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Überbordende Kriminalität,

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Autor Beitrag
wahrheit68
New PostErstellt: 29.06.03, 13:00  Betreff: Überbordende Kriminalität,  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Überbordende Kriminalität, So-29.6.2003

Ich wohne in einem gut-bürgerlichen Stadtviertel (obere, mittlere und untere Mittelschicht) einer Großstadt seit 25 Jahren. Auch hier hat die Kriminalität erschreckende Ausmaße angenommen!

1. Vor 3 Wochen wurde -am hellichten Tage- aus dem Keller ein hochwertiges Fahrrad gestohlen. (Die Polizei fand es zum Glück für den Besitzer bald wieder.)

2. Vor 3 Tagen wurde meine Alt-Vermieterin (85 Jahre) Opfer von Trickbetrügern. Diese stellten sich (2 Männer) als Angestellte der Stadtwerke (bzw. privatisierte Nachfolgefirma) vor, welche die Wasseranschlüsse zu prüfen hätten. Einer lenkte ab, der andere stahl der Frau 500 DM und den Schmuck.

Derartige Fälle kann man oft in der Lokalpresse lesen. Offensichtlich wird vorher gezielt die Wohnbevölkerung ausspioniert, denn wie anders kommen diese Typen immer so leicht zu den SeniorInnen??!


3. Vor ca 3 Jahren ging dieselbe alte Frau den Bürgersteig hinunter zur Straßenkreuzung, wollte in der Stadt was erledigen. Am hellichten Tage, wo immer auch geringer Publikumsverkehr dort ist, wurde sie hinterrücks von einem Fahrradräuber attackiert, der ihr die Handtasche entriß mit Schlüsseln und Ausweisen, wodurch sie noch stürzte und Prellungen davontrug.

4. Vor etlichen Jahren schon, als ich von einer Getränkefrau beliefert wurde -sie stellte immer die Kästen die Treppe herunter in den Keller- wurden ihr (laut ihrer Aussage von türk. Jugendlichen) aus unserem Keller die Kästen mit Leergut gestohlen.

Sie konnte einmal solche Jugendbanden bis in ein großes Lebensmittelgeschäft verfolgen und erwischen, wo sie versuchten, das gestohlene Leergut zu versilbern!!

5. Vor etlichen Jahren schon wurde tagsüber im 2. Stock meines Hauses die Wohnung aufgebrochen und ausgeraubt, als die Mieterin auf der Arbeit war.

6. Vor etlichen Wochen ging durch meine Straße und durch mein Haus ein dubioser Typ, junger Mann, der sich einen weißen Anzug à la Rettungsfahrzeugbesatzung angezogen hatte und vorgab mit einer großen Mappe, Spenden für eine medizinische Hilfsorganisation zu sammeln.

Als ich runterging und von der Vermieterin auf den Mann aufmerksam gemacht worden war, bemerkte ich, wie er überall, wo die Mieter abwesend waren (insgesamt 5 Mietparteien) die Türklinke drückte, wohl um zu erkunden, ob nicht vielleicht die Wohnung offenstehe!! (Ich habe damals leider nicht die Polizei benachrichtigt, um den Fall zu klären.)
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 29.06.03, 13:45  Betreff: Re: Überbordende Kriminalität,  drucken  weiterempfehlen

Hmm, wahrheits68 Aufzählungen kann eigentlich vor allem jeder, der in Ballungsgebieten wohnt, bestätigen. Vor allem ältere Bürger/innen fühlen sich subjektiv verunsichert und mehr oder weniger hilflos Trickbetrügern und meist jugendlichen brutalen Gewalttätern wie z. B. radfahrenden Handtaschenräubern hilflos ausgeliefert.

