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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 22.02.10, 11:56     Betreff:  Krieg schafft keinen Frieden - "Raus aus Afghanistan"-Demo in Berlin



Am vergangenen Samstag, den 20. Februar, fanden in Berlin zur etwa gleichen Uhrzeit zwei verschiedene Protestveranstaltungen statt. Die "Raus aus Afghanistan"-Demo am Bebelplatz gegenüber der Humboldt-Universität begann schon um 13 Uhr und für Punkt 14 Uhr hatte sich ein ID-flashmob am Potsdamer Platz verabredet, um gegen die in Frankreich von Sarkozy initiierte Kampagne "nationale Identität" zu protestieren.

Auf dem Bebelplatz waren bis mindestens 14 Uhr verschiedene Redebeiträge unter anderem von Sevim Dagdelen MdB DIE LINKE, Peter Strutynski vom Friedensratschlag und der Theologe Eugen Drewermann vorgesehen. Erst frühestens ab 14:15 Uhr sollte der Protestzug dann über die Touristenprachtmeile Unter den Linden, Glinkastraße, Behrenstraße, Ebertstraße, kurze Zwischenkundgebung am Platz des 18. März an der Westseite des Brandenburger Tores, dann von der Ebertstraße in die Scheidemannstraße bis zum Reichstagsgebäude, weil dort im  Deutschen Bundestag die große Mehrheit der Kriegsbefürworter aus Union, FDP, SPD und Grünen immer wieder Kriegseinsätze beschlossen haben, zuletzt den der Grundgesetz-Idee "Nie wieder Krieg" hohnsprechenden Afghanistan-Mordeinsatz der Bundeswehr. Weil der Bundestag am kommenden Freitag, den 26. Februar, darüber entscheiden will, ob noch mehr deutsche Soldaten nach Afghanistan geschickt werden, sollte dort auch die mahnende Abschlußkundgebung stattfinden.

Die Reden auf dem Bebelplatz ließ ich mir entgehen und dokumentierte dafür zunächst den ID-flashmob auf dem Potsdamer Platz. Ein Fotobericht dieser sehr schönen Aktion ist unter http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/4/25865927#25865927 eingestellt. Weil die Aktion nur knapp 6 Minuten dauerte, gelang es mir, gerade noch rechtzeitig beim Start des Antikriegs-Protestzuges kurz vor 14:30 Uhr dabeizusein, als die Demospitze dabei war, sich Unter den LInden zu formieren.

Das Protestmotto hieß "Kein Soldat mehr! Dem Frieden eine Chance – Truppen raus aus Afghanistan!" Warum als Slogan ausgerechnet "Kein Soldat mehr" statt "keine Soldaten" formuliert wurde, erschließt sich nicht so recht. Denn das sprachlich sperrige "Kein Soldat mehr" assoziiert doch zunächst, daß genügend Soldaten in Afghanistan seien und keine weiteren gebraucht würden. Dabei soll doch alle Soldateska aus Afghanistan verschwinden! Wie auch immer, mehrere Tausend (die Veranstalter sprechen von bis 4.000) sind bei dieser bundesweiten Antikriegsdemo zusammengekommen, viele Transpis und individuelle Plakate waren zu sehen, die frieddrumms heizten im vorderen Drittel mit Samba-Trommel-Rhytmen ein, irgendwo im mittleren Bereich war Karl Nümmes alias Eckhard Franke von der Nümmes-Bänd live zugange, über einen Lauti kamen ab und an Redebeiträge. Die Linkspartei war reichlich vertreten aber auch andere Parteien, Gruppen und Organisationen haben sich im bunten Protestzug engagiert. Für mich das Sahnehäubchen waren die etwa 100 Antifas und AntimilitaristInnen, deren Transpi mit dem unwiderlegbaren Slogan "was in Deutschland brennt, kann in Afghanistan keinen Schaden mehr anrichten" auf mal offene und mal klammheimliche Zustimmung stieß. Auch mehrere Afghaninnen, zwei trugen blaue Burkas und waren deshalb bevorzugtes Fotomotiv, hatten sich hinter dem Front-Transpi neben Sevim Dagdelen eingereiht.

Sevim Dagdelen war ganz vorne hinter dem Front-Transpi "
Dem Frieden eine Chance, Truppen raus aus Afghanistan!" zu finden. Ich begrüßte sie und sprach ihr meine hohe Anerkennung zu ihrem großen Mut aus, mit leider nur wenigen anderen ParteifreundInnen nach der kriegstreiberischen Rede von Peres nicht applaudiert zu haben sondern demonstrativ sitzengeblieben zu sein. Auf meine Frage, ob sie wegen der üblen Attacken von fundamentalistischen Pfarrern und Antideutschen (BAK Shalom!!!) wenigstens Unterstützung seitens der Partei erhalten habe, sah sie mich etwas traurig an und - - - nun, es war nirgendwo weder von Bisky, Gysi, Bartsch, auch nicht von Lafontaine oder anderen aus DIE LINKE nachzulesen, daß sie die zumeist widerwärtigen Angriffe auf Sevim (und ihre Mit-Sitzengebliebenen) entrüstet (wie bei Dietmar Bartsch) zurückgewiesen hätten. Ein Armutszeugnis sondergleichen für DIE LINKE und ein weiterer Beweis, daß die Parteispitze voll in die Parteiendemokratur der BRD integriert ist. Daß viele Basis-GenossInnen darüber empört und wütend sind, konnte ich während der Demo dann in mehreren Gesprächen entnehmen.

