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Dresden am 13. Februar 2011

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 20.02.11, 16:14  Betreff: Re: Dresden am 19. Februar 2011  drucken  weiterempfehlen

gelesen in: http://de.indymedia.org/2011/02/300903.shtml


SEK Dreden mit Papperball-Waffen im Einsatz

no j - no p 19.02.2011 22:49

+++ Dresden 19.02.11 +++ Bei dem heutigen Polizeieinsatz wurden erstmals sächsische SEK-Einheiten mit sog. Papperball Distanzwaffen beobachtet +++



Wenige Tag vor dem Naziaufmarsch im letzten Jahr, wurde durch das sächsische Innenministerium die Freigabe von sog. Pepperball-Distanzwaffen autorisiert. Mit dieser Waffe, die - als non-lethale weapon (nicht tötliche Waffe) - vornehmlich zur Aufstandstandsbekämpfung konzipiert wurde, sollte in einem ersten Schritt das SEK des 'Freistaates' ausgerüstet werden.

Heute konnten genau diese sächsischen Einheiten mit einer besonders martialische Form eines solchen Gewehrs beobachtet werden. Der Schaft dieser Waffe sieht aus wie der einer Colt M4, die hauptsächlich von der US-Armee und SWAT-Einheiten verwendet wird ( http://www.colt.com/mil/downloads/m4_01.jpg).

Auf der Webseite des Herstellers Papperball, findet sich ein Werbe-Video für ihre Waffen, in dem unter anderem Bilder von der versuchten Niederschlagung der Proteste von Seattle '99 gezeigt werden ( http://www.pepperball.com/mil/applications.html).

Wie bei allen non-lethal-weapons wird von Herstellerseite, wie von nutzenden Organen immer deren 'Ungefährlichkeit' beteuert. Doch vor allem durch eine gehäufte - weil als niedrigschwellig empfundene - Anwendung, steigt auch die Zahl der schweren Opfer und Todesfälle.

Ob diese Waffen heute auch direkt im Einsatz gegen Personen verwendet wurden, kann hier nicht gesagt werden. Für Erfahrungen diesbezüglich gibt es ja die Kommentarspalte.

Hier der Link zu der damals - noch unkommentierten - Veröffentlichung der Einführung durch die Bild-Zeitung:  http://www.bild.de/BILD/regional/dresden/aktuell/2010/02/10/puenktlich-zur-neonazi-demonstration-13-februar/sek-setzt-neue-waffen-aus-den-usa-ein.html)


Weitere Fotos unter:  http://www.flickr.com/photos/jakobhuber/







gelesen in:
http://de.indymedia.org/2011/02/300953.shtml


Pepperball/CN/CS Bericht

Pepperballerina 20.02.2011 15:14


Pepperball
Beschreibung
Seit den 1990er Jahren haben mehrere europäische Staaten ihre Polizei mit Waffen ausgestattet, deren Wirkung auf dem Reizstoff Oleoresin Capsicum (OC) beruhen. Dieser Reizstoff wird aus Cayenne-Pfefferschoten gewonnen. Oleoresin Capsicum und seine Derivate sind daher als biologische Kampfstoffe zu verstehen. Sie können flüssig versprüht oder von hochbeschleunigenden Abschußeinrichtungen ausgebracht werden, die die Pfefferladungen bis zu 145 km/h beschleunigen können und sie nach Herstellerangaben damit zu "flüssigen Geschossen" werden lassen.

• Ein anderer Reizstoff, das Capsaicin II, wird synthetisch hergestellt. Es handelt sich hierbei um Pelargonsäure-vanillyl-amid und ist unter dem Handelsnamen PAVA bekannt. Die amerikanische Firma Pepperball verpackt diesen Stoff in Plastikgeschosse, für die sie spezielle Pistolen, Gewehre und sogar einer
• Multi-funktions-Taschenlampe
• Ultra helle, hoch intensive LED Taschenlampe mit 200Lumen!
• Rote Laser Zielvorrichtung
• Integrierter Pfefferspray mit bis zu 6 Meter Reichweite

Die taktische Cobra StunLight Taschenlampe ist ein professionelles 3-in-1 Hilfsmittel zum persönlichen Schutz, das potenzielle Angreifer stoppt. Die Cobra StunLight Taschenlampe kombiniert drei effektive Abwehrmittel in einem einfach anwendbaren Hilfsmittel: Ein hoch-intensives LED Licht um kurzfristig die Sicht eines Angreifers zu beeiträchtigen, ein psychologisch abschreckend wirkender roter Laserstrahl, der gleichzeitig als Zielvorrichtung dient und ein starker ballistischer Pfefferstrahl der bis zu einer Distanz von 6 m reicht.

