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Aber die Kirche tut doch so viel Gutes ... ... ...

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bjk

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New PostErstellt: 11.06.13, 06:01  Betreff:  80 Jahre Hitler-Vatikan-Pakt - Aber die Kirche tut doch so viel Gutes ... ... ...  drucken  weiterempfehlen

entnommen aus: http://kommunisten-online.de/auch-die-ziele-die-die-neue-staatsautoritat-die-der-nazis-red-k-online-fur-die-freiheit-unseres-volkes-erstrebt-mussen-wir-katholiken-begrusen/#more-1731





80 Jahre Hitler-Vatikan-Pakt

8. Juni 1933: Vor 80 Jahren verkündet die katholische Kirche ihre Unterwerfung unter die Nazi-Diktatur

Von Martin

Quelle: Religionsfrei im Revier ( http://religionsfrei-im-revier.de/2013/06/07/8-juni-1933-vor-80-jahren-verkundet-die-katholische-kirche-ihre-unterwerfung-unter-die-nazi-diktatur/ ) vom 7. Juni 2013


Vor 80 Jahren, am 8. Juni 1933, revidierte die katholische Kirche in Deutschland öffentlich ihre kritische Haltung gegenüber der nationalsozialistischen Regierung. In einem Hirtenbrief verkündeten die in Fulda tagenden Bischöfe und Kardinäle: 
„Es fällt deswegen uns Katholiken auch keineswegs schwer, die neue, starke Betonung der Autorität im deutschen Staatswesen zu würdigen und uns mit jener Bereitschaft ihr zu unterwerfen, die sich nicht nur als eine natürliche Tugend, sondern wiederum als eine übernatürliche kennzeichnet, weil wir in jeder menschlichen Obrigkeit einen Abglanz der göttlichen Herrschaft und eine Teilnahme an der ewigen Autorität Gottes erblicken ( Röm. 13,1 ff.)”

Die katholischen Bischöfe und Kardinäle erklärten, dass sie mit den Zielen der Nazis übereinstimmen:
„Auch die Ziele, die die neue Staatsautorität für die Freiheit unseres Volkes erstrebt, müssen wir Katholiken begrüßen. Nach Jahren der Unfreiheit unserer Nation und der Mißachtung und schmachvollen Verkürzung unserer völkischen Rechte muß unser deutsches Volk jene Freiheit und jenen Ehrenplatz in der Völkerfamilie wieder erhalten, die ihm auf Grund seiner zahlenmäßigen Größe und seiner kulturellen Veranlagung und Leistung gebühren.”

Dankbar vollzog die katholische Kirche den Schulterschluss mit den Nazis im Kampf gegen den „mörderischen Bolschewismus”:
„Zu unserer großen Freude haben die führenden Männer des neuen Staates ausdrücklich erklärt, daß sie sich selbst und ihr Werk auf den Boden des Christentums stellen. Es ist das ein öffentliches, feierliches Bekenntnis, das den herzlichen Dank aller Katholiken verdient. Nicht mehr soll also der Unglaube und die von ihm entfesselte Unsittlichkeit das Mark des deutschen Volkes vergiften, nicht mehr der mörderische Bolschewismus mit seinem satanischen Gotteshaß die deutsche Volksseele bedrohen und verwüsten.”

Gleichzeitig formulierte der Klerus in dem Hirtenbrief seine Forderungen an die Nazis. Die katholische Kirche erwartete für ihre Bereitschaft sich zu unterwerfen, dass ihre Strukturen und Privilegien unangetastet bleiben. In einem Konkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan wurde dies am 20. Juli 1933 besiegelt.

Dies war der erste internationale Vertrag, den die Hitler-Regierung unterzeichnen konnte.

Die Initiative Religionsfrei im Revier wird auf einer öffentlichen Tagung am 13. Juli 2013 in Bochum den 80. Jahrestag der Unterzeichnung des Konkordats zum Anlass nehmen, um die Rolle der beiden großen Kirchen im Faschismus zu beleuchten.
Jörg Schnückel von der Initiative „Religionsfrei im Revier”: „Die Kirchen haben sich sehr früh mit der Nazi-Diktatur arrangiert. Sie haben als einzige Großorganisationen den Faschismus unbeschadet überstanden. Sie haben es gleichzeitig geschafft, sich als Opfer der Nazis zu inszenieren. Ein durchaus typisches Beispiel dafür, wie skrupellos sich die katholische Kirche verhalten hat, ist das geheime Zusatzabkommen des Reichskonkordats. Hierin hat die katholische Kirche bereits ihre privilegierte Stellung im Kriegsfall geregelt. Kein halbes Jahr nachdem Hitler die Macht übertragen wurde, hat der Vatikan für den Krieg vorgesorgt.”

Der zitierte Hirtenbrief ist veröffentlicht in: Hans Müller, Katholische Kirche und Nationalsozialismus, München 1965 (dtv dokumente)

Eine Kopie ist zu finden unter:
http://religionsfrei-im-revier.de/Hirtenbrief-8-6-33.pdf

Das geheime Zusatzabkommen des Reichskonkordats ist zu finden unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat#Inhalt_des_Geheimanhangs




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[editiert: 11.06.13, 06:03 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 25.09.11, 18:54  Betreff:  Papst - not welcome in Deutschland und schon gar nicht in Berlin!  drucken  weiterempfehlen

Textbericht entnommen aus: http://de.indymedia.org/2011/09/316548.shtml



[B] Demo gegen CDU Empfang für Papst-Fans

Not welcome! 22.09.2011 09:30


Der realtiv kurzfristigen Mobilisierung gegen den Empfang der CDU, an dem Kirchen und CDU-Prominenz teilnahmen, folgten rund 100 Papstgegner_innen.

Die Demo zog vom Wittenbergplatz, begleitet von Fotografen und Kamerateams, zum Konrad-Adenauer-Haus,wo es eine kurze Zwischenkundgebung gab. Während Merkel vor den Anwesenden Gästen betonte wie wichtig Religion, im speziellen das Christentum, für Deutschland sei, äußerten die Demoteilnehmer_innen draußen über die Hoffierung Joseph Ratzingers durch die Bundesregierung ihren Unmut. Kritik wurde vor allem daran geübt, dass die CDU sich für die Papstrede im Bundestag stark macht und damit signalisiert, das homophobes, frauenfeindliches und rechtsoffenes Gedankengut hier willkommen ist. Nach Ende der Kundgebung zog die Demo zum Breitscheid Platz, wo sie mit einer Abschlußkundgebung beendet wurde.

Ein wichtiges Statement, leider zu wenig Leute, viel Presse vor Ort. Im großen und ganzen waren wir mit der Aktion zufrieden und bereiten uns heute auf den Antifa-Block auf der Groß-Demo vor. Aber das ist am 22. September nicht die einzige Aktion.

Hier darum eine Zusammenfassung:

22.09.2011: „Begrüßung“ des Papstes am Flughafen Tegel. Vom Bündnis „What the Fuck“. 10.00 Uhr. Flughafen Tegel. Terminal A

22.09.2011: Den ganzen Tag über: Kreative Proteste an Orten des Papstbesuches und Public-Viewing-Punkten der Papst-AnhängerInnen. Außerdem: Überraschende Audienzen der Päpstin Rosa I.

22.09.2011: Demo „Keine Macht den Dogmen“ vom Bündnis „Der Papst kommt“. Mit Block der Gesichtslosen von Opfern sexueller Gewalt und deren UnterstützerInnen. Und mit antifaschistischen Block vom Bündnis Not Welcome“. 16:00 Uhr. Potsdamer Platz.

22.09.2011: Nachtkundgebung gegen päpstlichen Schlaf und Moralvorstellungsdingszeug vom Bündnis „What the Fuck“. 20.00 Uhr. Päpstliche Nuntiatur, Lilienthalstraße 2A, U-Bahnhof Südstern.

Fotos in: http://de.indymedia.org/2011/09/316548.shtml





18 Fotoimpressionen von bjk


Sämtliche Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.


01 -
Wittenbergplatz, Bayreuther Straße, gegen 17:30 Uhr, Polizei inspiziert Transpis und Plakate

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17 -
die Demo startet zur CDU-Zentrale

18 -
in der Kleiststraße





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bjk

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New PostErstellt: 14.06.11, 14:21  Betreff: Re: Kreuz und Hakenkreuz  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    - auch aus der PDL (Gysi!!!) - fanden den Kirchentag und die Kirche/n ganz toll



gelesen in: http://www.neues-deutschland.de/artikel/199586.so-wahr-mir-gott-helfe.html?sstr=wahr|mir|Gott|helfe


Von Jürgen Schuster       11.06.2011

So wahr mir Gott helfe ...


Politische Entscheidungen und christliche Gebote


Als Kanzlerin Merkel öffentlich ihre Freude über die Tötung Osama bin Ladens verkündete, war der seltene Fall eingetreten, bei dem die Unverträglichkeit politischen Handelns mit christlichen Werten für jeden erkennbar wurde. Denn im Regelfall präsentieren bürgerliche Regierungen problematische politische Entscheidungen und Maßnahmen in religiöser Verkleidung. George W. Bush stellte sich in allen öffentlichen Auftritten als streng gläubiger Christ dar, der täglich vor dem Schlafengehen die Bibel liest. Regierungssitzungen begann er stets mit einem Gebet. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, Irak zu überfallen und die Folter zur legitimen Verhörmethode zu erklären. Während des Vietnamkrieges verkündete der gläubige Christ und Luftwaffengeneral Curtis Le Mey, man müsse, um zu siegen, Vietnam in die Steinzeit bomben. Der Einsatz von hochgiftigen Entlaubungsmitteln auf riesigen Flächen führte zu über hunderttausend Toten, bei den Überlebenden zu Krebserkrankungen und zu Missbildungen bei Neugeborenen. Vor beiden Angriffskriegen dienten ausgeklügelte Lügen als Vorwand für die jeweilige grobe Verletzung des Völkerrechts. Für den Überfall auf Vietnam war es ein erfundener vietnamesischer Angriff auf US-Kriegsschiffe im Golf von Tonking. Und die Behauptung, Saddam verfüge über Massenvernichtungswaffen, reichten Bush aus, um in Irak einzumarschieren.

Angela Merkel stand von Anbeginn unerschütterlich an der Seite dieses Mannes und der von ihm befohlenen Irak-Invasion. Nach der Ablehnung deutscher Beteiligung an jenem Krieg durch den damaligen Kanzler Gerhard Schröder reiste sie als Oppositionsführerin in die USA, um Bush in einem Akt peinlicher Beflissenheit die Unterstützung ihrer Partei zu versichern. In der »Washington Post« wetterte sie in einer Schmähkolumne gegen die Antikriegsentscheidung Schröders.

