 13., 14., 15.2.1945 auf Dresden.

  1. Angriff am 13.2.45 v. 22.09 – 22.35 etwa 3000 Spreng- u. 400 000 Stabbrandbomben

  2. Angriff am 14.2.45 v. 01.22 – 01.54 etwa 4500 Spreng- u. 170 000 Stabbrandbomben

  3. Angriff am 14.2.45 v. 12.15 – 12.25 etwa 1500 Spreng- u. 50 000 Stabbrandbomben

  4. Angriff am 15.2.45 v. 12.10 – 12.50 etwa 900 Spreng- u. 50 000 Stabbrandbomben



Total vernichtet bzw. schwer beschädigt wurden 13 441 Wohngebäude, das sind 36% aller Wohngebäude in Dresden. Weiter wurden total vernichtet bzw. so schwer beschädigt, daß sie nicht mehr benutzt werden können:

30 Banken
647 Geschäftshäuser
31 Waren- und Kaufhäuser
32 größere Hotels
25 größere Gaststätten
19 Kirchen
6 Kapellen
22 Krankenanstalten
75 Verwaltungsgebäude
72 Schulen
6 Theater
18 Lichtspielhäuser
2 Museen
5 Konsulate, darunter das Spanische und Schweizer Konsul

Im Kühlhaus wurden nur 180 Fass (zu je 50 kg) vernichtet, alle anderen Bestände wurden gerettet.



Bis zum 20.3.45 abends wurden 202 040 Tote, überwiegend Frauen und Kinder geborgen. Es ist damit zu rechnen, daß die Zahl auf 250 000 Tote ansteigen wird. Von den Toten konnten nur annähernd 30% identifiziert werden.



Die Ordnungspolizei Dresden (Schutzpolizei) hat 75 Tote, 276 Vermißte, die zum großen Teil zu den Toten mitgerechnet werden müssen, zu verzeichnen.

Da der Abtransport der Toten nicht rechtzeitig und rasch vonstatten gehen konnte, wurden 68 650 Gefallene eingeäschert, die Asche auf einem Friedhof beigesetzt.

Da die Gerüchte die Wirklichkeit weit übertreffen, kann von den tatsächlichen Zahlen offen Gebrauch gemacht werden.

Die Verluste und Schäden sind schwer genug. Die ganze Schwere der Angriffe liegt darin, daß dieser Umfang der Schäden in wenigen Stunden hervorgerufen wurde.



Für den Befehlshaber der Ordnungspolizei

Der Chef des Stabes, gez. Grosse

Oberst der Schutzpolizei





Dieser, mit der Akribie eines Bilanzbuchhalters mit deutsche Gründlichkeit verfasste Bericht – oder wie soll ich den Satz: „Im Kühlhaus wurden nur 180 Faß (zu je 50 kg) vernichtet, alle anderen Bestände wurden gerettet.“ Verstehen? – basiert auf der Zählung der Bombenopfer durch die Dresdner Polizei. Wenn die Polizei damals von 202 040 geborgenen Toten schreibt, so ist auch diese Zahl sehr detailgenau. Und, wenn „nur annähernd 30% identifiziert werden“ konnten, dann sind das immerhin rund 60.600 Tote, Offiziell aber spricht man heute von insgesamt18.000 Toten. Woher dieser auffällige Schwund?



Ich weiß keinen Grund, am obigen Polizeibericht zu zweifeln. Erstellt wurde er von Leuten, die professionell solche Aufgaben hatten, der Bericht ist sehr detailgenau. Auch die Zählung der Sachschäden lassen sich im Nachhinein überprüfen und wird nicht angezweifelt. Und ausgerechnet in der Zahl der Toten haben die damaligen Behörden so geschlampt, dass sie eine mehr zehnfache Opferzahl errechneten? Also zählten sie jeden Toten zehnfach? Unwahrscheinlich! Und welches politische Interesse sollten die Nazibehörden gehabt haben, die Opferzahlen so hoch zu rechnen? Die Nazis belogen zwar die Öffentlichkeit, nicht aber die eigene Führung. Der Bericht eines Wehrmachtsoffiziers an das Führerhauptquartier spricht von 250.000 Toten.