Pepperball-Schußapparate sind seit 2002 auch in Deutschland erhältlich.
Der Wirkstoff im Oleum Capsikum, das Capsaicin, ist ein pflanzliches Nervengift. Auf der Haut ruft es Blasen hervor und erzeugt stark brennende Schmerzen, die bis zu einer Stunde anhalten können. Bei Augenkontakt löst Oleoresin Capsicum extremen Tränenfluß und krampfhaften Lidschluß aus und kann zu einer zeitweiligen, bis zu 30 Minuten andauernden Blindheit führen. Das Capsaicin kann zudem dauerhafte Hornhautschäden an den Augen hervorrufen.

Über die Atemwege aufgenommen, lösen OC und PAVA Husten- und Würgereize aus. Sie bewirken eine Schwellung der Bronchien und lösen zudem Krämpfe im Brustraum aus, die die Betroffenen zwingen, sich zusammenzukrümmen. In manchen Fällen kann dies Atemstillstand zur Folge haben. Insgesamt ist die Wirkung von OC und PAVA also erheblich stärker als die der früher üblichen "Tränen"-Gase.

Weil OC ein regelrechtes pflanzliches Gift ist, ist es zwar durch das internationale Abkommen über biologische Waffen aus dem Jahre 1972 für den Kriegseinsatz verboten. In Deutschland und anderen europäischen Ländern sind Pfefferwaffen jedoch für polizeilichen Einsatz im Inneren und für den privaten Gebrauch gesetzlich ausdrücklich zugelassen. Sie werden von den Herstellerfirmen auch gezielt als "ideale, nicht-tödlich wirkende Waffe" für den Polizeigebrauch beworben. Wenn der Einsatz von Reizgasen wie OC im privaten Bereich zur Selbstverteidigung als zu bedenklich erscheint, werden die entsprechenden Reizgaswaffen im Handel als "zur Tierabwehr geeignet" bezeichnet.

Spätfolgen und Komplikationen
Wissenschaftliche Untersuchungen lassen erkennen, daß OC und PAVA zu Schädigungen des Erbgutes führen können. Sie können im Bereich der Augen Nervenfasern und der Hornhaut schädigen, sowie allgemein Schäden in Gehirn, Leber und Nieren auslösen. Besondere gesundheitliche Risiken gehen von Pfefferspray in Bezug auf die Haut und die Atmungsorgane aus. OC und PAVA können Allergien, Kehlkopf- und Bronchialkrämpfe, Atemstillstand und Lungenödeme auslösen oder sogar zu akutem Bluthochdruck und zu Unterkühlungen führen.

Über die Langzeiteffekte von diesen im weiteren Sinne biologischen "Aufstandsbekämpfungsmitteln" liegen bisher noch kaum Erkenntnisse vor. Das gilt vor allem für den kombinierten Einsatz solcher Reizstoffe, wie er etwa für das Jahr 1999 in Seattle dokumentiert ist. Dort wurde CS und CN-Gas in Kombination mit Pfefferspray gegen Globalisierungsgegner versprüht. Unter den Demonstranten löste dies Panik aus, weil sie glaubten, es werde neuartiges Nervengas eingesetzt.

Auch die Hersteller von Reizstoffwaffen warnen vor den Kombinationswirkungen ihrer Produkte. Die Firma Zarc International gibt zum Beispiel an, daß eine Mischung von CS und OC zu "Augenverletzungen und Blindheit" führen kann. Gerade solche Mischsysteme werden jedoch heute im Handel angeboten.
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI warnt bereits seit 1975 vor den toxischen Langzeiteffekten chemischer "Aufstandsbekämpfungsmittel", die häufig erst Jahre nach dem Einsatz zu Tage treten können. Über die chronischen Erkrankungen, die von modernen Reizgasen ausgehen können und vor allem über deren wahrscheinlich karzinogene Wirkung ist bis heute nur wenig bekannt. Bei OC und erst recht bei PAVA besteht der Verdacht, daß sie zu Genmutationen und Krebs führen können. Daß sie dauerhafte Überempfindlichkeiten und direkten Schädigungen von Nervensystem, Lunge, Herz und Kreislauf auslösen können, ist bekannt. Die Gefahren gehen dabei nicht nur von den Wirkstoffen im OC oder dem PAVA selbst aus, sondern auch von den Stoffen und Treibmitteln, in denen diese Pfefferstoffe gelöst werden.

Kritik
Zwischen 1990 und 1995 soll es allein in den USA über 60 Todesfälle im Zusammenhang mit Pfefferspray-Einsätzen gegeben haben. Amnesty International fordert daher, die Verbreitung von OC-Waffen zu unterbinden. Eine Kommission des Europa-Parlaments, die zur Technologiefolgen-Abschätzung eingesetzt ist, hat den EU-Staaten dringend geraten, Verkauf, Anschaffung und Einsatz von Pfefferspray zu untersagen und zumindest weitere unabhängige medizinische Gutachten über die Wirkung von Reizstoffen auf Pfefferbasis abzuwarten. Diese Empfehlungen sind allesamt nicht befolgt worden. Auch in Deutschland kann man sich heute verschiedenen Pfefferwaffen gegenübersehen.