Es ist schon erstaunlich, wie variabel christliche Politiker mit den sonst von ihnen so gern herausgestellten christlichen Werten umgehen. So hatte Merkel seinerzeit keine Probleme, gegebenenfalls deutsche Soldaten nach Irak zu schicken oder jüngst ihre Freude über einen Tötungsvorgang zu bekunden, unbeschadet aller biblischen Gebote über die Heiligkeit des menschlichen Lebens. Wenn es ihr dagegen zweckmäßig und nützlich erscheint, beruft sie sich sehr nachdrücklich auf ihre Religion. Hierzu sah sie sich auch veranlasst, als Bundespräsident Wulff in einer Festrede im Oktober letzten Jahres erklärte, dass auch der Islam zu Deutschland gehöre, was im konservativen Lager viel Unmut auslöste. Während von dieser Seite vielfach offene Ablehnung zu hören war, gingen führende CDU/CSU-Kreise, allen voran die Kanzlerin, dazu über, ihre letztlich islamfeindliche Haltung hinter lautstarken Bekenntnissen zum Christentum zu verstecken.

Auf dem Karlsruher Parteitag der CDU Ende 2010 präsentierte Merkel, begleitet von ständigen Verweisen auf die Bedeutung des Glaubens und die »ethischen Grundlagen des Christentums«, eine neue Erfindung: eine »christlich-jüdische Tradition« als »prägende Kraft«, die über Jahrhunderte zurückreiche. Die Kombination »christlich-jüdisch« suggeriert ein harmonisches Miteinander und ist nicht nur eine Konstruktion, sondern eine freche Geschichtslüge, nun in den Rang einer regierungsamtlichen Verlautbarung gehoben. Es ist durchaus lohnenswert, einmal der Frage nachzugehen, wie diese über Jahrhunderte andauernde »jüdisch-christliche« Tradition in der Geschichte in Wirklichkeit aussah.

Seit der offiziellen Anerkennung des Christentums als Staatsreligion durch Kaiser Konstantin im Jahre 313 standen judenfeindliche Beschlüsse und Aktivitäten im Mittelpunkt der christlichen Kirche. So verbot beispielsweise schon die Synode von Elvira 306 die Eheschließung von Juden und Christen sowie gemeinsame Mahlzeiten, andere Synoden ordneten die Verbrennung des Talmuds an, untersagten es Christen, jüdische Ärzte aufzusuchen, verboten Juden, öffentliche Ämter zu bekleiden und zwangen sie, nur in abgesonderten Ortsteilen zu leben. Eines der bedeutendsten Konzile des Mittelalters, das IV. Laterankonzil 1215, ordnete als Unterscheidungsmerkmal für Juden das Tragen eines gelben Flecks oder eines Spitzhutes an, verbot das Ausüben von Handwerk und Gewerbe und gestattete ihnen nur den Geldverleih.

Auch der vielleicht größte Reformer der Geschichte, Martin Luther, unterwarf sich dem Antijudaismus des Vatikans. In seiner Schrift »Die Juden und ihre Lügen« beschimpfte er sie als Mörder an Christus und verlangte, dass man ihre »Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke«. Bis ins 18. Jahrhundert blieb der Antisemitismus die offizielle Kirchenlehre und erlebte dann mit dem Machtantritt Hitlers seine grausame Vollstreckung.

Mit dem Abschluss des Reichskonkordats zwischen dem Vatikan und der Hitlerregierung im Sommer 1933 wollte sich die katholische Kirche ein Maß an Bewegungsfreiheit sichern und nahm dabei in Kauf, die erste völkerrechtliche Anerkennung des faschistischen Deutschland vollzogen zu haben. In ihrem Verhältnis zur Hitler-Diktatur ließ sie sich wie stets vom Paulusbrief an die Römer leiten und forderte zum Gehorsam gegenüber der Obrigkeit auf. Papst Pius XI. schwieg sich zwar über den Holocaust und andere Verbrechen aus, umso heftiger polterte er gegen den gottlosen Bolschewismus. 1937 klagte er in der Enzyklika »Divini redemptoris« die »Geißel des Kommunismus« an, der die ganze Welt bedrohe.

Ende 1936 hatten die Bischöfe in einem Hirtenbrief dem Führer versichert, ihn »in seinem weltgeschichtlichen Abwehrkampf gegen den Bolschewismus mit moralischen Mitteln auf jede Weise zu unterstützen«. Wenige Wochen nach dem Überfall auf Polen1939 ermahnten die Bischöfe »unsere katholischen Soldaten in Gehorsam gegen den Führer … opferwillig ihre Pflicht zu tun«. Selbst nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichte der Vatikan mit Duldung von Papst Pius XII. die Flucht führender Faschisten und Kriegsverbrecher, darunter Eichmann und Mengele, nach Südamerika über die sogenannte »Rattenlinie«.

Angesichts solcher christlicher Traditionen muss es schon Erstaunen hervorrufen, wenn führende CDU-Politiker meinen, sich auf das Christentum als Maßstab politischen Handelns berufen zu können. Aber auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen ist eine Berufung auf das Christentum mehr als problematisch. Liest man einmal nach, was die Bibel über die Rechte der Frau mitzuteilen hat, dann wird ein Erschauern nicht zu vermeiden sein. So kann man im Epheserbrief (Kapitel 5,22) lesen: »Ihr Frauen ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn, denn der Mann ist das Haupt der Frau.« Forderungen dieser Art finden sich an vielen Stellen des Neuen Testaments. Die Unterordnung der Frau sollte für ihre Stellung in der Gesellschaft insgesamt gelten. So fordert der Korintherbrief (Kapitel 14,34): »Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in der Versammlung schweigen. Es ist ihnen nicht gestattet zu reden.«

Das Kopftuchtragen von muslimischen Frauen wird meist als Zeichen der Unterwerfung kritisiert, vielleicht nicht zu Unrecht. Wie steht die Bibel dazu? Im Korintherbrief (Kapitel 11,5) heißt es: »Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. Wenn sie kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare schneiden lassen.« Aber: »Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes.«

Dieses heute antiquiert erscheinende Frauenbild prägte über historische Zeiträume die rechtlose Stellung der Frau und fand sogar noch Ende des 19. Jahrhunderts Eingang in die Gesetzgebung. Die zitierten Passagen aus dem Neuen Testament waren offenbar das Vorbild bei der Formulierung des Familienrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch, das die Rechtlosigkeit der Frau mit deutscher Gründlichkeit ausdifferenzierte. So durfte die Frau nur mit Genehmigung des Mannes eine Arbeit aufnehmen, die er nach Belieben fristlos kündigen konnte (§ 1358), er hatte die alleinige Befugnis in allen Familienangelegenheiten (Kindererziehung, Wohnungswahl u.a.) und verfügte sogar über das von der Frau in die Ehe eingebrachte Vermögen. Die Frau war »verpflichtet, das gemeinschaftliche Hauswesen zu leiten«, wurde also per Gesetz in die Küche verbannt.

Interessanterweise brauchte das Führungspersonal der Bundesrepublik zwei Jahrzehnte, um jene Bestimmungen aus dem Kaiserreich aufzuheben.



Eidesformel

In der Bundesrepublik Deutschland leisten Bundespräsident, Bundeskanzler und Bundesminister folgenden im Grundgesetz (Art. 56) festgeschriebenen Amtseid:

Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.

Laut Art. 56 Satz 2 GG kann der Eid auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden. Als bisher einziger Bundeskanzler machte davon Gerhard Schröder bei seinen Vereidigungen in den Jahren 1998 und 2002 Gebrauch. Sieben Minister der ersten Schröder-Regierung folgten dem damaligen Kanzler: Oskar Lafontaine, Otto Schily, Walter Riester, Edelgard Bulmahn, Bodo Hombach, Joseph Fischer und Jürgen Trittin. Bei Merkels Amtsantritt im Jahre 2005 verzichtete lediglich Justizministerin Brigitte Zypries auf die Gottesformel.
ND



Leserkommentar:

Bernd.Kudanek, 14. Jun 2011 14:15
... das war wirklich passend zu Pfingsten

Jürgen Schuster hat die religiös verschwurbelte Heuchelei der Politkaste sehr gut auf den Punkt gebracht.

Der ehemalige Religionsbeauftragte der Linkspartei und bekennende Protestant, Bodo Ramelow, wird sicher not amused gewesen sein, daß er einen solchen Artikel ausgerechnet im ND lesen mußte. Ob er nun wohl über einen Denk- und Schreibverbots-Fraktionsbeschluß im ND nachdenkt? Man wird ja wohl noch fragen dürfen





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New PostErstellt: 06.06.11, 19:47  Betreff: Re: Kreuz und Hakenkreuz  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    - auch aus der PDL (Gysi!!!) - fanden den Kirchentag und die Kirche/n ganz toll


gelesen in: http://www.neues-deutschland.de/artikel/199130.die-gruene-welle-der-nischenbauer.html?sstr=Gysi|Kirchentag|Dresden

"Gysi lobte dabei, die evangelische Kirche schaffe es »in jeder Gesellschaft Nischen einzubauen«. Das habe sie in der DDR gezeigt, wo »die Opposition, gleich ob gläubig oder nicht, dort eine Stätte hatte, zu der sie gehen konnte«. Die Funktion übernehme sie auch heute, sagte Gysi und fügte hinzu, das Bewusstsein dafür wolle er in seiner Partei schärfen. EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider nahm die Ankündigung wohlwollend zur Kenntnis. Dafür, dass es sein erster Besuch bei einer Veranstaltung der LINKEN war, hörte er eine wahrhaft frohe Botschaft."





... hat der sie noch alle?! - Die Linkspartei wird immer unwählbarer - - -




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[editiert: 06.06.11, 19:53 von bjk]
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New PostErstellt: 06.06.11, 19:35  Betreff: Re: Kreuz und Hakenkreuz  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
      durfte Kriegsminister die Misere widerspruchslos von notwendigen und notwendig werdenden neokolonialstischen Raubkriegen salbadern und die Pastorentochter Änschie, für die alle Südländer faul sind, hat ihm dazu die Lampe gehalten

... auch andere Berufslügner der im Bundestag vertretenen Parteien - auch aus der PDL (Gysi!!!) - fanden den Kirchentag und die Kirche/n ganz toll




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New PostErstellt: 06.06.11, 19:29  Betreff:  Re: Kreuz und Hakenkreuz  drucken  weiterempfehlen

gelesen in: http://www.neues-deutschland.de/artikel/199179.vorbild-kroatien.html?sstr=Vorbild|Kroatien



Kommentiert von Roland Etzel

Vorbild Kroatien


So deutlich hatte es sein Vorgänger niemals ausgesprochen. Aber Papst Benedikt XVI. bezeichnete am Wochenende während seines Besuchs in Kroatien die Geschichte der 20-jährigen Eigenstaatlichkeit des Landes als »beispielhaft« und »Grund zur Reflexion für alle anderen Völker des Kontinents«. Kein Wort verlor der Papst über nach 1991 verübte Verbrechen: ethnische Säuberungen, deren Opfer Tausende in Kroatien lebende Serben wurden, und andere Kriegsverbrechen, die selbst vom gegenüber Kroaten großzügigen Haager Tribunal als solche eingeordnet wurden.