Allerdings ist der oben angeführte Tagesbefehl der Polizei nicht im Original erhalten, es gibt nur Reproduktionen. Allerdings nennt der Wehrmachtsbericht an das Führerhauptquartie exakt die Zahlen des Tagesbefehls 47. Der Schreiber des Berichtes dürfte ihn gekannt haben.



Ich kenne allerdings einige Gründe der heute Regierenden die Zahlen der Opfer nach unten zu schönen. Was die Stoßrichtung des Runterzählens ist, zeigt folgende Textpassage über die Bombardierung Dresdens: „Ob die sowjetische Besatzungsmacht, die etwa drei Monate nach den Bombenangriffen in Dresden einzog, Unterlagen der Stadtverwaltung oder anderer Behörden beiseite geschafft und nach Rußland verschleppt hat, ist unbekannt, aber nicht unmöglich..“



Unmöglich ist auch nicht, dass ein hungriger Löwe aus dem Zoo im Februar 1945 ausbrach und das Papier des Tagesbefehls Nr. 47 gefressen hat. Jedenfalls wird hier suggeriert, dass wieder einmal die Russen die Schuld tragen.



Es gibt auch Versuche, der UdSSR die Schuld am Bombenangriffe anzudichten. Auch von links.



„Der Angriff auf Dresden wurde den Sowjets durch die US-Militärmission in Moskau vorab mitgeteilt; sie erhoben keine Einwände.



Also warfen die Russen die Bomben, zumindest indirekt – folgt man dem Autor Jürgen Elsässer. Die Hauptverantwortung trägt nicht Churchill oder Bomber-Harris, sondern Stalin und Marschall Shukow. So lügt man die Geschichte um.







Oder, so ein anderer „linker“ Text zu Dresden:



„Dass der Angriff so verheerend war, erklärt sich auch aus dem Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Faktoren: Das Wetter war für einen Luftangriff ungewöhnlich gut, die Dresdner Flugabwehr war in das Ruhrgebiet abtransportiert worden (was den Alliierten unbekannt war) und die Dresdner Gauleitung hatte es versäumt, auch nur halbwegs ausreichende Luftschutzmaßnahmen zu ergreifen. Bei einem ähnlich schweren Angriff im März 1945 auf Essen, das ein umfangreiches Bunkersystem hatte, starben unter 1000 Menschen, also vergleichsweise wenige.



Als die Rote Armee schließlich nach Dresden einrückte, wurde sie erbittert bekämpft; der Kampf um die letzten Häuser in Dresden kostete noch einmal etwa 200 russischen SoldatInnen und einer unbekannten Anzahl fanatischer NationalsozialistInnen das Leben – typisch für die letzten Kriegswochen in Sachsen.



Dieser Text ist alles andere als historisch. Auf der offiziellen Homepage Dresdens heißt es hierzu:



„Klar ist, dass mit der Bombardierung hauptsächlich zivile Einrichtungen zerstört wurden, während Kasernen und Materiallager am Rande der Stadt nicht bombardiert wurden. Angeblich sollte mit der Bombardierung auch der Weg für den Einmarsch der Roten Armee frei gemacht werden. Die sowjetischen Truppen erreichten Dresden jedoch erst nach der Kapitulation.“



Mal abgesehen von der Tatsache, dass es damals keine sowjetischen Kampfverbände gab, bei denen Frauen in den Kampftruppen waren (SoldatInnen), ist mir auch unklar, woher der Schreiber die Zahl von 200 im Kampf um Dresden gefallenen Rotarmisten hat? Denn ohne Kämpfe auch keine Gefallenen. Oder sind das sowjetische Kriegsgefangene, die im alliierten Bombenhagel starben?



Die Rote Armee hatte nicht vor, Dresden zu erobern und umging die Stadt. Erst nach der bedingungslosen Kapitulation, am 8. Mai 1945, wurde Dresden besetzt.