Es liegt auf der Hand, daß sich nichttödlich wirkende Waffen auch zum Offensiveinsatz eignen. Man muß damit rechnen, daß nicht nur die Polizei mit ihnen ausgestattet ist, sondern daß sie auch von Personen eingesetzt werden, die sie mit krimineller Zielsetzung verwenden.

Generell wird man davon ausgehen können, daß nichttödlich wirkende Waffen leichtfertiger eingesetzt werden als herkömmliche Waffen. Die Hemmschwelle für ihren Gebrauch dürfte deutlich niedriger liegen, zumal viele von ihnen auf Distanz wirken und die Waffenanwender die Reaktion der Zielpersonen nicht so deutlich wahrnehmen. Dies wird die leichtfertige Anwendung von schwerer Gewalt begünstigen. Nichttödlich wirkende Waffen eignen sich nämlich in erschreckendem Maße, um beliebige Personen, zu welchem Zweck auch immer gefügig zu machen, um sie zu demütigen, zu quälen oder zu foltern.

Es ist also mehr als fraglich, ob durch nichttödlich wirkende Waffen das Leben in unserer Gesellschaft sicherer wird. Eher ist anzunehmen, daß die neuen Waffentypen mit zunehmender Verbreitung in allen gesellschaftlichen Bereichen als Bedrohung aufgefaßt wird, was zu einer allseitigen zivilen Aufrüstung führen wird, wie sie derzeit bereits in den USA erkennbar ist.

WAS IST CN/CS?
Das Zeug hat viele Namen: Tränengas, Reizgas, Distanzmittel. All das klingt viel zu harmlos für diese chemische Waffe, die gemäss Völkerrecht "im Krieg" verboten ist, zur Bekämpfung der "eigenen" Bevölkerung aber weltweit eingesetzt wird. Es handelt sich um einen reizerregenden Kampfstoff. Zum Einsatz gelangen in erster Linie die Tränengase CN und CS.

--CN (a-Chloracetophenon), Giftklasse 1, ist thermisch stabil (bei Zimmertemperatur fest, schmilzt bei 58 Gad C und verdampft bei 246 Grad C), kristallin, farblos, fettlöslich. Weil CN nicht mit Wasser reagiert, setzt man es auch als Beimischung in Wasserwerfern ein. Wasserlöslich ist es aber kaum. Auch in Rückenkanistern gelangt CN zum Einsatz.

--CS (o-Chlorbezylidenmalodinitril), Giftklasse 2, ist bei Zimmertemperatur fest (schmilzt bei 95 Grad C, verdampft bei 313 Grad C), weiss, kristallin. CS reagiert langsam mit Wasser und ist deshalb für Wasserwerfer nicht geeignet. Seine Reizwirkung ist etwa 10mal stärker als bei CN, es ist aber weniger giftig. Es soll durch die hervorgerufene Brustenge v.a. stärker bewegungsunfähig machen und damit die Verhaftungsquote erhöhen.

CN/CS sind eigentlich keine Gase, sondern Aerosole. Das heisst, die unterschiedlichen Trägerwaffen bringen kristallförmige Schwebeteilchen unter die Leute:

--als "chemische Keule", ein pistolengriff-grosses Sprühgerät, Reichweite etwa 10m;
--als feuerschlöscher-ähnliches Sprühgerät, das auf dem Rücken getragen wird, bis zu 20m;
--als Wurfkörper, bis 40m;
--als Wasserwerfer "mit Geschmack", bis etwa 65m;
--als Petarden, die mit dem Tränengaswerder abgeschossen werden, bis zu 180m.

Die Geschosse sind teilweise mit kleinen Treibsätzen ausgestattet, die sie hüpfen lassen. Andere fallen später auseinander, damit sie nicht zurückgeschossen werden können. Spezialgeschosse können Glas und Holzu durchbrechen und dahinter liegende Räume einnebeln.

DIE WIRKUNG...

...der beiden Tränengase ist in etwa gleich: Beide wirken auf sensible Nervenenden, auf die Haut und die Schleimhäute der Augen und der Atemwege. Menschen mit Vorerkrankungen an diesen Organen sind deshalb besonders gefährdet. Schon geringste Mengen Tränengas können heftige Reaktionen auslösen. Bei direkten Augentreffern aus der "chemischen Keule" kann allein das Auftreffen der Kristalle zu Verletzungen der Hornhaut führen.

Es ist bekannt, dass v.a. CS ein starkes Engegefühl in der Brust auslöst und Menschen lähmen kann, so dass sie nicht mehr fähig sind, aus dem Gasbereich zu fliehen. CS löst das Gefühl aus, keine Luft mehr zu bekommen, was zu Panik führen kann.

Ein Unterschied zwischen CN und CS besteht darin, dass die von ihnen ausgelöste Übelkeit verschieden stark ist. CS hat auch den Beinamen "Kotzgas" bekommen. Bei CN gibt es nur gelegentlich Unwohlsein, z.B. nach Verschlucken des Wassers eines Wasserwerfers oder einem Treffer mit der "chemischen Keule" in den Mund. Dafür verursacht CS häufig schwere Magenkrämpfe.