Die Opfer werden die Papstworte als zynisch empfinden, aber aus der Warte dieses Zynismus ist es tatsächlich eine Erfolgsgeschichte; eine, an deren Zustandekommen der Vatikan maßgeblich beteiligt war. Rom darf sich rühmen, die Aufspaltung Jugoslawiens nach 1990 aktiv mitbetrieben zu haben. Die blutigen Folgen dieses Kurses der kroatischen Führung nahm Rom, das Verbrechen anderer Führer des Balkans unnachsichtig geißelte, weitgehend kritiklos in Kauf.

Auch das steht in der politische Kontinuität der Vatikan-Politik auf dem Balkan: Benedikt weilte gestern gedenkend am Grabe von Kardinal Stepinac, Militärvikar von Hitlers Verbündetem in Zagreb, und pries ihn als »Verteidiger des wahren Humanismus«. Johannes Paul II. hatte Stepinac, der nach 1945 als einziger Kardinal wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurde, bereits selig gesprochen. Benedikt blieb in dieser Spur.



_ _ _

weiterführende Links

http://www.mutter-teresa.info/stepinac.html
http://www.mutter-teresa.info/
http://www.das-weisse-pferd.com/98_18/seligsprechung_eines_kriegsverbrechers.html


... die Evangolen sind übrigens kein bißchen weniger heuchlerisch, denn auf dem sogenannten Kirchentag in Dresden vom Vergangenen Wochenende durfte Kriegsminister die Misere widerspruchslos von notwendigen und notwendig werdenden neokolonialstischen Raubkriegen salbadern und die Pastorentochter Änschie, für die alle Südländer faul sind, hat ihm dazu die Lampe gehalten

... übrigens wurde diese bigotte Veranstaltung vom Steuerzahler mit über 2 Millionen Euro subventioniert - kaum der Rede wert, wa




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New PostErstellt: 26.12.09, 23:27  Betreff:  ... aber die Kirche tut doch so viel Gutes  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.neues-deutschland.de/artikel/161766.im-zweifel-fuer-die-kirche.html



Von Ingolf Bossenz

Im Zweifel für die Kirche?


Der Sonntagsstreit und andere Streiflichter eines Kulturkampfes


Pünktlich zum Beginn der Weihnachtszeit konnten die beiden christlichen Großkirchen einen wichtigen juristischen Sieg verbuchen. Am 1. Dezember gab das Bundesverfassungsgericht den Beschwerden der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und des Erzbistums Berlin gegen die Ladenöffnungsmöglichkeiten in Berlin speziell an allen vier Adventssonntagen statt und verwarf diese Praxis als nicht verfassungsgemäß.

Auch die Gewerkschaften begrüßten das Urteil und in den Medien wurde es überwiegend positiv kommentiert. Ein Riegel gegen hemmungslosen Konsumismus, gegen immer rigorosere Ausbeutung der im Handel Beschäftigten – was wäre an einer solchen »vernünftigen« Entscheidung der Karlsruher Richter auszusetzen?

Indes: Den klagenden Kirchen ging es mitnichten um den Schutz der Verkäuferinnen und Verkäufer. Das wäre auch kaum zu erwarten angesichts der restriktiven arbeitsrechtlichen Regelungen für Mitarbeiter der Kirchen und kirchennaher Organisationen, die hierzulande erheblich zu den für sonstige Arbeitnehmer anwendbaren Bestimmungen differieren. Es ging um die Kirchen selbst. Und um deren Betroffenheit von der Berliner Regelung, die das Gericht ausdrücklich anerkannte. Doch worin eigentlich liegt diese Betroffenheit? Eine Beeinträchtigung religiöser Veranstaltungen ist nicht erkennbar. Die hauptsächliche Zeit für Gottesdienste ist der Vormittag und die Geschäfte öffneten an den Sonntagen erst ab 13 Uhr.

Laut dem erstaunlichen Fazit des Bundesverfassungsgerichts liegt die Betroffenheit der Kirchen darin, »dass sich durch die in Rede stehenden Ladenöffnungszeiten generell der Charakter der Sonn- und Feiertage als Tage der Arbeitsruhe, aber auch der Besinnung verändert, weil diese Tage auch in ihrer Ganzheit als Tage der Ruhe und der seelischen Erhebung religiöse Bedeutung für die Beschwerdeführer haben«. Das Gericht zitiert zur Untermauerung seiner Argumentation sogar die entsprechende Bibelstelle »... am siebten Tage sollst Du ruhen, ...«.

Es ging den Kirchen also – und das ist alles andere als erstaunlich – darum, die eigene Sicht der Sonntage »in ihrer Ganzheit« juristisch als gesellschaftlich gültige Deutungshoheit legitimieren zu lassen. Was vollauf gelang. Zudem mit einem weitgehend positiven Echo, das allerdings diese religionspolitischen Implikationen so gut wie völlig ausblendete.

Der Rechtswissenschaftler Gerhard Czermak erläuterte gegenüber ND, was »ärgerlich an dem Urteil ist«. Dessen Lektüre, so der ehemalige Verwaltungsrichter und Verfasser eines bislang singulären Lexikons zu Religion und Weltanschauung*, verstärke wieder einmal »den Eindruck, es gelte immer noch der Grundsatz ›in dubio pro ecclesia‹ (im Zweifel für die Kirche)«. Die Entscheidung lasse an einzelnen Stellen »klar erkennen, dass die Förderung speziell christlicher Tradition dem Gericht nicht fern liegt«. Dem Sonn- und Feiertagsschutz werde eine religiöse Teilkomponente zuerkannt. Czermaks Resümee: »Vergessen wird die alte Erkenntnis des Bundesverfassungsgerichts, dass alle Verfassungsbegriffe im nur weltlich legitimierten Staat nur säkular verstanden werden dürfen, auch wenn der Staat auf Religion und Weltanschauung – gleichberechtigt – Rücksicht nimmt.«

Im Zweifel für die Kirche? Am 24. September wies der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eine Beschwerde gegen die Kirchenaustrittsgebühr in Deutschland ab, nachdem dies ein Jahr zuvor bereits das Bundesverfassungsgericht getan hatte. Bekanntlich ist es auch hierzulande üblich, Säuglinge per Taufe zu Mitgliedern der Kirchen zu machen. Wer die Zwangsmitgliedschaft im fortgeschrittenen Alter aufkündigen möchte, muss seinen Wunsch nicht etwa gegenüber dem zuständigen Pfarrer, sondern gegenüber einer staatlichen Stelle – in der Regel ist dies das Standesamt – erklären. Abgesehen von der Merkwürdigkeit, dass die Kirchen die einzigen Vereine sind, deren Verlassen dem Staat anzuzeigen ist, kostet diese Praxis in den meisten Bundesländern die Austrittswilligen auch noch Geld – bis zu 50 Euro (Baden-Württemberg). Der Staat erschwert also einerseits die Aufkündigung der Kirchenzugehörigkeit. Andererseits verdient er an denen, die sich davon nicht abschrecken lassen. Manus manum lavat.

Solche über Jahrhunderte bewährte deutsche Tradition der einander waschenden Hände von »Thron und Altar« wurde erst jüngst auf hoher politischer Ebene bekräftigt. Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, und Hermann Gröhe, neuer CDU-Generalsekretär, würdigten bei einem Treffen die Zusammenarbeit zwischen Politik und Kirche. Das »vertrauensvolle Miteinander« zwischen Bischofskonferenz und CDU werde fortgesetzt, hieß es aus der CDU-Pressestelle. Demnach begrüßten Zollitsch und Gröhe, dass den Kirchen im Koalitionsvertrag »eine unverzichtbare Rolle bei der Vermittlung der unserem Gemeinwesen zugrunde liegenden Werte« zugesprochen worden sei.

Diese Festschreibung »einer unverzichtbaren Rolle« der Kirchen im Koalitionsvertrag ist besonders pikant, als ja einer der beiden Koalitionspartner die FDP ist. Ausgerechnet diese Partei war nämlich einst – lang ist’s her: 1974 – auffällig geworden durch ein von ihrem Bundesparteitag verabschiedetes Thesenpapier »Freie Kirche im freien Staat«, das mit Blick vor allem auf die Stellung der beiden Großkirchen unter anderem folgende Essentials enthielt:

– Der Körperschaftsstatus der Kirchen ist durch ein neues Verbandsrecht abzulösen;

– Kirchenmitgliedschaft ist rein intern zu regeln;

– die Kirchensteuer ist durch ein kircheneigenes Beitragssystem zu ersetzen;

– das Neutralitätsprinzip des Staates ist auch im Landesrecht und bei religiösen Symbolen zu beachten;

– Kirchenverträge und Konkordate sind aufzuheben und gegebenenfalls durch Gesetze oder Einzelvereinbarungen zu ersetzen;

– Staatsleistungen und finanzielle Sondervorteile sind aufzuheben;

– Militärseelsorge ist die alleinige Sache der Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften;

– in den öffentlichen Gremien ist die Vertretung der Kirchen und anderer gesellschaftlicher Gruppen auf die jeweilige Funktion der Verbände zu überprüfen.

Nachdem das FDP-Papier seinerzeit von Kirchen und Konservativen massiv angefeindet und diffamiert worden war, verschwand es in der Schublade. Seine Forderungen bleiben hochaktuell. Allerdings ist es kaum wahrscheinlich, dass heute eine etablierte Partei einen Vorstoß von vergleichbarer Konsequenz wagt. Schon gar nicht die endlich wieder an der Macht teilhabenden Freidemokraten.

Nimmt man das Karlsruher Sonntags-Urteil und die versprochene Einbindung in die Politik der schwarz-gelben Koalition, beschert das Jahr 2009 den christlichen Großkirchen einen versöhnlichen Ausklang. Zunächst sah das gar nicht so aus. Ein veritabler Kulturkampf tobte um das für die an Berliner Schulen Lernenden obligatorische Fach »Ethik«. Er endete zum Showdown in einem Volksentscheid. Dabei sprach sich im April eine klare Mehrheit der wahlberechtigten Hauptstädter für die Beibehaltung dieser Regelung der rot-roten Koalition aus. Religionsunterricht bleibt also freiwilliges Zusatzfach. Ungeachtet der düsteren Propaganda der Kirchen und ihnen nahestehender Kreise. Sah sich doch der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, durch einen »neutralen« Werteunterricht an die NS-Zeit erinnert und für den damaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Bischof von Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber, war eine solche Regelung ein »gefährliches und verantwortungsloses Vorgehen«.

Der Unmut der Kirchenoberen ist verständlich: Ein ausschließlich auf Freiwilligkeit beruhender Religionsunterricht erschwert unweigerlich den Zugriff auf die besonders wichtige Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen. Im Oktober veranstaltete die EKD in Erfurt eine Tagung zum Thema Kindergottesdienst mit rund 3000 Teilnehmern. Angesichts einer zunehmenden Unkenntnis von elementaren Grundkenntnissen zum christlichen Glauben müsse deren Vermittlung schon im Kindergartenalter beginnen, explizierte dort der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Christoph Kähler. Schließlich, sei ergänzt, geht es um die Kirchensteuerzahler von morgen.