Weiter erklärt der Schreiber: „Dass der Angriff so verheerend war, erklärt sich auch aus dem Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Faktoren: Das Wetter war für einen Luftangriff ungewöhnlich gut, die Dresdner Flugabwehr war in das Ruhrgebiet abtransportiert worden (was den Alliierten unbekannt war) und die Dresdner Gauleitung hatte es versäumt, auch nur halbwegs ausreichende Luftschutzmaßnahmen zu ergreifen.“



Soso, der Wettergott war dran schuld, Nur: Das Wetter hatte zwischen dem ersten Nachtangriff, den Tagesangriffen bis zur 4. Angriffswelle gewechselt. Es war mal klares Wetter, mal stark bewölkt. Das geht jedenfalls aus den verschiedenen Berichten hervor. Was ist nun das für einen Luftangriff „ungewöhnlich gut“?



Ob die Luftabwehr dran schuld war oder der Mangel an Bunkern, vermag ich nicht einzuschätzen, spielt meines Erachtens auch keine Rolle.



Dass die Opfer so hoch waren, lag vor allem an der Taktik der Bombardierungen:



1. Welle um 22:10 Uhr hauptsächlich Luftminen und Brandbomben. Die Luftminen decken die Häuser ab und geben den Brandbomben das nötige Material zum Anbrennen der Häuser. 22:30 Uhr brennt die gesamte Innenstadt.



Rettungs- und Löschmaßnahmen beginnen. Auf deren Höhepunkt erfolgt die 2. Abgriffswelle zwischen 1:23 und 1:54 Uhr bombardieren 529 Lancaster-Bomber vor allem die äußeren Stadtteile. Das stört die Rettungs- und Löschmaßnahmen erheblich. Das ist gewollt.



In dieser Nacht fallen auf Dresden 200.000 Sprengbomben und 650.000 Brandbomben mit einem Gewicht von mehr als 2.600 Tonnen.



Am nächsten Tag erfolgen zwei Luftangriffe der US-Air Force. Die Bomber werden begleitet von 70 Jäger vom Typ P-51. Letztere machen Jagd auf Menschengruppen an den Ausfallstraßen und im Großen Garten.



Die Opferzahlen und das Herunterrechnen



Noch 1992 schrieb die Stadt Dresden durch die Sachgebietsleiterin des Amtes für Protokoll und Auslandsbeziehungen auf Anfrage folgendes:



LANDESHAUPTSTADT DRESDEN Opferzahl
STADTVERWALTUNG

Amt für Protokoll und Auslandsbeziehungen



Bearbeiter:

Mitzscherlich Zimmer:

Ihr Schreiben

Ihr Zeichen

Unser Zeichen

Telefon

Datum





0016/Mi



31.7.1992

Sehr geehrter ...,



in den vergangenen Wochen und Monaten erreichte uns eine Flut von Briefen, in denen uns die Absender ihre Zustimmung zu unserem Protest gegen das Denkmal des Luftmarschalls A.T. Harris bekunden und gleichzeitig, wie auch Sie, die Frage nach der tatsächlichen Zahl der Opfer der Bombenangriffe auf Dresden am 13./14. Februar 1945 stellen.



Zweifelsohne ist eine Aufarbeitung der historischen Tatsachen und Hintergründe und damit eine offizielle Korrektur der in den vergangenen Jahrzehnten von der DDR veröfffentlichten Angaben über die Opfer unerläßlich. Nun, da die Möglichkeiten dazu gegeben sind, ist es nahezu eine Verpflichtung, daß die Historiker dieses Thema unter anderen Aspekten erneut aufgreifen.

Um der geschichtlichen Wahrheit über das Ausmaß der Zerstörung und des Todes in Dresden gerade auch in Großbritannien Geltung zu verschaffen, bedarf es neben den Schätzungen vor allem der Beweisführung, und darin liegt heute die Schwierigkeit.



Gesicherten Angaben der Dresdner Ordnungspolizei zufolge wurden bis zum 20. 3. 1945 202.040 Tote, überwiegend Frauen und Kinder geborgen. Davon konnten nur etwa 30% identi- fiziert werden. Einschließlich der Vermißten dürfte eine Zahl von 250.000 bis 300.000 Opfern realistisch sein. Entsprechende neue Forschungen sind noch nicht abgeschlossen.



Diese Informationen sind sicher nicht allumfassend: dennoch hoffen wir, Ihnen damit geholfen zu haben.



An dieser Stelle möchten wir Ihnen für Ihre Verbundenheit mit der Stadt Dresden danken, die in der Zukunft, und dessen sind wir gewiß, schöner denn je erblühen wird.