Tränengas dringt über die Bindehaut der Augen, die Atemwege, die Haut und den Magen-Darmtrakt ein. Kontakt mit Tränengas führt zu:

--Augenbrennen und -stechen, Tränenfluss, Fremdkörpergefühl und krampfhaftem Lidschluss, gefolgt von einer mehrstündigen, vorübergehenden Bindehautreizung;
--Niess- und Hustenreiz, Nasenlaufen, verstärktem Speichelfluss, Mund- und Zungenbrennen, Beklemmungsgefühl und Atemnot;
--Hautbrennen, Hautrötung oder Verätzungen mit möglicher Blasenbildung;
--Durchfall, Schmerzen beim Pissen;
--Angstgefühl, Unsicherheit, Lethargie, Müdigkeit, panische Reaktionen, massive Erhöhung des Blutdrucks.

Durch anhaltende Aufnahme in geschlossenen Räumen, bei mangelnden Fluchtmöglichkeiten oder bei vertiefter Atmung (Flucht, Rennen) kann Tränengas bis in die Lungenbläschen gelangen. Dann kommt es zum toxischen Lungenoedem, zum Übertritt von Blutflüssigkeit in die Lungen. Ohne umgehende Behandlung kann dies tödlich sein.

Die Auswirkungen sind abhängig von der Konzentration des Gases und der Dauer der Einwirkung.

--In geschlossenen Räumen (Telefonzelle, Keller, Auto, Knastwagen, Zelle) erhöht sich die Konzentration, bei Windstille bleibt das Gas länger am Ort.
--Weil CN nicht wasserlöslich ist, weist das Tränengas in der Wasserwerfer-Aufschwemmung unterschiedliche Konzentrationen auf.
--Das Tränengas bleibt an Kleidern, Haut und Haar hängen, wirkt also aich ausserhalb des Einsatzortes nach.
--Bei Stress erhöht sich das durchschnittliche Atemvolumen um ein Vielfaches, und damit auch die eingeatmete Tränengasmenge. Zudem begünstigen Schwitzen und warmes Wetter die Aufnahme durch die Haut.

Hinzu kommen individuelle psychische und physische Reaktionen der Betroffenen!

HILFE GEGEN CN/CS

Die körperlichen Folgen nach CN/CS-Einsätzen sind vielfältig, jede mögliche Auswirkung bedarf aber einer schnellen Erstversorgung. Je länger Tränengas auf den Körper einwirkt, desto grösser ist die Gefahr akuter oder chronischer Schäden.

Bei sämtlichen äusserlichen Einwirkungen von Kampfstoffen ist Wasser das richtige Mittel. Nur durch anhaltendes Spülen lassen sich die Stoffe entfernen: *also reichliches Augenspülen, Klamotten runter und duschen.( unbedingt kalt oder maximal lauwarm)

Die einzige Erfolgskontrolle beim Spülen der Augen ist der nachlassende Schmerz. Tritt er nach einiger Zeit wieder auf, sind unter dem Augenlief Tränengasreste geblieben. Du musst erneut versuchen, sie herauszuspülen. Deshalb sollten keine schmerzstillende Tropfen genommen werden. Tritt der Schmerz nach Stunden erneut auf, ist evtl. die Bindehaut verletzt oder entzündet. Du solltest Dich dann in kundige Hände begeben.

Duschen zuerst nur mit kaltem Wasser, denn warmes Wasser regt die Durchblutung der Haut an und öffnet die Poren. Erst dann warm duschen, wenn Du sicher bist, dass keine CN/CS-Reste mehr auf Deinem Körper sind.

Falls nach dem Duschen Rötungen oder Bläschenbildung bemerkbar sind, dann sollten sie wie Verbrennungen behandelt werden. Sind sie stark, musst Du Dich in kompetente Hände begeben.

Die andauernde Ausdünstung von CN/CS gerade bei Kleidern führt zu einer anhaltenden Tränengasaufnahme durch die Atemwege. Also: unbedingt Kleider wechseln, in Autos Fenster öffnen! Bei allen Formen von Atembeschwerden, Kratzen im Hals und Atemnot brauchst Du v.a. erst mal frische Luft. Leute mit Asthma oder Bronchitis sollten sich so schnell als möglich aus der Situation verabschieden. Ist die Schleimhautreizung intensiv und kommen zusätzlich schmerzen in der Brust, evtl. Blutspucken hinzu, dann musst Du Dich in kundige Hände begeben. Bei Atemnot besteht die Gefahr eines Lungenoedems. Ärztliche Behandlung ist unbedingt notwendig!

Die Reaktionen auf Kampfstoffe sind von Mensch zu Mensch verschieden. Schwerwiegende Folgen können auch Tage später entstehen, ganz abgesehen von Langzeitschäden wie Allergien, Bindehautschädigungen, Atemwegserkrankungen und Hautausschlägen.