Ungeachtet der hier zweifellos fließenden Grenzen zur »Indoktrination« haben Kirchen natürlich wie jeder Verein und jede Gruppe in einem demokratischen Gemeinwesen das selbstverständliche Recht, sich im Rahmen von Verfassung und Gesetzen um die Vermittlung der ihnen wichtigen Überzeugungen zu bemühen. Problematisch wird die Sache indes, wenn diese Sichten als allgemein verbindliche Normen einer zunehmend kirchendistanzierten Gesellschaft oktroyiert werden sollen. Während in der Bonner Republik 1950 noch über 96 Prozent der Bevölkerung formal einer der beiden großen Kirchen angehörten, waren es 1970 immer noch knapp 94 Prozent. 1987 gehörten bereits 15,5 Prozent der Bevölkerung keiner der beiden großen Kirchen mehr an. Diese Gruppe wuchs mit dem Anschluss der DDR auf 22,4 Prozent. 2008 haben die Austritte aus beiden Kirchen bundesweit deutlich zugenommen: 160 000 Menschen verließen die evangelische Kirche, 30 000 mehr als 2007. Die katholische Kirche verzeichnete rund 120 000 Austritte gegenüber 93 000 im Jahr davor. Heute sind noch etwa 30 Prozent der BRD-Bewohner formal römisch-katholisch und ebenso viele evangelisch. Allerdings lehnen laut Umfragen selbst die formellen Mitglieder der großen Kirchen in beträchtlichem Maße zentrale Glaubenspositionen ihrer jeweiligen Konfession ab. Und am Heiligabend 2009, üblicherweise die Hoch-Zeit der Kirchenfrequentierung, planen laut Forsa-Umfrage nur 41 Prozent der 14- bis 64-Jährigen einen Gottesdienstbesuch.

Angesichts dieses Schwundes ist die Aufforderung des Erfurter katholischen Bischofs Joachim Wanke an die Entscheidungsträger der Europäischen Union, diese sollten sich wieder stärker auf christliche Werte besinnen, nachvollziehbar. Schließlich, so Wanke, helfe »das Licht des größeren Gotteshorizontes ..., das Wichtige vom weniger Wichtigen zu unterscheiden«.

Trafen diese Unterscheidung auch die Behörden im erzkatholischen Irland, als sie gemeinsam mit der Kirchenleitung jahrzehntelang einen der schlimmsten klerikalen Skandale vertuschten? Katholische Priester hatten Hunderte Kinder, die sich in ihrer »Obhut« befanden, sexuell missbraucht. Die dieses Jahr im Auftrag der Dubliner Regierung veröffentlichte Untersuchung ist ein Blick in Abgründe. Abgründe, die umso schauerlicher sind, als sie von jenen aufgerissen wurden, die als inkarnierte Bannerträger einer Moral gelten, die der Papst – wenn er denn die Macht hätte – gern allen Menschen aufdrückte.

Irland, USA, Australien, Österreich, Polen, auch Deutschland ... Wären die jetzt bekannten Dimensionen sexuellen Missbrauchs einer sogenannten Sekte angelastet worden – der Verein wäre vermutlich längst verboten. Aber die katholische Kirche bleibt natürlich weiter ein unverzichtbarer Hort höchster Sittlichkeit.

Bemerkenswerterweise forderte die Sekten- und Scientology-Beauftragte des Hamburger Senats, Ursula Caberta, jetzt ein Gesetz für »religiösen Verbraucherschutz«. Indes geht es bei dieser Initiative nicht um die gewiss nicht zu unterschätzenden Risiken und Nebenwirkungen der etablierten Religionen, sondern vor allem um esoterische Gruppen und sogenannte okkulte Praktiken. Die Kirchen dürften ein solches Gesetz begeistert begrüßen, sind es doch in Sonderheit die von ihnen selbst ernannten und bezahlten Sektenbeauftragten, die der Öffentlichkeit die potenzielle Gefährlichkeit der sich auf dem schillernden Markt der spirituellen Angebote tummelnden Konkurrenten suggerieren. Treffend formulierte der Religionswissenschaftler Hubertus Mynarek, dass »der Kampf gegen die neuen religiösen Bewegungen schon wieder eine Vitalitätsspritze für die erstarrte Kirche« sei.**

Noch wichtiger ist und bleibt aber unfraglich die Vitalitätsspritze von jährlich bis zu 14 Milliarden Euro an Subventionen, Renten und Steuerbefreiungen, die Bund, Länder und Kommunen den Großkirchen injizieren.

Dass es namentlich der katholischen Amtskirche trotz aller wohlklingenden interreligiösen Bekundungen ihrer Prälaten letztlich um die politische Durchsetzung einer christlichen Dominanzkultur im säkularen Staatswesen geht, machte erst kürzlich der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, deutlich. Marx hielt eine Rede im Bayerischen Landtag, eigentlich ein Ort der ausschließlich säkularen öffentlichen Gewalt – was in Bayern traditionell schon dadurch in Frage gestellt ist, als am Versammlungsort des Landesparlaments ein Kruzifix auf das Wirken einer »höheren«, christlich konnotierten Gewalt an dieser legislativen Lokalität verweist. Nicht nur, dass der Münchner Erzbischof die Volksvertreter mit der kryptischen Konsequenz konfrontierte, wo der Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf aus dem Blick gerate, sei »die Demokratie am Ende«. Marx wandte sich zudem entschieden gegen eine Gleichbehandlung aller Religionen durch den Staat. Die Unterschiede müssten danach bemessen werden, wie viel die jeweilige religiöse Gruppe zum Erhalt des Gemeinwesens beitrage. Klar, dass der Gottesmann eine solche Idee nicht ohne die feste Überzeugung initiierte, dass sein eigener Verein bei einem derartigen Religionslotto selbstredend die Kreuze an die richtigen Stellen setzt (siehe das Kreuz im Landtag). Schließlich, so Marx, müsse in Rechnung gestellt werden, dass die Ideen der Menschenrechte und der Demokratie nicht zufällig im christlichen Kulturkreis entwickelt worden seien. Zwar räumte der Erzbischof ein, dass dies auch gegen kirchliche Widerstände geschehen sei. Die Wahrheit ist: Es geschah nicht a u c h, sondern m a ß g e b l i c h gegen lange und erbitterte klerikale Gegenwehr.

Die Behauptung, Demokratie und Menschenrechte seien genuin christliche Werte, ist für den Leipziger Philosophieprofessor Christoph Türcke schlicht »Geschichtsklitterung«. Denn »jedes einzelne Menschenrecht« sei »dem Christentum abgerungen worden«. Und auch der österreichische Autor Robert Misik wiederholt nur eine jedem halbwegs objektiven Betrachter geläufige Evidenz, wenn er konstatiert, Menschenrechte, Demokratie und weltanschaulicher Pluralismus hätten sich »in Europa und im Westen nicht deshalb durchgesetzt, weil es hier eine ›demokratischere‹ Religion gibt, sondern weil der Machtanspruch der Religionen erfolgreich zurückgedrängt wurde«.*** Wobei korrekterweise von einem Machtanspruch der Kirche(n) die Rede sein muss. Denn dieser ist es, der Religiosität und das Bedürfnis danach seit Jahrhunderten unter institutionalisierte Kuratel stellt. Im Insistieren auf der Kernkompetenz der Glaubensvermittlung zeigten sich Luther, Calvin und andere Reformatoren nicht weniger rigide als der von ihnen bekämpfte Papst.

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen der christlichen Kirchen wird indes meist vergessen, dass sich deren Machtfülle vor allem aus ganz konkreter Wirtschaftskraft speist. Nach einschlägigen Berechnungen verfügen die beiden Großkirchen in Deutschland über ein Gesamtvermögen von rund 500 Milliarden Euro und erzielen zusammen mit ihren Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 125 Milliarden Euro jährlich. Mag es auch mit dem Ökumenischen Probleme geben – das Ökonomische ist ein starkes Bindemittel zwischen den großen Glaubenskonzernen. Auf das Sonntagsgeschäft können sie locker verzichten. Zumindest auf das profane.

*Gerhard Czermak: Religion und Weltanschauung. Ein Lexikon für Praxis und Wissenschaft. Alibri Verlag, 404 S., 39 €.

**Hubertus Mynarek: Die neue Inquisition. Sektenjagd in Deutschland. Verlag Das Weiße Pferd, 489 S., 18 €.

***Robert Misik: Gott behüte! Warum wir die Religion aus der Politik raushalten müssen. Verlag Carl Ueberreuter, 192 S., 19,95 €.




... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson
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Detlef

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New PostErstellt: 14.01.09, 01:20  Betreff: Re: Aber die Kirche tut doch so viel Gutes ... ... ...  drucken  weiterempfehlen

Dazu läßt sich auch das Buch von Karl Heinz Deschner:

Die Politik der Päpste im 20 Jahrhundert empfehlen.

http://www.deschner.info/de/werk/31/kurzbeschreibung.htm

Nach diesem Buch glaubte ich nie mehr, dass die Kirche im 3. Reich nur Mitläuferin der Nazis gewesen war. Kirchen waren von Nazis nie zu erpressen. Das wussten Nazis ganz genau und deshalb kauften sie die Kirchen durch Reichskonkordate.


[editiert: 14.01.09, 01:26 von Detlef]
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bjk

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New PostErstellt: 20.07.08, 16:01  Betreff:  Kreuz und Hakenkreuz  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2008/07-19/064.php


Kreuz und Hakenkreuz

Vor 75 Jahren wurde das Reichskonkordat geschlossen


Von Kurt Pätzold


Am 20. Juli 1933 unterzeichneten im Vatikan der Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli – vordem mehrere Jahre Nuntius in Deutschland, ab 1939 Papst Pius XII. – und der deutsche Vizekanzler Franz von Papen, Hitlers Stellvertreter in dessen Eigenschaft als Regierungschef, ein Abkommen: das sogenannte Reichskonkordat, mit dem die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich auf eine vertragliche Basis gestellt wurden. Am 10. September erfolgte der Austausch der Ratifikationsurkunden, und der Vertrag trat in Kraft. Zwei Tage später wurde ein Reichsgesetz beschlossen, das den Innenminister ermächtigte, das Weitere zu regeln. Seit dem Ende des Kaiserreichs 1918 hatte die päpstliche Diplomatie versucht, mit den Regierungen der Weimarer Republik zu einer derartigen Abmachung zu gelangen, war dabei jedoch nicht an ihr Ziel gekommen. Jedoch hatten die Landesregierungen von Bayern (1924), von Preußen (1929) und von Baden (1932) mit dem Vatikan vertraglich geregelt, welche Rechte und Pflichten die jeweiligen Seiten gelten ließen und übernahmen.

