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GelöbNIX 2008 in Berlin

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freundeskreisvideo


New PostErstellt: 07.08.08, 12:36  Betreff: Video: GelöbNIX 2008! in Berlin  drucken  weiterempfehlen

Der Freundeskreis Videoclips hat ein Videofeature zum Gelöbnix! 2008 vor dem Reichstag veröffentlicht.

Link: http://freundeskreis-videoclips.de/2008/bundeswehr-geloebnis-geloebnix-2008-reichstag.php

Das Material von der Kundgebung wurde uns freundlicherweise vom "Forum der Nichtarbeit" zur Verfügung gestellt.
Wenn ihr mögt, dann verlinkt das Video, schreibt einen Kommentar oder ladet euch die Vorführversion runter, um
fürs nächste Jahr zu mobilisieren!

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 22.07.08, 21:37  Betreff:  GelöbNIX 2008 in Berlin  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Weil in 1944, ein Jahr vor der Kapitulation des Nazireiches, einige, teils hochrangige Wehrmachtsoffiziere einzusehen begannen, daß der mörderische Krieg, den sie mit all seinen Greueln und Menschenrechtsverbrechen voller Begeisterung mitgetragen haben, nicht zu gewinnen war, versuchten sie, am 20. Juli 1944 mit einem Attentat auf Hitler sich selber reinzuwaschen und die alleinige Schuld auf besagten GröFaZ zu schieben. Das Attentat mißlang und die Haupttäter wurden schon Stunden später im Berliner Bendler-Block hingerichtet.

Unter anderem ein Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Dieser hatte im Nazimilitär Karriere gemacht. Im Kriegsjahr 1939 schrieb er triumphierend seiner Frau Nina einen aufschlußreichen Brief aus dem besetzten Polen: „Die Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt. Die Tausenden von Gefangenen werden unserer Landwirtschaft recht gut tun.“

Er und seine Offiziers-Kumpane hatten all die Jahre zuvor keinerlei Skrupel mit der verbrecherischen Naziideologie. Sie wußten um die millionenfachen Morde an Juden, an Sinti und Roma, an Kommuninisten und Sozialisten, an Gewerkschafter und Homosexuelle, an sogenannte Minderwertige und und und. Diese furchtbaren Greuel waren ihnen zumindest solange gleichgültig, wie sie ihr Tausendjähriges Reich und ihre Karriere nicht in Gefahr sahen.

In der BRD werden sie besonders in den letzten Jahren von der herrschenden Politkaste und den kriegsgeilen Bundeswehr-Generälen als heroische Freiheitskämpfer hochstilisiert und geehrt, als Vorbild des propagierten "Staatsbürgers in Uniform". Die BRD-Demokratur braucht wieder solche Popanze zwecks Massenverblödung und Erklärung der Begriffslüge "Friedensarmee". Und weil die Bundesangriffsarmee der "archaischen Kämpfer" die Drittwelt-Kolonien der westlichen Welt, auch die Großdeutschlands, nicht nur am Hindukusch sondern weltweit bekriegen, äh, "verteidigen" soll.

Federführend bei dieser globalisierten Kriegstrommelei in der BRD sind jetzt vor allem UnionspolitikerInnen, nachdem RotGrün unter der Schröder-Fischer-Gang die Kriegshemmnisschleusen geöffnet und Jugoslawien völkerrechtswidrig überfallen, mit deutschen Bomben in Schutt und Asche gelegt und millionenfaches andauerndes Elend über die Bevölkerung gebracht hat.

Da darf, nein, muß jetzt das Stauffenberg-Attentat auf Hitler her!

Seit Jahr und Tag berieseln uns nämlich schon die öffentlichen Zwangsglotzen in Zusammenarbeit mit der bertelsmann-springersche Hetzjournaille, daß das deutsche Volk im Grunde von Hitler heimgesucht wurde und demzufolge gar nicht Täter sein könne. Ja, Deutschlands "beste Söhne" des Tausendjährigen Reichs haben nur notgedrungen im Nazireich Karriere machen müssen, damit sie irgendwann vielleicht mal die Chance bekämen, ein Attenttat auf diesen österreichischen Obergefreiten ausüben zu können. Am besten dann, wenn die bereits eroberten Ostgebiete endgültig einverleibt wären.

Mit Stauffenberg und seinen Mittätern hat's ja nicht so ganz geklappt. Sie haben sich erst getraut, als Stalingrad verloren, Rommel geschlagen, die glorreiche U-Bootflotte größtenteils im Atlantik versenkt war und auch keine V2-Wunderwaffe mehr die schmachvolle Niederlage des Tausendjährigen Reichs aufhalten konnte. Da sollen diese Versager wenigstens jetzt noch als Vorbild eines neuen großdeutschen Staatsbürgers in Uniform herhalten. So sind sie doch noch zu was nütze.