SCHUTZ GEGEN TRÄNENGAS

*Die Augen werden am besten durch eine dichtschliessende Brille geschützt.* Kontaktlinsen rausnehmen, denn das Gas kann sich darunter festsetzen. Wenn Du Linsen trägst, dann nimm eine Brille mit, damit Du auch nach einem Gaseinsatz was siehst.

*Zum Schutz der Atemwege bieten sich Atemschutzmasken an*, die aber nach der darauf angegebenen Zeit gewechselt werden müssen; sie halten das Aerosol zurück. Vollmasken haben den Nachteil, dass Atmen nach kurzer Zeit anstrengend wird. Trockene, feingewebte Halstücher tun es auch, sie müssen jedoch trocken (!) sein und häufig gewechselt werden.

Falsch ist der Tipp, dass auf ein Mundtuch oder um die Augen geträufelter Zitronensaft Tränengas vor Atemwegen und Augen fernhalten soll. In zitronenbefeuchteten, erfrischenden Tüchern steigt die Konzentration von Tränengas an. Bei den Augen dasselbe, so gelangt zusätzlich Zitronensaft ins Auge und auf die Haut, ohne dass die CN/CS-Teilchen herausgespült oder unschädlich gemacht werden. Also: Zitronen ganz schnell vergessen!

*Deine Haut schützt am besten wasserdichte Kleidung.* Lederklamotten sollten ausreichend gefettet sein. Beim Kragen ist zu achten, dass nichts reinlaufen kann. Der feuchtwarme Hautkontakt mit CN/CS bewirkt grossflächige Reizungen. Plastik- und Öljacken sind auf die Dauer problematisch, weil sie die Haut nicht atmen lassen und ein Hitzstau droht. Faserpelzjacken auf keinen Fall tragen, denn sie bieten den Tränengasmolekülen so richtig Halt.

Weil CN fettlöslich ist, solltest Du Dein Gesicht nicht eincremen (auch keine Schminke, Salben usw.). Auf diese Weise wird Tränengas vermutlich auf der Haut eingelagert und ist durch einfaches Abspülen nicht mehr zu entfernen.

*Feuerfeste Handschuhe tragen", sonst kann das Zurückwerfen von Tränengasgranaten zu Verbrennungen führen. Sie sind sehr heiss!

GUMMISCHROT...

...besteht in der Schweiz aus 6-kantigen, 10-18g schweren Gummigeschossen (etwa 2.7 x 1.8cm), die in Paketen zu 35 Stück mit dem Tränengaswerfer verschossen werden. Wenn das Paket das Gewehr verlässt, zerspringt die Pakethaut und die Gummigeschosse fliegen in mehr oder minder starker Streuung ins Ziel. Der offizielle Mindestabstand beträgt 20m, die Reichweite 50m, Ausschussgeschwindigkeit 180m/s (bei 10g-Geschossen).

WIRKUNG

Tritt ein Gummigeschoss auf den Körper, so ist entscheidend, aus welcher Entfernung der Abschuss erfolgte und wie stark dämpfend die Kleidung wirkt.

Aus geringer Entfernung werden Plastikeimer, dicker Stoff, aber auch Sperrholz durchschlagen, Finger und Nasenbeine gebrochen, Zähne ausgeschlagen. Auch Blutergüsse und Rissquetschwunden können die Folge sein.

Querschläger (am Boden abprallende Geschosse) können ebenfalls schwere Schäden anrichten. Zu Rissquetschwunden kommt es dann, wenn relativ dicht unter der Haut Knochen liegen und das darüberliegende Gewebe durchdie Wucht des Geschosses "zerquetscht" wird und "platzt".

Ungeschützte Augen werden auch auf Distanzen von weit über 20m irreperabel geschädigt. Die Energie, Form und Grösse eines Gummigeschosses reicht aus, um Zerreissungen (Rupturen) auszulösen, was zu einem Verlust der Sehkraft, evtl. auch des Auges führen kann. Vielfach kommt es zu Prellungen des Augapfels, wobei mit Spätfolgengerechnet werden muss. Bei Augenverletzungen brauchtst Du ärztliche Hilfe.

Sollten bei Kopftreffern Schwindelgefühl, Sehstörungen, starke Kopfschmerzen Übelkeit oder Erbrechen auftreten, musst Du Dich ebenfalls in kundige Hände begeben.

GEGEN GUMMISCHROT...

...hilft in der Regel nur eines: das Risiko schwerer Verletzungen muss durch ausreichenden Schutz verringert werden. *Auf jeden Fall musst Du eine Schutzbrille (Augen!) tragen, dazu Handschuhe und genügend Schutz bietende Kleidung.* Im Falle eines Gummischroteinsatzes ist es zudem meist nicht ratsam, ziellos wegzurennen und womöglich eine Massenpanik auszulösen. Handelt in der Situation bedacht beliebt in Eurer Gruppe zusammen.