Mit freundlichen Grüßen



gez.

Karin Mitzscherlich

Sachgebietsleiterin



http://www.politikforen.net/





Das ist keine Auskunft aus DDR-Tagen. Damals, so behaupten die Rechtfertiger des Bombenangriffs, habe man aus Propagandagründen die Opferzahlen hoch gerechnet. Dies ist eine Auskunft, als Dresden schon längst bundesdeutsch war. Allerdings, als einige Zeit später ein Historiker diese Zahl bestätigt haben wollte, bekam er die Auskunft, man dürfe keine Opferzahlen mehr nennen. Warum wohl?



Wie schon festgestellt: Ich kenne keinen Grund, warum im März 1945 sich die Polizeibehörden Dresdens so verzählt haben sollten, dass sie jeden Toten m zehnmal zählten. Die Angaben sind detailgenau und präzise, fast pedantisch. Auch die Angaben über die identifizierten Toten – und damit auch wohl registrierten – sind präzise. Die angegebene Zahl der Toten war 202040, fast 30% sind eindeutig identifiziert worden. Das sind mehr als 60.000 Tote – weit mehr als die heutige Zahl von 18.000.



Die heutigen Herrschenden haben ein gestandenes Interesse daran, die Terrorangriffe der westlichen Alliierten im 2. Weltkrieg klein zu rechnen. Sie sind ja die heutigen Verbündeten. Mehr noch: Der deutsche Imperialismus beginnt nach der „Wiedervereinigung“ erneut mit kriegerischen Abenteuern. Diesmal aber nicht im Alleingang oder mit anderen Mittelmächten (Japan, Italien), gegen den Rest der Welt, sondern im Schlepptau des USA-Imperiums. Da ist angesagt, die Bombenangriffe herunter zu spielen. In den westdeutschen Städten wurde das erfolgreich seit BRD-Gründung gemacht. Dresden aber ist eine andere Größenordnung. Es war einer der schönsten Städte nördlich der Alpen, die zerstörten Kunstwerke genossen Weltruhm und die Wunden sind immer noch sichtbar.



Daher ging vor einigen Jahren die Stadtspitze Dresdens daran, jetzt eine endgültige Zahl zu nennen – eine möglichst kleine.



Exkurs:

Der Geschichtsfälscher als Forscher nach der wahren Opferzahl

oder

Der Bock als Gärtner



Man musste dazu jemanden haben, der keine Skrupel vor Fälschungen hat. Den fand m an in Prof. Dr. Rolf-Dieter Müller, einen, zu dessen Job es gehört die deutsche Kriegshistorie im Sinne der Lamettaträger umzulügen. Rolf-Dieter Müller ist Wissenschaftlicher Direktor des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes der Bundeswehr und hat mehrfach Erfahrung in Geschichtsfälschung.



Am 26.01.2009 berichtete der Spiegel, ein Jurist Helmut Kramer habe Rolf-Dieter Müller vorgeworfen, als Gutachter der CDU/CSU gegen die Rehabilitierung von Kriegsverrätern sein vor dem Rechtsausschuss des Bundestages präsentiertes beeindruckendes Paradebeispiel: über General Edgar Feuchtinger gefälscht zu haben.



Es ging um folgendes:



Die Linksfraktion beantragte 2006 im Bundestag, alle jene pauschal zu rehabilitieren, die während des 2. Weltkrieg wegen Kriegsverrats verurteilt wurden. Die CDU/CSU war dagegen und beauftragte Rolf-Dieter Müller ihr ein Gefälligkeitsgutachten zu erarbeiten, dass einen Fall enthält, der nicht rehabilitiert werden durfte. Ohne ins Detail gehen zu wollen folgendes: Was Müller dem Rechtsausschuss vorlegte, war von vorn und hinten nachweislich falsch und zum Teil frei erfunden.