Das aufgewertete Regime

Keine Frage, daß das Bekanntwerden dieses Schritts der katholischen Kirche, gegangen in einem Augenblick, da dem neuen Regime in Deutschland in vielen Staaten und namentlich in denen seiner unmittelbaren Nachbarn Mißtrauen und Ablehnung entgegenschlug, weithin Aufsehen erregte. Das sollte er nach den Interessen der Hitler-Regierung auch, die schon kurz nach ihrem Antritt die Chance gesucht hatte, Reputation auf jede denkbare Weise zu gewinnen. Es lag in dieser Absicht, daß Hitler in seiner Regierungserklärung am 23. März in der Kroll-Oper u. a. versicherte, daß das Christentum das »unerschütterliche Fundament des sittlichen und moralischen Lebens unseres Volkes« bleiben werde. Zwei Tage zuvor, am »Tag von Potsdam«, hatten sich die Abgeordneten, je nach ihrem Bekenntnis vor dem Weg in die Garnisonkirche zu Gottesdiensten in eine der beiden christlichen Kirchen begeben und dort für ihr Ja zum Begräbnis der Weimarer Republik den Segen empfangen.

Keine Frage, Ansehen und Geltung der neuen Machthaber waren dadurch erheblich gehoben, daß der Vatikan mit seiner hohen Autorität ihnen bescheinigte, verläßliche Partner eines Abkommens zu sein, das den Schutz des Glaubens und die Bewegungsfreiheit der Kirche garantierte und gleichzeitig die Pflichten der Geistlichen gegenüber dem Staat fixierte. Ganz überraschend war diese Verständigung nicht gekommen. Schon am 12. April 1933 hatte Papst Pius XI. Vizekanzler Papen und mit diesem Hermann Göring, den Reichsminister und Mann auf dem Platz zwei in der Führerhierarchie der NSDAP, in Privatau­dienz empfangen. Zu derlei Beziehungen verstand sich bis dahin kein Staatsmann einer bedeutenden europäischen Macht.

Später, als der Zwang zur Rechtfertigung dieses Abkommens entstanden war, ist erklärt worden, es sei aus Sorge um die Zukunft der Kirche und die Glaubensfreiheit ihrer Anhänger geschehen. Doch ließ das nur fragen, was die Obrigkeit in Rom und ihre Berater in Deutschland von der Führungsgruppe eigentlich hielt, die in Berlin an das Staatsruder gelangt war. Daß der Heilige Stuhl über sie, ihre Ideologie und Praktiken unzureichend informiert gewesen sei, ließ sich zwar sagen und schreiben, aber schwer glaubwürdig machen. Die Kunde von den Verfolgungen, den Konzentrationslagern (offiziell befanden sich 27000 Menschen zum Zeitpunkt des Abkommens in ihnen), den Drangsalierungen der Juden, den Fluchten der Nazigegner ins rettende Ausland, den Bücherverbrennungen war fraglos auch in die abgeschiedenen Gemächer des Vatikans und zu dessen Deutschland-Experten gedrungen. Und die Bischöfe von Breslau bis Trier konnten die Reden Görings, gespickt mit brutalen Drohungen gegen alle Widersacher, ebensowenig überhört haben, wie ihnen die Praxis der durch sie angefeuerten Sturmabteilungen entgangen sein konnte, jene blutigen Orgien, die sich nicht wie später »im Osten«, sondern unfern ihrer Bischofssitze zutrugen.

Von aktuellem Schwergewicht war der Vertrag im Reichsinnern mit seiner Wirkung auf das nach Millionen zählende treukatholische Volk. Das hatte bislang und noch im März 1933 ohne schwerwiegende Einbußen die Parteien gewählt, die ihnen auch von ihren Priestern als die allein akzeptablen und unterstützungswürdigen bezeichnet worden waren, das Zentrum und seine bayerische, sich als Volkspartei bezeichnende Schwester. Die beiden Organisationen des politischen Katholizismus, die in der Republik wiederholt Reichskanzler gestellt hatten, zuletzt den inzwischen ebenfalls außer Landes geflohenen Heinrich Brüning, und an der Mehrzahl ihrer Regierungen beteiligt gewesen waren, hatten sich wenige Tage vor der Unterzeichnung des Konkordats selbst aufgelöst und sich ruhmlos auch dadurch aus deutscher Geschichte verabschiedet, daß sie – in Übereinstimmung mit dem Text des Konkordats – ihre Anhänger dazu aufriefen, sich hinter die »nationale Regierung« zu stellen.

»Gebt dem Führer ...«

- Nun waren die deutschen Katholiken also mehrfach und eben auch durch den Papst, dessen Platz damals Pius XI. besetzte, zur Befolgung des Grundsatzes gedrängt: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist« (Matthäus 22,21), mithin zu striktem Gehorsam gegenüber der staatlichen Obrigkeit verpflichtet. Katholiken, wenn sie sich nicht schon durch vorherige Winke ihrer Bischöfe oder eigene Entschlüsse dazu gefunden hatten, zum Kreuz auch das Hakenkreuz zu akzeptieren, wurden in die Reihen der rasch wachsenden Gefolgschaft des Regimes beordert. Was von ihnen erwartet wurde, ließ sich unmißverständlich im Artikel 16 des Vertrages lesen, der den Text für den Treueid enthielt, den Bischöfe »in die Hand des Reichsstatthalters bzw. des Reichspräsidenten« zu leisten hatten, bevor sie von ihrer Diözese Besitz ergriffen: »Vor Gott und auf die heiligen Evangelien schwöre und verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, dem Deutschen Reich und dem Lande (...) Treue. Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen. In der pflichtmäßigen Sorge um das Wohl und das Interesse des deutschen Staatswesens werde ich in Ausübung des mir übertragenen geistlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte.«

Damit war eine Norm für das Verhältnis der Katholiken zur sich etablierenden Diktatur formuliert. Zu deren Einhaltung sollten die jüngsten Gläubigen bei Zeiten erzogen werden, wie Artikel 21 bestimmte, der vom Religionsunterricht an den allgemeinbildenden Schulen handelte: »Im Religionsunterricht wird die Erziehung zu vaterländischem, staatsbürgerlichem und sozialem Pflichtbewußtsein aus dem Geiste des christlichen Glaubens (...) mit besonderem Nachdruck gepflegt werden, ebenso wie es im gesamten übrigen Unterricht geschieht.« Nebenbei war in diesem Text den Machthabern um Hitler ein Dienst dadurch erwiesen, daß ihnen attestiert wurde, ihr Regiment sei »verfassungsmäßig gebildet« worden, und damit eines ihrer Trugbilder gestützt, auf daß sie bei allem Gerede von der »nationalsozialistischen Revolution« doch und namentlich für ihre Auslandspropaganda Wert legten. Diese Deutung, die sich in mancher Geschichtsliteratur bis heute finden läßt, verficht den grotesken Standpunkt, daß die Übergabe der Macht an eine Politikergruppe, die erklärtermaßen die existierende Verfassung beseitigen will, mit eben dieser Verfassung vereinbar wäre.

Es konnte kein Zweifel sein, daß die Machthaber die neue Situation unverzüglich und weidlich ausbeuten würden. Das geschah beispielsweise im November 1933, als nachträglich zur Zustimmung zum schon erfolgten Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund und der Wahl eines neuen Reichstags gerufen wurde. Prompt plakatierte die NSDAP im »Traditionsgau« München-Oberbayern, einer Gegend des Reiches mit nahezu ausschließlich katholischer Bevölkerung, einen Text mit der Frage: Warum ein Christ Hitler wählen müsse und begründete das mit den Verweisen auf die Zusicherungen des Konkordats. Opposition oder gar der Schritt in den antinazistischen Widerstand bedeuteten eine Verletzung der Forderung nach Staatstreue und Unfolgsamkeit auch gegenüber der kirchlichen Obrigkeit.

Eine Wende mit Folgen

Die nun bezogene Haltung des Vatikans und der deutschen Bischöfe war eine Kehrtwende. Denn wenn Führer des politischen Katholizismus, Priester und höhere Autoritäten der Kirche, die selbst nichts weniger als eine demokratische Einrichtung darstellt, an manchen Seiten dieses »Nationalsozialismus« auch Gefallen gefunden hatten, in erster Linie an dessen Frontstellung gegen den »gottlosen Bolschewismus« und gegen alle Richtungen der emanzipatorischen Arbeiterbewegung, so lagen zwischen beiden doch Differenzen ernster Natur genug. Indessen: Frühere Warnungen und Abmahnungen, ja an die Gläubigen gerichtete Verbote der Kirchenführer, sich von der NSDAP und ihren Gliederungen fernzuhalten, waren widerrufen oder außer Kraft gesetzt.

Das höchste Gremium der Kirche in Deutschland, die Fuldaer Bischofskonferenz, hatte diesen Wandel eingeleitet und nach einer telegrafischen Verständigung zwischen ihren Angehörigen, deren Zeugnisse sich im Archiv ihres Vorsitzenden, des Kardinals und Breslauer Erzbischofs Adolf Bertram befinden, die dem Kirchenvolk bis dahin auferlegten Verbote zurückgenommen. Das war am 28. März 1933 geschehen, fünf Tage nach der Annahme des Ermächtigungsgesetzes im Reichstag, das mit den Stimmen der katholischen Zentrumspartei und ihrer bayerischen Schwester die notwendige Zweidrittelmehrheit erhalten hatte, die anders nicht zu erreichen gewesen wäre. Katholiken war von da an nicht mehr untersagt, sich einer der Organisationen der NSDAP anzuschließen, ausgenommen, was dem veröffentlichten Text bei aller Umschreibung unschwer entnehmen ließ, der Schutzstaffel (SS), die wegen des in ihr gepflegten Rassedünkels ausgenommen wurde. Diese Entscheidung machte nun auch für den kirchentreuen Volksteil den Weg frei, sich in die Reihen derer zu begeben, die wegen ihres frühen und berechnenden Hineindrängens in die Naziorganisationen als »Märzgefallene« bezeichnet wurden.

Gemiedene Fragen

Heftig ist unter Geschichtsschreibern, deren Gegenstand die Geschichte der katholischen Kirche und des politischen Katholizismus bildet, darüber gestritten worden, ob die Zustimmung zur Liquidierung der Republik – denn das war Kern und Ziel dieser die Verfassung von 1919 auf den Müllhaufen der Geschichte befördernden Ermächtigung – durch die katholischen Abgeordneten nicht wie eine Planierraupe den Weg zum Reichskonkordat freigemacht habe oder eben die für dessen Abschluß zu entrichtende Anzahlung darstellte. Über diesen an den Akten nicht zu entscheidenden Streit und die Erörterung der Frage, wie diese Abmachung zustande gekommen sei, ist die Debatte darüber in den Hintergrund gelenkt worden, wie sich der Vatikan überhaupt darauf einlassen konnte, der sich im Prozeß ihrer Etablierung befindlichen Nazimacht derart Verfestigungshilfe zu leisten und das allein aufgrund von deren doch eher zu bezweifelnden Versprechungen.

Warum und wie konnten die Vorbehalte und Ablehnungen, die auf seiten der Kirche mit guten Gründen gegen die deutsch-faschistische Ideologie existierten und sich in scharfen und verwirklichten Drohungen gegen Katholiken äußerten, die in den Reihen der NSDAP als Aktivisten hervortraten, so rasch aufgegeben werden? Selbst noch 1932 war von jenen Theoretikern und Ideologen der katholischen Kirche, die einem Regierungsbündnis von Zentrum und Nazipartei Raum zu schaffen trachteten, es als conditio sine qua non angesehen worden, daß sich Hitler samt seiner Mitführer von der Rassenideologie lossagte, die dem Anspruch der Kirche schroff widersprach, Hirte aller Menschen zu sein, die jedenfalls vor Gott gleich seien. Vergangen? Vergessen? Jedenfalls – vorüber.