DIE LINKE marschierte in einem eigenen Block irgendwo in der Mitte mit einem eigenen roten Front-Transpi und weißem Slogan "Bundeswehr raus aus Afghanistan". Unter anderen konnte ich Stefan Liebich und Gesine Lötzsch entdecken. Halina Wawzynik genoß dagegen ein "politikfreies Wochenende" und schrieb in ihrem Blog zum Wochenende "Einfach mal ausspannen muss auch sein!" - Tja, ...

Auf dem Platz des 18. März gab es einen kurzen Zwischenstop, weil vor der Kulisse des Brandenburger Tores die Internationale Ärzteorganisation für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) auf die alltäglichen Opfer des Afghanistankrieges mit einem "Die-In" (Sterben) aufmerksam machte. Eindrucksvoll wurde symbolisiert, wie von den Militärs ermordete Opfer unter der afghanischen Zivilbevölkerung würdelos in blaue Leichensäcke "verpackt" für den Abtransport zum Friedhof bereit liegen. Diesen als sogenannter Kollateralschaden zu Tode gekommenen Opfern ist im deutschen Kriegsministerium kein Gedenksten gewidmet.

Danach ging's zum Reichstag. Als Uwe Hiksch gleich hinter dem Gebäudekomplex mit der Abschlußkundgebung beginnen wollte, wurde er vom Beauftragten der Polizieiensatzleitung aufgefordert unter vorsichtigen Buhrufen und spöttischem Lachen der Umstehenden, diese einige Meter weiter außerhalb der Bannmeile stattfinden zu lassen. Also fuhr der Lauti noch zwei drei Meter weiter und Uwe eröffnete die Schlußaktion, im Auftrag von über 100 Städten smbolische Ortsschilder vor dem Reichstag abzulegen, die den bundesweiten Massen-Protest gegen den Kriegseinsatz in Afghanistan den eigentlich kriminellen, weil grundgesetzbrechenden KriegsbefürworterInnen unter den Abgeordneten im Bundestag vor Augen führen sollten. Ein passender kleiner Baum wurde die Ehre zuteil, als Ortsschilderaufhängebaum herhalten zu dürfen. Unter großem Hallo wurde er entsprechend ausstaffiert. Danach verlief sich die Demo allmählich. Es hätten zwar ruhig mehr MitstreiterInnen mittun können aber trotzdem fanden wohl die meisten, dies war ein gelungener Protestzug. Er fand ja auch großes Medieninteresse, weil bekanntlich zwei Drittel der BundesbürgerInnen den Krieg und die Teilnahme daran ganz klar ablehnen! Ob das allerdings die Entscheidung des Bundestages wesentlich beeinflussen wird, ist eher nicht zu erwarten.

Sämtliche 100 hier in http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/25873881#25873881 eingestellten großformatigen Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.

Bernd Kudanek alias bjk



100 Fotoimpressionen



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der Protestzug "Raus aus Afghanistan" startet vom Bebelplatz (rechts, nicht im Bild)

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Laura von Wimmersperg,
Friko Berlin (2. v. li.), Sevim Dagdelen MdB DIE LINKE (4. v. li.)

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die frieddrumms - Berlin Samba

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Laura von Wimmersperg Friko (1. v. li.), Sevim Dagdelen MdB DIE LINKE (4. v. li.)

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Sevim Dagdelen MdB DIE LINKE (1. v. li.), rechts daneben Laura v. Wimmersperg

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Elke Zwinge-Makamizile, Dipl.-Pädagogin, engagiert in
Achse des Friedens sowie attac, GEW, Internationale Liga für Menschenrechte

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Karl Nümmes alias Eckhard Franke von der
Nümmes-Bänd live

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auch die Antifa ist vertreten - und das ist gut so!!!

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Einer kam heim aus Afghanistan

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die Britische Botschaft in der Wilhelmstraße

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Karl Nümmes alias Eckhard Franke von der
Nümmes-Bänd live

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Behrenstraße, Rückseite des potthäßlichen US-Botschaftsbunkers mit Sonder-Schutz

071 -
von der Behrenstraße rechts ab in die Ebertstraße zum Brandenburger Tor

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Sonder-Schutz-Hundestaffelführer muß seinen nervösen Hund beruhigen - es ein Skandal sondergleichen, daß abgerichtete Hunde immer wieder und immer noch auf Demos eingesetzt werden!!! Eine schlimme Anleihe an die SS-Zeit und eine Schande für das rotrot-regierte Berlin!!!

073 -
rechts, Seitenansicht des US-Botschaftsbunkers

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"Die-In"-Aktion der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges)

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083 -

084 -
Barbara F.

085 -
wo sie recht haben, haben sie recht - ein nicht zu widerlegender Slogan! Typisch Antifa eben.


086 -

087 -
Uwe Hiksch, u. a. Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Europa Die Linke

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die Abschlußkundgebung muß ein paar Meter weiter stattfinden, sagt der Gelbgrüne, hier wäre noch Bannmeile. Alles buht aber der Lauti rollt dann doch noch 2 Meter weiter.

089 -
hier endlich darf abschlußgekundgebt werden

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dieser Baum vor dem Reichstag soll/darf ehrenhalber Ortsschilderbaum werden

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097 -
über hundert Städte-Schilder wollen erst einmal aufgehängt sein

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099 -

100 -
Friedensfahne für die grundgesetzbrechenden Kriegsbefürworter und Truppenversender-Abnicker des Deutschen Bundestages! Die lassen sich aber davon nicht beeindrucken oder gar Angst machen, eher schon mit der Botschaft in Bild 85





... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 23.02.10, 18:21 von bjk]
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