In kleineren Gemeinden und Dörfern ist das soziale Wohnumfeld noch intakter, hier gibt es mehr aufmerksame verantwortungsbewußte Nachbarn, die sich auch umeinander kümmern. Zumindest in den größeren Städten hat eine jahrzehntelange schleichende Verslumung stattgefunden. Zum einen, weil "betuchtere" Familien auch mithilfe der Eigenheimzulage ins "Grüne" gezogen sind und zum anderen, weil dann eine Ghettoisierung durch ungesteuerten Zuzug in dieses leer gewordenen Wohnungen durch sozial schwächere Schichten, zumeist ausländische Mitbürger, über Jahrzehnte erfolgt ist. Wegen fehlender Infrastruktur- und Bildungsmaßnahmen und dadurch fehlender Anreize zur Integration in die neue Heimat entstanden z. B. in Berlin Klein-Ankara oder Neu-Instanbul in Kreuzberg und Neukölln, stellvertretend für die ungute Entwicklung in allen bundesdeutschen Ballungsgebieten. Jetzt sind die Versäumnisse der Vergangenheit zwar erkannt aber die öffentlichen Kassen sind leer!

Was kann man also tun, um das subjektive Wohn- und Lebensgefühl in den kritischen Gebieten auch ohne hohe Kosten deutlich anzuheben? - - - Nun, was außer Selbstüberwindung nichts kostet, ist zunächst einmal, Anteil am Geschehen im Kiez, am Nachbarn, auf der Straße zu nehmen. Das muß ja nicht unbedingt durch Mitgliedschaft in sozialen Organisationen geschehen, es reicht ja schon, wenn man sich Auffälligkeiten wie überlaufende Briefkästen, verdächtige Personen im Haus etc. bewußt macht, stutzig wird und nachhakt. Also ruhig mal bei der Nachbarschaft klingeln, die man lange nicht gesehen hat oder wo man Auffälliges beobachtet hat. Das erfordert natürlich enorme Zivilcourage! Und diese Eigenschaft muß auch wieder als hoher Wert an sich in unserer Konsum- und Freizeit-Gesellschaft propagiert werden, die sich so ans Jammern und Nörgeln gewöhnt hat.

Eine etwas ketzerische Überlegung wäre auch, die bereits praktizierte Idee eines polizeilichen Kiez-Beauftragten mit noch mehr Leben zu erfüllen und ohne die sonst übliche Bedenkenmoserei auszubauen. Was spricht dagegen, z. B. geeignete und engagierte Arbeitslose zu schulen, den Kiezbeauftragten zu unterstützen durch Streifengänge, durch optische Präsenz und und und? Ich wette, wenn solche Arbeitslose eine symbolische Aufwandsentschädigung erhielten, welche die öffentlichen Kassen nicht merklich belasteten, würden sie nicht von "Ausbeutung" und "Unzumutbarkeit" jammern sondern begeistert mittun! Vorschläge, sich in gemeinnützigen Bereichen zu engagieren, werden zur Zeit ja leider von allen möglichen Bedenkenträgern mit den skurrilsten Begründungen, meist "rechtlicher" Art, mies gemacht.

Wie denkt die community darüber?

Gruß
bjk

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und inniger zu verbinden


[editiert: 29.06.03, 13:51 von bjk]
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Baba Yaga


New PostErstellt: 29.06.03, 17:14  Betreff: Re: Überbordende Kriminalität,  drucken  weiterempfehlen

Hallo, JessiKa!

Mit Ihrem Punkt 1 Vorschlag bin ich einverstanden.
Wer sonst als die Nachbarschaft, hat den Blick und Überblick Ungewöhnlichkeiten festzustellen.
Daß viele dann untätig bleiben, hat nichts mit dem Gegenteil der von Ihnen angessprochenen "Zivilcourage" zu tun, also mit Angst oder Bedenken.
Es ist einfach nur kurzsichtige Bequemlichkeit.