Unter dem Vorwand, im Hof des Berliner Bendlerblocks, wo die Jahre zuvor die BW-Rekruten-Gelöbnisse zwecks Verwendung als Kanonenfutter stattfanden, würde gerade an einem Ehrenmal für Stauffenberg gebaut, ließ das Bundeskriegsministerium das diesjährige Gelöbnis auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag zelebrieren. Das mutige Grünflächenamt des Bezirks Mitte wollte zunächst verweigern, wurde aber von der herrschenden Politkaste inklusive Berlins OB SPD-Wowereit niedergemacht und mußte letztendlich doch zustimmen.

Am vergangenen Sonntag, dem 20. Juli 2008, fand das als öffentlich umgelogene Dschingderassa-Militaristen-Spektakel unter dem "Schutz" von über 1.800 Polizisten zuzüglich BW-Feldjäger und Bundespolizisten statt. Der senile Altkanzler Helmut Schmidt, als naßforscher Hamburger Bürgermeister und Ex-Oberleutnat der Nazi-Wehrmacht einstmals Schmidtschnauze genannt, genoß es sichtlich, vor den willigen Rekruten eine zynische Lüge verbreiten zu können: "Dieser Staat wird euch nicht mißbrauchen." Die Politcamarilla klatschte frenetisch Beifall und die entsprechend berieselten und daher glückseligen Rekrutenmütter, -schwestern, -brüder und -väter des künftigen Kanonenfutters vergossen heiße Freudentränen. So mancher Militär wird während dieser Zelebration vor Kriegsgeilheit das Wasser nicht haben halten können. Leider waren auf den Fernsehbildern immer nur die vaterländisch glühenden Gesichter und lamettabehängten Oberkörper der Generalität zu sehen. Die im Schritt feucht gewordenen Uniform-Hosen blieben ausgeblendet.

Begeistert schwärmt heute der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe (SPD) in der Blödzeitung mit den drei Buchstaben (Politiker und Militärs können bekanntlich oft nur bis drei zählen): "Der Verteidigungsminister sollte die überwältigende positive Resonanz aus der Truppe auf dieses Gelöbnis zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, ob man es künftig regelmäßig oder sogar immer vor dem Reichstag abhält."

Wie auch immer, das antimilitarische GelöbNIX-Bündnis aus linken und antifaschistischen Organisationen veranstaltete eine Gegenkundgebung, die eigentlich am Brandenburger Tor stattfinden sollte aber unter Federführung des rotroten Senats dort verboten und auf die Ebertstraße Ecke Hanna-Arendt-Straße, hinter der US-Botschafts-Festung und hinter dem Holocaust-Mahnmal abgeschoben wurde. Und mit ca. 600 m Entfernung vom Reichstag nicht nur außer Sichtweite sondern auch außer Hörweite der verlogenen Militärbeweihräucherung war.

Im indymedia-Bericht unter http://de.indymedia.org/2008/07/222780.shtml ist bereits ausgezeichnet geschildert und mit einigen Fotos belegt, wie die Gegenkundgebung ablief. In über 100 Fotos habe ich meine Impressionen aus dieser Protest-Veranstaltung in weiten Teilen dokumentiert, sie ergänzen diesen indy-Bericht. Als sich so ab 19:30 Uhr der Kundgebungsort immer mehr leerte und alles sehr friedlich und entspannt verlief, ging auch ich. Deshalb bekam ich den späteren brutalen Bullenterror nicht mehr mit, über den im indy-Bericht, später in den Tageszeitungen und im rbb berichtet wurde.

Hier ein Bullengewalt-Foto von Antimilitarist_in aus indy

Unter http://www.jungewelt.de/2008/07-22/035.php berichtet die "junge Welt": "Scharfe Kritik übten Sprecher des Bündnisses am Agieren der Polizei, die »als rabiater Helfer des Militärs« aufgetreten sei. Während des »feierlichen Höhepunktes« vor dem Reichstag, als die 500 Rekruten des Wachbataillons die Gelöbnisformel nachsprachen, stürmte die Polizei den Lautsprecherwagen der Demonstranten und schnitt die Kabel durch. Sieben Bundeswehrgegner wurden vorübergehend festgenommen. Die Geräusche seien zu laut gewesen, und es seien verbotene Sirenentöne abgespielt worden, hieß es zur Begründung. Genau das war allerdings erst anläßlich des Großen Zapfenstreichs im Oktober 2005 vom Verwaltungsgericht ausdrücklich erlaubt worden. In der Vergangenheit hatten Gerichte mehrfach festgestellt, daß die Bundeswehr, wenn sie in die Öffentlichkeit geht, mit hörbarer Kritik leben müsse. Der Berliner Tagesspiegel zitierte in der Montagausgabe einen Polizeiführer, der dennoch ankündigte, ähnliche Kundgebungen dürften in Zukunft nur in noch größerer Entfernung stattfinden."