--

*Die psychischen Auswirkungen staatlicher Gewalt haben schon viele von uns zu spüren bekommen. Es ist nicht verwunderlich, dass gerade nach Repression auch psychische Zusammenbrüche stattfinden, weil Du eine Konfrontation nahe miterlebt hast oder hilflos zusehen musstest, wie Andere verprügelt wurden.*

*Die Gefühle von Angst, ohmächtiger Wut und extremer Hilflosigkeit bei Bulleneinsätzen sind normal, können sich aber plätzlich stark zuspitzen und in spontane Zusammenbrüchen münden. Zittern, spontane Heulkrämpfe, ziellose Handlungen, Apathie und Teilnahmslosigkeit sind akute Zeichen eines "Psychoschocks", die schon kurz nach dem Erlebten einsetzen.*

*Aber auch später kann es zu Schlafstörungen, Albträumen, filmartigen Erinnerungen, Stimmungsschwankungen ohne ersichtlichen Grund, ungewohnten Sinneseindrücken (wie z.B. CN/CS-Gruch in völlig gasfreier Umgebung) und anderen individuellen Folgen kommen. Dauer, Heftigkeit und Ausprägung dieser Symptome sind unterschiedlich.*

*Wichtig ist v.a., die Gefühle ernstzunehmen und sich damit einzeln wie zusammen auseinanderzusetzen! Es ist sinnvoll, Aktionen und die dabei auftretenden Eindrücke und Gefühle gründlich nachzubereiten und in Deiner Gruppe das Problem psychischer Belastung bei der Konfrontation mit der Staatsgewalt zu diskutieren.*

*Der beste Schutz gegen Verletzungen, Festnahmen und Resignation ist eine Gruppe, die solidarisch und verbindlich miteinander umgeht.

CN = a-Chloracetophenon (Giftklasse 1)

1869 von Graebe entdeckt. 1918 von den USA produziert, im 1. Weltkrieg nicht mehr eingesetzt, seither aber vielfach bewährt. Bei Raumtemperatur fest (Schmelzpunkt 58° C), weder wasserlöslich noch chemische Reaktion mit Wasser (günstig für Wasserwerfereinsatz), gut löslich in organischen Lösungsmitteln (im Chemical mace), hitze- und feuchteresistent, keine Metallkorrosion, nicht explosiv.

Trotz der anerkannten grösseren Giftigkeit als CS noch sehr häufig eingesetzt, in der Schweiz meistverwendetes Tränengas.


CS = o-Chlorbenzyliden-Malodinitril (Giftklasse 2)

1928 erstmals synthetisiert von Corson + Stoughton. In den 50iger Jahren von den Engländern produziert und 1961 erster Grosseinsatz im Zypernkonflikt, ferner in Vietnam. Reagiert stärker mit Wasser (Hydrolyse) als CN, deshalb für den Wasserwerfer weniger geeignet, gut löslich in organischen Lösungsmitteln. Reizwirkung etwa 10 mal stärker als CN, aber weniger giftig als CN (höherer Sicherheitsfaktor). Soll v.a. stärker immobilisieren durch Brustenge und somit Verhaftungen erleichtern.

Anmerkung: Mit Pfefferspray verschiedener Art/Pepperballs/cn und CS habe ich sebst mehrfach Erfahrung sammeln müssen. Einmal in einer kleinen Zelle, wo die bullen der Meinung waren, mir eine Tränengaskartusche als Mitbewohner dazulassen.

War bis jetzt das schlimmste was ich erlebt habe. Spätfolgen gab es zum Glück keine.

Fragen bitte einfach in die Kommentarleiste geben.

Die Cobra Stunlight gibt es auch mit Elektroschock anstatt des Pfeffers.

Videolinks zu Cobra Stunlight:


 http://cobrastunlightusa.com/Asalto_Casa.wmv

 http://cobrastunlightusa.com/Shaunt%20low%20res%20video.wmv

 http://cobrastunlightusa.com/cobra_stunlightoriginal.wmv




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New PostErstellt: 20.02.11, 15:56  Betreff: Re: Dresden am 19. Februar 2011  drucken  weiterempfehlen



gesammelte Berichte und Fotos der gestrigen Demo unter: http://de.indymedia.org/2011/02/299565.shtml




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New PostErstellt: 19.02.11, 16:06  Betreff: Re: Dresden am 19. Februar 2011  drucken  weiterempfehlen



15.50 Uhr: Blockade Franklinstraße/Strehlener Straße

Eine Barracke am Straßenrand brennt. Die
bürgerliche Blockade macht für die Feuerwehrautos vorübergehend Platz
und besetzt dann wieder die Straße. Den Autonomen rufen die Menschen zu:
"Ihr habt unsere Solidarität eingefordert, jetzt fordern wir eure
Solidarität. Lasst die Brennerei, ihr gefährdet unsere friedliche
Sitzblockade."



... das möchte ich den destruktiven Krawall-Idioten hier von Berlin aus auch zurufen!!! Deren kontraproduktive Abfackelei hat nichts aber auch gar nichts mit politischer Notwehr und zivilem Ungehorsam zu tun!!!