Sich auf Tatbestände einzulassen, die diese Fragen hervorrufen, macht in Deutschland noch immer Schwierigkeiten, wo der selbstkritische Umgang mit der Geschichte zwar Tag für Tag gefordert wird, freilich immer mehr nur hin in eine politische Richtung und von einem Adressaten: der und den Linken. Am besten, man läßt sich auf die heiklen Fragen nicht ein, mögen sich auch die beiden Autoren eines 2000 in Bamberg erschienenen, den Zeitraum der Weimarer Republik und die Nazijahre umfassenden Schulgeschichtsbuchs gesagt haben. Und das an einem Orte, an dem seit 1818 ein Erzbistum existiert und an dem 2007 das tausendjährige Bestehen des Bischofssitzes gefeiert werden konnte. Kurzum, das Reichskonkordat hat es diesem Lehrbuch zufolge nicht gegeben und – mehr noch – während der meist Deutschlands »dunkle Jahre« genannten Nazizeit auch keine Kirchen, will man dafür nicht ersatzweise die Erwähnung zweier Ausnahmeerscheinungen, des Bischofs von Münster, Graf Galen, und des evangelischen Pastors Martin Niemöller, nehmen. So kann man lästige Fragen auch loswerden, solche zur Militärseelsorge beispielsweise oder zum »Kreuzzug gegen den Bolschewismus«, deren Beantwortung auch das meist geschönte Bild des Kirchenfürsten aus westfälischem Adelsgeschlecht ins vergangene Wirkliche stellen würde. Denn von Galen, der allein als Verteidiger allen menschlichen Lebens erinnert wird, hat mit Erklärungen von 1939 und 1941 geholfen, junge Deutsche zum Kriegs- und Frontdienst zu rufen, um »das Vaterland zu schirmen«, und namentlich ihrem Kampf gegen »die Pest des Bolschewismus« seinen Segen erteilt. Zudem hilft die Tabuisierung von Fragen womöglich, verkaufshindernde Einsprüche gegen Schulbuchtexte seitens staatlicher oder auch kirchlicher Behörden zu vermeiden. So genießt, wo von der Kirche insgesamt gehandelt wird, jenes Verfahren den Vorzug, daß Konflikte von Kirchenoberen mit der Macht hochgespielt und insbesondere die Einschränkungen der Aktionsräume der Kirchen und die Verfolgungen von Gläubigen dargestellt werden.

Gegensätze, Konflikte

In der Tat waren Verletzungen des Abkommens durch kirchenpolitische Maßnahmen der Machthaber und durch eigene Aktionen von Führern auf mittlerer Ebene und durch das nazistische Fußvolk namentlich im Vorkrieg eine Alltagserscheinung. Die traten deutlich hervor, denn in seinem 34 Artikel und dazu mehrere Erläuterungen umfassenden Text war keine Tätigkeit und Interessen der Kirche oder einer ihrer Einrichtungen betreffende Frage ausgelassen, seien es die Gottesdienste, der Religionsunterricht an den Schulen, die Ausbildung an den katholisch-theologischen Fakultäten, das Leben der Orden, das kirchliche Eigentum, die Existenz katholischer Verbände, die Finanzierung der Kirche durch Steuern usw. Streitfragen in der Auslegung des Fixierten waren da kaum möglich. Selbst für den gedachten und von den päpstlichen Autoren des Textes offenbar erwarteten Fall der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht, eine eklatante Verletzung des Versailler Vertrages von 1919, war vorgesorgt. Ein geheimer Zusatz regelte, wie es dann um den Wehrdienst von Geistlichen und speziell unter den Bedingungen einer Mobilisierung stehen werde, wer von ihm ausgenommen sei und wer ihn als Sanitätssoldat abzuleisten habe.

Es gehört viel Glaubensfähigkeit dazu anzunehmen, daß im Vatikan nicht vorhergesehen wurde, daß sich die Machthaber dieses Nazireiches an die Bestimmungen des feierlich geschlossenen Abkommens nicht halten würden, sobald sie ihre Positionen im Inland wie auf internationalem Feld gefestigt hatten. Am frühesten standen sich die Vorsätze und Inhalte bei der Erziehung und Ausrichtung der Jugend gegenüber, worauf die NSDAP mit dem 1933 zum Reichsjugendführer ernannten Baldur von Schirach ungeteilten Anspruch erhob. Folglich wurde die Tätigkeit der kirchlichen Verbände unter den Angehörigen der jungen Generation, zu der bis dahin vielerlei gemeinschaftliche Unternehmen und Erlebnisse gehört hatten, darunter Sport- und andere gesellige Veranstaltungen wie Wanderfahrten und Zeltlager, zunehmend eingeschränkt und behindert.

Hitlers und seiner Mitführer Vorstellungen von der geistigen, physischen und emotionalen Verfassung namentlich des männlichen Teils der Jugend wichen von den Zielen der Kirche nicht nur ab, sondern waren diesen entgegengesetzt. Der Diktator wollte eine Jugend, die keine höhere Autorität anerkannte als die seine, die jedem seiner Befehle bedingungslos folgte, die ihr Gewissen an ihn, den Gewissenlosen, abgetreten hatte, die bereit war, die Lebensrechte aller und jeder, die ihr auf dem geplanten Eroberungszug begegnen würden, zu mißachten, und das ohne zu fürchten, dafür lebend oder tot je zur Verantwortung gezogen zu werden. Das vertrug sich mit den Dogmen der christlichen Morallehre nicht. Wer die vollkommen ernst nahm und jenen außergewöhnlichen Grad an Mut aufbrachte, der dazu notwendig war, ihnen gemäß zu handeln, zog nicht in diesen Krieg und endete unter dem Fallbeil.

Die katholische Kirche in Deutschland bekam ihre Märtyrer. Nur dürfte die Erinnerung an sie nicht dazu benutzt werden, die Vorgeschichte dieses Märtyrertums zu beschweigen. Sie begann nicht erst 1933, sondern schon vordem, mit der Herstellung der guten Beziehungen zwischen dem Vatikan und dem an die Macht gelangten italienischen Faschismus. Sie wurden am 11. Februar 1929 in den Lateran-Verträgen fixiert, die zwischen dem Papst Pius XI. und dem italienischen König Viktor Emanuel III. durch dessen Bevollmächtigte, den Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri und den »Herrn Cavalliere Benito Mussolini«, abgeschlossen wurden. Mit ihnen war der seit 1870 existierende, als »römische Frage« umschriebene Streit zwischen Italien und dem Vatikan beigelegt worden. Indessen und anders als das Reichskonkordat vier Jahre später vermied dieser Vertrag zur Kennzeichnung der beiderseitigen Beziehungen jede überschwengliche Formulierung. Im Text von 1933 aber war in der Präambel die Absicht erklärt, »die zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu festigen und zu fördern«.

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zum Thema passender Link (Einschub von bjk):

hier klicken > Bayern kürzt Unterricht über NS-Zeit


Der neue bayerische Lehrplan für das Fach Geschichte sieht in den zwei Oberstufenjahren des Gymnasiums nur noch insgesamt sieben Schulstunden zur NS-Geschichte vor, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Auch die Weimarer Republik werde in dem Zeitraum nur noch in sieben Schulstunden behandelt. Für den Nahost-Konflikt seien hingegen 10 Stunden vorgeschrieben, für das "Leben in der entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts" sogar 14 Stunden.
weiterlesen unter: http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Bayern-NS-Zeit;art123,2575528



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!

[editiert: 20.07.08, 16:13 von bjk]
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New PostErstellt: 21.10.07, 10:00  Betreff:  Erzreaktionärer klerikaler Größenwahn + nazistisches Gedankengut = Kirchenpolitik  drucken  weiterempfehlen

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Hannibal ante portas

Joseph Ratzinger, der Papst aus Karthago

Von Hans Heinz Holz
 
Benedikt XVI.
spricht gern von seinen geistigen Wurzeln. Nein, nicht von Kardinal Faulhaber und von dem zwieschlächtigen Verhältnis von katholischer Jugend und Hitlerjugend.
Viel Früheres hat er im Sinn: die Kirchenväter. Unter ihnen liegt ihm besonders Cyprian am Herzen, der Bischof von Karthago (200–258). Angesichts der aggressiven kirchenpolitischen Aktionen der letzten Monate lohnt es sich zu fragen, wer denn da sein geistiger Gewährsmann ist.

Die katholische Kirche steckt in einer Krise. Seit langem schon. Die Arbeiterpriester in Frankreich, die Befreiungstheologen in Lateinamerika, in ihrem Glaubensverständnis von der sozialen Frage erschüttert, rüttelten an der Hierarchie und drängten auf ein neues Gesellschaftsverständnis; die Allianz von Kirche und herrschender Klasse sollte aufgebrochen werden. Der Impuls wurde durch disziplinäre Maßnahmen erstickt.

Die Kompromisse der Kirche mit dem Faschismus – die durch Konkordate abgesicherte Unterstützung der Mussolini, Hitler, Franco, der offene Faschismus der Kardinäle in Osteuropa, Stepanic in Jugoslawien, Mindszenty in Ungarn – konnten verschleiert werden, weil es auch tapfere Antifaschisten im Katholizismus gab, wie zum Beispiel den in Auschwitz ermordeten Pater Maximilian Kolbe; sie waren die Alibifiguren, hinter denen sich eine profaschistische Kurienpolitik verstecken konnte.

Der Einbruch einer theologisch unzulänglichen Liberalität, für die im deutschen Sprachraum die zwei publizistisch wirksamen, aber theoretisch schwachen Dissidenten Hans Küng und Eugen Drewermann stehen, ist dem Kirchenregiment unangenehm, weil sie die Gläubigen der organisatorischen Disziplin entfremdet. Dem allerdings war durch viel propagandistischen Aufwand entgegenzuwirken.

Jetzt kommen noch die persönlichen Skandale hinzu, nicht neu, aber zum erstenmal mit großer Öffentlichkeitswahrnehmung und juristischen Folgen: Sex und Mißbrauchsaffären von Österreich bis Kalifornien, nun sogar, vom Spiegel genüßlich ausgebreitet, im Bistum Regensburg. Die Verquickung kirchlicher Instanzen mit Geheimdiensten, der Missionen mit der CIA, des polnischen Episkopats mit dem Geheimdienst der Volksdemokratie – immer mit der jeweils herrschenden Macht. Die Glaubwürdigkeit der Kirche ist erschüttert, ihre Geschlossenheit bedroht.