Der Jurist Helmut Kramer schreibt dazu:



„Um dem Antrag der Linksfraktion auf eine pauschale Aufhebung der Urteile entgegentreten zu können, benötigten die Rehabilitierungsgegner wenigstens ein einziges Urteil, das sich auch nach heutigen Maßstäben aufrecht erhalten läßt. Müller machte sich nützlich und lieferte ein Paradebeispiel: das Urteil gegen den General Edgar Feuchtinger. Das habe Wette in selektiver Fallauswahl ignoriert. Feuchtinger sei wegen Kriegsverrat zum Tode verurteilt worden, und zwar mit Recht. Er habe nämlich seiner Freundin, einer Tänzerin, in einem Brief mitgeteilt, mit welchen Aufgaben er während der Ardennenoffensive befaßt war, und er habe ihr eine Benzinbezugsmöglichkeit verschafft.“



Aber Feuchtinger wurde nicht wegen Kriegsverrat verurteilt, sondern wegen Wehrkraftzersetzung, war aber von Hitler höchstpersönlich begnadigt worden und hat nach Kriegsende in der BRD eine gute Generalspension kassiert und hat noch in der Wirtschaft Karriere gemacht.



Weiter Kramer:

„Ähnlich wie weltanschaulich besessene Juristen zur Begründung eines politisch erwünschten Urteils in ergebnisorientierter Argumentation alle methodischen Standards beiseite lassen können, wofür es auch in der Geschichte der bundesdeutschen Justiz einige Beispiele gibt, hat hier ein vergangenheitspolitisch festgelegter Historiker jede Kontrolle über sich verloren. (…) Hier aber wurde eine Tatsachenbehauptung trotz Kenntnis des Gegenteils aufgestellt, und Müller verband diese falsche Behauptung auch noch mit dem massiven Vorwurf, sein Kollege Wolfram Wette habe wissenschaftlich unseriös gearbeitet, indem er das – nicht vorhandene – Kriegsverratsurteil gegen Feuchtinger ignorierte. Damit hat Müller das Urteil wissenschaftlicher Unseriosität über sich selbst gesprochen. Dennoch möchte ich nicht völlig ausschließen, daß er auf der Suche nach der Durchsetzung seiner geschichtspolitischen Positionen letztlich die Wirklichkeit mit einem Wunschbild verwechselt hat.“



Müller scheint Spezialist in politisch erwünschten Urteilen in ergebnisorientierter Argumentation zu sein, der alle methodischen Standards beiseite lässt.



Auch jüngst hat Müller im Auftrag des Berliner Kriegsministeriums ein Gutachten erstellt, in dem er die Verbrechen deutscher Gebirgsjäger im 2. Weltkrieg in Griechenland rechtfertigt und umgelogen werden.



Der war also der Hauptgutachter über die Opferzahlen von Dresden. Ein wahrer vertrauenswürdiger Gutachter!



Ende Exkurs



Der famose Bundeswehr-Historiker ging ans Werk und ließ erstmal die Toten verschwinden, die viele Jahre als gesichert galten: 35.000. Jetzt sind es deutlich weniger. Man habe „keine Beweise oder belastbaren Indizien“ gefunden, so der Kommissionsvorsitzende Professor Rolf-Dieter Müller vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam, dass die Zahl der getöteten bei den Februarangriffen höher als 25.000 liegen könne.



Ist das nicht erfreulich? Und man hat ausgerechnet, dass pro Tonne Bombenlast Dresden gar nicht so schlimm war: nur 7,7 Tote pro Tonne Bombenlast.



Der damalige Stabschef des Dresdner Festungskommandanten, Major Eberhard Matthes, war der Offizier, der damals einen Bericht ans Führerhauptquartier verfasste, dass es sich um etwa 250.000 Tote handelt, wurde vom ach so wahrheitsliebenden Herrn Prof. Müller korrigiert: „Es gibt keine militärische Quelle, die ein höhere Opferzahl nahelegt.“



Dabei ist der Bericht, den Major Matthes damals verfasste, auch eine militärische Quelle und Matthes nennt eine erheblich größere Opferzahl.