Mit Punkt 2 Ihres Vorschlages bin ich überhaupt nicht einverstanden.
Das ist m.E. organisiertes Spitzel- und Denunziantenwesen, bzw. wird sich dazu über kurz oder lang so entwickeln!
Wenn ich mir vorstelle, daß insbesondere Nachbarn mit etwas weniger konventionellem Lebensstil Opfer dieser Privat-Schnüffler werden, oder daß beim "unsympathischen" Nachbarn verstärkt die "Lauschlappen" aufgestellt werden, um ein Haar in der Suppe zu finden?
Nein, die Erfahrung lehrt, solche Hilfs-Sheriffs-Dienste abzulehnen!

Baba Yaga

PS.: Mir fällt in diesem Zusammenhang eine ehemals gute Einrichtung ein, - der Nachtwächter - , als Vorläufer des Schupo´s, den es auch nicht mehr gibt, weil die Polizei heute "Streife fährt"!

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Jessi Ka

Ort: Augsburg

New PostErstellt: 29.06.03, 17:19  Betreff: Re: Überbordende Kriminalität,  drucken  weiterempfehlen

Hallo Baba

    Zitat:
    Hallo, JessiKa!
Falsche Adresse!


Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da,
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.

(E.K.)
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Baba Yaga


New PostErstellt: 29.06.03, 18:38  Betreff: Re: Überbordende Kriminalität,  drucken  weiterempfehlen

Hallo, JessiKa!

Entschuldigen Sie meinen Irrtum!

Gruß
Baba Yaga

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 30.06.03, 10:25  Betreff: Vor lauter Kirschen sieht unsere Forumshexe  drucken  weiterempfehlen

statt bjk nur noch Jessi Ka


Liebe Baba,

eeendlich haben wir mal was zum Streiten! Während Du an unselige Blockwart-Zeiten denkst, schweben mir eher hübsche Politessen vor.

Im Ernst, was spricht dagegen, auch oder vielmehr besonders Arbeitslose, so sie denn geeignet! sind, zur Unterstützung jedenfalls hier in Berlin bewährter polizeilicher Kontaktbeauftragter einzusetzen? Seit Januar ist auf Berliner U- und S-Bahnhöfen das Rauchen weitgehend verboten, denn das gedankenlose und rücksichtslose Wegwerfen von Zigarettenkippen und anderem Müll war ein berlintypisches Schandmal. Und siehe da, seit auch Hilfskräfte das überwachen, zusätzlich zu den verstärkten Schwarzfahrerkontrollen, seither sind unsere Bahnhöfe merklich sauberer geworden.

Was hat das mit Denunziation zu tun?

Gleiches gilt für das vielfach verharmloste Treiben der sogenannten Graffitysprayer, die oft mit krimineller Energie das Wohnumfeld boshaft verschandeln. Oder die Hundescheißerei auf den Bürgersteigen oder die eklige Unsitte von Männlein und Weiblein, hinzurotzen wo man gerade geht oder steht oder sitzt und und und.

Liebe Baba, hier könnten geschulte Kräfte, die eh nix zu tun haben wahre Wunder wirken, allein durch ihre Präsenz - - - unter entsprechender Anleitung und Kontrolle natürlich. In dörflichen und kleinen Gemeinden regelt sich sowas von selbst, in Ballungsgebieten muß man nachhelfen erzieherisch, meine ich.

Gruß
bjk
der sich hier noch weiter streiten möchte

Reife ist
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und inniger zu verbinden


[editiert: 30.06.03, 10:26 von bjk]
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wahrheit68
New PostErstellt: 30.06.03, 23:30  Betreff: Auch in der Provinz ...........  drucken  weiterempfehlen

Diesen Brief bekam ich auf meine Kriminalitäts-Story:

Sent: Monday, June 30, 2003 8:51 PM

Hallo ..., am Wochenende hat mich die Kriminalität auch wieder erwischt, mein Auto wurde vor dem Haus stehend aufgebrochen. Vielen Dank für deine e-mails. Gruß aus Wetzlar .... .....
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