Bislang haben die Päpste darauf kirchenpolitisch reagiert. Pius XII. (Pacelli) mit der Unterstützung extrem reaktionärer imperialistischer Regime in aller Welt und einem militanten Antikommunismus, der bis zur Legitimation eines möglichen Atomkriegs ging; Johannes XXIII. (Roncalli) mit der Scheinmodernisierung und Liberalisierung des 2. Vaticanum (1962–65), die wirklich nur scheinbar und an der Oberfläche einen Wandel vortäuschte; seine Nachfolger mit schrittweiser Restauration, die im 2. Vaticanum schon angelegt war. Zuletzt Johannes Paul II. (Wojtyla), hinter dem schon Joseph Ratzinger die Fäden zog.


Reaktionäres Konzept

Jetzt haben wir, was es seit dem 1. Vaticanum nicht mehr gab: einen Papst, der eine kirchenpolitische Strategie auf eine durchdachte theologische Systematik aufbaut. Ratzinger hat ein Konzept. Die auf seine leutselige Art hereinfallen, schließen die Augen vor der Härte und Rückschrittlichkeit dieses Konzepts.

In einem Kommentar zu den fünf Regensburger Reden Papst Benedikts vom September 2006 schrieb ich: »Von diesem Papst ist noch einiges zu erwarten. Das Dossier Ratzinger ist noch nicht geschlossen.«1 Das war nicht schwer vorherzusagen. Verblüffend ist nur, wie schnell der oberste Feldherr der ecclesia militans seine Attacken aufeinander folgen läßt. Es lohnt sich schon, seinen Verlautbarungen auf der Spur zu bleiben, mit denen er eine generalstabsmäßig geplante Offensive gegen jede Modernisierung der alleinseligmachenden Kirche in einer pluralen Welt einleitet. Und es unterscheidet ihn von seinen Vorgängern, daß er seinem reaktionären kirchenpolitischen Programm aus subtiler Vertrautheit mit der Dogmengeschichte eine schwer anzufechtende theologische Grundlage zu geben vermag, von der aus er seine innerkirchlichen Kritiker in Schach hält und die externe Diskussion in die von ihm gewünschten Bahnen lenkt, das heißt: ablenkt.

Es ist erstaunlich, wie bereitwillig und naiv die protestantischen und säkularen Partner des ökumenischen Gesprächs sich auf diese Vorgabe einlassen. Gerade hat der Herder-Verlag, ein knappes Jahr nach dem Regensburger Eklat, einen Sammelband mit Reaktionen darauf veröffentlicht, der unter dem Titel »Die Religionen und die Vernunft« ein Reihe von Stimmen, kritische und zustimmende, zusammenführt.2

Die Neue Zürcher Zeitung (14.8.2007) konstatiert, es habe »eine lebhafte Diskussion eingesetzt, die vor allem um die Forderung nach einer neuen Synthese von Glaube und Vernunft zentriert ist. So ist man dem Vogelfänger auf den Leim gegangen! Es geht ihm ja gar nicht um die Synthese von Glaube und Vernunft, sondern um die Unterordnung der Vernunft unter den Glauben. »Das Festhalten am universalen Wahrheitsanspruch des Glaubens« sei »die Voraussetzung dafür, mit einer klar konturierten Position den Dialog zu suchen«, schrieben zwei Freiburger Theologen schon 2005 in einer Analyse der vom Pontifikat Benedikts zu erwartenden Position.3 Der universale Wahrheitsanspruch des Glaubens schließt aber eben die Intervention der kritischen Vernunft aus.

Wirkliche Kritik kann man von einem Buch des katholischen Herder-Verlags (wie liberal dieser auch zuweilen ist) nicht verlangen. So versuchen alle Gesprächspartner, sich auf Ratzinger einzulassen. Von Jürgen Habermas darf man annehmen, daß er von den patristischen und scholastischen Voraussetzungen, die in Ratzingers Kundgaben eingehen, zu wenig weiß, um die Fallgruben zu erkennen, die der Papst im Gesprächsfeld versteckt hat. Und wenn Habermas sich jetzt in einem Kongreßvortrag in Rom gleichsam als Überpapst geriert und dekretiert, »daß wir in dieser postsäkularen Welt nicht einfach weiter so tun können, als ob es Gott nicht gäbe«, dann darf man das schon als einen Punktsieg Ratzingers buchen; allerdings weiß Habermas nicht, wovon er redet, wenn er dem Papst bei anderer Gelegenheit das Stichwort liefert, die »Ideen von Freiheit und solidarischem Zusammenleben seien unmittelbar ein Erbe der jüdischen Gerechtigkeit und der christlichen Liebesethik«. Wo Habermas im Alten Testament Gerechtigkeit finden will, ist mir rätselhaft; sein Inhalt ist doch der Eifer Gottes für das von ihm vorgezogene auserwählte Volk, mit dem er einen Bund schließt, in dessen Namen auch größte Ungerechtigkeit gegen Nachbarvölker gerechtfertigt wird. Und daß im Neuen Testament Jesu Liebesbotschaft oft genug in »Drohreden« (der evangelische Theologe Rudolf Bultmann) umschlägt gegen jene, die ihm den Glauben an seine Gottessohnschaft verweigern, scheint dem flüchtigen Bibelleser auch entgangen zu sein.

Lassen wir es dabei bewenden! Dagegen hätte Kurt Flasch, einer der besten Kenner der christlichen Philosophie des Mittelalters, das Zeug dazu gehabt, zur Gegenoffensive übergehen zu können; auch er hat die Chance zu einer wirklichen Auseinandersetzung verschenkt. Daß die katholischen Kritiker Ratzingers zurückhaltender sind, versteht sich; allerdings spürt man bei den Äußerungen von Kardinal Walter Kaspar, dem Präsidenten des päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, das Unbehagen an der retrograden Tendenz der Papstreden. Daß indessen der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, ernstlich glaubt, mit diesem Oberhaupt der katholischen Kirche in einen Diskurs eintreten zu können, ist unverständlich, wenn nicht duckmäuserisch. Benedikts Rigorismus ist ja gerade die Verweigerung des Diskurses. Die Protestanten erhielten auch sofort eine Ohrfeige, als der Papst ihnen absprach, eine kirchliche Gemeinschaft in der Christenheit zu sein, und sie sozusagen zu religiösen Freibeutern degradierte. Nun werden sie, friedlich unterwürfig, auch die andere Wange zum Backenstreich hinhalten.


Ausgrenzungspolitik

Ein halbes Jahrtausend zuvor hat Luther die päpstliche Bannbulle und die Schriften des kanonischen Rechts feierlich in Wittenberg verbrannt und das damit begründet, der Papst nehme es sich, das Bibelwort Matthäus 16,19 von der Schlüsselgewalt Petri bewußt mißdeutend, heraus, »die ganze Christenheit mit seinen mutwilligen Gesetzen zu beschweren«. Wo ist Luthers Aufbegehren gegen den römischen Machtanspruch geblieben? »Dadurch ist die römische Kirche, die vor Zeiten die allerheiligste war, nun eine Mordgrube, schlimmer als alle Mordgruben, ein Bubenhaus, schlimmer als alle Bubenhäuser, ein Haupt und Reich aller Sünde, des Todes und der Verdammnis geworden. (...) Es ist aus mit dem römischen Stuhl, Gottes Zorn hat ihn überfallen ohne Aufhören.«

Nicht nur die Protestanten schließt Benedikt aus der Gemeinschaft der Christenheit aus (obwohl diese doch längst Luthers Streitbarkeit abgelegt haben). »Schnittmengen der Gemeinsamkeit sind wohl in der Sicht des Papstes im katholisch-evangelischen Verhältnis gegenwärtig nicht vorhanden, (...) und je mehr sich die kontroverstheologische Diskussion auf die zentralen Fragen des Kirchenverständnisses zubewegt, desto geringer werden die Aussichten auf eine rasche Einigung«, konstatierte nüchtern schon vor zwei Jahren der frühere bayerische Kultusminister und Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Hans Maier. Überhaupt haben für Ratzinger Menschen, die sich aus dem durch die katholische Kirche gestifteten »Zusammenhang der sittlichen Ordnung der Menschen verabschieden«, ihr Menschsein verloren, und ihre Wissenschaft werde »pathologisch und lebensgefährlich«.4 Man muß solche Aussagen, die dicht an die Ideologie vom »Unmenschen« oder »Untermenschen« herankommen, wenn sie auch diese Vokabeln klug vermeiden, im Kontext von Ratzingers theologischem Konzept lesen. »Ohne Kirche kein angemessener Zugang zu Jesus Christus, ohne Jesus Christus kein angemessener Zugang zur Wahrheit des lebendigen Gottes – so ließe sich der Grundakkord der Theologie des neuen Papstes zusammenfassen«, resümieren die beiden schon zitierten Freiburger Theologen.

Was Ratzinger sagt, sind keine dahingeredeten Worte, die man einfach wieder zurücknehmen könnte. Ein Papst will doch wohl ernst genommen werden. Also nehmen wir seine »Ausrutscher« ernst! Es ist wohlüberlegt, wenn er die 2. Koran-Sure falsch zitiert; es ist wohlüberlegt, wenn er dem nicht-katholischen »Ungläubigen« eine Perversion der Humanität vorwirft; es ist wohlüberlegt, wenn er den in der Öffentlichkeit und im Bewußtsein der Gläubigen doch wenig präsenten Kirchenvater Cyprian (Bischof von Karthago 200–258) als Kronzeugen rechter katholischer Gesinnung bemüht. Den Insidern sagt das, wohin der Papst steuert. Was er damit meint, belegt die Ansprache, die Benedikt am 6. Juni 2007 vor etwa 50000 Zuhörern anläßlich der Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom gehalten hat.5 Sie widmete sich Cyprian (auf den auch schon im Jesus-Buch des Papstes6 immer wieder hingewiesen wird).

Werfen wir einen Blick auf Werk und Wirken Cyprians, um das ideologische Gewebe zu entwirren, in dem sich der Unkundige verfangen soll. In der überwiegenden Mehrheit seiner Schriften und Briefe tritt uns Cyprian als ein theoretisch nicht sonderlich reflektierter Seelsorger entgegen – ein Mahnprediger, der seine Gemeinde zu rechtem Lebenswandel, zu Gehorsam gegen die Oberen und zu fragloser Gläubigkeit anhält; das sind Ziele, die auch Ratzinger immer wieder an ihm hervorhebt, vor allem in seinem Jesus-Buch, in dem er von Cyprians Auslegung des Vaterunser reichlich Gebrauch macht. In der Ansprache auf dem Petersplatz sagt er von ihm: »Er war streng, aber nicht unbeugsam, sehr menschlich und vom echten Geist des Evangeliums durchdrungen, unerschütterlich bei der Bekämpfung der verdorbenen Sitten und der Sünden, immer mit seinem pastoralen Dienst verbunden. Er neigte wenig zur theologischen Spekulation und schrieb vor allem für den Aufbau der Gemeinde und für das gute Verhalten der Gläubigen.« Kann es das sein, weswegen Ratzinger den Cyprian allen anderen Kirchenvätern vorzieht? Will er, seit Jahrzehnten ein versierter Kirchenpolitiker, sich in der Orientierung an einem Vorbild zum besorgten Vater der Christengemeinde stilisieren? Das möchte wohl zur Verrätselung des Papstnamens gehören, die darauf angelegt ist, bei dem Namen Benedikt eher an den Gründer des Benediktinerordens zu denken als an den Kirchenorganisator des 14. Jahrhunderts.7

Nicht gefehlt, der Satz über den Aufbau der Gemeinde und das gute Verhalten der Gläubigen geht nahtlos über in das eigentliche Thema Benedikts: »In der Tat, die Kirche ist das Thema, das ihm am meisten am Herzen liegt; er erklärt kraftvoll, daß die Kirche eine einzige ist, die auf Petrus gründet.« Darauf kommt es Ratzinger an, darum liegt ihm Cyprian besonders nahe.

Denn Cyprian war es, der überhaupt erst in seiner Schrift »Die Einheit der katholischen Kirche« die Lehre von der Kirche begründete. Bis ins 3. Jahrhundert bildete die Christenheit im Römischen Reich einen lockeren Verband von lokalen Gemeinden mit Bischöfen eigener Kompetenz. In Einzelheiten des Glaubens und des Kultus unterschieden sich die Ortsgemeinden oft recht stark voneinander. Die Mission des Paulus hatte zwar ein Band spiritueller Gemeinsamkeit geschaffen, aber noch keine Organisationsform. Doch ließen die rasche Ausbreitung des Christentums in weiten Teilen des Reiches und die Selbstbehauptung gegen heidnische Kritik und staatliche Verfolgung das Bedürfnis nach einem engeren Zusammenhalt entstehen. In diese Situation hinein schrieb Cyprian sein Programm einer Einheitskirche.

Er legte seine Argumentation in drei Denkschritten an. Nachdem er die Gefahr der Spaltung der Christenheit beschworen hat, entwickelt er die Idee der Einheit des Christentums in der Form der Kirche mit hierarchischem Aufbau. Sodann schließt er alle von der einen Kirche Entfernten und die in den Verfolgungen abtrünnig Gewordenen von dem Genuß der Heilsbotschaft und der Erlösung aus und verstärkt den Bannstrahl noch durch harte Drohreden. Der Schluß klingt dann in der Ermahnung zu rechtem Tun und der Lobpreisung der Gerechten aus, die sich in der Einheit der Kirche sammeln und diese verteidigen. Der »Zorn Gottes dagegen wird die anderen treffen, mit schweren Strafen, die über die Ungläubigen kommen werden« und mit »ewigen Qualen, die für die Treulosen festgesetzt sind.

Das klingt nicht gerade menschlich und vom echten Geist der Evangelien durchdrungen; eher schon nach der inquisitorischen Erbitterung, mit der Ratzinger als Leiter der Glaubenskongregation die progressiven Priester und Bischöfe Lateinamerikas bekämpfte und maßregelte. In Cyprian fand der bayerische Eiferer einen Gesinnungsverwandten mit kanonischer Autorität, auf den er sich theologisch korrekt berufen konnte. Natürlich zitiert Benedikt den markigen Satz Cyprians: »Gott kann der nicht mehr zum Vater haben, der die Kirche nicht zur Mutter hat.« Diesem geht bei Cyprian voran: »Jeder, der sich von der Kirche trennt, (...) ist ein Fremder, er ist ein Unheiliger, er ist ein Feind.« Das muß man mitlesen, wenn man Benedikts Predigt liest. Und danach heißt es: »Wer außerhalb der Kirche sammelt, der zerstreut die Kirche Christi (...) Wer an dieser Einheit nicht festhält, der hält nicht fest an Gottes Gesetz.« Und einige Kapitel später werden die geächtet, die »unter Mißachtung der göttlichen Überlieferung neuen Lehren sich zuwenden und Schulen rein menschlicher Erfindung begründen«. Wen wundert's da, daß die Protestanten verstoßen werden. Ausdrücklich gebietet ja Cyprian: »Zurückziehen muß man sich von den Sündern oder vielmehr sich vor ihnen fliehen«. Herr Huber mag sich's ins Stammbuch. schreiben!


Die Kirche hat das Sagen

Genug der Blütenlese! Nur eines ist noch hinzuzufügen: Vom Kirchenvater lernt der Heilige Vater, wer das Sagen hat: »Der Vorrang wird dem Petrus zugewiesen. Auf einen baut er die Kirche, und ihm übergibt er seine Schafe zur Weide. Wer den Stuhl Petri verläßt, auf den die Kirche gegründet ist, ist der noch überzeugt, innerhalb der Kirche zu stehen?« Das ist ganz nach dem Sinne Ratzingers: der Bischof von Rom, in der Nachfolge Petri, ist der unanfechtbare Selbstherrscher aller Christen und befindet darüber, wer zu seinen Schafen gehört. Noch einmal Cyprian (nach Johannes 15,14): »Wenn ihr tut, was ich euch gebiete, so nenne ich euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde.«

Zu Anfang des Ratzingerschen Pontifikats haben die zwei Freiburger katholischen Theologen darauf aufmerksam gemacht, daß im Zentrum seines Interesses seit seiner Dissertation über Augustinus immer die Lehre von der Kirche gestanden habe; nicht der jenseitige Gott (für ihn, wie für den Protestanten Karl Barth ein »ganz Anderes«, das sich unserem Vorstellen und Begreifen entzieht), auch nicht Christus als Gottessohn und gottgleich, sondern dieser in seiner Gestalt als Mensch, der stellvertretend für alle Menschen die Sünden am Kreuz abbüßt, ist der Bezugspunkt. Alle Menschen – darum geht es. Sie treten die »Nachfolge Christi« in der Kirche an, die Kirche ist der »Leib des Herrn«, das heißt seine weltliche Existenzform, und darum wird in der Zugehörigkeit zur Kirche der Mensch erst wirklich zum Menschen. Die Teilnahme am kirchlichen Ritual, der Eucharistie, verbindet den Gläubigen mit der Göttlichkeit des Menschen Jesus. Der Vollstrecker des Rituals und Verwalter der göttlichen Gnade ist der Priester, der seine Autorität vom Bischof erhält, und vermittelt durch diesen in letzter Instanz vom Papst, dem Bischof von Rom und als solcher Nachfolger des Apostelfürsten Petrus. Eine strenge Pyramide von einer ersten Spitze herab bis zur Basis des Fußvolks. Ratzingers Christusglaube realisiert sich in dem organisationssoziologisch autoritären Modell einer strengen Hierarchie. Diese Sicht habe er, schrieben die Freiburger Theologen, in die nachkonziliare Diskussion eingebracht, »auch um einer einseitigen Sicht der Kirche als ›Volk Gottes‹ und damit verbundenen Demokratisierungsforderungen gegenzusteuern.«

Nun sehen wir also, warum ihm Cyprian – wie Ratzinger selbst sagt – unter den Kirchenvätern der liebste ist. Der ebenso frömmelnde wie disziplinarisch strenge Bischof von Karthago hat als erster das Prinzip der einheitlichen Welt-Kirche unter der Weisungsbefugnis des Bischofs von Rom, des Papstes, in die Gemeinschaft der Christen eingeführt und damit die institutionelle Entwicklung des Katholizismus vorgezeichnet.

Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen. Ratzinger sagt's auf die feine Art mit der Gelehrsamkeit des Dogmatikers und Historikers. In Köln hat er den Mann fürs Grobe. Wo Ratzinger den Nicht-Katholiken die Humanität abspricht und sie »pathologisch« nennt, sagt sein Kardinal Meisner im Klartext »entartet«. Er sagt auch »Pervertierung« – und wiederholt dieses Wort in seiner Rechtfertigung, obwohl er wie jeder wissen kann, daß das nur das latinisierende Fremdwort für dieselbe Sache ist. Und damit jeder weiß, aus welcher Ecke des Reichs der Dunkelmänner er kommt, spielt er auch noch auf Hans Sedlmayrs »Verlust der Mitte« (1948) an, jene polemische Kampfschrift gegen alles Moderne in der Kunst, was sich seit dem 19. Jahrhundert entwickelt hat. Meisner betont den »Zusammenhang von Kultur und Kult«, und man muß schon lächeln, wenn gerade ein katholischer Kirchenfürst die »Ritualisierung des Kults« als Indiz der Entartung nimmt. Wo wäre der Kult ritualisierter als im katholischen Gottesdienst?


Klerikale Offensive

Das Kölner Kunstintermezzo ist kein Zwischenfall und noch weniger ein Mißverständnis, wie die Verteidiger des Kardinals zu seiner Entlastung behaupten. Es ist Teil einer Strategie des Vatikans, die Kirche auf den vormodernen Stand der Gegenreformation zurückzuführen. Selbst in der einer reaktionären Ideologie doch nicht abholden Welt nennt der Journalist Alan Posener das Kind beim Namen: »Hier spricht eine selbstbewußte katholische Kirche, die sich anschickt, eine Roll-Back-Strategie gegen die Moderne zu entwickeln. Papst Benedikt XVI. selbst erklärt, es dürfe keinen Widerspruch zwischen Vernunft und Glauben geben – also habe die Vernunft sich der Leitung des Glaubens zu unterwerfen. Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, erklärt dem »Evolutionismus« den Kampf und propagiert die Theorie von »Intelligent Design«. Der Chefhistoriker des Vatikans, Walter Brandmüller, findet das Urteil gegen Galilei in Ordnung und verteidigt die Inquisition als »rationale Veranstaltung«. (Die Welt v. 16.9.2007) Schlagendere Belegstücke für eine generalstabsmäßig geplante Offensive kann man kaum finden. Ratzinger liefert dafür die dogmengeschichtliche Munition, mit der die Bataillonskommandeure in die Schützengräben gehen. Es ist aus dem Geiste Cyprians gesprochen, wenn Meisner den Kirchenvater Irenäus auf den Kopf stellt; dieser sagte: »Die Herrlichkeit Gottes ist der lebendige Mensch«. Meisner meint dagegen: »Und wir können es umgekehrt sagen: ›Der lebendige Gott ist die Herrlichkeit des Menschen‹«. Für ihn lebt der lebendige Gott in der Kirche und als Kirche. Was sie wirkt, ist das Werk Gottes – oder lateinisch: Opus Dei.




1 Hans Heinz Holz, Marxistische Blätter, Heft 6/2006, S. 72 ff.
2 Knut Wenzel (Hg.), Die Religionen und die Vernunft, Freiburg/Br. 2007
3 Helmut Hoping/Jan Heiner Tück, »Der Wahrheitsanspruch des Glaubens«, in: Neue Zürcher Zeitung v. 22.4.2005
4 Joseph Ratzinger, Werte in Zeiten des Umbruchs, Freiburg/Br. 2005
5 Benedikt XVI., Cyprian-Rede, www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/audiences/2007/documents/hf_ben-xvi_aud_20070606_ge.html
6 Joseph Ratzinger – Benedikt XVI, Jesus von Nazareth, Freiburg/Br. 2007
7 Vgl. Hans Heinz Holz, »Der Name der Rose«, in: jW v. 13./14.8.2005



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 08.08.11, 09:31 von bjk]
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