Auch konnten, so meint der Müller-Bericht, die Menschen auch nicht im Feuersturm zu Asche werden. Dazu sei die Hitze nicht groß genug gewesen. Hierzu folgender Bericht eines Entkommenen über die Bergung der Leichen seiner Verwandten aus einem Bunker:



„Die Leichen waren in der Form als Menschen erkennbar. Sie zeigten noch genau den Körperbau, die Schädelform, waren aber ohne Bekleidung. Augen und Haare. - also verkohlt und nicht zusammengeschrumpft. Bei Berührung fielen sie zu Asche zusammen und zwar restlos ohne Skelett oder irgendwelche einzelne Knochen. Eine männliche Leiche erkannte ich als meinen Schwiegervater. Sein Arm war von zwei Steinen eingeklemmt. Dort waren Reste seines graumelierten Anzugs erhalten geblieben. Nicht weit daneben saß unzweideutig die liebe Mutter. Die schlanke schmächtige Form und auch die Kopfform ließen keine Täuschung zu“.



Also doch zu Asche verbrannt.

Auch die Tieffliegerangriffe der US-Air Force-Piloten gab es nicht – folgt man dem Müller-Kreis. Die Zeitzeugen, die davon berichteten, wären damals Kinder gewesen, die Luftkämpfe zwischen amerikanischen und deutschen Jägern gesehen hätten. Dass im Frühjahr 1945 so gut wie keine deutschen Flugzeuge wegen Treibstoffmangel, auch im Fronteinsatz, aufsteigen konnten, wird geflissentlich übersehen.



Fazit:

Natürlich kenne ich die wahren Zahlen der Opfer auch nicht. Ich meine aber, man soll die Zahlen, die direkt nach den Angriffen genannt wurden, nicht als absurd abtun. Das, was die Müller-Kommission hier abgeliefert hat, erscheint mir dagegen mehr als fragwürdig. Müller ist ein mehrfach erwischter Geschichtsfälscher. Seriosität kann man ihm mit Sicherheit nicht unterstellen.

Und wir Kommunisten?

Es steht außer Zweifel, dass der 2. Weltkrieg vom deutschen Finanzkapital vom Zaune gebrochen wurde. Es war die deutsche Luftwaffe, die die in Dresden angewandte Taktik entwickelt hat.

In Guernica soll es bis zu 2000 Tote gegeben haben. Die Stadt hatte damals 6.000 Einwohner. Es starben also jeder dritte Einwohner der Stadt. Dass das ein Kriegsverbrechen war, wird selbst von Bürgerlichen nicht angezweifelt.



Unsere Klientel sind die werktätigen Massen, allen voran die Arbeiterklasse. Denen klar zu machen, dass es richtig war, bei den Bombenangriffen auf deutsche Städte vor allem die Arbeiterquartiere zu zerstören und die Frauen und Kinder der Arbeiter zu töten, ist unmöglich. Es gibt keine Entschuldigung dafür, am wenigsten die, das sei Kriegsnotwendig gewesen. Das war es nicht in Hamburg, nicht in Köln, nicht in Pforzheim und auch nicht in Dresden.



In Dresden kommt noch hinzu, dass alle wichtigen militärischen Ziele in Dresden unversehrt blieben, weil außerhalb des Bereichs der Bombardierung. Es trifft in Dresden das zu, was Otto Grotewohl, damals Ministerpräsident der DDR, zum 10. Jahrestag des Terrorangriffs sagte;



„Dieses unsinnige Verbrechen diente ebenso wie die Zerstörung von Brücken, Talsperren und anderen lebenswichtigen Einrichtungen durch die SS dem Zweck, eine Trümmerzone zu schaffen, die den siegreichen Sowjetarmeen das weitere Vordringen unmöglich machen sollte.“



Wir sollten den Nazis, die am 13. Februar 2010 in Dresden ihre Krokodilstränen um die Opfer vergießen wollen, entschieden entgegen zu treten, wir müssen uns auch gegen jene stellen, die das Verbrechen um Dresden klein reden wollen und es gilt auch jene an den Pranger zu stellen, die die Bombardierung Dresdens bejubeln und sich dann auch noch als Linke bezeichnen.



Die überwiegende Mehrzahl der Opfer von Dresden waren unsere Klassenbrüder und -schwestern. Es waren Arbeiter, Arbeiterfrauen und Arbeiterkinder, die im Bombenhagel zerfetzt und im Feuersturm verglüht sind. Denen zu gedenken und sie zu ehren dürfen wir nicht den Faschisten überlassen.



G.A.



http://www.kommunisten-online.de/blackchanel/opfer_dresden.htm#Exkurs




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