Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 22.09.05, 01:08     Betreff:  Re: Der Wahlkrampf ist vorbei - jetzt nur noch Krampf?




Glosse zum nachdenklichen Schmunzeln in


Der gemeine Wähler

Früher war alles besser. Auch das Volk und seine Stimme

Jochen Arntz



Der Wähler hat seinen Stil geändert. Und das nicht erst bei dieser Wahl. In Kleinstädten sieht man zwar noch diese rührenden älteren Paare, die in Anzug und Kostüm in der nahe gelegenen Grundschule der Demokratie einen Besuch abstatten. Im Großen und Ganzen aber muss man sagen: Früher war alles besser. Heute lässt sich der Wähler gehen, er kommt wie er will, er stimmt wie er will. Ungekämmt und unberechenbar. Und deshalb darf ihn nun jeder beschimpfen, den Wähler, um den eben noch gekämpft wurde. Den man eigentlich in Millionen zählen müsste, über den man aber besser richten kann, wenn man ihn im Singular nennt: Der gemeine Wähler.

Der deutsche Wähler hat sie belogen und getäuscht. Das sagen die Meinungsforscher nach der Wahl, deren Ergebnis sie so falsch vorausgesagt haben. Der deutsche Wähler ist unfähig, eine neue Regierung zu wählen. Das schreiben italienische Zeitungen, die sich damit auskennen. Der deutsche Wähler ist der Sprengmeister der Demokratie. Denn: "Die Politik lässt sich klarer, aber auch noch kaputter wählen" - mit dieser 5 im Zwischenzeugnis schickt der Stern den Wähler in die Herbstferien. Zum Nachdenken.

Und die CDU versteht bis heute nicht, wieso der Wähler sie nicht verstanden hat. Nur die Sozialdemokraten lieben den Wähler jetzt, allerdings ohne ganz zu verstehen, wieso er sie diesmal verstanden hat. Aber wahrscheinlich hat der Wähler das auch nicht so gemeint.

Man weiß es nicht, denn der Wähler hat sich wieder zurückgezogen. Er geht arbeiten, sucht Arbeit oder genießt den Ruhestand. Er erwartet keine Dankbarkeit, möchte aber aber auch nicht weiter dafür beschimpft werden, dass er sich am Sonntag für die Demokratie interessiert hat. In Dresden ist der Wähler sogar bereit, noch ein paar Tage länger durchzuhalten. Und beim nächsten Mal ist er auch gerne wieder dabei. Wenn's nicht stört.





[editiert: 22.09.05, 01:09 von bjk]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 2.245 von 3.492
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .