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Baba Yaga
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Erstellt: 25.06.03, 14:46 Betreff: Re: Moloch "Öffentlicher Sektor" |
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Zitat: bjk
das liest sich weitgehend plausibel und ich bin versucht, Dir in den meísten Punkten zuzustimmen. Was mir noch fehlt, ist, was ist mit den 5 Millionen Arbeitslosen, wenn die jetzigen Arbeitsplatzbesitzer finanziell so angehoben werden, wie Du es vorschlägst?
Werden denn nicht dann zumindest die Groß-Unternehmen noch mehr in Maschinen investieren und Arbeitskräfte einsparen? |
Wenn die Arbeitsplatzbesitzer höhere Löhne erhalten, hat das heute, in der Informationsgesellschaft kaum mehr Auswirkung auf eine weitere Mechanisierung zur Reduzierung von Arbeitskräften. Die Mechanisierung der Arbeitsprozesse ist zum größten Teil abgsschlossen, das, was heute noch an Arbeit manuell geleistet wird, das ist nicht durch maschinelle Anlagen zu ersetzen. Um ein Beispiel dafür zu nennen: Eine Autoreparaturwerkstätte wird keinen Arbeitsplatz reduzieren, wenn eine neue Hebebühne oder eine elektrische Bohrmaschine gekauft wird. Auch ein neuer PC mit neuen Programmen wird keinen Arbeitsplatz ersetzen.
Unsere heutige Produktions- und Arbeitswelt wird nicht von ungefähr als "Informationsgesellschaft" bezeichnet. Der Arbeiter von heute, ist nicht mehr sturer Hebelbediener, sondern kreatives und gut ausgebildetes Subjekt, das die Masschine "beherrscht", weiterentwickelt und steuert. Wenn der heutige Arbeiter "produktiver", damit innovativer, vielseitiger wird, verdrängt er einen Anderen, der neben ihm ein gewisses Potential von ähnlicher Qualität abzudecken hatte.
Dein Argument, Masschinen ersetzen den Menschen, das hatte vor 25 Jahren seine Berechtigung, als dieser oben beschriebene Umstrukturierungs- und Rationalisierungsprozess voll im Gange war. Er ist jetzt abgeschlossen. Die wenigsten Maschinen werden zur weiteren Einsparung von "man-power" in der Industrie oder im Handwerk, bei Selbständigen oder Händlern gekauft.
Ich sage Dir auch, was mit den 5 Mio Arbeitslosen sein wird! Die Zahl wird nicht nur nicht mehr reduzierbar sein, sie wird steigen, weil die Produktivität der Arbeitnehmer unter den vorherrschenden "Drücken" so ansteigt, daß Arbeitsplätze weiterhin in großer Anzahl wegfallen.
Prof. Antonio Negri (ital.Philosoph) meinte, die Gesellschaft wird die Menschen bezahlen müssen dafür, daß sie sich nicht mehr am Produktionsprozess beteiligen!!!!!! Bisher mußte der Lohn der Arbeit dafür ausreichen, daß der Arbeiter seinen Lebensunterhalt und seine Vorsorge bestreiten konnte. Mit zunehmender Produktivität und Arbeitsplatzreduzierung müssen die verbleibenden Löhne und erwirtschaftete Gewinne auch die Bezahlung jener decken, die ausgeschlossen sind, nicht arbeiten dürfen oder sollen!
Aber Du ahnst es, BJK, es braucht noch einige Stufen und die Überwindung eingefahrener STrukturen um Produktion, Arbeit, Gewinne und deren Verteilung neu zu regeln!
Gruß Baba Yaga
[editiert: 25.06.03, 22:01 von Baba Yaga]
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