 




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New PostErstellt: 19.02.11, 15:58  Betreff: Re: Dresden am 19. Februar 2011  drucken  weiterempfehlen


taz-Liveticker meldet unter: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/live-ticker-neonazi-blockade-dresden/


15:46 Uhr: Plauenscher Ring/Coschützer Straße

Hier geht der Nazi-Aufmarsch nun offenbar los,
etwa 20 Busse mit Neonazis haben dort gehalten, geschätzte 500 Rechte
setzen sich als brüllender Zug in Bewegung, er besteht zu 98 Prozent aus
jungen Männern.






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New PostErstellt: 19.02.11, 15:50  Betreff: Re: Dresden am 19. Februar 2011  drucken  weiterempfehlen


... interessant bzw. bezeichnend ist, daß bisher weder ntv noch spiegel-online von Dresden berichten, jedenfalls hab ich dort bis eben keine Berichte lesen können

... sollen/wollen die Herrschaftsmedien womöglich das Thema "Nazis, geschützt von der herrschenden BRD-Politik, ihrer Polizei und ihrer willfährigen Justiz" klein halten?

... fürchten sie etwa die bundesrepublikanischen "Wutbürger" (eine megadämliche Wortschöpfung) wegen der Gemenge-Lage Dr. summa cum fraude (frei übersetzt: mit größtem Betrug) von und zu Googleberg, zynisches und menschenverachtendes Schmierentheater ums Hartz4-Gesetz,
von den erschreckten EU, USA und Israel nicht vorhergesehene nordafrikanische Revolutionen, Wikileasks-Enthüllungen, Dollarchaos in den USA, Afghanistan, Pakistan und und und ???




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[editiert: 19.02.11, 15:56 von bjk]
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New PostErstellt: 19.02.11, 15:20  Betreff: Re: Dresden am 19. Februar 2011  drucken  weiterempfehlen



soeben gelesen in: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/live-ticker-neonazi-blockade-dresden/


Barrikade in der Gutzkowstraße geräumt


Bis jetzt sind in Dresden nur wenige hundert Neonazis
aufgetaucht, dafür aber schon tausende Gegendemonstranten. Sie sammeln
sich rund um den Hauptbahnhof, um die Rechten zu blockieren.

15.08 Uhr: Nürnberger Platz

Die Neonazis hatten großspurig 6.000 Kameraden
zur Demo angemeldet. Bislang stehen nur 70 von ihnen auf dem zentralen
Versammlungsort auf dem Nürnberger Platz. Gerüchten zufolge sollen 1.500
von ihnen am S-Bahnhof Plauen von der Polizei festgehalten werden. Ein
Taz-Reporter ist unterwegs. 

( ... )






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New PostErstellt: 19.02.11, 15:16  Betreff: Re: Dresden am 19. Februar 2011  drucken  weiterempfehlen



hier ein Video: http://www.youtube.com/watch?v=N1vYuHpGKlI




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New PostErstellt: 19.02.11, 10:22  Betreff: Re: Dresden am 19. Februar 2011  drucken  weiterempfehlen



Livebericht auf indymedia: http://de.indymedia.org/2011/02/300832.shtml

Ticker von "dresden nazifrei" funzt wieder:
http://19feb.dresden-nazifrei.com/





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[editiert: 19.02.11, 10:23 von bjk]
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taz-Liveticker hier: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/live-ticker-neonazi-blockade-dresden/




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gelesen in http://www.jungewelt.de/2011/02-19/059.php

"Das Dresdner Verwaltungsgericht macht seinem ramponierten Ruf wieder einmal alle Ehre. Geht es nach den Richtern der 6.Kammer, dürfen an diesem Samstag mehrere tausend Neonazis nun doch an drei verschiedenen Orten in der Elbestadt aufmarschieren und Kundgebungen abhalten. In einer Eilentscheidung gab das Gericht am Freitag Anträgen dreier Rechtsextremisten statt, die dagegen geklagt hatten, daß die von ihnen angemeldeten Aufmärsche von der Versammlungsbehörde der Elbmetropole zu einer einzigen Kundgebung zusammengefaßt worden waren. Mit der von ihnen getroffenen Entscheidung tragen die Verwaltungsrichter dazu bei, daß die Neonazis durch die sächsische Landeshauptstadt marschieren und die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten während des Zweiten Weltkrieges wieder zu einem »Bombenholocaust« umlügen können.

Zwar hätte die Stadtverwaltung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Bautzen einlegen können, bis jW-Redaktionsschluß machte sie davon aber keinen Gebrauch.

