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Neonazis wollen morgen am Befreiungstag, den 8. Mai, in Berlin-Neukölln tagen

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 07.05.07, 15:50  Betreff:  Neonazis wollen morgen am Befreiungstag, den 8. Mai, in Berlin-Neukölln tagen  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2007/05-07/027.php


»NPD und militante Neonazis rücken enger zusammen«

Proteste gegen Neonazi-Veranstaltung am 8. Mai in Berlin-Neukölln. Ein Gespräch mit Marek Seilson

Interview: Lothar Bassermann



Marek Seilson ist aktiv in der Antifa AG Rixdorf in Berlin-Neukölln

jW: Ausgerechnet am 8. Mai, dem 62. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus, plant die NPD eine Veranstaltung im Berliner Stadtteil Neukölln. Was ist seitens der Neonazis geplant?

Marek Seilson: Die NPD hat im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt Räumlichkeiten für rund hundert Personen angemietet. Sie will dort ab 18 Uhr mit einer Saalveranstaltung unter dem Motto »8. Mai – Gestern eine Niederlage, heute eine Chance, morgen ein Sieg« beginnen. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort, ist sie in Neukölln fündig geworden. Die Wahl dieses Stadtteils ist aus unserer Sicht kein Zufall. Schon seit längerem zeichnet sich ab, daß es im Bezirk einen fruchtbaren Boden für neonazistische Propaganda und rechte Aktivitäten gibt. Dies zeigte sich nicht zuletzt bei den Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im September vergangenen Jahres, bei denen die NPD 3,9 Prozent erreichte und nun mit zwei Verordneten im Bezirksparlament sitzt.


jW: Was ist gegen die neofaschistische Provokation geplant?

Marek Seilson: Ein breites antifaschistisches Bündnis – vor allem Gruppen aus dem Bezirk sind darin aktiv – ruft ab 17 Uhr zu einer Gegenkundgebung am U-Bahnhof Lipschitzallee, direkt am Gemeinschaftshaus Gropiusstadt, auf. Dabei soll auch gegen die Vergabe von Räumen durch die Verantwortlichen im Neuköllner Bezirksamt protestiert werden. Und es geht darum, die umfangreichen neonazistischen Aktivitäten im Bezirk zu benennen.


jW: Wer ist an den Protesten beteiligt?

Marek Seilson: Neben den Bezirksverbänden von SPD, Linkspartei, DKP und Grünen rufen auch das Antifaschistische Bündnis Südost (ABSO), die Autonome Neuköllner Antifa (ANA) sowie die VVN-BdA Berlin und die SDAJ zu den Protesten auf.


jW: Wie bewerten Sie die Neonaziszene im Stadtteil Neukölln, und welche Rolle spielt dabei die NPD?

Marek Seilson: Die Neonazis gerade im südlichen Teil Neuköllns gehören zu den aktivsten in Berlin. Es ist den Rechten in den letzten Jahren verstärkt gelungen, Jugendliche in sogenannte »Freie Kameradschaften« einzubinden. Diese Leute sind im Schnitt 20 Jahre alt und äußerst gewaltbereit. Sie orientieren sich in ihrem Habitus und ihrer Praxis an den sogenannten »Autonomen Nationalisten«. Besonders auffällig ist momentan das Agieren von einschlägigen Neonazikadern wie René Bethage, der seine sogenannte Jugendarbeit zuvor im benachbarten Treptow-Köpenick mit der Gründung der mittlerweile verbotenen Kameradschaft Berliner-Alternative Süd-Ost (BASO) erprobt hatte, Nun kann er sie im Neuköllner Stadtteil Rudow nahezu unbehelligt fortführen. Ein Indiz dafür ist, daß der Neuköllner Kreisverband der Jungen Nationaldemokraten (JN), der Jugendorganisation der NPD, vor allem aus Angehörigen der militanten Kameradschaftsszene besteht.


jW: Ist seit dem Einzug der NPD in die BVV eine Zunahme rechter Aktivitäten in Neukölln zu beobachten?

Marek Seilson: Bereits im Wahlkampf hatte sich abgezeichnet, daß das Selbstvertrauen der Neonazis gestärkt ist. Hier leisteten die eben erwähnten Jüngeren handfeste Schützenhilfe für die NPD, indem sie beispielsweise einen Stand der Linkspartei.PDS mit Feuerwerk, Metallstangen und Flaschen angriffen und auch bei Aktionen der anderen Parteien störten. Zudem ist festzustellen, daß die NPD und die Kameradschaftsszene seit dem NPD-Wahlerfolg noch enger zusammenarbeiten. Thomas Vierk und Jan Sturm, die beiden NPD-Verordneten in der BVV, verstehen sich offenbar als parlamentarischer Arm der gewaltorientierten Kameradschaftsszene des Bezirks.


Dienstag 8. Mai, 17 Uhr, U-Bahnhof Lipschitzallee: NPD-Veranstaltung verhindern
www.antifa-neukoelln.de.vu

Mittwoch, 9. Mai, 19.30 Uhr, Chile-Freundschaftsgesellschaft, Jonasstraße 29: Diskussionsveranstaltung von DKP und VVN zur NPD-Verbotskampagne, mit Heinrich Fink (Bundessprecher der VVN-BdA) und Männe Grüß (SDAJ)





[editiert: 07.05.07, 15:54 von bjk]



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