Geradezu reißerisch berichtete die Journaille über die Verhaftung von Inge Viett. Auf spiegel-online und in der Berliner Abendschau des rbb wurden Videos gezeigt, wie ihr von den Bullen genüßlich-brutal die Arme auf den Rücken gedreht und sie abgeführt wurde. Sie hat sich des "Verbrechens" schuldig gemacht, bereits Festgenommene vor der Bullengewalt zu schützen. - Ich bin überzeugt, die wenigsten DemonstrantInnen wußten überhaupt, daß Inge Viett dabei war. Auch ich habe sie erst später auf einigen meiner Fotos erkannt.

Wenn trotzdem - was sonst auf ähnlichen Demos nie der Fall ist - die Spiegel-Reporter und das Fernsehteam vom rbb bis zum Schluß der Demo und dem Beginn des Bullengewaltexzesses dageblieben sind, kann das wohl nur bedeuten, sie waren vorher eingeweiht und wußten, daß die uniformierten Schlägerhorden in Aktion treten würden. Da war zu erwarten, daß die nur noch wenigen Antifa-DemonstrantInnen, darunter Inge Viett, die beiden Lautis schützen würden. Und die Journaille hatte ihre propagandistischen Hetzbilder von "linksextremistischen Chaoten".

Unter http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Inge-Viett-Bundeswehr-Geloebnis;art126,2576981 im noch gemäßigten "Tagesspiegel" heißt es dann ganz im Sinne der obrigkeitlichen Meinungsdiktatur: "Die frühere RAF-Terroristin Inge Viett ist anlässlich des umstrittenen Bundeswehr-Gelöbnisses am Brandenburger Tor ins Visier der Polizei geraten, als sie Festgenommene aus den Händen der Behörden befreien wollte. Sie gilt als Ikone in der linken Szene. Inzwischen ist sie wieder auf freiem Fuß. [ ... ] Dass Ex-Terroristin Inge Viett mit der Polizei aneinandergeriet, ist ein weiterer Hinweis auf ihre ungebrochen linksextremistische Einstellung."

Die teilweise haßerfüllten Leserzuschriften zu diesem Artikel und auch in anderen Massenverblödungsforen zeigen auf, wie "erfolgreich" die jahrzehntelange Kalte-Kriegs-Gehirnwäsche der herrschenden BRD-Politkaste und ihrer Journaille nicht nur in der Frontstadt-Westberlin auf weite Teilen der Bevölkerung bis heute eingewirkt hat. Es kann einem speiübel werden. Ich kann mir immer lebhafter die gesellschaftliche Situation um 1933 vorstellen.

Das in Erinnerung an die furchtbaren Schrecken des zweiten Weltkrieges gegebene Versprechen "Nie wieder Krieg von deutschem Boden aus" ist von der Schröder-Fischer-Gang durch ihren Jugoslawien-Überfall leider sang- und klanglos auf dem Müllhaufen der schlimmen deutschen Geschichte gelandet.

Deshalb wird die Botschaft der Antifa-Parole "Nie, nie, nie wieder Deutschland" aktueller denn je! Die schleichende Aushöhlung des Grundgesetzes ist längst zu einer galoppierenden geworden. Den Rest besorgen die Gewaltexzesse der grün und schwarz uniformierten Schlägerhorden. Und bald wohl auch die BW-Angriffsarmee. Die G 8 Heiligendamm war das Vorspiel.

Bernd Kudanek alias bjk
Unterschichtler und Ungültigwähler
Foren:
http://freies-politikforum.carookee.com
http://wisp.carookee.com


Fotoimpressionen GelöbNIX 2008


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Tahera ist in Kabul, Afghanistan, geboren und lebt aber seit 1976 in Berlin,
sie engagiert sich u. a. bei attac und einer iranisch-afghanischen Frauenorganisation

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so könnte ein End-60er ausschauen, Ludwig Baumann ist aber schon 87 Jahre,
hier seine Vita: http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Baumann_(Wehrmachtsdeserteur)

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wo Bullen prügeln, sind die beiden Zivilbullen garantiert nicht weit,
der auf einem Bein steht, trägt sonst gerne Totenkopf-T-Shirt,
siehe nächstes Foto

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Ausklang





Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 23.07.08, 09:35 von bjk]
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