Die Entscheidung der Verwaltungsrichter sorgte indes über Parteigrenzen hinweg für Empörung. »Heute hat ein deutsches Gericht neofaschistischen Gewalttätern und Geschichtsrevisionisten die Straße freigegeben und sich damit de facto zu deren Handlangern gemacht«, konstatierte etwa Heinrich Fink, Bundesvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) am Freitag auf Anfrage von junge Welt . Das Urteil sei »ein Schlag ins Gesicht der antifaschistischen Widerstandskämpfer und Holocaust-Überlebenden, deren Verbände auch zu den Massenblockaden mobilisieren«. Mehr denn je, so der ehemalige Rektor der Berliner Humboldt-Universität, gelte es nun, nicht weiter auf Gerichte und Stadtverwaltungen zu bauen, sondern in die Offensive zu gehen und den Neonaziaufmarsch aus eigener Kraft zu stoppen." ( ... )


gelesen in http://www.neues-deutschland.de/artikel/191314.dresden-paradox-nazis-erlaubt-gewerkschaft-verboten.html

Dresden paradox: Nazis erlaubt, Gewerkschaft verboten


Ordnungsamt untersagt DGB-Kundgebung / Technische Universität zieht Anmeldung nach Anruf zurück
( ... )



gelesen in http://www.neues-deutschland.de/artikel/191358.dresden-ist-reif-fuer-den-protest.html

Dresden ist reif für den Protest

Gastkolumne von Stefan Thiele

»Nein, für einen Blockade-Aufruf ist Dresden noch nicht reif.« An dieser Position arbeitete sich das Bündnis »Nazifrei! Dresden stellt sich quer« nach seiner Gründung im Herbst 2009 wochenlang ab – bis die erfolgreichen Blockaden im darauf folgenden Februar das Gegenteil bewiesen: Dresden war nicht nur reif für den Aufruf, sondern auch für die Blockaden selbst.

Viel zu lange hatte die Stadt dem alljährlichen Neonazi-Aufmarsch zugesehen; Proteste wurden von Polizei und Stadtverwaltung nach Kräften behindert, die Zahl der angereisten Neonazis wuchs von Jahr zu Jahr. Erst die Blockaden am Neustädter Bahnhof durchschlugen den gordischen Knoten, zu dem sich die konservative Stadtpolitik, der tradierte Opfermythos und die sächsische Extremismustheorie verheddert hatten. Über 10 000 Menschen zeigten, dass es eine einfache Alternative zum öffentlich geforderten Wegsehen gibt: Eingreifen – massenhaftes, gemeinsames und entschlossenes Eingreifen. Die Leserbriefseiten der Lokalzeitungen quollen über; zahllose »unreife« Dresdener begrüßten die Blockaden und schimpften über die Selbstgefälligkeit der Stadtoberen.

In den folgenden Monaten schlossen sich dem Nazifrei-Bündnis mehr und mehr Organisationen und Einzelpersonen an, ohne dass die Entschlossenheit der Breite des Bündnisses geopfert werden musste. Ziel und Mittel blieben klar definiert: Wir verhindern Europas größten Nazi-Aufmarsch mit Massenblockaden. Die überzeugende Kraft dieses einfachen Konzepts machte Schule: In vielen anderen Städten und Regionen entstanden eigene Nazifrei-Bündnisse, rechte Aufmärsche in Berlin, Leipzig und anderswo wurden blockiert. Eine neue Kultur antifaschistischen Protestes entstand, eine Kultur, die von der Breite der Bündnisse und der Solidarität im kollektiven Handeln lebt.

Doch in der Dresdener Stadtverwaltung scheint die Zeit still zu stehen. Auf die Ankündigung von »Dresden nazifrei!«, sich den Neonazis auch in diesem Jahr entgegenzustellen, antwortet die Stadt mit Verboten, Drohungen und Beschimpfungen. Aber ziviler Ungehorsam hieße nicht so, wenn es keine zu überwindenden Hürden gäbe. Von der Legitimität des gemeinsamen Protestes überzeugt, werden sich am heutigen Sonnabend 15 000 Menschen in Dresden dort auf die Straße setzen, wo die Nazis entlang marschieren wollen. Sie werden Bahnhöfe und Zufahrtswege abriegeln, um die Anreise der Nazis zu verhindern, sie werden stundenlang in der Kälte ausharren. Im Unterschied zum letzten Jahr werden aber Tausende Dresdenerinnen und Dresdener gemeinsam mit den angereisten Blockierern auf der Straße sitzen. Schon am vergangenen Sonntag protestierten 3500 Menschen aus Dresden trotz ausdrücklichen Verbots in der Innenstadt gegen den ersten der beiden Nazi-Aufmärsche. Die meisten von ihnen kamen geradewegs von der Menschenkette, deren abstraktes »Aussenden von Signalen« vielen offensichtlich nicht mehr reicht: Demokratie verlangt Einmischung.

Alles Drohen der Stadtverwaltung mit »Lagertrennung« und alles Diffamieren mit »Extremisten« und »reisenden Gewalttätern« wird den Protest nicht aufhalten können. Er wird weitergehen, bis Europas größter Nazi-Aufmarsch Geschichte ist. Dresden ist reif für den Protest.


weiterführender Link
http://www.dresden-nazifrei.com/  (zur Zeit leider Serverprobleme, an der Behebung wird gearbeitet)




... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson
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