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patros
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Erstellt: 19.07.03, 14:17 Betreff: Re: Ganz einfache Überlegungen zum Wirtschaftswachstum |
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Also wenn die Wirtschaft ein bestimmtes Wirtschaftsniveau zu einem bestimmten Zeitpunkt, z.B. 2002 erreicht hat, - respektive Betriebe in Handel, Gewerbe, Handwerk und Industrie Gewinne erzielen, die auf dem Stand der Vorjahre resultieren -, dann geht hier das große Gejammere los, Arbeitsplätze seien in Gefahr usw -.
Das ist für mich nicht nachvollziehbar.
Solange Betriebe Gewinne machen, unabhängig davon, wie hoch die Steigerung oder der Abfall gegenüber dem Vorjahr ist, gibt es keinen realen Grund für das Geschrei und das Gejammere "der Wirtschaft", Sie macht ja Gewinne!!! Eine bestimmte Höhe dieser Gewinne, oder eine bestimmte jährliche Steigerungsrate ist weder "grundgesetzlich geschützt" noch bei der Bundesregierung "einklagbar", wie das aber so suggeriert wird!
Die meisten Gewinnerhöhungen(Steigerungsraten jährlich bis zu 20%) resultieren in den letzten 14 Jahren a) aus dem Anschluß Ost und diesem "ungesättigten Markt" dort an Konsum-und Verbrauchsgütern; b) aus der Arbeits-platz-weg-rationalisierung!
Es geht und ging also den Unternehmern nie "schlecht" und es geht ihnen auch heute nicht "schlecht", wenn gegenüber dem Vorjahr kein "Wachstum" zu verzeichnen ist, denn sie verdienen genau so viel, wie in den Zeiten, als sie sich noch über die %uellen, hohen Zuwächse freuten. Die Gewinne sind also auf "hohem" Niveau, doch Unternehmer, Aktionäre, Banken, Versicherungen und deren Vorstände kriegen den Hals nie voll genug.
Wenn nun geschrieen wird, man benötige eine weitere Wachstumssteigerung, - von mind. 2 % ist die Rede -, um Arbeitsplätze zu schaffen, dann ist das die Gelberübe vor der Nase des Esels!
Bisher ist die Geschichte genau umgekehrt gelaufen. Je besser die Unternehmer "verdienten", um so mehr Arbeitsplätze haben sie wegrationalisiert.
Nun haben sie nicht nur die Regierung mit diesem Geschrei weichgeklopft, sondern auch die Gewerkschaften knicken eine nach der anderen ein, wenn es um den Abbau von Arbeitnehmerrechten geht. Da soll "wieder mehr gearbeitet" werden, statt daß durch Überstundenabbau oder durch Wochenarbeitszeit-Reduzierung mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, vor allem aber soll der abgeschöpfte mehrwert der geleisteten Arbeit zulasten der Arbeitnehmer höher werden.
Unsere pseudo-sozial-demokratisch-grünen Politiker senken eher das Sozialhilfe-niveau ab, als daß sie Forderungen unterstützten, die ein Lohneinkommen sichern, womit der Arbeitnehmer in Würde leben können.
Ihre Sorge geht alleine dahin, daß Arbeitgeber Gewinne auch weiter steigern können.
Ich erinnere mich noch an Berechnungen von World-Watch, BN und anderen Organisationen vor 20 Jahren, die davor warnten, daß sich die Menschheit in den Industrie-Staaten "zu tode wachse".
Deren Argumente haben nichts an Gültigkeit verloren, sie sind aktueller und brisanter denn je zuvor, nur niemand redet mehr darüber.
Die Politik hat kapituliert vor der Macht des Geldes und deren Eigentümern, - schließlich denken Politiker eben nur von einer Legislaturperiode zur nächsten, und hinter ihr die Sintflut!
In Abwandlung zweier Werbeslogans (Bausparer und IKEA): "Für meine Zukunft sehe ich schwarz"! "Lebst Du noch, oder vegetierst Du schon"?
[editiert: 19.07.03, 16:05 von patros]
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